Die Katastrophe von Tschernobyl

[Cordess]

Und was ist mit den Mißgebildeten?

[Bynaus]

Ebenfalls keine Zunahme. Siehe Bericht.

[Mondkalb]

So ganz ohne ist das aber nicht. Ich habe einige TV-Berichte in Erinnerung, die von häufigen Krebserkrankungen berichteten.
Wegen Zerfallsprodukten nimmt die Gefährlichkeit auch nicht unbedingt ab:
TP: Radioaktive Verseuchung um Tschernobyl ist heute gefährlicher als 1986

Generell versuchen natürlich interessierte Kreise, die Zahl der Opfer klein zu rechnen. Es gibt auch erschreckende Schätzungen:
Ärzte vermuten bis zu 100 000 Tschernobyl-Opfer : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv

[Bynaus]

Ich habe einige TV-Berichte in Erinnerung, die von häufigen Krebserkrankungen berichteten.

Kein TV-Bericht kann so objektiv sein wie eine Jahrzehntelange wissenschaftliche Untersuchung. Wie gesagt, Krebsopfer gibt es auch sonst. Wer in einem radioaktiv "verseuchten" eine TV-Doku über krebskranke Kinder macht, hat sicher die Einschaltquoten und Sympathien auf seiner Seite, aber das heisst nicht, dass die Anzahl der Krebsfälle wirklich gestiegen ist.

Aber natürlich gibt es die Häufung bei Schilddrüsenkrebs. 4000 Fälle mehr als erwartet.

Generell versuchen natürlich interessierte Kreise, die Zahl der Opfer klein zu rechnen.

Mag sein, aber genauso gibt es interessierte Kreise, die die Zahl der Opfer grosszureden versuchen. Es gibt nun mal Leute, die eine panische, irrationale Angst vor der Atomenergie haben und alles unternehmen würden, um sie möglichst schlimm darzustellen.

Da scheint mir eine Uno-Untersuchung einiges objektiver zu sein. Der BZ-Artikel ist etwas irreführend, wenn er von einer IAEA-Studie schreibt (warum sie allerdings ständig "IAEO" schreiben statt IAEA, ist mir schleierhaft...). Es ist keine Studie der IAEA. Es ist die Studie einer Uno-Organisation, die sich spezifisch mit der wissenschaftlichen Untersuchung der Auswirkungen von Radioaktivität auseinandersetzt und 1955 gegründet wurde.

[Slowking]

Naja die United Natons setzen sich aber aus Ländern zusammen die Atomkraftwerke betreiben und die meisten dieser Länder haben großes politisches Interesse daran, dass das auch weiter geschieht.
Da kann man nicht wirklich von Neutralität sprechen.

Es ist auch einfach irgendwo unglaubwürdig. Schließlich weiß man was radioaktive Strahlung im Körper anrichtet. Ich kann mir vorstellen, dass die Auswirkungen wesentlich geringer sind als Anfangs gedacht wurde, aber gar keien bis auf Schilddrüsenkrebs? Das scheint mir etwas suspekt.

Vielleicht sollte man auch bedenken, dass in den Ostblockländern die Gesundheitssysteme bei weitem nicht so gut sind wie hier. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass dort einige Krebstote als "natürliche" Todesfälle durchrutschen. Schilddrüsenkrebs ist ja nun eine der offensichtlichsten Krebsarten...
Ich würde ja vorschlagen zu vergleichen wie alt die Menschen durchschnittlich werden, aber da hängen natürlich zu viele andere Faktoren dran.

Im Endefekt hat hier jeder etwas daran zu gewinnen die Zahlen zu frisieren. Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

[Bynaus]

Naja die United Natons setzen sich aber aus Ländern zusammen die Atomkraftwerke betreiben

Da die Uno aus praktisch allen Ländern besteht, von denen immer eine Untergruppe irgendwelche Partikularinteressen hat, kannst du mit diesem Argument jede Untersuchung der Uno, egal zu welchem Thema (sagen wir, Landminen), für unglaubwürdig und nicht-neutral erklären. Die Mehrheit der Länder in der Uno hat allerdings keine Atomkraftwerke, aber ich denke, es bestand ein echtes Interesse an einer Aufklärung.

