Zitat von bozano
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Gerade der Gedanke, dass die Interessen einzelner Personen gleichwertig sind und fair abgewogen werden müssen unter der Berücksichtigung der persönlichen Freiheit sind keine neuen Ideen, sondern elementarer Bestandteil unserer westlichen Demokratien. Der Gedanke einen lebenden Menschen unbestimmten, gefühllosen Zellen vorzuziehen ergibt sich direkt aus der ethischen Unterbau unserer Demokratie und ist hier nix, dass ich irgendwie flugs mir aus den Fingern gesogen habe.
Mein Wunsch von einem geistigen Mär ist doch verständlich, oder nicht? Was wird das Resultat der ganzen genetischen Forschung am Ende sein? Meine persönliche Meinung ist, die Bewertung aufgrund der Gene und Veränderung dieser auf lange Sicht, bis dann das Leben nicht mehr dem "Zufall" unterliegt, sondern der Weltanschauung Weniger. (Denk mal an den Fim "GATTACA", wo noch alles relativ harmlos ist)
Und damit öffnet ihr eigentlich die Büchse der Pandora und lasst Rassismus, Sexismus und alle anderen Arten von Diskrimierung in die Welt!
Solange man Menschlichkeit über "materialistische" Faktoren wie Genetik definiert, kann man sie auch über Augenfarbe, Hautfarbe, Zehennagellänge, Leberfleckanzahl, usw. definieren oder eben über eine unterschiedliche genetische Ausstattung. Ist alles das gleiche Prinzip.
Wirkliche Gleichheit unter Menschen lässt sich nur dann ethisch fest vertreten, wenn man sich von biologischen Definitionen löst und z.B. die Gleichheit auf der Gleichwertig der Interessen unterschiedlicher Personen basieren lässt. Egal ob jetzt schwarz oder weiß, dumm oder clever, dass Interesse nicht verletzt zu werden, ein Dach über dem Kopf zu haben und die Freiheit des Handelns zu haben, ist bei allen Personen gleich(wertig).
Diese Definition hat aber natürlich ein anderes Problem: nur ganze Menschen - keine Zellen oder Körperteile - kann hier Menschlichkeit zugestanden werden.
Du würdest auch bei der berühmten Frage wohl auch die Weiche von dem Gleis mit fünf Personen auf das Gleis mit der einen Personen umstellen. Ist auch deine Entscheidungsfreiheit. Ich denke diesbezüglich anders.
In dieser Angelegenheit bin ich zwar deiner Meinung, muss aber dennoch anmerken, dass leider nirgendwo auf der Welt Menschen gleich behandelt werden.
Nein. Ich lese deine Beiträge gerne und bin auch manchmal mit dir einer Meinung. Darum lese bitte nochmal.
Deine Überzeugungen sind gegen so etwas aber deine Einstellung begünstigt die Meinung derer, die davon überzeugt sind, dass das Überleben wichtiger ist als einige grundsätzliche Werte. Und daraus kann dann folgen, dass man auch einen unmoralischen Weg geht, da ja das Überleben alles rechtfertigt.
Ethik ist immer eine Abwägung zwischen Interessen. Wichtig ist, worauf diese "Waage" basiert und in welche Richtung sie sich lehnen darf. In meiner Vorstellung ist die Minimierung von Leid bzw. Maximierung von Glück bei gleichzeitiger Gleichheit aller individueller Interessen eben am wichtigsten.
Das Ausnutzen anderer Menschen wird durch diese Überzeugung kaum begünstigt. Im Gegenteil. In meinem Weltbild sind alle Interessen gleichwertig - egal ob du dick oder dünn bist, schwarz oder weiß, gesund oder geistig behindert. Keiner kann sich hinstellen und sagen: "Meine Interessen sind mehr wert, deshalb musst du sterben."
Bei einer Ethik, die die Menschlichkeit über DNA o.ä. biologische Merkmale definiert, ist das ohne weiteres möglich.
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