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    Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
    Hammer sind auch die Wartungs und Unterhaltskosten in Salzhaltiger Luft und Wasser.
    Die dann durch Schiffe und Hubschrauber durchgeführt werden.
    Welche Sprit fressen und CO2 freisetzen
    Ich hab grad einen Freund von mir angeschrieben, der als Senior Consultant die ganzen Windparks seiner Firma in der Nordsee betreut. Sobald er antwortet, kann ich darauf genauer eingehen

    Was ich vorab schon sagen kann aus ingenieurgeologischer Sicht ist folgendes: Der Beton für die Fundamente ist natürlich ein speziell auf das Salzwasser ausgelegter Beton von höherer Güte als das, was du vielleicht aus dem Hausbau kennst.

    Hierzu auch folgendes:
    Expositionsklasse ? Wikipedia
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      Zitat von Feydaykin
      Vor allem sind in keiner Kalkulation die Endlagerkosten mit drin.
      Hier geht es nicht um die monetären Kosten, sondern um das Verhältnis von Energieaufwand zu Ertrag (natürlich gibt es aber auch da einen Zusammenhang). Je näher dieses an 1 liegt, desto gewaltiger muss die Machinerie sein, um nur die Energieerzeugung selbst am Laufen zu halten (bei EROI = 1 müsste man sogar alle Energiequellen im Universum anzapfen und käme trotzdem nicht auf genügend Energie, um die Menschheit zu versorgen). Aber wie sieht die Endlagerung energetisch aus?

      Erstmal, man weiss ja auch nicht ob man überhaupt irgendwann Endlagern muss (angesichts sich weiter entwickelnder AKW-Technologie). Aber selbst wenn, der Energieaufwand für ein grosses Loch im Boden (und alles, was da rein kommt) ist jetzt nicht so gewaltig, vielleicht vergleichbar mit dem Bau eines grossen AKW, aber da kommt ja dann das Material von zahlreichen AKWs rein - insofern ist das, pro AKW gerechnet, ein eher kleiner Beitrag (gleiches gilt übrigens für die Kosten). Der Energiebedarf bei AKWs wird im Moment ohnehin von der Uran-Anreicherung - nicht etwa dem Bau, Betrieb oder Rückbau - dominiert, diese macht ca. 60% aus. Künftige Kraftwerke dürften da noch besser liegen, wenn Natur-Uran, Uran aus radioaktiven Abfällen oder Thorium verwendet würde (dh, keine Anreicherung nötig). Entsprechend wäre der EROI dieser Generation IV AKW um den Faktor 1/0.4 = 2.5 höher, und entsprechend geringer könnte der Anteil an AKW am Gesamtmix sein um den EROI des gesamten Netzes bei ca. 30 zu halten (dh, ca. 20%).

      @RTW112: Nur um das klarzustellen: Ich hasse die Kohle. Es ist die dreckigste, gefährlichste Energiequelle überhaupt. Ihre Nutzung fordert jährlich Hunderttausende von Toten weltweit (über die Luftverschmutzung), setzt Quecksilber frei (welches hochgradig nervenschädigend ist) und ist die wichtigste Quelle anthropogener Radioaktivität. Und natürlich ist es die wichtigste Quelle von CO2 innerhalb des Energiesektors. Ihr einziger "Vorteil" sind die geringen Kosten (auch, weil ein grosser Teil der tatsächlichen Kosten an die Zukunft "externalisiert" werden kann), und die Möglichkeit, die Stromproduktion daraus nach Bedarf zu steuern. Die Punkte die du erwähnst, sind wohl in die Energiebetrachtungen, die der von mir verlinkte Artikel zitiert, eingeflossen, da musst du dort oder in den zitierten Referenzen nachschlagen.

