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    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
    Durch das Abschalten von AKWs wird niemand arbeitslos - der Rückbau eines Atomkraftwerkes dauert Jahrzehnte und wer wird das wohl machen? Ja, eben auch Nukleartechniker.

    Abgesehen davon sind so ein paar evtl. Arbeitslose doch ein geringer Preis für eine sichere Stromversorgung.
    Außerdem werden händeringend Fachkräfte im grünen Energiesektor gesucht. Da kann auch ruhig ein Nukleartechniker unterkommen.

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      Ich denke Deutschland kann die Energieziele (80% Erneuerbare bis 2050) erreichen. Wer hätte denn auch schon gedacht dass wir in wenigen Jahren auf 16% kommen.
      Die Kernenergie wird hier keine Rolle mehr spielen.
      Und wenn man will, dass auch im Ausland die Meiler abgeschaltet werden, der muss auch auf europäischer Ebene für eine bessere Zusammenarbeit bei der Energieerzeugung sein.

      Was spricht denn gegen Strom aus Offshore Windparks im Atlantik, Solarstrom aus Sonnenwärmekraftwerken und Photovoltaik im Mittelmeerraum, Wasserstrom aus schwedischen, norwegischen und finnischen Fjorden?
      Eigentlich nur die kleinkarierte Denke einiger Nationalpolitiker.

      Und das kann in 50 Jahren vielleicht auch kein Thema mehr sein. Vielleicht sogar früher.

      Falls das nicht reichen sollte (was ich nicht glaube - Stichwort Energieeffizienz) gibt es immer noch Biomassekraftwerke und falls es hart auf hart kommen sollte, könnte man noch überlegen (Bio-)Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke zu bauen und einen geeigneten Platz für Geothermie-Kraftwerke in Europa zu suchen (außer Island, wo das schon den kompletten Bedarf deckt). Zudem können auch Müllverbrennungsanlagen Strom produzieren.
      When I feed the poor, they call me a saint.
      When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


      ~ Hélder Câmara

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        Zitat von Kid Beitrag anzeigen
        Was spricht denn gegen Strom aus Offshore Windparks im Atlantik, Solarstrom aus Sonnenwärmekraftwerken und Photovoltaik im Mittelmeerraum, Wasserstrom aus schwedischen, norwegischen und finnischen Fjorden?
        Eigentlich nur die kleinkarierte Denke einiger Nationalpolitiker.
        Ganz genau so sehe ich das auch. Volle Zustimmung.

        Was soll immer dieses hysterische Geschrei wegen Stromimporten? Als ob das eine Todsünde wäre. Atomstrom aus Osteuropa zu importieren wäre natürlich Bullshit, aber was spricht dagegen, Strom aus Norwegen einzukaufen, der zu 98% grün und ein Drittel billiger ist als jeder deutsche Strom? Da ist überhaupt nichts dabei, im Gegenteil, das würde den Konkurrenz- (und damit Preis- und Innovations-)druck auf die einheimischen Versorgen erhöhen und käme damit dem Verbraucher auf lange Sicht nur zugute.
        Vor allem war Deutschland bis vor zehn Jahren auch immer mal wieder Importeur. Damals hat keiner so ein Geschrei veranstaltet.

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          Ich habe mich bei der Abstimmung für Atomenergie entschieden. Es sollte eigentlich von der fossilen Energiegewinnung abgrenzen, da diese anfänglich mehr Emissionen verursacht. Andererseits ist die Aufbewahrung und Lagerung des atomaren Abfalls ein negativer Ausgleich zu der Befürwortung der Atomenergie. Der Fortschritt liegt seit der Wasserstoffbombe auf der Hand: die zivile Nutzung der atomaren Energie. Wenn wir jedoch weiterhin fortschrittlich sein wollen, dann ist die Investition in erneuerbare Energie der nächste logische Schritt, sodass die Atomenergie nach und nach ersetzt werden wird.

          Live long and posper. If not, it is still fascinating.

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            Zitat von Kid Beitrag anzeigen
            Ich denke Deutschland kann die Energieziele (80% Erneuerbare bis 2050) erreichen. Wer hätte denn auch schon gedacht dass wir in wenigen Jahren auf 16% kommen.
            Die Kernenergie wird hier keine Rolle mehr spielen.
            Und wenn man will, dass auch im Ausland die Meiler abgeschaltet werden, der muss auch auf europäischer Ebene für eine bessere Zusammenarbeit bei der Energieerzeugung sein.

