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Muss die Aufklärung heute neu erkämpft werden?

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    Muss die Aufklärung heute neu erkämpft werden?

    Nach der Maischberger-Sendung mit Nina Hagen und Joachim Bublath hab ich mich mal etwas im Internet umgesehen und bin doch etwas überrascht, wie groß der Esoterik-Markt inzwischen ist. Überall gibt es inzwischen irgendwelche Hotlines, Kurse, Heilpraktiker und Bücher. Umgesetz werden dabei Milliarden.
    In einer Infratest-Umfrage für das Magazin "Zeit Wissen" glaubt jeder zweite Deutsche, eine höhere Macht habe die Erde und das Leben auf ihr geschaffen. Und immerhin 29 Prozent glauben nicht, dass Affe und Mensch einen gemeinsamen Vorfahren haben.
    Unbegreiflich finde ich auch, dass das ZDF einen Beitrag von Joachim Bublath mit dem Titel "Die modernen Wunderheiler" nach zahlreichen Protesten selbiger wieder von der Website nahm.

    Das sind zwar alles verschiedene Phänomene aber letztendlich läuft es immer auf das gleiche raus, die Leute flüchten sich in irgendwelche irrationalen Weltanschauungen und sind selbst für wissenschaftlich fundierte Argumente nicht mehr zugänglich.
    Liegt das alles nur an einer immer komplizierter werdenden Welt, in der sich der Einzelne verloren fühlt, weil er vieles einfach nichtmehr versteht? Und muss "die Wissenschaft" nicht mehr tun um diesen verlorenen Boden zurückzuerobern?
    When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

    #2
    Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
    Unbegreiflich finde ich auch, dass das ZDF einen Beitrag von Joachim Bublath mit dem Titel "Die modernen Wunderheiler" nach zahlreichen Protesten selbiger wieder von der Website nahm.
    Nicht sehr überraschend wo doch bsp. die Homöopathie in Deutschland praktisch den Status einer heiligen Kuh innehat.

    Und muss "die Wissenschaft" nicht mehr tun um diesen verlorenen Boden zurückzuerobern?
    Es wäre natürlich zu begrüßen, wenn es "der Wissenschaft" gelänge mehrere Kommunikatoren hervorzubringen, die wissenschafliche Erklärungen allgemeinverständlich und medienwirksam verbreiten können.

    Aber man darf sich da keine falschen Hoffnungen machen: Irrationalitäten wie Astrologie, Ufologie etc. werden sich trotzdem halten, schließlich haben die großen Weltreligionen den Einbruch des wissenschaftlichen Zeitalters auch überlebt. Ich denke das liegt nicht allein an der Tatsache, dass es sich hierbei um einen Wirtschaftsfaktor handelt, sondern daran dass es vermutlich genetische Prädispositionen dafür gibt auch dort Bedeutung zu erkennen, wo es keine gibt. Hinzu kommt, dass die Moderne nun mit sich bringt, dass aus allen Richtungen jede Menge(teils widersprüchliche)Inputs eingehen, aus denen man irgendwie schlau werden muß. Da bietet sich oft der Weg des geringsten Widerstandes an.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #3
      Liegt das alles nur an einer immer komplizierter werdenden Welt, in der sich der Einzelne verloren fühlt, weil er vieles einfach nichtmehr versteht? Und muss "die Wissenschaft" nicht mehr tun um diesen verlorenen Boden zurückzuerobern?
      Anders als in Früheren Jahrhunderten steht den Menschen Heute praktisch alles Wissen der Welt zu verfügung, Wenn ich etwas nicht vertehe suche ich beispielsweise im internet, auch wenn ich es dann nicht ganz verstehe habe ich danach wenigstens eine Ahnung. Ich denke daher das Menschen die etwas nicht verstehen und auch nicht versuchen sich zu bilden selbst schuld sind.

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        #4
        Die Sache ist die, das gerade diese Informationsflut viele Leute überfordert. Das ist ein Dilemma, mit denen sich Medientechniker und dergleichen regelmässig auseinandersetzen müssen. Wie bringt man eine Botschaft rüber ohne den Empfänger zu überfordern?
        Die heutige Welt 'erschlägt' die Menschen geradezu mit Information, Neuigkeiten kommen aus dem Fernsehen, den Zeitungen und in den letzten Jahren auch zunehmend aus dem Internet - in letzterem sogar quasi in Echtzeit. Viele fühlen sich in dieser Wissensflut schlichtweg verloren, weil sie keine Möglichkeit haben diese Massen zu navigieren, diese geordnet einzuordnen und aufzunehmen..
        Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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          #5
          Soviel ich heut gelesen habe wurde in Spanien diese Scientology Sekte offiziell anerkannt.