      Zum ersten Absatz? Du glaubst das alle Kohlkraftwerkblocks oder AKWs 265d im Jahr am Netz sind oder? Und das auch bei voller Leistung noch?
      Ich nehme an, du meinst 365 Tage. Nein, sind sie nicht - aber ihr Kapazitätsfaktor (= tatsächliche Leistung / Nennleistung) ist im Vergleich zu den Erneuerbaren relativ nahe bei 1, bei ca. 90% für AKWs (zum Vergleich: 20-40% für Wind; 5-15% für PV). Für Kohlekraftwerke ist es ähnlich, aber je nach dem, wie viel Windenergie ins Netz fliesst, kann es natürlich auch weniger sein - einfach darum, weil man sie abschaltet, wenns windet (was natürlich nicht heisst, dass die Arbeiter dann keinen Lohn bekommen oder keine anderen Kosten anfallen...).

      Hans Filbinger hat Landesparlament Badenwürthenerb schon gesagt „Ohne das Kernkraftwerk Wyhl werden zum Ende des Jahrzehnts in Baden-Württemberg die ersten Lichter ausgehen"
      Ja - und? Nur weil jemand irgendwann in irgend einer Situation etwas gesagt hat, was sich dann als falsch herausgestellt hat (insbesondere ein Politiker...), heisst das nicht, dass dieselbe Aussage für alle Zeiten und in allen Situationen falsch sein wird.

      Der EROI ist ein fundamentaler Aspekt eines Energieversorgungssystems. Es sollte jedem einleuchten dass wir, um den Aufwand für die Energieversorgung zu minimieren, Werte möglichst weit weg von 1 anstreben sollten. Ein rein erneuerbares Netz liegt sehr viel näher an 1 als das heutige Netz, was bedeutet logischerweise dass ein sehr viel höherer Anteil der Stromproduktion* für nichts anderes gebraucht wird als für die Stromproduktion selbst, bzw. für das Aufrechterhalten der Stromproduktion. Das fällt uns heute nicht so auf, weil wir diese Solarzellen und Windräder in einer Umgebung produzieren, die von einem hohen EROI geprägt ist. Das heisst, wir spalten Atome und verbrennen Kohle, um damit - unter anderem - PV und Windräder herzustellen. Aber sobald dieses rein erneuerbare Netz dann plötzlich auf "eigenen Beinen" stehen muss, wird sich das bemerkbar machen. Wenn der EROI eines gepufferten Wind/Solar-Netzes bei unter 4 liegt, heisst das, dass über 25% der gesamten Stromproduktion in nichts anderes als den Erhalt der bestehenden Stromproduktion fliessen - während der eigentliche Verbrauch natürlich nicht abgenommen hat. Das heisst, die produzierte Menge Strom muss nicht nur einen Faktor 2 höher sein als heute (weil Strom heute nur einen Anteil von 25% am gesamten Energieverbrauch hat, der Rest fällt auf fossile Energieträger die einen Effizienzgrad von 33% haben - zusammen gibt das bei vollständiger Elektrifizierung einen Anstieg des Strombedarfs um einen Faktor 2), sondern gleich nochmals ca. 30% höher (oder nochmals 2/3 der heutigen Stromproduktion oder ca. 3 Mal die gesamte heutige EE Produktion oben drauf!). Insgesamt steigt der Energieverbrauch des Energiesektors um ca. den Faktor 22. Dieser zusätzliche Aufwand fällt jedoch völlig weg wenn man, wie oben erwähnt, 50% klassische oder 25% Generation IV AKW beimischt.
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        @Bynaus: Wenn die neue Genration von Kernrektoren gut funktionieren können wir gerne nochmal reden über den Einsatz von diese für die Stromgewinnung. Aber solange diese noch nicht richtig erforscht sind und paar Jahre im Testeinsatz können wir doch noch nicht drüber spekulieren.

        Was ich gerne mal hätte wäre von allen Stromgewinnungsmöglichkeiten eine Vollkostenkalkulation eines sagen wir 10MW und 1GW Anlage. Wo eben alles mit einfließt mal und auch von 1 und 5 Jahre Betriebszeiten was an Fixkosten hin zukommen um noch genauer die Vollkostenkalkulation zu ermitteln. Auch Rückbau und Entsorgung bzw. Wiederverwertung.

