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Der neue Marslander Phoenix

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    #16
    Da steht aber nichts von astra, nur von einem satelliten namens sirius 4.
    "Wissenschaft ist die einzige Wahrheit, die reinste Wahrheit"

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      #17
      Früher einmal wurde ESA-TV tatsächlich über ASTRA ausgestrahlt. Dann kam Eutelsat, Hotbird und jetzt halt Sirius 2 (SES Sirius AB mit Sitz in Schweden - strahlt überwiegend Fernsehprogramme für den skandinavischen Raum aus).

      Sirius 2 at 4.8 degrees East, Transponder B1, Horizontal (Europe by Satellite)
      F=11727.5 MHz, Symbol rate 27500 MS/sec, FEC 3/4
      Audio pids: International sound=201 English=202

      Auf NASA-TV via Internet-Stream kann man die Landung übrigens auch verfolgen:
      ---
      May 24, Saturday
      3 p.m. - Mars Phoenix Lander Briefing - Landing Preview - JPL (Public and Media Channels)

      May 25, Sunday
      3 p.m. - Mars Phoenix Lander Briefing - JPL (Public and Media Channels)
      6 p.m. - Mars Phoenix Lander Landing Coverage - JPL (Media Channel)
      6:30 - 8:45 p.m. - Mars Phoenix Lander Landing Coverage - JPL (Public Channel)
      9:30 p.m. - Mars Phoenix Lander Briefing - First Downlink of Data - JPL (Public and Media Channels)

      May 26, Monday
      6 - 10 a.m. - Mars Phoenix Lander Live Satellite Interviews - JPL (Media Channel)
      12 a.m. - Mars Phoenix Lander Post Landing Briefing - JPL (Public and Media Channels)
      2 p.m. - Mars Phoenix Lander Update Briefing - JPL (Public and Media Channel

      alle Zeiten EDT
      ---
      NASA-TV: NASA - NASA TV

      Astronews.com hat jetzt ebenfalls eine Newsmeldung über die Landung von Phoenix auf seiner Webseite: Phoenix: Riskante Landung auf dem Mars
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        #18
        Wenn die Sonde am Montag morgen um 1:53 Uhr MESZ auf dem Mars landet, kann man evtl. schon nach 15 Minuten die ersten Bilder vom Landeort erwarten.

        Landeellipse fotografiert von Mars Reconnaissance Orbiter (MRO):
        Up-to-the-minute map of the Phoenix landing site - The Planetary Society Blog | The Planetary Society

