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Muss die Aufklärung heute neu erkämpft werden?

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    #16
    eigentlich kann ich im ganzen euch nur zustimmen...

    ich sehe es fast jeden tag: wenn menschen von etwas keine ahnung haben bzw. es nicht verstehen und man ihnen es ansatzweise erklären will, sind sie nichtbereit dieses aufzunehmen, geschweige dem zu hinterfragen. (zu meinem bedauern muss ich sagen das ich nicht wirklich gut erklären kann was ich meine, wie man vllt auch hier lesen kann )

    ich lese derzeit zum beispiel ein psychologiebuch, in dem wird ganz klar gezeigt, das je komplizierter die umwelt ist, desto mehr vereinfachungen trifft der mensch für sich.

    bestes beispiel teuer = gut. in dem buch wurde als beispiel genommen das ein produkt von hoher qualität zu verhältnissmäßig niedrigen preisen verkauft werden sollte.... es wurde ein ladenhüter. die cheffin wollte das ganze dann mit verlust für den halben preis loswerden damit es endlich rauskommt. die entsprechende mitarbeiterin hat aber eine notiz auf der 1/2 stand falsch gelesen und den preis das produkt verdoppelt... und schon kamen die kunden angerannt...

    auch in der wissenschafft wird das wohl so sein. da wir wissen das kein ereigniss/geschehen monokausal ist, wird das ganze in der allgemeinheit als "mir zu kompliziert" abgestempelt und das ganze doch wieder monokausal betrachtet (siehe beispiel oben).

    die frage ist nun wie schafft man es komplizierte konzepte in vereinfachte form zu bringen, ohne zu ungenau zu sein. ob und wie gut diese von miss piggy genannte, zitat: "Didaktische Reduktion" sein kann, wäre natürlich interessant und auch ein ansatzpunkt um die menschen wieder auf den "wissenschaftlichen weg" zu bringen (auch wenn das jetzt sehr religiös klingt)

    aber als großes ziel sollte doch stehen die menschen wieder dazu zu bringen das sie dinge hinterfragen und sich mit ihnen beschäftigen und dies nicht nur eine kleine gruppe tut die sich dann auskennt und in der gesellschaft als spinner verschrien sind. ideal wäre da sicher eine zusammenarbeit von der "schauspielerkaste" welches das wissen präsentiert, was wiederum vorher von wissenschaftlern und lehrkräften zusammengestellt und vereinfacht wurde. Galileo und welt der wunder sind da sicher ein schritt in diese richtung, aber wie schon erwähnt nicht wirklich treffend. auch hab ich mal beim zappen gesehen das sie dinge nachgemacht haben die im britischen fernsehn in der sendung brainiacs bereits gezeigt wurden.

    also falls jemand eine idee hat wie man die menschen wieder zum nachdenken anregen kann wäre ich ein begeisterter zuhörer/leser

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      #17
      Man muss ja auch die Schöpfungsgeschichte nicht gleich verteufeln. Selbst die katholische Kirche sieht diese heutzutage als Gleichnis/Bildnis (=Metapher) für die wissenschaftlich verbreiteten Theorien von Urknall und Evolution an.
      Und wem tut es schon weh, wen gläubige Menschen hinter dem Urknall und dem ersten Einzeller in der Ursuppe den Willen einen höheren Wesens sehen, ohne deswegen die Wissenschaftlichen Fakten zu leugnen?

      Bedenklich wird es natürlich, wenn einzelnen Spinner, wie die Kreationisten plötzlich wieder anfangen, wissenschaftliche Tatsachen zu leugnen und die Bibel wörtlich nehmen (überhaupt nicht zu empfehlen, selbst Jesus sprach ja fast ausschließlich in Bildnissen und Gleichnissen und nicht mit Fakten). Dann fangen sie auch noch an alles zu verdrehen nur, damit es in die Bibel passt (Die Dinosaurier sind nur ausgestorben, weil sie zu groß waren und nicht auf die Arche passten, aber sonst ist seit der Schöpfung angeblich weder was neues entstanden noch ausgestorben ...)