          Insgesamt ist die Entwicklung doch recht besorgniserregend.
          Irgendwie scheinen sich immer mehr Leute solch obskuren Gemeinschaften anzuschließen.
          Anscheinend sind viele so überfordert mit dem normalen Leben das sie sich in einen solchen Wahn flüchten.

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            #6
            "Eternal vigilance is the price of freedom." - Ewige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit. Das gilt nicht nur für die persönlichen Freiheitsrechte, sondern auch für die Freiheit des Geistes vor den menschlichen "Zwängen" wie das (scheinbar genetisch verankerte) Bedürfnis nach einfachen Erklärungen und Ideologien oder starken Führern. Das heisst für mich, die Aufklärung muss nicht "neu" erkämpft werden, sie muss stetig und ständig erkämpft werden, in allen Zeiten, so lange es diese Zwänge gibt, sonst geht sie unter. Eine Mehrheit der Menschen sieht in der Wissenschaft nicht ein Instrument der Vernunft, sondern hat das Gefühl, Wissenschaft sei auch nur sowas wie eine Religion, und es gebe Dinge, "die die Wissenschaft nicht wissen kann", und die dafür anderen Methoden zugänglich seien. Eine esoterisch angehauchte Kollegin meinte mal mir gegenüber, es gäbe schliesslich auch noch eine "andere Wissenschaft"...

            Hoffnung gibt es für mich im Transhumanismus: Wenn der Mensch es schafft, seinem Körper zu entwachsen, könnte auch eine neue Art von Gesellschaft entstehen, in der aufgeklärtes statt esoterisches Denken den "Default" darstellt...
            Zuletzt geändert von Bynaus; 05.11.2007, 22:39.
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            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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              #7
              Zitat von GGG Beitrag anzeigen
              Anders als in Früheren Jahrhunderten steht den Menschen Heute praktisch alles Wissen der Welt zu verfügung, Wenn ich etwas nicht vertehe suche ich beispielsweise im internet, auch wenn ich es dann nicht ganz verstehe habe ich danach wenigstens eine Ahnung. Ich denke daher das Menschen die etwas nicht verstehen und auch nicht versuchen sich zu bilden selbst schuld sind.
              Tja... aber genau da liegt auch das Problem. Wenn ich ins Internet gehe, dann werde ich mit den verschiedensten Erklärungsmodellen nahezu überflutet. Ich finde veraltete Informationen, neue Informationen, Spekulatives, Grenzwissenschaftliches und Esoterisches. Und jeder sagt, dass er Recht hat. Und nun soll ich, der von der Materie keine Ahnung habe, entscheiden, was richtig ist. Eine unmögliche Aufgabe.

              Was also macht der Mensch? Er geht den Weg des geringsten Widerstandes. Je einfacher etwas zu verstehen ist, desto eher ist man bereit, es zu glauben. Da die Wissenschaflter oft nicht in der Lage sind, sich für Normalsterbliche verständlich auszudrücken, finden sie weniger Gehör und damit wird es schon fast irrelevant, ob sie recht haben oder nicht.

              Was meinst Du, warum Sendungen die Galileo oder Welt der Wunder so hohe Quoten haben? Nicht wegen der wissenschaftlichen Genauigkeit sondern wegen der Verständlichkeit für den Laien. Das die Beiträge oft wissenschaftlich ungenau sind, kann eh kaum jemand nachprüfen.

              Wenn man also die Menschheit auf den einzig wahren Pfad der Wissenschaft zurückbringen möchte, dann muss die Wissenschaft sich den Menschen annähern und sich verständlich ausdrücken. Und man muss den Menschen helfen, die Informationsflut zu bewältigen, mit denen man z.B. im Internet konfrontiert wird.

              MfG
              Whyme
              "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
              -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                #8
                Zitat von Whyme Beitrag anzeigen

                Was meinst Du, warum Sendungen die Galileo oder Welt der Wunder so hohe Quoten haben? Nicht wegen der wissenschaftlichen Genauigkeit sondern wegen der Verständlichkeit für den Laien. Das die Beiträge oft wissenschaftlich ungenau sind, kann eh kaum jemand nachprüfen.

                Wenn man also die Menschheit auf den einzig wahren Pfad der Wissenschaft zurückbringen möchte, dann muss die Wissenschaft sich den Menschen annähern und sich verständlich ausdrücken. Und man muss den Menschen helfen, die Informationsflut zu bewältigen, mit denen man z.B. im Internet konfrontiert wird.

                MfG
                Whyme
                Hier sehe ich ein grundlegendes Problem. Einerseits wird Populärwissenschaft als zu ungenau bezeichnet, dann heisst es wieder Wissenschaftler drücken sich für die Masse zu kompliziert aus.