            Was spricht denn gegen Strom aus Offshore Windparks im Atlantik, Solarstrom aus Sonnenwärmekraftwerken und Photovoltaik im Mittelmeerraum, Wasserstrom aus schwedischen, norwegischen und finnischen Fjorden?
            Eigentlich nur die kleinkarierte Denke einiger Nationalpolitiker.

            Und das kann in 50 Jahren vielleicht auch kein Thema mehr sein. Vielleicht sogar früher.

            Falls das nicht reichen sollte (was ich nicht glaube - Stichwort Energieeffizienz) gibt es immer noch Biomassekraftwerke und falls es hart auf hart kommen sollte, könnte man noch überlegen (Bio-)Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke zu bauen und einen geeigneten Platz für Geothermie-Kraftwerke in Europa zu suchen (außer Island, wo das schon den kompletten Bedarf deckt). Zudem können auch Müllverbrennungsanlagen Strom produzieren.
            Ich baue immer noch auf einen Durchbruch bei der Kernfusion. Man könnte die 17 aktuellen AKW (Atomkraftwerke) durchaus durch 3-4 FKW (Fusionskraftwerke) ersetzen, ohne Energieeinbußen hinnehmen zu müssen.

            Die KKW (Kohlekraftwerke.. kann auch Kernkraftwerk heißen ) können dann zu 100% durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Das wäre echt CO2-neutral und sicher.
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              Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
              Was soll immer dieses hysterische Geschrei wegen Stromimporten?
              Im übrigen, werden diese Importe ausschliesslich über die nationalen Produzenten abgewickelt? Als ich vor kurzem meinen Lieferanten gewechselt habe, gab es nur nationale und keine anderen. Wobei bei den nationalen Herstellern Atomstrom zu finden war, obwohl Österreich ja keinen produziert. Insofern nehme ich an, dass die Lieferung noch ein nationales Monopol ist?
              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                Man schaue sich mal diesen Artikel aus dem Spiegel an - über Neckarwestheim Block II (nicht der abgeschaltete Block I):

                DER SPIEGEL 43/1988 - Löchrig wie Käse

                Man beachte vor allem das Datum dieses Artikels.

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                  Atomenergie muss nicht unbedingt sein, aber noch vor dem Atomausstieg bräuchte es einen Kohleausstieg. Solange Atomenergie und Kohlekraft durch regenerative Energien ersetzt wird, ist alles in Ordnung. Sobald aber Kohlekraftwerke gebaut werden, stimmt irgendwas nicht.
                  Was aber überhaupt nicht geht sind veraltete Kernkraftwerke. Das Schicksal sollte man auch nicht herausfordern.

                  Wobei ich in Deutschland weniger Angst um irgendwelche hypothetischen Unfälle habe. Hier lässt uns wie bei allen denkbaren Großkatastrophen unser Instinkt im Stich, die Angst wird von unserem Körper nicht proportional nach dem Gefährdungsgrad ausgestrahlt sondern nach dem Grad der Spektakularität. Selbst im Jahr eines hypothetischen Unfalls würden immer noch mehr Menschen im Autoverkehr sterben und doch verzichtet keiner von uns auf seinen PKW. Großereignisse sind lediglich spektakulärer und seltener, während wir gegen die normalen Alltagsunfälle de-sensibilisiert sind (wie beim Frosch, bei dem nur langsam das Wasser, in dem er sitzt, erhitzt wird).

                  Das große Problem der Kernenergie ist nicht der Unfall, sondern der Alltag, der Müll. Wir können vielleicht noch ein 25-50Jahre laufendes Kraftwerk irgendwie im Griff behalten. Das ist ein für Menschen überschaubarer Zeitraum. Wir können aber keine Jahrtausende im Griff behalten. Hier ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr groß, dass irgendwann etwas schief läuft und wenn es erst nach der 5. Generation ist. In diesem Zeitraum kann man noch nicht einmal davon ausgehen, dass die Natur, z.B. der Boden, in dem das hypothetische Endlager liegen soll, unverändert bleibt.

