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Bemannter Flug zum Mars

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    #46
    Meine Aussage: Man bräuchte mehr als zwei Missionen das sich die Fabrik lohnt. Das Ding da rauszufliegen ist nur die halbe Miete. Aufbau, Wartung, Reparaturen…
    Reparieren kannst du es jedes Mal, wenn ein Schiff vorbeischaut und auftankt.

    Quatsch. Ncihts ist gratis.
    Deshalb ja die Anführungszeichen: Gratis ist es nur inbezug darauf, dass kein zusätzlicher Treibstoff / keine Millionenteuere Trägerrakete verbraucht wird, nur um den Treibstoff bereit zu stellen. Der Treibstoff, einmal produziert, ist schon da und kann 1:1 genutzt werden.

    Wenn ich noch ein wenig nachdenke fallen mir mit Sicherheit noch weitere Faktoren ein…
    Ja?

    Weißt du, irgendwie habe ich den Eindruck das da ein schlichtes Stigma existiert. Atombomben sind ja so böse, nicht auszudenken das die mal nützlich sein könnten.
    Das Stigma existiert vermutlich schon bei einigen Leuten, und mir ist völlig klar, dass du diesen Lösungsansatz gerade deshalb so in den Vordergrund drängst. Ich muss dir sagen, dass mir der Einsatz einer Atombombe im All im Prinzip völlig gleichgültig ist, wenn es nur nützt, ich habe da keine Berührungsängste (vielleicht weisst du, dass ich ein etwas nostalgischer Anhänger des Orion-Projektes bin (bevor die NASA diesen Namen für ihre neue Raumkapsel gekapert hat...)).

    Aber alles, was wir in der Zwischenzeit über Asteroiden gelernt haben, zeigt uns, dass es wesentlich einfachere und vor allem sicherere Methoden gibt, als einfach mal eine Atombombe draufzuwerfen. Eine objektive Einschätzung der Lage sollte sowohl von "negativen" als auch von "positiven" Stigmas (in deinem Sinn: aus Prinzip propagieren, weil alle anderen aus irrationalen Gründen dagegen sind) frei sein. Wenn die Atombombe unbrauchbar oder einfach anderen Methoden unterlegen ist, dann benutzen wir sie eben nicht, Stigma hin oder her.

    Was machst du eigentlich wenn das Ding vor lauter Schubkraft auseinander bricht?
    Bei cm/s/Jahr? Kaum. Stell dir vor: es geht darum, den Asteroiden über ein paar Jahre und Jahrzehnte um maximal ein paar Kliometer im All zu versetzen. Da bricht nichts auseinander, wenn du es richtig anpackst.

    Mond und Mars.
    Dafür wird schlicht kein Geld bzw. kein politischer Wille vorhanden sein.

    Den Mars oder meinetwegen seine Monde kann man ohne weiteres mit einem Direktflug besuchen. Deine tollen Fabriken kann man auch aufstellen wenn ein sinnvolles Marsprogramm erst mal in Sicht ist.
    Vor dem Direktflug wirst du Langzeitaufenthalte im interplanetaren Raum üben wollen. Da bieten sich Asteroidenmissionen ohnehin an. Und wenn man dann schon mal dort ist, und man ohnehin plant, auf dem Mars ISRU einzusetzen, kann man das auch schon mal auf den Asteroiden machen. Mal schauen, bringen wirs hin, Treibstoff aus Asteroideneis herzustellen? Direkte Marsflüge direkt aus dem LEO sind schweineteuer, insbesondere dann, wenn du gleichzeitig noch eine flügellahme ISS-Kopie auf der Mondoberfläche finanzieren musst. Wenn du also schon ISRU auf Asteroiden betreibst, und diese dir deine Kosten für den Marsflug runterbringen, dann wird die einzige politisch und finanziell vertretbare Lösung das Auftanken an Asteroiden sein.
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      #47
      Reparieren kannst du es jedes Mal, wenn ein Schiff vorbeischaut und auftankt.
      Wenn das Ding keinen Treibstoff produziert weil es repariert werden muss funktioniert das eher nicht.
      Deshalb ja die Anführungszeichen: Gratis ist es nur inbezug darauf, dass kein zusätzlicher Treibstoff / keine Millionenteuere Trägerrakete verbraucht wird, nur um den Treibstoff bereit zu stellen. Der Treibstoff, einmal produziert, ist schon da und kann 1:1 genutzt werden.
      Wie teuer ist denn überhaupt so ne Trägerrakete im Stiele eine Ares V? Wenn man eh zig Starts zum Mond und zum Raumschiffbau einplant machen ein paar mehr letztlich auch nicht mehr viel aus.
      Ja?
      Flugbahn zum Bleistift? Begleitung durch Trümmerstücke welche eine Fabrik beschädigen könnten?