      Das es allgemein wieder einen steigenden Anteil an ungebildeten und bildungsuninteressierten jungen Menschen gibt ist natürlich erschreckend. Wie man das aber ändern soll ist eine andere Frage. Dazu müsste man vermutlich das gesamte Bildungssystem schon ab dem Kindergarten umstellen und überall Pädagogen einstellen, die es schaffen bei den Kindern von Kleinauf das Interesse am Lernen zu wecken, anstatt wie heute in manchen Paukanstalten die Lust am freiwilligen Lernen systematisch abzutöten, bis die Kinder nur noch von Note zu Note lernen und selbst das danach sofort wieder vergessen.
      Zuletzt geändert von Eja; 05.11.2007, 07:57. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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        #18
        Zitat von Eja Beitrag anzeigen
        Das es allgemein wieder einen steigenden Anteil an ungebildeten und bildungsuninteressierten jungen Menschen gibt ist natürlich erschreckend. Wie man das aber ändern soll ist eine andere Frage. Dazu müsste man vermutlich das gesamte Bildungssystem schon ab dem Kindergarten umstellen und überall Pädagogen einstellen, die es schaffen bei den Kindern von Kleinauf das Interesse am Lernen zu wecken, anstatt wie heute in manchen Paukanstalten die Lust am freiwilligen Lernen systematisch abzutöten, bis die Kinder nur noch von Note zu Note lernen und selbst das danach sofort wieder vergessen.
        Danke. Du sprichst mir aus der Seele! Von Natur aus ist der Mensch neugierig und lernt gerne. In der Schule wird diese Neugier oft z. B. durch Zwänge kaputt gemacht. Es gibt aber schon diverse Konzepte und Ansätze den Unterricht anders zu gestalten. Besonders die Grundschulpädagogik ist mittlerweile soweit diese auch umzusetzen. Stichworte dazu sind "Offener Unterricht" oder Lernen mit allen Sinnen. Leider wird das im Sekundarbereich noch nicht so durchgeführt. Obwohl sich auch da schon ein bißchen, aber leider viel zu wenig getan hat.

        Nochmal zur "Didaktischen Reduktion", da wohl die wenigsten von euch was damit anfangen können: Didaktische Reduktion ist, wie unten schon erwähnt, das Fasslich machen von Inhalten. Diese kann auf verschiedene Arten geschehen. Und zwar mit Informationsverlust (der aber nicht so tragisch ist, wie hier alle vermuten, solange er die Aussage nicht verfälscht), aber auch ohne Informationsverlust. Man kann nämlich auch vereinfachen ohne etwas weg zu lassen. Nur so viel weglassen, dass eine Falschaussage dabei rum kommt, darf man nicht.

        In den Medien (besonders im Fernsehen) wird diese Regel aber leider nicht immer so genau befolgt. Was wohl daran liegen mag, dass dort meist wohl keine (Fach)Didkaktiker zugegen sind. Pädagogisch/Didkaktisch gut durchdachte Konzepte gibt es leider nur für Kinder, wie z.B. Die Sendung mit der Maus. Solche Formate müsste es auch für Erwachsene geben. Gut finde ich zum Beispiel das Konzept von Clever von Barbare Eligmann und Wiegald Boning. Da werden wissenschaftliche Phänomene auf anschauliche Weise erklärt.

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          #19
          Die oben genannten Sachen spielen sicher eine sehr große Rolle, aber ich glaube, dass sich viele Menschen von der absoluten Nüchternheit der Naturwissenschaften abgeschreckt fühlen. Mich selber stört es nicht aber seien wir mal ehrlich, für Menschlichkeit ist dort eigendlich kein Platz mehr. Heute laufen die Forschungen unabhänig vom moralischen Verständnis, Wissenschaft ist wertfrei geworden. Wo dieses Thema eine Rolle spielt wird es von außen aufgezwungen, wie z.B. in der Genforschung. Der Mensch an sich ist aus dem Fokus der Wissenschaften gerückt und an deren Stelle ist ein viel abstrakteres Ziel getreten. Die Wissenschaft entmystifiziert und ich kann verstehen, dass viele Menschen das beängstigt und abschreckt.

