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Der Erdmond und die Mondmissionen

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    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Und deswegen (@Prix) wird man tatsächlich irgendeine Form von Reinigung haben müssen, was natürlich bei einem Mangel an Gasen (Atemluft) auf dem Mond ein Problem ist.
    So gesehen, hätte man es auf dem Mars einfacher, da man schlicht gut gefilterte ''Marsluft'' zum Ausblasen der Schleusen verwenden könnte.
    Das habe ich nie bezweifelt(die Probleme mit dem Staub). Aber skurrile Ideen gab es da ja schon.
    Ich hab mal in den Ideen "nachgeschlagen" zum Thema Dichtung.
    Da ist von einem russischen Ingenieur mal eine "Dichtung" auf Metallbasis, ähnlich der Glasschliff- Dichtung an chemischen Gerät vorgestellt worden.
    Das ging aber nur bei dreh runden Verschlüssen.
    Der (Mond-) Staub sollte dabei, als "Feinschleifmittel" sogar "nützlich" gewesen sein.
    Dabei wird es ja immer darauf hinauslaufen, welchen Aufwand betrieben wird um "Luft" bereitzustellen.
    Einfliegen von der Erde, als Flüssigkeit, ist wohl nicht so optimal.
    mfg

    Prix
    Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
      Dann hattet ihr
      (a) zu kleine Pumpen für dieses Volumen -und/oder-
      (b) schlecht gewartete Pumpen (zugeölt oder kaputte Dichtungen) -und/oder-
      (c) ein Vakuumsystem mit viel innerer oder rauher Oberfläche -und/oder-
      (d) ein schmutziges, feuchtes, öliges und/oder fettiges Vakuumsystem -und/oder-
      (e) irgendwo ein Leck

      Bei Vakuumtechnik ist es sehr schwierig, ein optimales System zu erhalten. Es gibt viele Fehlerquellen.
      So ziemlich alle resultieren in langen Pumpzeiten.

      Was habt ihr den mit dem Vakuumsystem gemacht?
      Bis auf c, d kann alles ausgeschlossen werden, d eigentlich auch, da alles vor den Versuchen mit Aceton oder Essigester gereinigt wurde und den Leuten die das Vakuum brauchten, meines Wissens nach, bekannt war das selbst ein Fingerabdruck das evakuieren erheblich verlängert.
      Was die Professoren da genau gemacht haben, keine Ahnung.
      Wir in der Werkstatt hatten mit den Versuchen nur indirekt zu tun, unter anderem halt die Wartung und Reparatur der Vakuumpumpen.

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        Zitat von Prix Beitrag anzeigen
        Da ist von einem russischen Ingenieur mal eine "Dichtung" auf Metallbasis, ähnlich der Glasschliff- Dichtung an chemischen Gerät vorgestellt worden.
        In Industrie und Wissenschaft sind Dichtungen aus weichen Metallen (v.a. Cu, Al, z.T. auch Gold) bei höheren Vakua normal. Das sind aber Einwegdichtungen (Ringe) , die durch eine scharfe Kante im Flansch geprägt werden. Also nichts für etwas, das häufig auf und zu gemacht wird.

        Wie das bei einer Personenschleuse funktionieren soll, kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Besonders mit Staub als Schleifmittel, da selbst kleinste Kratzer Gasmoleküle durchlassen.

        Bei Schleusen wäre das aber auch nicht nötig. Wie ich oben schon schrieb, kann man einen Schleusenvorgang schon bei einem Feinvakuum viele tausend bis zehntausend Male betätigen, bis sich der Verlust an Atemluft auf 1-2 Kubikmeter addiert.

        Bei einer kleineren Station dürfte das viele Monate oder gar für einige Jahre ausreichend sein.
        Und eine größere Station wird ganz sicher entsprechende Luftmengen auf Vorrat haben oder produzieren können, damit die Verlustmenge vernachlässigbar bleibt.