        Wegen Kapazitätsfaktor
        Die mittlere Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe liegt bei ca. 10 m/s, der ursprünglich prognostizierte jährliche Energieertrag betrug rund 220 GWh. Im Jahr 2011 wurden 267 GWh produziert, was einem Kapazitätsfaktor von gut 50 % bzw. 4450 Volllaststunden entspricht. 2012 produzierte alpha ventus rund 268 GWh, entsprechend 4460 Volllaststunden, wodurch der Windpark wie 2011 etwa 15 % über dem prognostizierten Ertragswert liegt. Bisher sei es laut Betreiber jedoch zu früh, um die Ertragsprognose nach oben korrigieren zu können. Im Jahr 2013 wurden durch vier windschwache Monate und Abschaltungen wegen Wartungsarbeiten an einzelnen Anlagen lediglich 224,6 GWh gewonnen.
        alpha ventus ? Wikipedia

        Auch andre Anlagen in Dänemark, Großbritannien und Schweden, Irland, Japan zeigen erste diese.

        Gut das du Kohle schon mal als letzten Mist ziehst Bei uns in der Lausitz werden demnächste die letzten Urwaldbäume der Lausitz und Mitteleuropa weg gebaggert werden ein bissel Energie am Ende.
        "Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können"

        Kommentar


          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
          (gleiches gilt übrigens für die Kosten)
          Wenn du nur den Bau selbst in Betracht ziehst, sicherlich, aber wenn du schaust, wie viel alleine in Deutschland überhaupt verpulvert wurde, um überhaupt mal einen geeigneten Standort zu finden - da stecken inzwischen Jahrzehnte an Forschungsarbeit drin und jetzt soll noch mal Tabula rasa gemacht werden und alle möglichen Standorte vollkommen neu betrachtet werden, ohne einen von vornherein zu bevorzugen oder auszusschließen.
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            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
            Ich hab grad einen Freund von mir angeschrieben, der als Senior Consultant die ganzen Windparks seiner Firma in der Nordsee betreut. Sobald er antwortet, kann ich darauf genauer eingehen

            Was ich vorab schon sagen kann aus ingenieurgeologischer Sicht ist folgendes: Der Beton für die Fundamente ist natürlich ein speziell auf das Salzwasser ausgelegter Beton von höherer Güte als das, was du vielleicht aus dem Hausbau kennst.

            Hierzu auch folgendes:
            Expositionsklasse ? Wikipedia
            Ich dachte da auch mehr an die Masten und deren *Innenleben* selbst als an das Fundament.
            Egal wie gut man es Isoliert, es bleibt Salzhaltige Umgebung und zwar 24/7 und ich denke es gibt kaum was Schlimmeres für technische Anlagen.

            Aber mal schauen was du an Infos bekommst.

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              Zitat von RTW112
              Wenn die neue Genration von Kernrektoren gut funktionieren können wir gerne nochmal reden über den Einsatz von diese für die Stromgewinnung.
              Einen Kandidaten für einen Erfolgreichen Generation IV Reaktor haben wir ja schon, den IFR (Integral Fast Reactor). Aber wir können, wie gesagt, auch mit herkömmlichen AKW mischen - bloss muss ihr Anteil dann eben höher sein. Und der Abfallberg (der objektiv gesehen so gross nicht ist, dass man ihn realistischerweise einen Berg nennen müsste) wird weiter wachsen.

              Aber es freut mich zu sehen, dass du wenigstens die Erforschung dieser Technologien befürwortest. Das kann man von den Deutschen Grünen nicht behaupten. Die haben offenbar lieber ihre "Abfallberge".

              Im Jahr 2011 wurden 267 GWh produziert, was einem Kapazitätsfaktor von gut 50 % bzw. 4450 Volllaststunden entspricht. 2012 produzierte alpha ventus rund 268 GWh, entsprechend 4460 Volllaststunden, wodurch der Windpark wie 2011 etwa 15 % über dem prognostizierten Ertragswert liegt.
              Damit liegen wir bei 35% für den ursprünglich prognostizierten Kapazitätsfaktor - was im Bereich dessen liegt, was ich genannt hatte. Vielleicht war es 2011 und 2012 einfach ausserordentlich windig dort, wo dieser spezifische Off-shore-Park liegt - 2013 kam dann ja auch der Einbruch. Allerdings haben Off-shore Windparks tatsächlich etwas höhere Kapazitätsfaktoren gegenüber Anlagen auf dem Land.