Es ist auch einfach irgendwo unglaubwürdig. Schließlich weiß man was radioaktive Strahlung im Körper anrichtet.

Es ist nicht unglaubwürdig. Mir scheint viel eher, dass viele voreingenommen sind und unbedingt glauben wollen, dass Radioaktivität etwas ganz schlimmes sei - deshalb kann nicht sein, was nicht sein darf... und Tschernobyl muss unbedingt viele Tote gefordert haben (und 4000 sind nicht genug!).

Sicher ist es ungesund, wenn man über längere Zeit hohen Dosen von Radioaktivität ausgesetzt ist. Aber man darf nicht vergessen, dass es auch eine natürliche Umgebungsradioaktivität gibt, und die ist je nach Ort beträchtlich. Weiter gibt es künstliche Quellen, die diesen Hintergrund erhöht haben, wie z.B. Atombombentests und Kohlekraftwerke (diese sind heute die Hauptquelle radioaktiver Stoffe in der Umwelt).

[antivirus]

Überschreitungen des EU-Grenzwertes

Nach Tschernobyl: In NRW noch Radioaktivität messbar

Vor 18 Jahren veränderte ein Unglück die Welt: Im ukrainischen Tschernobyl ereignete sich die bislang folgenschwerste Reaktorkatastrophe. Die Auswirkungen des Unglücks sind in Nordrhein-Westfalen stellenweise noch immer messbar.

Überschreitungen des EU-Grenzwertes: Nach Tschernobyl: In NRW noch Radioaktivität messbar | RP ONLINE

zuletzt aktualisiert: 26.04.2004 - 13:24

[McWire]

Überschreitungen des EU-Grenzwertes

Nach Tschernobyl: In NRW noch Radioaktivität messbar

Vor 18 Jahren veränderte ein Unglück die Welt: Im ukrainischen Tschernobyl ereignete sich die bislang folgenschwerste Reaktorkatastrophe. Die Auswirkungen des Unglücks sind in Nordrhein-Westfalen stellenweise noch immer messbar.

Überschreitungen des EU-Grenzwertes: Nach Tschernobyl: In NRW noch Radioaktivität messbar | RP ONLINE

zuletzt aktualisiert: 26.04.2004 - 13:24

Was will man auch anderes erwarten?

Die meisten Nuklide, die damals freigesetzt worden sind, haben eine Halbwertszeit von mehr als 34 Jahren.

[antivirus]

Ein Top-Video zu Tschernobyl. 6 von 6 Sternen. Es beschreibt von der Entstehung bis zu den Folgen das gesamte Ausmaß!!! Meinen allerhöchsten Respekt. Nehmt euch die 10 Minuten! Von wegen, keine Mißgeburten, Krebsfälle.........!

YouTube - Tschernobyl (Doku)

[Bynaus]

Joa, klar, das Youtube-Filmchen von ein paar Schülern (zugegeben: ganz nett, wenn auch mit etlichen Fehlern ("mit Atomen infiziert"?)) ist natürlich viel glaubwürdiger als eine langjährige, internationale, von Experten auf dem Gebiet durchgeführte Studie unter der Aufsicht der Uno.

Traurige Bilder von Missgeburten, die im Internet ergoogelt wurden - selbst, wenn sie tatsächlich aus der betroffenen Region stammen - sind für sich allein kein Beweis dafür, dass Missbildungen häufiger auftraten als unter normalen Umständen. Missbildungen gibt es auch sonst! Solche Zahlen lassen sich nur durch sorgfältige Untersuchungen ermitteln, was ja das Ziel der erwähnten Uno-Studie war. Natürlich hat nach der Katastrophe jede Zeitung ihre Reporter in die Gebiete geschickt, insbesondere in die Spitäler, und jede Missbildung war dann automatisch von Tschernobyl verursacht.

