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Atomkraft - Seid ihr dafür ?

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    Ich bin schon für Atomkraft. Jedoch schließe ich mich meinem Vorposter an. Solange es so abgebaut wird, dass die Einheimischen in den Entwicklungsländern auch was davon haben, habe ich kein Problem damit.
    Man sollte es jedoch nicht übertreiben und auch auf die Umwelt achten. Gegen moderne und sichere Atomkraftwerke habe ich nichts. Sind sie jedoch schon alt und ein sicherheitsrisiko, dann habe ich was dagegen. Aber im Grunde bin ich für Atomkraft. Wenn auch im Maße gehalten.
    Nur wer vergessen wird, ist tot.
    Du wirst leben.

    ---- RIP - mein Engel ----

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      Dazu habe ich gestern eine interessante Sendung auf 3sat gesehen.
      3sat.online

      Ich habe gegen Atomkraft gestimmt, weil der weitere Ausbau der Kernenergie die Entwicklung regenerativer Energien nur unnötig blockiert. Außerdem ist Uran begrenzter als Kohle (wurde so in der Sendung ausgesagt).
      Außerdem gibt es weltweit noch kein Endlager für Atommüll. Es gibt nur Zwischenlager und zukünftige Generationen werden über viele Jahrtausende damit belastet.

      Aus diesem Link mal ein paar Zitate:
      3sat.online
      Laut einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz gibt es eine Häufung von Leukämiefällen bei Kindern, die in einem etwa fünf Kilometer großen Radius um AKWs aufwachsen. Was dabei nicht kommuniziert wurde ist, dass die Häufung auch in einem 50 Kilometer großen Radius signifikant ist.
      Ebenfalls unter Verschluss gehalten wurde eine Studie zu Gefahren durch Terroranschläge. Nur drei deutsche AKWs würden dem Aufprall eines Großflugszeugs stand halten, so das Ergebnis. Geplante GPS-Störsender und Anlagen zur Vernebelung dienen laut Experten wohl eher zur Vernebelung des Gefahrenpotentials.

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        Damit wäre Gorleben wohl endgültig gestorben, und das Märchen vom Endlager wird zu einen traurigen Treppenwitz der Geschichte.
        Mal ein allgemeine Frage zur Endlagerung von Atommüll: Wie lange muss man das Zeug eigentlich lagern bis es nicht mehr besonders gefährlich ist? "Besonders gefährlich" sei einfach mal definiert als eine Strahlenbelastung von 100 mSv pro Jahr (gibt Orte auf dem Planten, die natürlich eine höhere Radioaktivität aufweisen). Es wird da sicherlich Unterschiede je nach Zusammensetzung geben, aber eine Hausnummer wäre mal sehr nützlich.
        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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          Das weiß ich leider nicht, aber soweit ich den Wortlaut in der TV-Sendung "Scobel" von 3sat in Erinnerung habe, sprach da ein Experte von einer Halbwertzeit von rund 100.000 Jahren.
          Wenn man mal einfach davon ausgeht, so würde nach 200.000 Jahren noch ein Viertel der Strahlung vorliegen usw.

          Der Vergleich war der: Hätten die Dinosauier Atomkraft betrieben, hätten sie Endlager finden müssen, die bis in die heutige Zeit sicher sind.

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            Atomkraft ist schon ein heikles Thema... die Einen sind der Meinung, dass es der "sauberste" Weg ist Strom zu erzeugen, und vergessen dabei, dass Wasserdampf auch ein Treibhausgas ist, & dass ein Endlager gefunden werden muss für unseren beliebten Atommüll. Die Anderen wettern gegen AKWs ohne die Effektivität in irgendeinem Punkt zu beachten.
            Ich persönlich denke zum Beispiel auch man sollte möglichst auf Atomkraft verzichten. Zwar ist unsere Technik soweit, dass größere Unfälle und GAUs (&Super-GAUs) vermieden werden können, allerdings leider noch nicht soweit um Atomkraft mit regenerativen Energiequellen komplett zu ersetzen.
            Wir haben uns einfach auf dem Rücken der KKWs & AKWs so schnell entwickelt & haben zu spät angefangen auch über Alternativen nachzudenken. Und jetzt stehen wir da und wollen auf einmal die Alternativen sofort zur Verfügung haben, das funktioniert so eben nicht.
            Ich kann nur hoffen, dass die Technik einen großen Sprung macht und wir bald eben nicht mehr auf AKWs & KKWs angewiesen sind. (Vielleicht wird es ja noch etwas mit Wärmepumpen, Brennstoffzellen und Fotovoltaikanlagen in den nächsten Jahrzehnten...)