              Zitat von Spocky
              Wenn du nur den Bau selbst in Betracht ziehst, sicherlich, aber wenn du schaust, wie viel alleine in Deutschland überhaupt verpulvert wurde, um überhaupt mal einen geeigneten Standort zu finden - da stecken inzwischen Jahrzehnte an Forschungsarbeit drin und jetzt soll noch mal Tabula rasa gemacht werden und alle möglichen Standorte vollkommen neu betrachtet werden, ohne einen von vornherein zu bevorzugen oder auszusschließen.
              Und wenn dann erst die Chinesen in 10-20 Jahren ihren CIFR (Chinese Integral Fast Reactor) in Betrieb nehmen und diesen dann entweder nach Deutschland verkaufen oder aber den Deutschen ihren Atomabfall für ein Butterbrot dankend abnehmen (je nach dem, wer bis dahin an der Macht ist und ob die Stimmung bereits gegen die "Energiewende" gedreht hat), wird sich die ganze Sucherei ÜBERHAUPT NICHT gelohnt haben... Noch schlimmer, wenn bis dahin tatsächlich ein Endlager gebaut wurde und sich herausstellt, dass man es jetzt doch gar nicht braucht... Vielleicht kann man dann ein Hotel und Museum in dem Komplex errichten, wo sich künftige Generationen an den Irrwegen früher Nukleartechnologie ergözen können. Wäre ja auch was.
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                Zitat von RTW112 Beitrag anzeigen
                @Bynaus: Wenn die neue Genration von Kernrektoren gut funktionieren können wir gerne nochmal reden über den Einsatz von diese für die Stromgewinnung. Aber solange diese noch nicht richtig erforscht sind und paar Jahre im Testeinsatz können wir doch noch nicht drüber spekulieren.

                Was ich gerne mal hätte wäre von allen Stromgewinnungsmöglichkeiten eine Vollkostenkalkulation eines sagen wir 10MW und 1GW Anlage. Wo eben alles mit einfließt mal und auch von 1 und 5 Jahre Betriebszeiten was an Fixkosten hin zukommen um noch genauer die Vollkostenkalkulation zu ermitteln. Auch Rückbau und Entsorgung bzw. Wiederverwertung.

                Wegen Kapazitätsfaktor
                in der Theorie gibt es diese Kraftwerke. Aber Praktisch. Nö, und Monetär ist auch nur eine Ausdrucksform für Aufwand. Atomkraftwerke sind Komplex und Kapitalintensiv. Sie sind heute und auch in Zukunft nicht die Haupternergiequelle. Weltweit liegen sie so bei 10% in Ländern wir Frankreich höher. Da wir das Energieproblem eher Global sehen müssen, und sogar die Risiken (Die eben scheinbar höher sind als die Statistik berechnet hat) Spricht eben wenig dafür die Komplexere Lösung zu nehmen.

                NIcht das ich Ökofreak bin, aber nach sachlicher Überlegung fährt die Welt mit den Alternativen besser. Speichermöglichkeiten sind ebenfalls Erforschbar und Machbar, Zur not nutzt man GAs als Zwischenspeicher.

                Die Einstiegshürde, sowohl Technisch, Rohstoffmäßig als auch Politisch ist bei Windkraft viel Geringer.

                - - - Aktualisiert - - -

                Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                Und wenn dann erst die Chinesen in 10-20 Jahren ihren CIFR (Chinese Integral Fast Reactor) in Betrieb nehmen und diesen dann entweder nach Deutschland verkaufen oder aber den Deutschen ihren Atomabfall für ein Butterbrot dankend abnehmenauch was.
                Da ist der Punkt, diese Reaktoren sind zu spät, in 20 Jahren muss das Problem schon weitesgehend geklärt sein. Und auch diese Reaktoren werden nicht das groß der Stromerzeugung bilden.