        Landung im „Grünen Tal“
        Die Forscher wollen jetzt zumindest klären, ob im nördlichen Permafrostgebiet des Mars – dort, wo sich das meiste Eis außerhalb der Polarkappen konzentriert – auch andere Voraussetzungen für die Existenz von Leben erfüllt sind. Beispielsweise müsste gesichert sein, dass keine zu intensive Ultraviolettstrahlung der Sonne in den möglichen Lebensbereich eindringt, weil die für Leben notwendigen komplexen organischen Moleküle sonst in zu kleine Restmoleküle aufgespalten würden.
        Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa bezeichnet das Landegebiet von Phoenix bei 68 Grad nördlicher Breite – eine hundert Kilometer lange und zwanzig Kilometer breite ellipsenförmige Zone – werbewirksam als „Grünes Tal“. Bei einer genauen Kartierung, vor allem mit dem Mars Reconnaissance Orbiter, sind aber innerhalb der Ellipse und in der näheren Umgebung mehr als fünf Millionen Gesteinsbrocken ausgemacht worden, die die Landung gefährden könnten. Man hat die ursprüngliche Landeellipse deshalb um etwa zwanzig Kilometer verlagern müssen.
        Fotos vom Landegebiet
        In den vergangenen Wochen ist das Landegebiet mit dem Mars Reconnaissance Orbiter gründlich studiert worden. Insbesondere sind die Wissenschaftler an Erkenntnissen über die Entwicklung des Wetters interessiert. Dabei entdeckten sie am 20. April in der Landeellipse zwei Staubteufel – Staubwirbel, wie sie auf dem Mars so weit vom Äquator entfernt noch nie beobachtet wurden. Auf der Nordhalbkugel des Planeten herrschte Spätfrühling, ein paar Wochen vorher war das Gebiet noch mit Frost bedeckt gewesen. Die Wirbel signalisierten den Beginn der bevorstehenden sommerlichen Saison, in der Staubteufel auf dem Mars recht häufig sind.
        Die Landung von Phoenix wird keine einfache Angelegenheit sein; denn die Sonde bewegt sich zunächst mit einer Geschwindigkeit von 21000 Kilometern pro Stunde auf den Mars zu. Diese Geschwindigkeit muss so reduziert werden, dass Phoenix mit einer Restgeschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde auf seinen drei Beinen landen kann.
        Bremsmanöver
        Abgebremst wird die Sonde zunächst mit einem Fallschirm und in der letzten Phase, die in rund 900 Meter Höhe beginnt, mit Raketenkraft. In der kritischen Zeit werden die Signale der Sonde über die Raumsonde Mars Odyssey zur Erde übertragen. Der Mars Reconnaissance Orbiter und der europäische Mars Express werden die Signale von Phoenix ebenfalls empfangen, aber erst später zur Erde weiterleiten. Sie sollen sicherstellen, dass im Falle eines Misserfolgs der Ablauf der Ereignisse, die zum Ende der Mission führten, auf jeden Fall rekonstruiert werden kann.
        Für die Forschung auf dem Mars führt Phoenix außer Kameras unter anderem eine kleine meteorologische Station mit. Sie misst Drücke, Temperaturen und andere Parameter und soll Erkenntnisse darüber liefern, wie die Wechselwirkungen zwischen dem Permafrosteis und dem Wasserdampf in der Atmosphäre die Klimageschichte des Planeten beeinflussen.
        Aufgaben für Phoenix
        Mit einem Roboterarm soll Phoenix im Marsboden Gräben ziehen sowie Boden- und Eisproben sammeln. Diese werden in zwei Laboreinrichtungen analysiert. Die Sonde führt einen mit einem Massenspektrometer verbundenen Hochtemperaturofen namens Tega („Thermal and Evolved Gas Analyzer“) für die Suche nach bestimmten chemischen Elementen mit sich sowie eine unter dem Namen Meca („Microscopy, Electrochemistry, and Conductivity Analyzer“) zusammengefasste Gruppe von Instrumenten. Dazu gehören ein chemisches Nasslabor sowie Licht- und Atomkraftmikroskope für die Untersuchung der thermischen und der elektrischen Leitfähigkeit der Proben.
        Im Nasslabor sollen der Säurewert, der Salzgehalt und die chemisch-mineralogische Beschaffenheit der Proben analysiert werden. Zusammen mit der mit Tega ausgeführten Bestimmung chemischer Elemente, die für Organismen von Bedeutung sein könnten – Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor und Wasserstoff –, lassen die Messdaten eventuell erste Auskünfte darüber zu, ob es überhaupt sinnvoll ist, auf dem Mars nach Lebensspuren zu suchen.

        Quelle: F.A.Z. Raumsonde Phoenix: Landung in der Arktis des Mars - Weltraum - Wissen - FAZ.NET
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          #19
          Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
          Jep, das ist ganz cool. Als Huygens auf Titan gelandet ist, haben wir im Institut alle vor dem Fernseher gesessen und haben ESA-TV geschaut. War schon witzig
          Darf man fragen, ob ob du beruflich damit was zu tun hast!?

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            #20
            Zitat von Marmic Beitrag anzeigen
            Darf man fragen, ob ob du beruflich damit was zu tun hast!?
            Nicht direkt mit Cassini-Huygens.

            Ich arbeite am Institut für Planetologie der Uni Münster und promoviere derzeit über den Mars.

            Institut für Planetologie


            .
            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

            HiroP schrieb nach 3 Minuten und 35 Sekunden:

            Ich freue mich Euch mitteilen zu können:

            The Phoenix has landed.

