Zitat von LdadmDraganus
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Sinn und Unsinn der Raumfahrt
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Zitat von HiroP Beitrag anzeigenDarum gibt es ja auch das "Constellation"-Programm. Die damit verbundenen Raumschiffentwicklungen nutzen heute vorhandene Technologien. Ein durch einen Atomreaktor angetriebenes Raumschiff ist erst der übernächste Schritt.
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Zitat von Enas YorlIm Vordergrund der nächsten Jahrhunderte wird wohl nicht die Besiedelung, sondern die industrielle Ausbeutung der Sonnensystems stehen. Menschliche Ansiedelungen werden in erster Linie dort entstehen, wo Menschen für den Betrieb gebraucht werden.
Im Allgemeinen wird man stark auf Robotik (später auch Replikatoren) setzen und den Menschen so weit wie möglich zurück nehmen. Die Oberflächen von Planeten werden langfristig aber nur für die Forschung interessant sein: der Asteroidengürtel, ja kleine Objekte im Allgemeinen, bieten da sehr viel mehr Gestaltungsspielraum für Habitate, sollte die jemand bauen wollen. Von allen Asteroiden sind, zumindest für die Anfangsphase, allerdings die erdnahen am interessantesten, und von jenen diejenigen, die der Erde regelmässig begegnen, etwa der koorbitale Asteroid "Cruithne" (der manchmal als "zweiter Mond der Erde" gehandelt wird). Dieser Asteroid kehrt in regelmässigen Abständen in die Nähe der Erde zurück, was zumindest für die Aufbauphase von Interesse sein könnte.
Aber wenn es denn wirklich um Besiedlung gehen sollte, gibt es noch ein paar interessante Orte im Sonnensystem:
Die Atmosphären der Gasriesen (ausser Jupiter) und die Atmosphäre der Venus sind übrigens sehr interessante Orte, die in solchen Szenarien oft vergessen werden. Die Hochatmosphäre der Venus ist überhaupt der erdähnlichste, vielleicht auch menschenfreundlichste Ort im ganzen Sonnensystem: 1 bar Druck, 25°C, knapp 1 Ge Schwerkraft, Doppelte Solarkonstante (plus starke Reflektion von den Wolken unten), CO2-Atmosphäre, so dass ein atembares Sauerstoff-Stickstoffgemisch von gleichem Druck ein "Treibgas" ist, dh, ein Ballon mit O2/N2 würde dort schweben. Getrübt wird das ganze nur durch Schwefelsäuretröpfchen in der Atmosphäre, aber dagegen liesse sich sicher was machen.
Auch die Atmosphären der Gasriesen ausser Jupiter sind wirtschaftlich interessant: 1 Ge, vernünftige Temperaturen auf dem 1 bar Level, jede Menge He3, D, H in der Atmosphäre, die sich als Kernbrennstoffe verwenden lassen und zudem ein ausgezeichnetes Exportprodukt darstellen.
Auch interessant, aber wegen der fehlenden Schwerkraft potentiell problematisch:
Der Jupitermond Kallisto wäre ein interessantes Ziel, er liegt ausserhalb der Strahlungsgürtel Jupiters, ist aber von dessen Magnetfeld gut vor externer Strahlung geschützt. An seiner Oberfläche finden sich reiche Vorkommen von Wassereis, zudem befindet er sich nahe an den anderen galileischen Monden (so dass allfällige Roboter dort teleoperiert werden könnten), ist seinerseits aber bereits nicht mehr so tief im energieraubenden Jupiter-Gravitations"loch" drin.
Interessant wäre auch Ceres - der grösste der Asteroiden (und kleinste Zwergplanet) hat grosse Wasservorkommen, vielleicht sogar einen rhadamantischen Ozean. Ausserdem liegt er recht zentral im Asteroidengürtel, ideal, um von dort Bergbauoperationen zu unternehmen.Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenUnd welche Raumschiffskonstruktionen sind dazu gedacht, den ganzen Weltraummüll da oben wieder einzusammeln?Ever danced with the devil in the pale moonlight?
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Zitat von HiroP Beitrag anzeigenBloß, dass man diese Techniken eben nicht mehr entwickeln, sondern nur noch bauen muss. Sämtliche Technologien zum Asteroidenbergbau sind da, wir könnten damit beginnen, überstiegen nicht momentan noch die Kosten für den Aufbau der Infrastruktur den Nutzen.
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Zitat von Colonel O'Neill Beitrag anzeigenAn einen Plan will ich lieber nicht denken, einen solchen Asteroiden in den Erdorbit zu fangen um Rohstoffabbau zu betreiben.
Das kann ganz schön schief gehen, wir müßten also schon ziemlich verzweifelt sein, uns sollch ein Objekt in den Erdorbit zu holen.