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                  Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
                  Aber mal schauen was du an Infos bekommst.
                  Es scheint wohl auf jeden Fall viel Information zu werden; er hat bereits angekündigt, dass er mir das bei Gelegenheit lieber mal am Telefon sagt, weil er so viel nicht auf die Schnelle aufschreiben will
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                    Zitat von Feydaykin
                    Speichermöglichkeiten sind ebenfalls Erforschbar und Machbar, Zur not nutzt man GAs als Zwischenspeicher.
                    Mit Gas als Zwischenspeicher ("Windgas") treibst du den EROI noch viel weiter an 1 heran (oder gar darunter...) als mit Wasserspeicherung, mit all den Verlusten, die du da hinnehmen musst. Alle Ideen für Zwischenspeicher sind Dinge, die man mit einem Netz mit hohem EROI gut einmal produzieren kann. Sobald der EROI des Netzes aber sinkt, kommt der Punkt, wo es plötzlich sehr viel aufwändiger wird, sie zu ersetzen.

                    Und Windenergie (um die es hier ja geht) hat immer noch das Problem des enormen Platzbedarfes. Bei 2-3 Watt pro Quadratmeter (5 Watt bei Vollleistung, 50% davon mit einem optimistischen Kapazitätsfaktor) braucht es riesige Flächen, um eine Bevölkerung von, sagen wir, 80 Mio Menschen mit Energie zu versorgen. Bei 3000 Watt pro Person (=heutiger Endenergieverbrauch; effizienzbereinigt, vollständig elektrisch) wären das ca. 1000 Quadratmeter pro Person, oder, wenn man es als Anteil an der Landesfläche nimmt, ca. 20%. Also über ein Fünftel des Landes müsste mit WKA zugestellt werden. DANN kommt noch, wie im letzten Post erwähnt, dazu, dass man die Leistung wegen des tiefen EROI nochmals um 33% erhöhen muss (damit überhaupt genügend Energie zur Verfügung steht, um den WKA-Park am Laufen zu halten), dann sind wir bei 27% der Landesfläche (Solarzellen würden diesen Bedarf natürlich verringern - aber wenn man damit keine Felder, Wälder und Wiesen zubauen muss, ist man wiederum auf die paar geeigneten, exponierten Lagen beschränkt).

                    Ich habe ein paar Jahre in Südschweden gewohnt, und Südschweden ist jetzt definitiv gut mit WKAs zugedeckt, man sieht die Dinger wirklich überall, egal wohin man geht, es ist immer mindestens eine WKA im Blickfeld. Trotzdem: sie bedecken dort kaum ein Prozent der Landesfläche! Bei 27% würde man wohl einen bis zum Horizont reichenden WKA-Wald ausmachen. Und Vögel gäbe es in einem solchen Land wohl nicht mehr.

                    So ein Irrsinn wird nie Realität werden. Es wird lange, bevor diese Ausmasse erreicht sind, eine Abkehr von der Forderung geben, allen Strom aus Sonne und Wind zu generieren. Heute, wo die EE praktisch "unsichtbar" sind verglichen mit dem, was nötig wäre, um tatsächlich die gesamte Energieversorgung darauf zu verlegen, kann man schon mit Zahlen jonglieren und behaupten, "das geht dann schon"...

                    aber nach sachlicher Überlegung fährt die Welt mit den Alternativen besser.
                    Nach sachlicher Überlegung ergibt sich dann eben, dass die Welt die Wahl hat zwischen Erneuerbar + Fossil oder Erneuerbar + Atom. Und da ist die Wahl - für mich - nicht schwer.