      Das Stigma existiert vermutlich schon bei einigen Leuten, und mir ist völlig klar, dass du diesen Lösungsansatz gerade deshalb so in den Vordergrund drängst.
      Ach, ich halte es einfach für die simpelste Lösung. Bevor man sich in irgendwelchen sündhaft teuren wissenschaftlichen Spielereien verliert und die am Ende auch Testweise für den Notfall ausprobiert…
      Und Einfachheit: Es dürfte wohl nichts einfacher sein als auf nen Felsbrocken eine Sonde mit einem Atomaren Sprengsatz zu schießen.
      Dafür wird schlicht kein Geld bzw. kein politischer Wille vorhanden sein.
      Ist doch nur eine Frage der Zeit nicht des Geldes. Mondbasis ab 2024 und irgendwann jenseits 2035 eine Marsmission. Und wenn die erst mal nicht kommt geht die Welt auch nicht unter. Ich seh eine Marsmission halt nicht irgendwie als ein unabdingbares Muss. Kann man schon machen, aber was bringts wenn dann eine Apollomission draus wird.
      Wenn wir Pech haben bleibt es dann bei ein zwei Missionen und deine tolle Fabrik lohnt sich nicht mal.
      Vor dem Direktflug wirst du Langzeitaufenthalte im interplanetaren Raum üben wollen.
      Faktisch hast du doch kaum einen Unterschied zu einem Aufenthalt auf der ISS und einer Mondbasis. Klar, Strahlung. Ist die technische Lösung dafür mal gefunden wird es auch ohne großartige Tests funktionieren. Noch irgendwas?
      Hinsichtlich „Direktflug ist Schweineteuer“: Das einzige was doch mehr kostet ist der Treibstoff der mit rauf muss (den du dann aber eben aufrechnen musst). Das Raumschiff baust du so oder so, egal ob man es im Erdorbit baut oder zuerst noch zu irgendeinem Asteroiden schleppt.

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        #48
        Wenn das Ding keinen Treibstoff produziert weil es repariert werden muss funktioniert das eher nicht.
        Dann müsste man die Station eben drauf anlegen, immer genug Treibstoff für mindestens eine weitere Mission zu speichern... so schwierig kann das ja nicht sein. Die Station wird schon nicht von Vollidioten geplant...

        Wie teuer ist denn überhaupt so ne Trägerrakete im Stiele eine Ares V?
        Ein einzelner Spaceshuttlestart kostet etwa 400 Mio. Eine Ares V kostet sicher so im Bereich von 200 Mio.

        Flugbahn zum Bleistift? Begleitung durch Trümmerstücke welche eine Fabrik beschädigen könnten?
        Flugbahn macht kaum was aus: die Definition "erdnaher Asteroid" impliziert bereits eine recht nahe Flugbahn. Trümmer? Ich bitte dich, wenn solche Trümmer den Asteroiden begleiten sollten, dann bewegen sie sich relativ zu ihm extrem langsam, wären also keine Gefahr. Ein Asteroid ist kein fliegender Flohzirkus a la "Armageddon"...

        Ach, ich halte es einfach für die simpelste Lösung.
        Nimm es mir nicht übel, aber das ist deine unfundierte Laienmeinung. Es wurden schon viele Methoden evaluiert, und die Atombombe wurde mehrheitlich verworfen, weil nicht auf die Bedürfnisse der Aufgabe zugeschnitten.

        Noch irgendwas?
        Unabhängig Überleben und Arbeiten im interplanetaren Raum, ohne die Möglichkeit, in maximal ein paar Tagen zur Erde zurück zu kehren, vielleicht? Wie siehts aus mit Nahrung, Wasser, Recycling, Abfallentsorgung? Alles andere als triviale Probleme, wenn du mehrere Monate lang unterwegs bist.