                Mir ist es jedenfalls lieber die Leute gucken sich solche Sendungen an und kaufen sich populärwissenschaftliche Bücher, als irgendwelchen Esoterik oder Sektenseiten zu verfallen.

                Ich finde es erschreckend, das in unserer Zeit, immer noch so viele Menschen alten längst widerlegten Erklärungsmodellen glauben schenken. Wahrscheinlich liegt es wirklich an der Informationsflut. Anstatt sich die Mühe zu machen kritisch zu selektieren, wird das erstbeste-einfachste angenommen. Ist ja auch verständlich, weil das ist nicht so anstrengend.

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                  #9
                  Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                  Was meinst Du, warum Sendungen die Galileo oder Welt der Wunder so hohe Quoten haben? Nicht wegen der wissenschaftlichen Genauigkeit sondern wegen der Verständlichkeit für den Laien. Das die Beiträge oft wissenschaftlich ungenau sind, kann eh kaum jemand nachprüfen.
                  Wobei ich Galileo (die anderen kenne ich kaum) aktuell garnicht als Wissenschaftssendung einstufen würde, die zeigen ja eigentlich nur noch irgendwelche Produktionsstraßen und ähnliches Zeug.
                  Vernünftiger finde ich da Sendungen wie Quarks & Co oder W wie Wissen (welches mir aber ein bischen viele Effekte hat), auch zu erwähnen wäre Nano, welches manchmal noch etwas wissenschaftlicher wird.
                  Recht interessant finde ich auch, dass die ARD wohl eine Mini-Sendung namens "Wissen vor acht" mit Ranga Yogeshwar plant, die dann wie der Name schon andeutet, direkt vor der Tagesschau laufen soll. Es steht zwar noch nicht fest, ob es die Sendung tatsächlich geben wird, aber so könnte man vielleicht mehr Leute für die Wissenschaft begeistern. Vor allem auch, weil das dann viele aus Versehen einschalten.
                  When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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                    #10
                    Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
                    Ich finde es erschreckend, das in unserer Zeit, immer noch so viele Menschen alten längst widerlegten Erklärungsmodellen glauben schenken. Wahrscheinlich liegt es wirklich an der Informationsflut. Anstatt sich die Mühe zu machen kritisch zu selektieren, wird das erstbeste-einfachste angenommen. Ist ja auch verständlich, weil das ist nicht so anstrengend.
                    Wobei das ja auch nicht so tragisch ist. Schließlich wird ja auch das bohr'sche Atommodel gelehrt, weil es für das verständnis der (Schul-)Chemie reicht, obwohl es ja eigentlich "veraltet" ist.

                    Für das Verständnis mancher Dinge reichen eben ältere simplere Modele und solange klar ist, dass diese nicht die Besten sind, sehe ich kein Problem.

                    Ich denke hier ist mit "Aufklärung" weniger Faktenwissen gemeint, sondern eher das man noch für (wissenschaftliche) Erklärungen offen ist. Es geht dann eher um die Methoden.
                    "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                      #11
                      Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
                      Hier sehe ich ein grundlegendes Problem. Einerseits wird Populärwissenschaft als zu ungenau bezeichnet, dann heisst es wieder Wissenschaftler drücken sich für die Masse zu kompliziert aus.
                      Man kann auch hochwissenschaftliche Erkenntnisse in einer Sprache formulieren, dass jeder Depp aus dem hinterletzten Kaff (entschuldigt den Ausdruck, will hier niemanden diskriminieren, sondern nur verdeutlichen was ich meine) sie verstehen kann. Vereinfachen ist nicht gleichbedeutend mit verfälschend.
                      Und manchmal braucht man auch die einfacheren, möglicherweise veralteten Modelle wie z.B. das bohr'sche Atommodell um dann schwierigere Sachverhalte zu verstehen. Die Welt wurde ja auch nicht in 24 Stunden entdeckt. Die Erkenntnisse die wir heute haben beruhen größtenteils auf Jahrhunderte langer Forschung. Wie soll man dann von einem Menschen verlangen, dass er das nach einem Artikel oder einer Schulstunde oder wie auch immer versteht. Die heutigen wissenschaftlichen Erklärungsmodelle sind größtenteils so komplex, dass sie der durchschnittliche Bürger einfach nciht verstehn kann. Also: ruhig mal bei den Wurzeln ansetzen.
                      Zuletzt geändert von Miss Piggy; 04.11.2007, 16:41. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                        #12
                        Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                        Wobei das ja auch nicht so tragisch ist. Schließlich wird ja auch das bohr'sche Atommodel gelehrt, weil es für das verständnis der (Schul-)Chemie reicht, obwohl es ja eigentlich "veraltet" ist.