                    Da ist der Punkt, diese Reaktoren sind zu spät, in 20 Jahren muss das Problem schon weitesgehend geklärt sein.
                    Bis dahin können wir konventionelle KKW (der 3. Generation) bauen und betreiben. Es sind die sichersten KKW, die es je gab (einfach weil so viel Erfahrung da hinein geflossen ist, und weil sie sehr viele Sicherheitssysteme von Anfang an dabei haben, die man bei älteren Kraftwerken nachrüsten müsste).
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                      Und Windenergie (um die es hier ja geht) hat immer noch das Problem des enormen Platzbedarfes. Bei 2-3 Watt pro Quadratmeter (5 Watt bei Vollleistung, 50% davon mit einem optimistischen Kapazitätsfaktor) braucht es riesige Flächen, um eine Bevölkerung von, sagen wir, 80 Mio Menschen mit Energie zu versorgen. Bei 3000 Watt pro Person (=heutiger Endenergieverbrauch; effizienzbereinigt, vollständig elektrisch) wären das ca. 1000 Quadratmeter pro Person, oder, wenn man es als Anteil an der Landesfläche nimmt, ca. 20%. Also über ein Fünftel des Landes müsste mit WKA zugestellt werden
                      Deine Rechnung kann irgendwie nicht passen.

                      Denn schon ein 3 MW Windrad mit 50 x 50 Grundfläche

                      r fürWenn also ein Durchschnittshaushalt jährlich 3.500 kWh verbraucht und die Windkraftanlage jährlich 2.000.000 kWh erzeugt, entspricht die Erzeugung rechnerisch (2.000.000 : 3.500) dem Verbrauch von 571 Haushalten.

                      Zumal keiner den Plan hat alles mit Wind zu erfüllen.

                      Und nix für Ungut aber sehen wir uns mal den Nutzflächenverlust in Fukushima an.

                      Bis dahin können wir konventionelle KKW (der 3. Generation) bauen und betreiben. Es sind die sichersten KKW, die es je gab (einfach weil so viel Erfahrung da hinein geflossen ist, und weil sie sehr viele Sicherheitssysteme von Anfang an dabei haben, die man bei älteren Kraftwerken nachrüsten müsste).
                      Steht übehaupt irgendwo ein 3 Generation KKW? Und dafür Mrd versenken? Wo, wann willst du das bauen. Und sicher ist auch relativ, es sollte auch nur alle 10000 JAhre ein supergau pro Kraftwerk geben , jetzt hat man schon 2 + diverse Andere Störfälle in nur 60 Jahren.

                      Spätestens wenn ein Supergau in Europa passiert (Belgien Frankreich) ist das Thema Erledigt und die Chancen stehen mittelfristig gar nicht so schlecht wenn man sich den Zustand diverse Kraftwerke anschaut.

                      Noch wäre das eine Lösung für die Schwellenländer.



                      Forschung Frauenhofer.

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                        Deine Rechnung kann irgendwie nicht passen.
                        Dochdoch, das passt schon. Windräder z.B. müssen gewisse Abstände zueinander einhalten, sonst nehmen sie sich gegenseitig den Wind weg. Die Flächenleistungsdichten von Windenergie kannst du auch anderswo, z.B. in der Wikipedia nachschlagen.

                        Zumal keiner den Plan hat alles mit Wind zu erfüllen.
                        Wie gesagt - das macht keinen allzu grossen Unterschied. Solar (PV) ist nur etwa doppelt bis vierfach so "dicht" (im Vergleich zu Wind) und deutlich teurer. Zudem fällt hier die parallel-Nutzung der Fläche (wie z.B. Wind & Landwirtschaft) ausserhalb von einzelnen geeigneten Dächern weg. Ich glaube, die nutzbare Dachfläche beträgt in Deutschland gerade mal 15 m^2 pro Person, das sind (bei 10-20 Watt pro Quadratmeter) gerade mal 150 bis 300 Watt oder 5-10% des Energieverbrauchs. Wenn du statt 100% Wind 90-95% Wind hast, ändert sich an der Zahl "27% der Landesfläche" nicht viel.

                        Und nix für Ungut aber sehen wir uns mal den Nutzflächenverlust in Fukushima an.
                        Wenn du die Stromproduktion aus AKW statt auf die tatsächlich von AKW genutzte Fläche auf die von Tschernobyl und Fukushima "verseuchte" Fläche herunterrechnest, bist du immer noch bei einer Flächenleistungsdichte, die um viele Grössenordnungen über der Windenergie liegt.

                        Steht übehaupt irgendwo ein 3 Generation KKW?
                        In Finnland, Frankreich und China werden sie zur Zeit gebaut, in vielen Ländern sind sie in Planung.