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              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Mal ein allgemeine Frage zur Endlagerung von Atommüll: Wie lange muss man das Zeug eigentlich lagern bis es nicht mehr besonders gefährlich ist? "Besonders gefährlich" sei einfach mal definiert als eine Strahlenbelastung von 100 mSv pro Jahr (gibt Orte auf dem Planten, die natürlich eine höhere Radioaktivität aufweisen). Es wird da sicherlich Unterschiede je nach Zusammensetzung geben, aber eine Hausnummer wäre mal sehr nützlich.
              Halbwertszeit ? Wikipedia

              Dürften also so zwischen 700 Millionen und 4,4 Milliarden Jahre sein.

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                Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
                Tja, irgendwo wirst du den Mist stapeln müssen.
                Ich bin sicher, dass es letztendlich keinen Punkt auf der Erde gibt, der absolut perfekt geeignet ist.
                Also, wo kann man Kompromisse eingehen?
                Was für Komprimisse?

                Die Devise sollte doch endlich lauten:
                "Rechnung bezahlen und mit viel Energie, gewonnen durch eneuerbare Energien, und Geld und extrem hohen Kosten den Atommüll mithilfe der Transmutation unschädlich zu machen."


                Das ist der einzigste Weg, der jetzt noch übrig bleibt.
                Es ist also nur eine Frage, bis das endlich in der Bevölkerung ankommt.

                Und dann treten endlich die wahren Kosten von Atomstrom zu Tage.
                Ich tippe auf 10 € die Kilowattstunde. (also 1000 Cents)


                .
                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                Cordess schrieb nach 12 Minuten und 30 Sekunden:

                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Das weiß ich leider nicht, aber soweit ich den Wortlaut in der TV-Sendung "Scobel" von 3sat in Erinnerung habe, sprach da ein Experte von einer Halbwertzeit von rund 100.000 Jahren.
                Wenn man mal einfach davon ausgeht, so würde nach 200.000 Jahren noch ein Viertel der Strahlung vorliegen usw.
                Nein, das ist falsch.


                Es ist nicht die Menge der Strahlung, sondern die Menge bzw. Masse des radioaktiven Isotops.


                Wenn du also 10 kg eines strahlenden Isotops in Reinform hast, das eine Halbwertszeit von 100.000 Jahren hat, dann sind es nach 100.000 Jahren nur noch 5 kg des strahlendes Isotops und nach weiteren 100.000 Jahren 2,5 kg.

                Dabei bleibt aber die Zerfallsreihe völlig unberücksichtigt.

                Denn die Halbwertszeit sagt ja nichts darüber aus, in welches Element das Zeug danach zerfällt.
                Wenn es z.B. Uran wäre, dann wäre es danach Procatinum, aber das strahlt ja ebenfalls, also muß auch die Halbwertszeit von Procatinum berücksichtigt werden.
                Und wenn Procatinum zerfallen ist, dann würde daraus Thorium werden und das strahlt auch ein paar hunderttausend bis tausend Jahre, abhängig vom Thorium Isotop.

                In diesem Sinne summieren sich die Jahre auf Millionen bis Milliarden von Jahren auf, die wirklich nötig wären, damit ein Mensch das Zeug mit bloßen Händen wieder anfassen und auch runterschlucken kann.

                Siehe dazu auch:
                Zerfallsreihe ? Wikipedia
                Zuletzt geändert von Cordess; 17.04.2010, 09:16. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                Ein paar praktische Links:
                In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                Aktuelles Satellitenbild
                Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                  @Cordess

                  Danke für die Information. Mit dem Thema des radioaktiven Zerfalls hatte ich mich nie genauer befasst.