        - - - Aktualisiert - - -


        Zitat von Wolf4310 Beitrag anzeigen
        Bis auf c, d kann alles ausgeschlossen werden, d eigentlich auch, da alles vor den Versuchen mit Aceton oder Essigester gereinigt wurde und den Leuten die das Vakuum brauchten, meines Wissens nach, bekannt war das selbst ein Fingerabdruck das evakuieren erheblich verlängert.
        Was die Professoren da genau gemacht haben, keine Ahnung.
        Wir in der Werkstatt hatten mit den Versuchen nur indirekt zu tun, unter anderem halt die Wartung und Reparatur der Vakuumpumpen.
        Es kann natürlich sein, daß an der eigentlichen Vakuumkammer später noch eine Menge externes Equipment dranhing, zB Röhren und weitere kleinere Kammern, Meßsonden, mechanische und elektrische Durchführungen, Schleusen, uvm. Das erhöht das Volumen und vor allem die innere Oberflache und damit die Pumpzeit dramatisch.

        Und bist du sicher, daß das gewünschte Endvakuum ''nur'' bei 10^-4 bar lag (und nicht 10^-4 mbar oder Pascal)? Aber ok, wenn du sagst, daß nur eine Drehschieberpumpe verwendet wurde, dann scheint das zu stimmen.
        Es kann auch sein, daß man (obwohl das gewünschte Vakuum gering ist) die Pumpe trotzdem sehr lange laufen läßt, bis der eigentliche Versuch startet. Man will sicher gehen, daß von den Kammerwänden zuvor absorbiertes Gas wieder abgegeben wurde und sich ein stabiles Gleichgewicht zwischen Leckage (Gaseintritt, den es immer gibt) und Auspumpen einstellt. (Die Pumpe muss übrigens immer laufen. Wenn man sie abstellt, dann geht der Druck schnell wieder nach oben, eben wegen der stets vorhandenen Lecks)
        .

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          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
          In Industrie und Wissenschaft sind Dichtungen aus weichen Metallen (v.a. Cu, Al, z.T. auch Gold) bei höheren Vakua normal. Das sind aber Einwegdichtungen (Ringe) , die durch eine scharfe Kante im Flansch geprägt werden. Also nichts für etwas, das häufig auf und zu gemacht wird.
          Es gibt auch "metallische" Dichtungen ohne Dichtscheibe aus weichem Metall.
          Ich komme gerade nicht auf den Namen dafür, jedenfalls sind beide Dichtflächen dabei spiegelblank und so eben das nachdem beide Flächen aufeinandergeschoben wurden dazwischen kein Platz mehr für Luft ist

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            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            Bei Vakuumtechnik ist es sehr schwierig, ein optimales System zu erhalten. Es gibt viele Fehlerquellen.
            So ziemlich alle resultieren in langen Pumpzeiten.
            Weshalb ein derart optimiertes Pumpensystem für eine Mondstation nicht allzu praktikabel ist. Das letzte was man dort braucht, sind Schleusen deren Pumpensystem man ständig warten muss. Technisch möglich und im Alltagsbetrieb praktikabel, ist leider nicht das gleiche.
            Das übertriebene sparen von Restatmosphäre beim Ausschleusen ist den Aufwand ohnehin nicht wert. So eine bemannte Mondstation macht überhaupt nur Sinn, wenn man in der Lage ist vor Ort Wasser und andere Rohstoffe zu gewinnen. Dabei würden ohnehin Sauerstoff und andere Gase anfallen, da kann man sich den Atmosphärenverlust durch Restleckage und Ausschleusen locker leisten.
            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
            Dr. Sheldon Lee Cooper

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              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              ein problem wäre - so war es auch beim projekt biossphäre 2 - das man größe flächen benötigt für ein ökosystem, sprich pflanzen. irgendwie muss man ja auch nahrung anbauen. und sauerstoff liefern diese auch ein wenig. nur reicht da eine kleine verseuchung aus um das ganze system z.b. zugrundegehen zu lassen.
              eine sterile umgebung würde aber wohl nicht funktionieren, daher man benötigt kleinslebewesen damits funktioniert - oder nicht ?
              ich denke eine mondkolonie ist immer ein stückweit von irgendwas abhängig.
              Selbst wenn sie ihr Wasser aus lokalen Rohstoffen gewinnen könnten, so wäre auch eine Mondkolonie auf Nachschub an Stickstoff in Form von Nitratdünger angewiesen. Und natürlich technische Geräte, Kleidung etc.