Aber eine Sache ist mir bei dem hier im Thread angesprochenen Weltraumbergbau noch nicht klar, wie will man die Tonnagen an Erz oder die bereits im Orbit gewonnenen Metalle zur Erde bringen?
Ein Lift wie Bynaus ihn ansprach wäre da das einzige was ich mir vernünftig vorstellen könnte, ansonnsten müsste man es kontrolliert zum Absturz bringen, falls die Realisierbarkeit eines solchen Lifts unmöglich sein sollte.
Wer will die Verantwortung dafür tragen, dass sich die Oberflächenbeschleunigung der Erde dann abändert?אנו רוצים להודות לך על השימוש בשירותי התרגום שלנו.
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Zitat von Oberst-Snake Beitrag anzeigenZumal wir unsere heutige Bergbautechnik erstmal Weltraumtauglich machen müssen. Das würde auch Jahre und eine Menge Geld verschlingen und nicht von heute auf morgen gehen wie in Armageddon.
Zitat von Adm. Sovereign Beitrag anzeigenAndere Frage:
Wer will die Verantwortung dafür tragen, dass sich die Oberflächenbeschleunigung der Erde dann abändert?
Nehmen wir als durchschnittliche Asteroidenmasse mal irgend was mit 10^16 kg an. Das wären acht Größenordnungen weniger als die Masse der Erde, seine Massenbeschleunigung ist selbst in einem niedrigen Orbit um die Erde (was keiner machen würde) minimal bis vernachlässigbar.
Im übrigen wird man einen solchen Asteroiden eher in einen Orbit außerhalb des irdischen Satellitengürtels bringen, da deren Bahnen sonst beeinflusst würden. Und bekannterweise ist die Gravitationskraft ja abhängig von r^2.Ever danced with the devil in the pale moonlight?
-- Thug --
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Zitat von HiroP Beitrag anzeigenNa keine. Wen interessiert schon der LEO. Und einfach nur hindurchzufliegen ist kein Problem.
Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenDie Hochatmosphäre der Venus ist überhaupt der erdähnlichste, vielleicht auch menschenfreundlichste Ort im ganzen Sonnensystem: 1 bar Druck, 25°C, knapp 1 Ge Schwerkraft, Doppelte Solarkonstante (plus starke Reflektion von den Wolken unten), CO2-Atmosphäre, so dass ein atembares Sauerstoff-Stickstoffgemisch von gleichem Druck ein "Treibgas" ist, dh, ein Ballon mit O2/N2 würde dort schweben. Getrübt wird das ganze nur durch Schwefelsäuretröpfchen in der Atmosphäre, aber dagegen liesse sich sicher was machen.Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenInteressant wäre auch Ceres - der grösste der Asteroiden (und kleinste Zwergplanet) hat grosse Wasservorkommen, vielleicht sogar einen rhadamantischen Ozean. Ausserdem liegt er recht zentral im Asteroidengürtel, ideal, um von dort Bergbauoperationen zu unternehmen.
Mein Eindruck ist, die NASA und andere Organisationen planen völlig wahllos und unsinnig eine sinnlos teure Operation nach der anderen. Zwar haben wir jetzt schöne Bilder vom Mars und vom Mond, aber wenn es doch klar ist, dass Mars und Mond nichts bringen, dann sollte man sich auf Venus und Ceres konzentrieren.
Raumfahrt an sich ist vielleicht nicht unsinnig, aber die derzeitigen planlosen Missionen irgendwie schon. (Die wären eher was fürs 23. Jhd.)
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenIch nehme mal diese beiden Beispiele heraus: Die Hochatmosphäre der Venus und Ceres. Warum konzentriert man sich nicht auf diese beiden Ziele ?
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenMein Eindruck ist, die NASA und andere Organisationen planen völlig wahllos und unsinnig eine sinnlos teure Operation nach der anderen. Zwar haben wir jetzt schöne Bilder vom Mars und vom Mond, aber wenn es doch klar ist, dass Mars und Mond nichts bringen, dann sollte man sich auf Venus und Ceres konzentrieren.
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenRaumfahrt an sich ist vielleicht nicht unsinnig, aber die derzeitigen planlosen Missionen irgendwie schon. (Die wären eher was fürs 23. Jhd.)Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenEine Sonde in die Hochatmosphäre der Venus zu schicken wäre sicher sehr interessant, leider ist die Venus seit ihre Lebensfeindlichkeit bekannt wurde, aus dem Fokus des Interesses verschwunden.
Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenVenus und Ceres sind zweifellos interessant, aber für die bemannte Expansion im 21. Jahrhundert ohne Bedeutung, warum also sollte man sich auf sie konzentrieren?
Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenEine öffentliche konstruktive Diskussion der Weltraumagenturen, über die Ziele und Wege der bemannten Raumfahrt, wäre dringend nötig. So ein Unsinn wie von der NASA gesponserte Dokumentationen über ein fiktives Terraforming des Mars, wecken bei Öffentlichkeit dagegen nur eine unrealistische Erwartungshaltung.
Mars-Missionen muss man nicht lange rechtfertigen, und die NASA will in erster Linie Geld haben. Wofür das dann ausgegeben wird, ist sekundär. Aber irgendwann wird es dem Mars wie dem Mond gehen: Ein halbes Dutzend Landungen, die am Ende niemanden mehr interessieren.
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigendie Venus ist lohnender.
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenAber offenbar können sich manche Mond/Mars-Freunde nicht von der Vorstellung lösen, dass man nicht unbedingt auf dem Boden eines Himmelskörpers rumspazieren können muss (oder Autos drauf rumfahren lassen).
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenVon bemannter Raumfahrt habe ich ja gar nicht geredet. Ich meine, warum man lieber Sonden zum Titan und sonst wo hinschickt als zu Venus oder Ceres.
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenOffenbar ist der Mars einfach attraktiv, wobei die Science-Fiction von Total Recall über Babylon 5 uvm nicht ganz unschuldig ist.
Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenMars-Missionen muss man nicht lange rechtfertigen, und die NASA will in erster Linie Geld haben. Wofür das dann ausgegeben wird, ist sekundär. Aber irgendwann wird es dem Mars wie dem Mond gehen: Ein halbes Dutzend Landungen, die am Ende niemanden mehr interessieren.Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenMein Eindruck ist, die NASA und andere Organisationen planen völlig wahllos und unsinnig eine sinnlos teure Operation nach der anderen. Zwar haben wir jetzt schöne Bilder vom Mars und vom Mond, aber wenn es doch klar ist, dass Mars und Mond nichts bringen, dann sollte man sich auf Venus und Ceres konzentrierenZitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenUnd Siedlungen im Weltraum wird es nur dort geben, wo wirtschaftliche Interessen es finanzieren, das wiederum hängt am Preis für den Orbitzugang.
Nicht dass das schlecht wäre, ich lebe ziemlich gut davon...
Aber ich stimme Bynaus zu, die Zukunft der Raumfahrt in diesem Jahrhundert liegt in privaten Händen. Wirtschaftliche Interessen werden die Hauptrolle spielen, Forschung zur Nebensache.Ever danced with the devil in the pale moonlight?
-- Thug --
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Zitat von 3of5 Beitrag anzeigenDaher meine Frage: Was können wir langfristig von der Raumfahrt erwarten? Sollten wir nicht einsehen, dass es nur ein süßer Traum war und uns auf unsere Erde beschränken?
Asteroiden sind zudem gute Quellen für chemische Elemente, die auf der Erde nur sehr selten vorkommen.
Wissenschaftlich interessante Projekte für den Mond sind z.B. ein großes Radioteleskop auf der erdabgewandten Seite. Auch ein mondumspannender Ringbeschleuniger ließe sich dort bauen.
Und ansonsten hat die Erforschung neuen Territoriums schon so manche Überraschung zu Tage gefördert. Ohne es zu versuchen werden wir es allerdings nie erfahren."En trollmand! Den har en trollmand!"
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Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigenSolch eine Entdeckung und der mögliche Erkenntnisgewinn daraus würde den Aufwand allemal rechtfertigen.
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Zivilisationen, die sich nicht ausbreiten, sterben irgendwann aus. Entweder selbstverursacht (Kriege, Seuchen, Umweltkatastrophen), oder durch Einwirkungen von aussen (Asteroiden, Supernovae, etc. - bei der Menschheit würde ich zurzeit aber viel eher auf "selbstverursacht" tippen). Bei Zivilisationen, die sich ausbreiten, besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie für lange Zeiten fortbestehen, selbst wenn einzelne Stränge gelegentlich aussterben. Alles, was wir dafür lernen müssen, ist das Überleben in der heute leeren ökologischen Nische "Weltall" (genauer: rohstoffreiche Asteroidenoberfläche mit genügend starkem Sonnenlicht darüber oder genügend nuklearen Brennstoffen im Boden).
Wer das Wohl der Menschheit maximieren will, kann deshalb nicht auf deren baldiges Aussterben hoffen (welche Heuchelei wäre die Forderung nach Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Erde, wenn man langfristig das Aussterben der ganzen Spezies in Kauf nimmt?). Wer das Wohl der Menschheit maximieren will, muss auch ihre Ausbreitung ins All unterstüzen (mal ganz abgesehen davon, dass die Ausbreitung ins All einen grossen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Erde leistet).Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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