            Die NASA-Sonde Phoenix landete heute Nacht, also um 16:53 Uhr Pacific Time, im sogenannten Green Valley in den arktischen Ebenen des Mars!

            Phoenix Homepage
            Zuletzt geändert von HiroP; 26.05.2008, 09:56. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
            Ever danced with the devil in the pale moonlight?
            -- Thug --

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              #21
              Wow, die ersten Bilder sind eindrucksvoll! Und man hat wieder einmal eine völlig andere Marslandschaft vor Augen, die sich relativ stark von den MER, Pathfinder und Viking Landeplätzen unterscheidet!

              Btw: Sehr interessante Muster an der Landestelle, erinnert etwas an Abflussrinnen eines Bachbettes...

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                #22
                Die kleinen buckelartigen Strukturen, die auf dem Bild zu sehen sind, sind übrigens aus Orbitalaufnahmen bekannte Polygone, wie man auf dem MOC-Bild hier sieht.




                Man kennt sie aus irdischen Permafrostgebieten in Arktis und Antarktis, wo sie durch saisonales wiederholtes Auftauen und Gefrieren entstehen. Das Eis befindet sich dabei nur wenige Meter unterhalb der Oberfläche. Dementsprechend waren sie eines der Auswahlkriterien für den Phoenix-Landeplatz.
                Zuletzt geändert von HiroP; 26.05.2008, 13:40.
                Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                -- Thug --

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                  #23
                  wie sieht eigentlich mittlerweile die Datenübertragungsrate von solchen Sonden aus? Kann mich erinnern das es da früher mal Engpässe gab. Die Bildqualität wird auch anscheinend von Sonde zu Sonde mehr oder weniger deutlich besser. Komprimiert werden die Bilder ja wohl nicht direkt von der Sonde, oder? Das gibt ja immer Verluste und das ist bei einem solchem Zweck ja möglichst zu vermeiden. Bleibt also eigentlich nur ein verlustfreies Format (z.B. tiff), was natürlich schon ziemlich große Dateigrößen ergibt.
                  "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
                  (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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                    #24
                    Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
                    wie sieht eigentlich mittlerweile die Datenübertragungsrate von solchen Sonden aus? Kann mich erinnern das es da früher mal Engpässe gab. Die Bildqualität wird auch anscheinend von Sonde zu Sonde mehr oder weniger deutlich besser. Komprimiert werden die Bilder ja wohl nicht direkt von der Sonde, oder? Das gibt ja immer Verluste und das ist bei einem solchem Zweck ja möglichst zu vermeiden. Bleibt also eigentlich nur ein verlustfreies Format (z.B. tiff), was natürlich schon ziemlich große Dateigrößen ergibt.
                    Die große Antenne vom MRO liefert 6 Mbit/s bei 8 GHz und 100 W. Das ist das bekannte und bewährte sogenannte X-Band. Sie wollen aber noch auf das Ka-Band umsteigen, das bei 32 GHz und 35 W eine deutlich höhere Übertragungsrate liefern kann.

                    MRO wird mehr Daten liefern, als alle bisherigen Marssonden zusammen:



                    Die übertragenen Daten sind übrigens keine fertigen Bilder, sondern müssen erst von den Teams von Rohdaten in Bilder umgewandelt werden.
                    Zuletzt geändert von HiroP; 29.05.2008, 13:43. Grund: Bild zu groß
                    Ever danced with the devil in the pale moonlight?
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                      #25
                      Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                      Die große Antenne vom MRO liefert 6 Mbit/s bei 8 GHz und 100 W. Das ist das bekannte und bewährte sogenannte X-Band. Sie wollen aber noch auf das Ka-Band umsteigen, das bei 32 GHz und 35 W eine deutlich höhere Übertragungsrate liefern kann.
                      Höhere Frequenz und weniger Leistung bedeutet doch beides auch niedrigeres SNR. Wie kriegen die da dann trotzdem eine höhere Übertragungsrate hin?