        Das einzige was doch mehr kostet ist der Treibstoff der mit rauf muss (den du dann aber eben aufrechnen musst).
        Nicht nur der Treibstoff. Die zusätzlichen Raketen, die es braucht um ihn zu starten. Die grösseren Treibstofftanks am Raumschiff. Die grösseren Kühlsysteme. Grössere Triebwerke, etc etc. Chemische Raketenantriebe skalieren immer sehr ungünstig mit der Grösse.

        Aber es stellt sich hier ohnehin die Frage, ob man mit chemischem Antrieb zum Mars fliegen wird - ich würde eher sagen, nein. Nuklear-Elektrisch wäre vielleicht eine Option, VASIMR eventuell oder gar etwas im Stil von Mini-Mag-Orion. Unter diesen Umständen fallen dann die Vorteile des Auftankens natürlich weg. Aber auch dann: keine Mondstation wie einen Klotz am Bein kleben zu haben ist auch in diesem Fall ein grosser Vorteil. Und die Vorteile des "Übens" langer interplanetarer Flüge mit Asteroidenmissionen bleiben ebenfalls bestehen.

        Die Frage ist auch: Was bringt denn eine solche Mondstation genau, was man nicht auch mit einzelnen Landungen schaffen könnte? Man ist immer am gleichen Ort, wissenschaftlich erschöpft sich das dann ziemlich bald: da ist es besser, man landet an verschiedenen Stellen auf der Oberfläche und bleibt da jeweils ein paar Monate ("Sortie"-Expeditionen). Rohstoffe fördern wird man (noch) nicht, was tut man also? Ein Teleskop wird ohnehin besser auf der Rückseite (und nicht an den Polen, wo man die Stationen bauen will) positioniert, 1000ende von km von der Station entfernt. Ein solches Teleskop kann man genausogut mit einzelnen Landungen warten, sollte es nötig sein. Was bleibt dann noch? Für den Mars taugt eine Mondstation kaum etwas, wie schon erwähnt. Also? Es wäre am Ende wie bei der ISS: riesiges, teures Ding ohne grossen wissenschaftlichen Wert, das vor allem gewartet wird.
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          #49
          ´@Bynaus

          Findest du die ISS unsinnig??
          Und manchmal denk ich mir, ich sollte mir die Ruhe und
          Nervenstärke von einem Stuhl
          zulegen.
          Der muß auch mit jedem Arsch klarkommen!

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            #50
            Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
            Aus welchen Vereinbarungen denn? Es ist ja gerade das Einhalten der Vereinbarungen (zur ISS), die der NASA zur Zeit so schwer auf dem Magen liegen. Ohne diese Vereinbarungen hätte man die ISS 2004 aufgegeben.
            Dieses Projekt beispielsweise: About SOFIA: The Next Generation Airborne Observatory
            Dabei handelt es sich um ein Submm-Teleskop, welches in eine Boing montiert wird. Unser Institut ist zwar nicht direkt daran beteiligt, aber ein paar Leute hier setzten wohl große Erwartungen darein. Als die Nasa vor zwei Jahren ihren neuen Finanzplan vorlegte, war für dieses Projekt überhaupt keine Gelder mehr vorgesehen, obwohl sowohl die Nasa, als auch die Esa bereits große Investitionen gemacht hatten und das Teleskop komplett funktionstüchtig, der Jet kurz vor der Flugsicherheitsabnahme stand. Ok, die Realisierung dieses Projektes hat sich als schwieriger und teurer herausgestellt, als eigendlich veranschlagt, aber dennoch war ja bereits ein großer Teil fertiggestellt.

            Es hat starke Proteste wegen der Einstellung des Sofia-Projektes gegeben, nicht nur von seiten der Europäer, sondern auch von amerikanischen Instituten, die daran beteiligt waren. Jetzt wird Sofia weitergeführt, aber dank Budgetkürzungen verzögert sich die Sache um mehr als zwei Jahre.

            Ein anderes Beispiel ist Planck, der neue CMB-Satelit, auch der sollte eigendlich schon längst im All sein. Ebenso Herschel, und es gibt so einige andere Projekte, die sich einfach um viele Monate bis Jahre verzögern...
            Natürlich gibt es auch immer Verzögerungen durch nicht vorhersebare Schwierigkeiten, aber bei vielen Projekten liegt es tatsächlich an den geänderten Finanzplänen der NASA.

            Ein Raumfahrtprogramm ist ja schön und gut, aber ich sehe, wie sich diese Verzögerungen auf wissenschaftliche Projekte auswirken, und das ist schon schade.