              Eines der Probleme bei Biosphere 2 war meines Wissens nach, dass der verwendete Beton Sauerstoff absorbierte. Nicht nur gingen deswegen die Bestäuberinsekten ein und die Eigenproduktion geriet ins Wanken, es mussten dann auch am Ende die Schleusen geöffnet werden, damit die Menschen nicht erstickten. Gegen solche Querreaktionen müsste man sich natürlich absichern.

              Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
              was andere planeten betrifft, wenn man jetzt die gesammte oberfläche unter künstliche kuppeln stellt ( z.b ein planet mit ungeeigneter atmossphäre ) und dort pflanzen anbaut und gelegentlich diese kuppeln ein wenig öffnen würde, könnte man so einen planeten terraformen ?
              unter den kuppeln müsste sich halt viel raum für eine sich bildende atmosphäre befinden, welche man in großen schüben dann immer wieder zum teil abläst.
              villeicht könnte man kuppeln dann ganz entfernen einestages ?
              Das wäre viel zu langsam. Zielführender wäre es, außerhalb der Kuppeln Pflanzen anzusiedeln, die nicht nur Sauerstoff freisetzen, sondern auch Humus erzeugen. Ein Terraforming würde scheitern, wenn der Planet weiterhin eine komplette Wüste bleibt.

              Zur ökonomischen Basis einer Mondkolonie könnte übrigens auch eine eigene Orbitalstation sein, an welcher sich interplanetare Raumschiffe mit Treibstoff und anderen Verbrauchsgütern versorgen können. Reisen zu den Planeten sind nämlich energetisch am günstigsten, wenn man von der Mondumlaufbahn aus startet. Die Schiffe brauchen dann weniger Treibstoff und könnten mit kleineren Tanks auskommen.
              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Selbst wenn sie ihr Wasser aus lokalen Rohstoffen gewinnen könnten, so wäre auch eine Mondkolonie auf Nachschub an Stickstoff in Form von Nitratdünger angewiesen.
                Tatsächlich enthält das Regolith auf dem Mond nennenswerte Anteile von Stickstoff. Bei einer Helium-3 Gewinnung auf den Mond, würde dieser Stickstoff ohnehin anfallen.

                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Eines der Probleme bei Biosphere 2 war meines Wissens nach, dass der verwendete Beton Sauerstoff absorbierte. Nicht nur gingen deswegen die Bestäuberinsekten ein und die Eigenproduktion geriet ins Wanken, es mussten dann auch am Ende die Schleusen geöffnet werden, damit die Menschen nicht erstickten. Gegen solche Querreaktionen müsste man sich natürlich absichern.
                Biosphare2 ist eine schlechte Vorlage für ein künstliches Biotop im Weltraum. Bei diesen Projekt hat man versucht die Biosphäre der Erde mit möglichst wenigen technischen Einflüssen zu simulieren. Eine Vorgabe die für ein Biotop auf den Mond nicht gelten würde.
                Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                Dr. Sheldon Lee Cooper