                        Für das Verständnis mancher Dinge reichen eben ältere simplere Modele und solange klar ist, dass diese nicht die Besten sind, sehe ich kein Problem.

                        Ich denke hier ist mit "Aufklärung" weniger Faktenwissen gemeint, sondern eher das man noch für (wissenschaftliche) Erklärungen offen ist. Es geht dann eher um die Methoden.
                        Ich meinte nicht einfach nur veraltete Ansichten welche im Kern richtig sind. Sondern z.B. solche Sachen wie die biblische Schöpfungsgeschichte. Oder wie oben erwähnt, das der Mensch vom Affen abstammt. Und das sind schwerwiegende Dinge. Da tut mir mancher Mensch mit so einem Weltbild zu unserer Zeit richtig leid.

                        Zitat von Miss Piggy
                        Man kann auch hochwissenschaftliche Erkenntnisse in einer Sprache formulieren, dass jeder Depp aus dem hinterletzten Kaff (entschuldigt den Ausdruck, will hier niemanden diskriminieren, sondern nur verdeutlichen was ich meine) sie verstehen kann. Vereinfachen ist nicht gleichbedeutend mit verfälschend.
                        Und manchmal braucht man auch die einfacheren, möglicherweise veralteten Modelle wie z.B. das bohr'sche Atommodell um dann schwierigere Sachverhalte zu verstehen. Die Welt wurde ja auch nicht in 24 Stunden entdeckt. Die Erkenntnisse die wir heute haben beruhen größtenteils auf Jahrhunderte langer Forschung. Wie soll man dann von einem Menschen verlangen, dass er das nach einem Artikel oder einer Schulstunde oder wie auch immer versteht. Die heutigen wissenschaftlichen Erklärungsmodelle sind größtenteils so komplex, dass sie der durchschnittliche Bürger einfach nciht verstehn kann. Also: ruhig mal bei den Wurzeln ansetzen.
                        Sicher. Aber es war von "ungenau" die Rede. Eine Vereinfachung ist immer ungenau. Bewußte Verfälschungen durch weglassen von Informationen oder Falschinformationen sollte man unterbinden. Auch wenn es nicht in so manches Unterhaltungskonzept passt.

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                          #13
                          Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
                          Sicher. Aber es war von "ungenau" die Rede. Eine Vereinfachung ist immer ungenau. Bewußte Verfälschungen durch weglassen von Informationen oder Falschinformationen sollte man unterbinden. Auch wenn es nicht in so manches Unterhaltungskonzept passt.
                          Sorry, aber da liegst du falsch. Vereinfachen ist nicht zwingend gleichbedeutend mit ungenau und erst recht nicht verfälschend. Wäre das so, hätten wir alle in der Schule zu 90% nur verfälschte Informationen bekommen. Eine der wichtigsten Aufgaben von Lehrern und Schulbuchautoren ist die sogenannte Didaktische Reduktion, die nämlich genau das Vereinfachen von Inhalten von einer (hoch)wissenschaftlichen Ebene auf eine für den Schüler verständliche Ebene. Und genau das kann man auch für Erwachsene in allen Medien tun. Vereinfachen ohne zu verfälschen. Eine erhebliche Vereinfachung kann zum Beispiel die benutzte Sprache sein. Durch weitgehendes weglassen von Fremdworten oder Fachtermini (oder zumindest durch erklären dieser) kann ein Sachverhalt schon deutlich verständlicher werden.
                          Den Leuten z. B. vorm Fernsehen was falsches zu erzählen ist natürlich genauso Unsinn, wie einem Erstklässler beizubringen, dass 1+1=5 ist. Da geb ich dir Recht.

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                            #14
                            Wir reden aneinander vorbei. Ich meinte nicht das die Lehrer verfälschen sondern die Medien. Und Vereinfachungen haben immer Tendenz zur Ungenauigkeit, weil schlicht und ergreifend Informationen fehlen. Egal ob man ein Prinzip begreift oder nicht. Du kannst aber auch von mir aus die Ungenauigkeit mit Reduziertheit ersetzen. Für mich führt das eine zum anderen.

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                              #15
                              Vereinfachen ist nicht zwingend gleichbedeutend mit ungenau
                              Vereinfachen heißt doch automatisch Informationsverdichtung, daraus bedingt Informationsverlust (nämlich diejenige, welche es für den Laien/die Situation zu komplex und unübersichtlich machen würde) und damit ungenau.
                              Allerdings ganz gegensätzlich zum Verhältnis Ungenauigkeit - Falschheit. Etwas Ungenaues ist nur weniger komplex und womöglich nur unter gewissen Annahmen und Rahmeneingrenzungen gültig, aber nicht gleich falsch.

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