            Kommentar


              #51
              Dann müsste man die Station eben drauf anlegen, immer genug Treibstoff für mindestens eine weitere Mission zu speichern... so schwierig kann das ja nicht sein. Die Station wird schon nicht von Vollidioten geplant...
              Wenn das Ding schlicht mal kaputt ist (muss ja nur mal irgendwas mit dem Ding kollidieren) hilft das herzlich wenig.
              Ein einzelner Spaceshuttlestart kostet etwa 400 Mio. Eine Ares V kostet sicher so im Bereich von 200 Mio.
              Jo. Und wie viel Kostet allein die Entwicklung und Bau einer solchen Station? Wohl wesentlich mehr. Und dann ist das Teil nicht mal im All. Klar rechnet es sich irgendwann. Aber das dauert uU länger als jedes Marsprogramm.
              Flugbahn macht kaum was aus: die Definition "erdnaher Asteroid" impliziert bereits eine recht nahe Flugbahn.
              Das mag ja sein. Nur dürfte es ziemlich viele Flugbahnen geben die für einen Marsflug suboptimal sind.
              Und Trümmer: Mit so einer Fabrik verändert sich die Flugbahn des Asteroiden durch die simple Masse dann doch beträchtlich Da dürfte schon einiges in Bewegung geraten.
              Nimm es mir nicht übel, aber das ist deine unfundierte Laienmeinung. Es wurden schon viele Methoden evaluiert, und die Atombombe wurde mehrheitlich verworfen, weil nicht auf die Bedürfnisse der Aufgabe zugeschnitten.
              Es ist mir schon klar, das es immer eine wissenschaftlich attraktivere und wenn es mal da ist sich auch wirksamere Methoden geben wird. Nur bevor man im Falle des Falles damit rumspielt und einen simplen technischen Fehlschlag riskiert kann man es ruhig mit einer Bombe probieren. Viel schlimmer wird es dadurch auch nicht.
              Unabhängig Überleben und Arbeiten im interplanetaren Raum, ohne die Möglichkeit, in maximal ein paar Tagen zur Erde zurück zu kehren, vielleicht? Wie siehts aus mit Nahrung, Wasser, Recycling, Abfallentsorgung? Alles andere als triviale Probleme, wenn du mehrere Monate lang unterwegs bist.
              Kann man doch auf der ISS oder einer Mondbasis alles testen.
              Aber es stellt sich hier ohnehin die Frage, ob man mit chemischem Antrieb zum Mars fliegen wird - ich würde eher sagen, nein. Nuklear-Elektrisch wäre vielleicht eine Option, VASIMR eventuell oder gar etwas im Stil von Mini-Mag-Orion. Unter diesen Umständen fallen dann die Vorteile des Auftankens natürlich weg. Aber auch dann: keine Mondstation wie einen Klotz am Bein kleben zu haben ist auch in diesem Fall ein grosser Vorteil.
              Nun, in diesem Fall sind Asteroidenmissionen aber noch viel sinnfreier. Es stellt sich halt die Frage: Marsmission - was dann? Was bringen denn ein paar Landungen wie beim Apolloprogramm? Ich sehe da einfach die Gefahr nach einer Marsmission wieder genau da zu stehen wo man schon Ende der Siebziger gestanden ist. Hätte man dann noch eine Mondbasis gäbe es wenigstens mal was dauerhaftes.
              Ich hätte auch kein Problem damit so ein Ding auf den Marsmonden einzurichten wenn das technisch nicht viel komplizierter und teurer ist.
              Wenn man das aber alles nicht will kann man sich die bemannte Raumfahrt auch sparen. Dann landen halt 10 Jahre später Russen, Chinesen oder Inder auf dem Mond während die Amerikaner genau nichts haben. Ist doch auch was.

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                #52
                Wenn das Ding schlicht mal kaputt ist (muss ja nur mal irgendwas mit dem Ding kollidieren) hilft das herzlich wenig.
                Dann schickst du eben ein Reparaturteam hin...

                Mit so einer Fabrik verändert sich die Flugbahn des Asteroiden durch die simple Masse dann doch beträchtlich Da dürfte schon einiges in Bewegung geraten.
                Aber eben nur gaaaaanz laaaangsam. Auf einem Asteroiden, wo du ein Steinchen mit einem Kick in die Sonnenumlaufbahn befördern kannst, gibts einfach keine hohen, gefährlichen Geschwindigkeiten von herumfliegenden Trümmern.