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            #20
            Da geb ich dir vollkommen Recht, Floore. Aber es ist doch auch traurig, dass es so ist. Also sollte man die Wissenschaft auch wieder zugänglich für die breite Masse machen. Plattformen dafür bieten alle Medien. Man könnte zum Beispiel in der Tageszeitung einen Wissenschaftsteil einfügen, in Form einer wöchentlichen Beilage oder einer täglichen Seite, wo neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Alltagssprache erläutert werden und auch soweit wie möglich eine Relevanz/ ein Bezug zum alltäglichen Leben hergestellt wird. Ähnliches ist in Radio, Internet, Fernsehen möglich.

            Eine weitere Idee wäre die Öffnung der Universitäten für die breite Masse zum Beispiel in Form interaktiver Informationsveranstaltungen. Aber auch Museen können einen Beitrag leisten.

            Problem bei all diesen Vorschlägen ist natürlich die Leute müssen es lesen, angucken, anhören bzw. hingehen. Aber das lässt sich wohl nicht vermeiden.

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              #21
              Zitat von Miss Piggy Beitrag anzeigen
              Da geb ich dir vollkommen Recht, Floore. Aber es ist doch auch traurig, dass es so ist. Also sollte man die Wissenschaft auch wieder zugänglich für die breite Masse machen. Plattformen dafür bieten alle Medien. Man könnte zum Beispiel in der Tageszeitung einen Wissenschaftsteil einfügen, in Form einer wöchentlichen Beilage oder einer täglichen Seite, wo neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Alltagssprache erläutert werden und auch soweit wie möglich eine Relevanz/ ein Bezug zum alltäglichen Leben hergestellt wird. Ähnliches ist in Radio, Internet, Fernsehen möglich.

              Eine weitere Idee wäre die Öffnung der Universitäten für die breite Masse zum Beispiel in Form interaktiver Informationsveranstaltungen. Aber auch Museen können einen Beitrag leisten.

              Problem bei all diesen Vorschlägen ist natürlich die Leute müssen es lesen, angucken, anhören bzw. hingehen. Aber das lässt sich wohl nicht vermeiden.
              Vieles von dem, was du vorschlägst ist schon realisiert. Klar kann es in dieser Richtung noch mehr geben, aber ich denke da an die Tageszeitungen die ich kenne. Jede hat einen mindestens wöchendlich erscheinenden Wissenschaftsteil, auch die Universitäten öffnen sich viel mehr, als das noch vor 10 Jahren der Fall war. Das sehe ich allein schon an meiner Uni, klar ist das alles noch nicht perfekt aber wer sucht der findet ein reichhaltiges Angebot. Nur muss man wollen...

              Was ich eben nicht so genau verstehe ist, dass es auf der einen Seite diesen Wissenschaftshype gibt, auch wenn man jetzt über den Wert von Welt der Wunder oder diesen ZDF-Produktionen streiten kann, auf der anderen Seite aber das Bedürfnis nach Esoterik und Pseudowissenschaften oder konservativem Glauben.

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                #22
                Heute ist glauben viel wichtiger als früher.
                Als das Wissen der Menschen so gering war, das jeder das Wissen der Menschheit mit sich tragen konnte, hatte man weniger zu glauben. Es ist auch nicht jeder Wissenschaftler und erst recht kein Naturwissenschaftler. Wenn man verlangt die breite Masse soll sich an die Wissenschaft wenden, dann muss man sich auch vor die Augen führen, dass die meisten Menschen auch dann noch glauben müssen, wenn sie sich an die Wissenschaft wenden, da sie die Zusammenhänge nicht unbedingt verstehen würden auch wenn sie sich damit beschäftigen.
                Wenn also jemand die Wahl hat zwischen Wissenschaft und sonstwas, wird die Person sich das aussuchen, was ihr am schlüssigsten erscheint und sonstwas ist meistens besser zu verstehen.
                Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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