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                        #26
                        Die NASA hat nun erste Bilder von MRO veröffentlicht, die die Sonde selber, den Hitzeschild und den Fallschirm zeigen. Hier erkennt man auch, dass das Gebiet ziemlich Eben ist.



                        In einem weiteren Bild erkennt man, dass der Lander ziemlich am Rand der Landeellipse runtergekommen ist. Noch etwas weiter westlich wäre er sicher in den Hang bzw. in den "Heimdall Crater" gestürzt.

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                          #27
                          Beeindruckende Bilder. Ich hänge nur noch sabbernd auf der NASA HP rum. *Trief*

                          Schön das die Landung so reibungslos verlief. Auch klasse, dass die das Teil genau in der Region platzieren konnten und genau die Bedingungen vorfinden, welche erhofft waren. Kann es kaum erwarten, wenn die Buddelei nun endlich losgeht.

                          Soweit ich gelesen habe, scheint das Funkproblem wohl auch behoben zu sein.
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                          DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                          ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                            #28
                            Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                            ...
                            und genau die Bedingungen vorfinden, welche erhofft waren. Kann es kaum erwarten, wenn die Buddelei nun endlich losgeht.
                            Na ja, bei Orbitalaufnahmen mit 25 cm / Pixel Auflösung ist es eher unwahrscheinlich, dass man im Landegebiet irgend etwas übersieht.


                            .
                            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                            HiroP schrieb nach 1 Stunde, 50 Minuten und 46 Sekunden:

                            Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                            Höhere Frequenz und weniger Leistung bedeutet doch beides auch niedrigeres SNR. Wie kriegen die da dann trotzdem eine höhere Übertragungsrate hin?
                            Schon.
                            Die Nutzung des Ka-Bandes ist noch im Versuchsstadium, MRO wird zeigen, ob es funktioniert.

                            Wie die das machen, ist wohl deren Geheimnis.
                            Zuletzt geändert von HiroP; 29.05.2008, 14:49. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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                              #29
                              Das heutige APOD ist recht außergewöhnlich und zwar zeigt es die Landesonde beim Abstieg, fotografiert von MRO...



                              Beschreibung: Diese weitläufige Ansicht zeigt den 10 Kilometer weiten Krater Heimdall in den nordpolaren Ebenen des Mars. Doch der helle Punkt, der in dem Kästchen hervorgehoben ist, ist die Landesonde Phoenix, wie sie gerade am Fallschirm zur Oberfläche absteigt. Dieses ungewöhnliche Bild wurde am 25. Mai mit der HiRISE-Kammera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters aufgenommen. Obwohl es so aussieht, als würde die Landesonde direkt in den Krater Heimdall hineinfallen, sinkt sie in Wirklichkeit etwa 20 Kilometer vor dem Krater ab, also im Vordergrund der Landschaft. Der Orbiter war 760 Kilometer von Phoenix entfernt in einer Höhe von 310 Kilometern, als das Bild aufgenommen wurde. Unmittelbar danach konnte die Kamera des Orbiters auch die Landesonde auf der Oberfläche abbilden. Der Fallschirm, der an der hinteren Schutzhülle angebracht war, und der Hitzeschild konnten in der Nähe verstreut auf dem Bild entdeckt werden. Natürlich schickt die Landesonde Phoenix selbst nun viel schärfere Bilder ihres Landeplatzes zurück, nachdem sie sich nun darauf vorbereitet, in den Marsboden hineinzugraben.
                              APOD: 2008 May 30 - Descent of the Phoenix
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                                #30
                                Wirklich ein tolles Bild!
                                Unglaublich, was HiRise leisten kann!
                                Ich sags nicht gerne, aber auflösungstechnisch kann HRSC da einpacken.

                                Und es geht noch weiter:



                                Klick mich für das vollständige Bild mit Beschriftung.
                                Auf dem vollständigen Bild kann man auch wunderbar die Polygone erkennen, wegen denen man unter anderem dort gelandet ist.
                                Zuletzt geändert von HiroP; 30.05.2008, 20:29.
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