                Nur bevor man im Falle des Falles damit rumspielt und einen simplen technischen Fehlschlag riskiert kann man es ruhig mit einer Bombe probieren.
                Sicher, wenn sonst der Einschlag bevorsteht, auf jeden Fall. Bloss ist es einfach nicht die Methode der Wahl, wenn man genügend Zeit hat.

                Es stellt sich halt die Frage: Marsmission - was dann? Was bringen denn ein paar Landungen wie beim Apolloprogramm? Ich sehe da einfach die Gefahr nach einer Marsmission wieder genau da zu stehen wo man schon Ende der Siebziger gestanden ist.
                Eben - darum sollte man die knappen Geldmittel nicht in Mondstationen verlochen, sondern in den Aufbau der genannten Weltrauminfrastruktur investieren: daraus kann man dann verschiedene Missionen durchführen, mal zum Mars, mal zu Asteroiden, vielleicht auch mal zum Jupiter, etc. Da springt längerfristig mehr raus als wenn man Stationen baut. Was ist denn der Vorteil, etwas "dauerhaftes" zu haben, wenn man es doch nicht brauchen kann? Es ist dann nichts weiter als ein "dauerhaftes" Hinderniss, andere Dinge anzupacken.

                In der Mitte des 21. Jahrhunderts werden ohnehin ganz andere Entwicklung eine Rolle zu spielen beginnen (Uploads, KI, Universelle Konstruktoren ("Fabriken"), Orbitalseile, neue Antriebe etc.) und alles über den Haufen werfen, was man heute per plusminus linearer Extrapolation ableiten kann. Bis etwa 2030 ist die Entwicklung grob absehbar, darüber hinaus darf spekuliert werden.

                Dann landen halt 10 Jahre später Russen, Chinesen oder Inder auf dem Mond während die Amerikaner genau nichts haben.
                Die werden mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Aber ich halte es für gut denkbar, dass die Chinesen dereinst sehr viel mehr Geld als die Amerikaner in ihr Weltraumprogramm pumpen, so dass SIE sich eine Mondbasis und Mars/Asteroidenflüge leisten können... Dann werden die USA natürlich gleichzeihen, und du kommst doch noch zu deiner Mondbasis.

                @Floore: Gut, ok. Das beste wäre, man könnte beides haben. Aber die Aussicht, nach 2010 keine Möglichkeit mehr zu haben, Menschen ins All zu schicken, just dann, wenn die Chinesen genau dies immer besser und öfter machen, macht die Amerikaner nervös - spielt sicherlich auch eine Rolle, warum die bemannte Raumfahrt zur Zeit stärkere Priorität hat.

                @Boltar: Die ISS ist, wie ich schon geschrieben habe, ein grosses Symbol für Internationale Zusammenarbeit, und wenn sie mal fertig gebaut ist, wird man damit auch endlich Wissenschaft betreiben können - für ein paar Jahre. Alles in allem war es aber ein Projekt mit grossem Aufwand und verglichen dazu geringem wissenschaftlichem Wert. Den Fehler sollte man mit einer Mondstation nicht wiederholen, zumindest wenn man Wissenschaft im Sinn hat. Wenn man eher militärische Präsenzmarkierung im Sinn hat, ist es natürlich etwas anderes, aber das ist nicht das Gebiet der NASA.
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                  #53
                  Kann man doch auf der ISS oder einer Mondbasis alles testen.
                  Nein. Es ist ein Unterschied ob du das in einem Schwerkrafttrichter machst oder in quasi-null-G.
                  Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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                    #54
                    Michael Griffin (NASA Administrator) kommentiert die im Eingangspost genannten Forderungen:

                    LiveScience.com Blogs Blog Archive NASA’s Chief Reacts to Human Asteroid Mission
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                      #55
                      Ich bin ja durchaus der Meinung, dass rein wissenschaftlich eine Mondbasis nicht so sinnvoll ist, aber der symbolische Wert kann solch eine Ausgabe ja durchaus rechtfertigen. Aber da ist eine bemannte Marslandung vielleicht noch besser.
                      Wie auch immer, die Raumfahrt braucht Symbole, die die Bevölkerung begeistern, um deren Unterstützung zu bekommen und damit dann auch Geld durch die Politiker, die wiedergewählt werden wollen. Es geht nicht immer nur um das was wissenschaftlich sinnvoll ist, sondern auch darum was gut auf dem TV aussieht. Und da sind Roboter-Sonden nicht so der Publikumsmagnet.
                      Gerade den USA würde eine inspirierende bemannte Raumfahrtkampagne wirklich gut tut - psychologisch, wie auch wirtschaftlich.
                      Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                      Makes perfect sense.