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                    Durch PKW-Unfälle werden auch nicht ganze Landstriche über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte verstrahlt. Noch jetzt kann man in Süddeutschland keine Pilze im Wald sammeln und was mit den Wildschweinen ist, kam ja in den letzten Tagen lange genug im TV. Die Liste der Toten und Schwerstkranken noch Generationen nach der Katastrophe im Fall eines wirklich schweren Unfalls ist erheblich länger, als die der Verkehrstoten.

                    Wir hatten bisher Glück, das ist alles. Es ist nicht so, als hätte es keine brenzligen Situationen gegeben, auch ohne Tsunami und Erdbeben. Dafür, dass schwere Unfälle nur einmal in hunderten Jahren, GAUs nur einmal in hunderttausend Jahren vorkommen, ist die Liste der schweren Unfälle und GAUs inzwischen schon ziemlich lang.

                    Ich habe die Aufregung um Neckarwestheim I nie ganz verstanden, ich hielt den Block II immer für problematischer.

                    Erschreckend ist die Unkenntnis von Bevölkerung, z.T. auch Reportern. Ein Phönix-Moderator schwafelte etwas von "Atomkraft, die man dann aus Österreich einkaufen müsse". Atomkraft aus Österreich, klar. Einige Zuschauer fragten, wie lange man denn die Brennelemente noch kühlen müsse, das gehe jetzt doch schon eine Woche.

                    Das neue Röttgen-Papier scheint es ja in sich zu haben. Ich nehme ihm den guten Willen ab, aber ich zweifle, dass er sich diesesmal durchsetzen wird. Wenn irgendetwas von diesen Vorschriften Bestand hat, dann hat Neckarwestheim II keine Chance mehr.
                    Zuletzt geändert von Chloe; 19.03.2011, 15:24.

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                      Ich glaube -meinetwegen auch hoffe-, dass sich einige Mitglieder der Koalition nicht mehr dem Fraktionszwang beugen würden, weil ihre Technikgläubigkeit erschüttert ist. Persönliche Zweifel und Wahltaktik kann man aber nicht trennen. Beides wird bei einigen Politikern Hand in Hand gehen. Verantwortungsgefühl und Gewissen sollte man niemandem von vornherein absprechen.
                      Ich schätze, es wird auf die Abschaltung von 4-5 der ältesten 8 Reaktoren rauslaufen, damit es wirklich nach ergebnisoffener Prüfung aussieht. 2-3 wäre zu mickrig und würde von der Bevölkerung nicht akzeptiert. Alle alten 8 Reaktoren abzuschalten wäre aber ein Gesichtsverlust für diejenigen, die die Laufzeitverlängerung beschlossen haben.
                      Slawa Ukrajini!

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                        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                        Die Liste der Toten und Schwerstkranken noch Generationen nach der Katastrophe im Fall eines wirklich schweren Unfalls ist erheblich länger, als die der Verkehrstoten.
                        Alleine von 2000 - 2009 gab es mehr als 57800 Verkehrstode. Laut Wikipedia gab es auch schon 1929 mehr als 5000 Tode. Nun rechne man mal hoch wie viele seit Beginn des PKWs gestorben sind.


                        Ich bin ja kein Befürworter von Kernenergie.
                        Nur bei mir ist es nicht die panische Hysterie rund um eventuelle Super-GAUs. Ich finde das ehrlich gesagt auch etwas makaber. In Japan geschieht ein Unglück und was ist der erste Gedanke? Nicht etwa denkt man an die Japaner sondern daran was das denn nun für Deutschland bedeutet.
                        Meine Bedenken drehen sich vor allem um den Atommüll. Denn das ist nicht nur eine statistische Größe, die bei Erdbeben von 8.9 nicht mehr einberechnet werden kann, sondern ein sehr reales Problem, mit dem man mit Sicherheit umgehen muss.
                        Und man darf halt auch nicht vergessen, dass ein außer Kontrolle geratener Klimawandel nicht nur Konsequenzen für Kilometer sondern global für die gesamte menschliche und tierische Zivilisation hat.

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                          @newman
                          Deine Aussage war:
                          Selbst im Jahr eines hypothetischen Unfalls würden immer noch mehr Menschen im Autoverkehr sterben und doch verzichtet keiner von uns auf seinen PKW.
                          IM JAHR eines hypothetischen Unfalls. 2010 gab es knapp 3.700 Verkehrstote in Deutschland.