                        Und dafür Mrd versenken?
                        Wieviele Milliarden hat denn Deutschland bisher in Windenergie versenkt? Und wie viel CO2-freien Grundlaststrom hätte man bekommen, wenn man dieses Geld stattdessen in AKW investiert hätte?

                        Wo, wann willst du das bauen. Und sicher ist auch relativ, es sollte auch nur alle 10000 JAhre ein supergau pro Kraftwerk geben , jetzt hat man schon 2 + diverse Andere Störfälle in nur 60 Jahren.
                        Jetzt teilst du mal 10000 Jahre durch die ~400 Kraftwerke weltweit. Was kommt da raus?
                        Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                        Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                          abgesehen davon was heisst hier schon Supergau.
                          Fukushima hat eigentlich geradezu wunderbar funktioniert obwohl dort viele Fehler bei Standortplanung und Sicherungen gemacht wurden und unter den Bedingungen bei denen der Unfall passierte.
                          Es wurde von einem Tsunami und einem Erdbeben nahezu gleichzeitig getroffen, die stärker waren als das wofür F. geplant war und es hat sich trotzdem abgeschaltet bevor irgendetwas gross passieren konnte auch wenn Grüne und SPD andauernd so tun als ob dort alles verstrahlt wurden und die Berge an Tsunami-toten immer so unterschwellig F. zugerechnet werden.

                          Und Tschernobyl war menschliches Versagen von feinsten, dort wurde wirklich jede denkbare Bedinungsfehler begangen, ich schätze da würde jede Sicherung irgendwann aufgeben.....

                          Kommentar


                            Hier geht es aber nicht um AKWs Leute und wenn dann schaut euch mal das lieber an bevor heir von 1-2 Fälle auf den Rest schliesst wieder mal.
                            Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse ? Wikipedia

                            @Feydaykin: Wie berechnest du den das mit der Erzeugten Menge an Strom eines Windkraftanlage? Ich kenne das eigentlich grob so das man bei einer PV Anlage Beispiel 6 KW = 6MWh im Jahr rechnen kann. Onshore Windkraftanlage 3MW = 6GWh in Jahr (kenne das von einer Anlage hier in meiner Region persönlich die eine Leistung von 280KW hat und 560 MWh in Jahr produziert). und bei einer Offshore Anlage kann man das mal vier rechnen sprich einer 3 MW Windkraftanlage produziert so 12GWh im Jahr. Was sich sehr deckt mit den Offhsore Parks von Alpha Ventus oder andren Windkraftanlagen Parks aus den Rest der Welt.
                            "Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können"

                            Kommentar


                              Um mich auch mal zum Thema zurück zu melden:

                              Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Windkraftanlagen_von_Enercon#E-126_.2F_7.2C6_MW_.28erste_Versionen_6.2C0.29
                              In der ersten Hälfte des Jahres 2008 wurde durch den wallonischen Minister für Wohnen, Verkehr und territoriale Entwicklung, André Antoine, der erste Spatenstich für einen Windpark mit elf Anlagen des Typs E-126/6 MW getan. Der Windpark entstand in Estinnes, ca. 30 km westlich von Charleroi (Belgien). Auf einer Fläche von ca. 3 km × 3 km wurden die elf Windenergieanlagen bis Dezember 2009 errichtet. Jede Windkraftanlage liefert ca. 17 bis 20 Mio. kWh/Jahr.
                              9 Mm² bei 66MW macht bei mir eine Spitzenleistungsdichte von 7,3 und damit eine (realistische) Leistungsdichte von 3-4 w/m². Damit ist vor allem deutlich, dass bei Windenergie das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist (es gibt diese Anlagen auch schon mit 7.5MW). Man kann also davon ausgehen, dass der Flächenbedarf eher so bei 15% statt 27% liegt. Das dürfte dann in der Größenordnung der Anbaufläche von Raps oder Mais liegen. Und ich habe noch niemanden darüber klagen hören, dass der Rapsanbau soviel Fläche verschlingt .