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                        #56
                        Dann schickst du eben ein Reparaturteam hin...
                        Und das wirkt sich eben negativ auf die Rentabilität aus.
                        Sicher, wenn sonst der Einschlag bevorsteht, auf jeden Fall. Bloss ist es einfach nicht die Methode der Wahl, wenn man genügend Zeit hat.
                        Zeit und Geld. Warum Milliarden zusätzlich ausgeben wenn die Bombe für sehr wenig Geld einsetzbar ist? Werden sicher nicht wenige Fragen.
                        Eben - darum sollte man die knappen Geldmittel nicht in Mondstationen verlochen, sondern in den Aufbau der genannten Weltrauminfrastruktur investieren: daraus kann man dann verschiedene Missionen durchführen, mal zum Mars, mal zu Asteroiden, vielleicht auch mal zum Jupiter, etc.
                        Und was bringt das? Dann landen wir halt drei vier mal auf dem Mars und schicken mal eine Langzeitmission zum Jupiter. Und danach stehen wir genauso da wie nach dem Apolloprogramm. Wenn der Mensch sich im All festsetzen will muss man mehr tun als ein paar Expeditionen zu anderen Himmelskörpern. Dorthin sollte man erst gehen wenn man die Absicht hat zu bleiben.
                        Gerade wenn jenseits 2050 neue Technologien zu Verfügung stehen werden ist es sinnlos heute mit Ach und Krach zum Mars und noch weiter zu fliegen. In Zukunft wird das wesentlich einfacher und günstiger zu haben sein. Bis dahin eine Mondbasis die wesentlich Anpassungsfähiger hinsichtlich neuer Technologien ist als ein Raumschiff.

                        Wenn man eher militärische Präsenzmarkierung im Sinn hat, ist es natürlich etwas anderes, aber das ist nicht das Gebiet der NASA.
                        Offiziell nicht

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                          #57
                          Und was bringt das? Dann landen wir halt drei vier mal auf dem Mars und schicken mal eine Langzeitmission zum Jupiter. Und danach stehen wir genauso da wie nach dem Apolloprogramm.
                          Und wenn schon? Wo liegt das Problem dabei? Die Infrastruktur ist dann ja immer noch da und kann für neue Missionen angepasst werden. Man wird nicht einfach alles wegwerfen wie nach Apollo, genau darauf ist ja die ganze VSE ausgerichtet. Die kommerzielle Erschliessung des Alls wird bis dahin längst begonnen haben, deine Stationen auf dem Mond und später auf dem Mars können dann immer noch von privaten Firmen gebaut und betrieben werden (im Auftrag der verschiedenen Regierungen, analog etwa zu den heutigen Antarktisstationen). Rohstoffe von Asteroiden werden ein gigantisches Geschäft werden, wenn erst einmal der Zugang zum Weltraum durch Orbitalseile oder andere Technik gewährleistet ist. Am Ende des 21. Jahrhunderts wird das Sonnensystem surren unter all den Maschinen, die es zum "Wohl" der Menschheit (und ihrem anhaltenden Wachstum) durchpflügen werden. Die Zeit bis zu dieser Entwicklung wird sicher interessanter, wenn mit den knappen Geldmitteln ein möglichst vielseitiges Programm - Mond, Asteroiden, Mars, Venus, Merkur, Jupiter... - finanziert wird. Der Bau einer wirklich langfristig autarken Kolonie (egal ob auf Mond oder Mars) aus NASA-Mitteln ist ohnehin illusorisch: das ganze summierte NASA-Budget von heute bis 2050 würde dafür nicht ausreichen. Und was genau bringt denn der Bau einer "halben" Kolonie? Es wird früher oder später autarke Kolonien (v.a. Orbitale) geben: aber sicher nicht solche, die vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika in Auftrag gegeben wurden.