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                  Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                  Biosphare2 ist eine schlechte Vorlage für ein künstliches Biotop im Weltraum. Bei diesen Projekt hat man versucht die Biosphäre der Erde mit möglichst wenigen technischen Einflüssen zu simulieren. Eine Vorgabe die für ein Biotop auf den Mond nicht gelten würde.
                  Aber es illustriert Probleme, die man bei der Planung berücksichtigen und ausschließen müsste.
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Aber es illustriert Probleme, die man bei der Planung berücksichtigen und ausschließen müsste.
                    Man kann sicher aus Biosphare2 eine Menge lernen wenn es um künstliche Habitate geht. Aber die Aufgabenstellung unterscheidet sich doch sehr. Biosphare2 ist vom Konzept her viel zu komplex und empfindlich, um für Habitate im Weltraum nützlich zu sein. Hier braucht man wesentlich einfachere und stabilere Prozesse.
                    Pflanzen sind im Vergleich zum Sabatier-Verfahren oder dem Bosch-Prozeß ziemlich ineffizient, wenn es um die Sauerstoffproduktion geht. Für die Raumfahrt kann ein Biotop wichtig zur zusätzlichen Nahrungsversorgung sein, oder zur Erholung der Crew. Aber die Lebenserhaltung wird man nicht einem Biotop überlassen, sondern entsprechenden technischen Anlagen. Nahrungsmittel (z.B. Algen oder Garnelen) wird man in geschlossenen Systemen züchten, deren Klima technisch reguliert wird, und nicht in einem offenen Biotop.
                    Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                    Dr. Sheldon Lee Cooper

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                      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen

                      Ja, der Mondstaub ist definitiv eines der größten Probleme. Er ist extrem fein, hat ein rauhe, scharfkantige Oberfläche und haftet elektrostatisch überall an. Die scharfen Kanten sind (neben Impaktfolgen) vor allem ein Ergebnis des Auftreffens von Sonnenwind-Teilchen, die langsam, aber sehr stetig einzelne Atome absputtern.

                      Durch die scharfen Kanten wären die Staubteilchen auch eine Gefahr für empfindliche Oberflächen (Gummidichtungen, Glasfenster), und nicht zuletzt für die Lungen der Astronauten (falls die Teilchen ins Innere der Station gelängen)

                      Und deswegen (@Prix) wird man tatsächlich irgendeine Form von Reinigung haben müssen, was natürlich bei einem Mangel an Gasen (Atemluft) auf dem Mond ein Problem ist.
                      So gesehen, hätte man es auf dem Mars einfacher, da man schlicht gut gefilterte ''Marsluft'' zum Ausblasen der Schleusen verwenden könnte.
                      Warum wären die Staubteilchen eine Gefahr für Glasfenster? Der Staub kommt doch gar nicht bis an die Fenster.(?)
                      Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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                        Zitat von bozano Beitrag anzeigen
                        Warum wären die Staubteilchen eine Gefahr für Glasfenster? Der Staub kommt doch gar nicht bis an die Fenster.(?)
                        Ich schätze, er würde die Fugen angreifen und undicht machen.
                        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                          Ich versteh grad nicht, weshalb der Staub nicht an die Fenster kommen soll. rein vom Material her hat ein Großteil der Mineralkörnchen auf jeden Fall eine größere Härte als Glas und deshalb wird das Glas abgeschliffen wie in einem Sandstrahlgebläse.
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                          Klickt für Bananen!
                          Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                            Ich habe wohl die Frage unklar formuliert.
                            Es weht auf dem Mond ja kein Wind, wodurch die Staubteilchen an die Fenster geweht werden könnten. Wo die Staubteilchen nicht hinkommen, können sie auch nicht kratzen. Zum schleifen von Fenstergläsern müssten die Staubteilchen nicht nur die Fenster erreichen, sie müssten sich auch an dem Glas entlang bewegen.
                            Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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                              Ja, aber wenn dort Menschen und MAschinen rumeiern, dann kommt der Staub in Bewegung und wegen der geringen Gravitation fällt er auch nicht so schnell wieder auf den Boden.
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                              Klickt für Bananen!
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                                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                                Ich versteh grad nicht, weshalb der Staub nicht an die Fenster kommen soll. rein vom Material her hat ein Großteil der Mineralkörnchen auf jeden Fall eine größere Härte als Glas und deshalb wird das Glas abgeschliffen wie in einem Sandstrahlgebläse.
                                Auf dem Mond dürfte es aber Jahre bzw Jahrzehnte dauern bis die Fenster Blind durch Mondstaub werden, selbst wenn man statt Glas für die Fenster Makrolon oder Plexiglas nimmt.
                                In der Lehre hatten wir auch eine Sandstrahlkabine, da wurde das Fenster wenn ich mich recht erinnere ca einmal im Jahr gewechselt

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