                          In Tschernobyl waren 600.000 bis 800.000 Liquidatoren im Einsatz. Sie waren also direkt der Strahlung am AKW ausgesetzt. Die WHO schätzt, dass im selben Jahr 4.000 Menschen gestorben sind. Die Schätzungen über die Gesamtzahlen der Opfer durch Strahlenfolgeerkrankungen allein unter den Liquidatoren gehen bis zu 50.000. Andre Erkrankte und Missbildungen bei Kindern sind darin noch nicht einmal eingerechnet.

                          Mir geht es grade andersherum wie dir. Ich kann dieses "das kann hier nicht passieren" nicht mehr hören. Ich brauche mir bloß die Liste der Störfälle in deutschen AKWs anzusehen.

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                            Apropros Erkrankungen in/um Tschernobyl: von 1986 bis 2002 gabs über 1100 Schilddrüsenkrebsfälle allein bei Kindern.

                            Hatte ichs hier schonmal erwähnt? Unsere Sonntagszeitung hinkt immer einige Tage hinterher. Ausgerechnet letzten Sonntag war die Titelschlagzeile, dass Gastfamilien für Kinder aus Gomel gesucht werden. Die Kinder dort leiden noch immer unter den Folgen und der noch immer vorhandenen erhöhten Strahlung, obwohl sie größtenteils fast 20 Jahre danach geboren wurden. Das Projekt, Kinder für jeweils einen Monat nach Deutschland zu holen, damit sie sich erholen können, sollte schonmal eingestellt werden. Zum Glück besteht es doch noch weiter.
                            Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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                              Noch gefunden aus einer alten Zeitung, zum Thema Erdbebensicherheit in Neckarwestheim I und II:

                              NECKARWESTHEIM Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) schlug Alarm: "Die Betriebssicherheit der Kernkraftwerke Neckarwestheim ist durch labilen Untergrund akut gefährdet." Die Atomgegner stützen sich bei dieser Warnung auf einen Vorgang vom November 2002 bei Besigheim (Kreis Ludwigsburg). Auf einem Acker, 4,5 Kilometer von den Reaktoren entfernt, sei "ohne jede Vorwarnung ein 18 Meter tiefer Schacht eingebrochen". Das Loch sei mit 400 Kubikmeter Material gefüllt worden.

                              Der Stuttgarter Geologe Hermann Behmel, der den Atomstandort Neckarwestheim seit 25 Jahren als untauglich bewertet, sieht sich durch den so genannten Erdfall bestätigt. "Jetzt ist Gefahr im Verzug", betonte Behmel zuletzt im November 1998. Der Boden unter dem Acker habe die gleiche Struktur wie der Untergrund unter den beiden Atomkraftwerken der ENBW-Tochter GKN (Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar).
                              Südwestpresse, 28.02.03, zitiert nach SWP: Zweifel an Sicherheit zweier Atommeiler

                              Edit: Das neue Papier aus dem Umweltministerium findet sich hier:
                              Zuletzt geändert von Chloe; 19.03.2011, 19:31.

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                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                @newman
                                Deine Aussage war:
                                IM JAHR eines hypothetischen Unfalls. 2010 gab es knapp 3.700 Verkehrstote in Deutschland.
                                Das war eine blöde Aussage, wenn es sich um Strahlentode handelt, die sich über Jahre verteilen.

                                Mir geht es grade andersherum wie dir. Ich kann dieses "das kann hier nicht passieren" nicht mehr hören. Ich brauche mir bloß die Liste der Störfälle in deutschen AKWs anzusehen.
                                Störfall und Tschernobyl sind dann ja auch wieder Unterschiede.
                                Die Frage für mich ist, ob es technisch möglich ist Kraftwerke zu bauen, die über einen gewissen Zeitraum - ohne Erdbeben wie in Japan - nicht einfach mal in die Luft fliegen. Und das sollte eigentlich möglich sein, wenn man nicht gerade auf einem solch labilen Untergrund baut. Und diesen Zeitraum sollte man nutzen endlich von fossilen Brennstoffen wegzukommen, bei der Energieerzeugung wie auch beim Auto.

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