                          Die Spanier haben sich nach Kolumbus auch nicht darauf beschränkt, jenseits des Atlantiks Prunkstädte zu bauen, sondern haben weitere Expeditionen gepusht. Und die Städte sind nebenbei von allein entstanden. Wer die Welt entdecken will, der lässt sich nicht nieder.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          Bynaus schrieb nach 1 Stunde, 16 Minuten und 4 Sekunden:

                          Noch etwas ganz anderes, betreffend Asteroiden-Ablenkung:

                          Predicting Apophis' Earth Encounters in 2029 and 2036

                          A propos Einfachheit der Ablenkung eines Asteroiden:

                          "Changing the amount of energy Apophis absorbs by half a percent as late as 2018 - for example by covering a 40 x 40 meter (130 x 130 foot) patch with lightweight reflective materials (an 8 kg payload) - can change its position in 2036 by a minimum of one Earth radius."

                          Wesentlich einfacher gehts kaum.

                          Bei einer Atombombe hingegen weisst du einfach nicht, in welche Bahnen du die Trümmer dann schickst...
                          Zuletzt geändert von Bynaus; 24.01.2008, 12:30. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                          Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                            #58
                            Hier mal was anderes zur Raumfahrt:
                            Weltraumtourismus: Virgin Galactic präsentiert neues Raumschiff - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

                            Sieht anscheinend so aus, als könnte der Weltraumtourismus bald in eine neue Phase eintreten.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

                            Kommentar


                              #59
                              Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                              Wie auch immer, die Raumfahrt braucht Symbole, die die Bevölkerung begeistern, um deren Unterstützung zu bekommen und damit dann auch Geld durch die Politiker, die wiedergewählt werden wollen.
                              Alles schön und gut, aber was ist, wenn diese symbolische Marsreise in einem Disaster endet ?
                              Die Reise zum Mond war ein Klacks dagegen und auch dabei spielte man schon extrem mit dem Leben der Astronauten.
                              So was ist heute nicht mehr vermittelbar.
                              Und selbst wenn die Technik nicht versagt, was ist mit den Menschen ?
                              Die wären auf dem Hinflug schon über 200 Tage in ihrem Raumschiff eingepfercht.
                              Klar, es gab schon Menschen die länger oben waren, aber eben immer in "greifbarer" Erdnähe.
                              Bei einem Flug zum Mars hättest du nicht mal die Illusion, im Notfall in 3 Tagen wieder zu Hause zu sein.
                              Ich stelle mir das so ähnlich wie einen 300 Tage Langstreckenflug in der Econemy vor....

                              Eine Mondstation würde ich persönlich gut finden, aber ob sich das wirklich lohnt ?

                              Sicher, man könte dort Teleskope hin bauen, aber ist es nicht viel einfacher und billiger, die einfach in den Orbit zu schiessen, so wie das heute gemacht wird ?


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              prince schrieb nach 5 Minuten und 35 Sekunden:

                              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                              Hier mal was anderes zur Raumfahrt:
                              Weltraumtourismus: Virgin Galactic präsentiert neues Raumschiff - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

                              Sieht anscheinend so aus, als könnte der Weltraumtourismus bald in eine neue Phase eintreten.
                              Dabei darf man allerdings nicht übersehen, das die keine "Raumfahrt" im eigentlichen Sinne betreiben.
                              Die bieten dir einen längeren balistischen Flug an, ins Orbit kommen die nicht mal ansatzweise.
                              Das geht aktuell leider nur mit den imens teuren Rakten.
                              Zuletzt geändert von prince; 20.07.2009, 12:45. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                              Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                                #60
                                Die wären auf dem Hinflug schon über 200 Tage in ihrem Raumschiff eingepfercht.
                                Nicht zwingend. So lange Reisezeiten ergeben sich eigentlich nur, wenn man auf Hohmann-Bahnen fliegt, also mit minimalsten Geschwindigkeitsunterschieden: denn diese Unterschiede, "Delta-V" genannt, bedeuten Treibstoff, und Treibstoff bedeutet teure Raketenstarts.

                                Wenn der Treibstoff nicht mehr mit Raketen gestartet werden muss, sondern auf dem Mond oder auf Asteroiden produziert wird, dann kann man auch grössere Delta-V in Betracht ziehen und, z.B., in einem Monat (oder weniger) zum Mars fliegen. Insbesondere, wenn man auf nukleare Antriebe oder ähnlich setzt.

                                Eine realistische Marsmission führt erst mal zu Phobos oder Deimos, wo ein Stützpunkt gebaut wird. Die Mars-Oberfläche wird dann von einstufigen Landern, die auf Phobos / Deimos starten und nach vollendeter Mission dorthin zurück kehren, erschlossen.
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