                              Was den EROI angeht: Du kennst nicht zufällig Prof. Cellier von der ETH Zürich, oder? Dem hab ich auch schon mal anlässlich eines Vortrags die Frage gestellt, warum ein kleiner EROI denn in Zeiten schwankender Erträge so schlecht sein soll. Es kommt ja immer darauf an, wann die Energie gebraucht wird. Als Extrembeispiel habe ich damals den Flugverkehr genannt. Wenn man Biokerosin o.Ä. verwendet, ist der EROI möglicherweise sogar kleiner als 1. Solange die Produktion zeitlich flexibel ist (z.B. nach der Ernte), ist das Ok. Das gleiche Prinzip findet auch bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln Anwendung: Schon immer hat man sich im Sommer/Herbst abgerackert um vergleichsweise geringe Mengen von Nahrung für den Winter haltbar zu machen. Windgas ist da ganz ähnlich: So lange wir damit nur Spitzen abfangen, ist auch ein EROI < 1 i.O.
                              können wir nicht?

                              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                                Zitat von blueflash
                                9 Mm² bei 66MW macht bei mir eine Spitzenleistungsdichte von 7,3 und damit eine (realistische) Leistungsdichte von 3-4 w/m².
                                Bei 11 Anlagen und effektiv geleisteten 17-20 Mio kWh/Jahr und Anlage, und 9 km^2 sind das 2.3-2.7 W/m2. Ziemlich genau den Wert (2.5 W/m2), den ich verwendet habe, um auf 27% der Landesfläche zu kommen. Wie du plötzlich auf 15% kommst, ist mir nicht klar. Vielleicht kannst du ja mal vorrechnen...

                                Und ich habe noch niemanden darüber klagen hören, dass der Rapsanbau soviel Fläche verschlingt
                                Den siehst du auch nicht bzw. er verstellt dir die Aussicht nicht, killt keine Vögel und macht keine nervigen Geräusche.

                                Wenn man Biokerosin o.Ä. verwendet, ist der EROI möglicherweise sogar kleiner als 1.
                                Der EROI ist bei vielen Aktivitäten kleiner als 1 - im Prinzip bei ALLEM ausser bei Energiequellen! Und Fliegen ist jetzt sicher keine Energiequelle - also ist es eine Energiesenke.

                                Aber natürlich muss der EROI der Gesellschaft (bzw. deren Energiegewinnungs-System) INSGESAMT grösser als 1 sein. Wie oben erwähnt bedeutet ein tiefer EROI, dass man sehr viel mehr Aufwand treiben muss, um z.B. eine Kilowattstunde Strom zu produzieren. Das heisst, die effektiv ins Netz gelieferte Kilowattstunde Strom erfordert mehr Ressourcen (für den Bau und Unterhalt der Energiequellen), mehr Landfläche (insbesondere bei EEs ein grosses Problem), mehr Arbeit (mehr Löhne und entsprechend mehr Kosten) und so weiter. In einer Gesellschaft mit tiefem EROI ist die Mehrheit der Bevölkerung in der Energiegewinnung angestellt. Eine Nomadengesellschaft hat wohl einen EROI von knapp über 1 (die einzige Form der Energiegewinnung ist hier natürlich die Nahrungssuche und das Sammeln von Feuerholz). Bei klassischen Agrargesellschaften produzieren die Bauern gerade so viel Überschuss, dass es für die Miternährung einer kleinen Klasse von Spezialisten (= nicht-Energie-Subsistenzler) reicht, die andere Dinge tun können (z.B. für den König die Bauern unter der Knutte halten ). Je mehr Energie eine Gesellschaft zur Verfügung hat, das heisst, je mehr Energie sie pro eingesetzte Energieeinheit gewinnt (= je höher der EROI), desto mehr Spezialisten kann sie sich leisten. Moderne Gesellschaften sind nur möglich, weil der EROI so hoch ist, dass man sich die fürs Überleben benötigte Energie (sowohl Nahrung als auch, heute, Strom) durch die geleistete Arbeit in anderen Gebieten ("Spezialistenjobs") problemlos leisten kann.
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