Natürlich findet man, wenn man für ein Referat über Tschernobyl im Internet googelt, jede Menge Bilder, Zahlen - aber wo bleibt die Verankerung in der Realität? Wenn alle voneinander abschreiben (und dabei vermutlich noch die höchste Zahl von Toten nehmen, die sie finden können, schliesslich will man das ganze ja nicht kleinreden...), werden die Zahlen auch nicht richtiger.

[RTW112]

@Bynaus: Schau mal hier

Tschernobyl - 20 Jahre danach (1/2)

Tschernobyl- 20 Jahre danach (2/2)

Unterstrich 3 Million Menschen sind betroffen schon was man heraus gefunden hat mal weis wie viel aus Europa noch hin zukommen was auf das Ergebnis zurück zuführen ist.

Schau mal ab 4 Minute

[Bynaus]

Wie gesagt: Filmchen beweisen genau gar nichts. Oder hat Bruce Willis vor ein paar Jahren tatsächlich einen Asteroiden von der Grösse von Texas hochgehen lassen?

Das einzige, was wirklich zählt, sind sorgfältig durchgeführte, gut dokumentierte, in Fachzeitschriften publizierte Studien. Ich bin an der Realität interessiert, nicht an dem, was andere dafür halten. Die Panikmache rund um die Atomenergie ist schlicht und einfach krank.

[TimeGypsy]

Schwer vor Strahlen geschützt hüpften die durch die Wiese neber unserer Schule und machten einige Messungen. Direkt daneber spielten wir im Sand

Wir durften nicht im Sand spielen. Sämtlicher Sand auf dem Schulhof wurde entsorgt und erneuert.
Waren wir im Regen draußen, wurden die Regenjacken vor der Wohnungstür ausgezogen und evtl. noch abgewaschen.

Das Gemüse & Kräuter im Garten haben wir schweren Herzens auch umgegraben, weil man nichts mehr davon essen sollte.

In den Nachrichten wurde ja immer wieder erzählt, was man alles plötzlich nicht mehr tun durfte.

Wenn ich da heutzutage dran zurückdenke, kommts mir echt "komisch" vor. Wir wohnen in Deutschland, haben aber fast mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen, als die Leute rund um Tschernobyl.


Was Erkrankungen, etc angeht: wieviele Krebserkrankungen es durch Tschernobyl gab, weiß ich nicht. Aber dass bei sowas viele Krebsfälle auftreten weiß ich sicher. In nem Nachbarort gabs mal Probleme durch radioaktiv verseuchten Boden. Sämtliche Kinder in der Umgebung sind an Leukämie erkrankt damals. Da hat keiner mehr an Zufälle geglaubt.

[KennerderEpisoden]

Aber dass bei sowas viele Krebsfälle auftreten weiß ich sicher.

Viele Krebsfälle gibt es so oder so. Allein von den Usern, die in diesem Thread bisher gepostet haben, werden eine Handvoll in ihrem Leben an Krebs erkranken. Eben deswegen ist es ja so schwer "natürliche" Krebsfälle von zusätzlichen Krebsfällen durch bspw. radioaktive Strahlung zu unterscheiden.

Aber völlig unabhängig davon, ob es diese gibt oder nicht, wirkt die Emotionalisierung der Angelegenheit tendenziell in Richtung Übertreibung. Wenn eine Berliner Mutter im Jahr 86 ihr Kind verliert und dies auf die Strahlenbelastung durch Tschernobyl zurückführt, wird vermutlich kein Wissenschaftler so herzlos sein, ihr ins Gesicht zu sagen, dass sie sich wahrscheinlich auf dem Holzweg befindet.

[TimeGypsy]

Im TV lief gerade ein passender Bericht. Nicht über Tschernobyl, sondern einen anderen Unfall. Da wurde gerade gesagt, dass die dort aufgetretene, erhöhte Anzahl von Krebserkrankungen, etc eindeutig durch den Unfall aufgetreten ist.

Aber das denken die sich wahrscheinlich nur aus, oder wie?