                  Wir haben also ein massives Problem mit der Endlagerung von Atommüll, der über millionen von Jahren radioaktiv strahlt.
                  Es ist ja so, dass es Aufgabe des Staates ist, für die Zwischenlagerung und letztendlich auch für die Endlagerung Sorge zu tragen. Die großen Energiekonzerne haben damit gar nichts zu tun, folglich taucht es auch nicht in ihrer Bilanz auf. Die Attraktivität von Atomenergie würde IMHO merklich zurückgehen, wenn die Konzerne selbst dafür Sorge tragen müssten, anstelle des Steuerzahlers. Hier wird ein massives Umweltproblem staatlich subventioniert - diese Rechnung kann nicht aufgehen.

                  Ein eher selten erwähntes Problem ist auch die Förderung von Uran. Diese ist nämlich alles andere als Umweltschonend.
                  Uran - ein Rundgang

                  Kommentar


                    Entschuldigung, falls das eine dumme Frage ist, aber warum kann man Atommüll nicht einfach in den Weltraum entsorgen ?
                    Fear is temporary, regrets are forever.

                    Kommentar


                      Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                      Entschuldigung, falls das eine dumme Frage ist, aber warum kann man Atommüll nicht einfach in den Weltraum entsorgen ?
                      Erstens wäre das extrem teuer und zweitens will wohl niemand das Risiko eingehen, dass eine Rakete explodiert.
                      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                      - George Lucas

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                        Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                        Entschuldigung, falls das eine dumme Frage ist, aber warum kann man Atommüll nicht einfach in den Weltraum entsorgen ?
                        Schauen wir uns mal die Ariane 4 und Ariane 5 an.
                        Ariane 5 - Wikipedia, the free encyclopedia
                        Ariane 4 - Wikipedia, the free encyclopedia

                        Von 49 Flügen waren bei der Ariane 5 zwei ein kompletter Fehlschlag und weitere 2 ein partieller Fehler.
                        Bei der Ariane 4 waren von 116 Flügen 3 ein Fehlschlag.

                        D.h. ca. 3 Prozent der Raketen stürzten ab und jetzt stell dir vor man würde Raketen in Serie bauen und jede 33. Rakete würde mitsamt dem radioaktiven Müll abstürzen oder in der Luft gesprengt werden.


                        Daraus folgt also:
                        Es gibt schlichtweg kein Transportmittel das zuverlässig genug ist, daß man den Transport von Atommüll in Kauf nehmen könnte.
                        Ein weiteres Problem wären die Kosten.
                        Ein paar praktische Links:
                        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                        Aktuelles Satellitenbild
                        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                          Zitat von SF-Junky;2339009[/QUOTE
                          Dürften also so zwischen 700 Millionen und 4,4 Milliarden Jahre sein.
                          Die Halbwertzeit hilft da aber nicht viel weiter. Wenn etwa das Cäsium 137 zur Hälfte verfallen ist, ist der Rest immer noch tödlich, während Elemente mit besonders langer Halbwertzeit von Anfang wenig Strahlung abgeben. Man findet immer wieder Angaben wie Millionen von Jahren, aber meistens wird dabei nicht angegeben, wofür man diese Zeit ansetzt. Bis der Müll wieder die gleiche Radioaktivität hat, wie das Uran als man es aus dem Boden holte? Bis ein Richtwert des Bundesamtes für Strahlenschutz überschritten ist (wenn es das noch in 700 Millionen Jahren geben sollte)? Oder was genau?

                          Meine Vermutung ist (ich weiß es nicht, deswegen die Nachfrage), dass die Dauer deutlich überschaubarer ist, wenn man lediglich darauf wartet, bis der Müll so weit zerfallen ist, dass er einen auch bei längeren Kontakt nicht mehr krank macht (Krank im Sinne von strahlenkrank. Ob die Chance auf Krebs nun um den Bruchteil eines Prozents oder auch mehr steigt, ist eigentlich wurscht, ein Heilverfahren dafür wird keine 1000 Jahre mehr benötigen). Und wenn es so weit ist, kann man den Rest immer noch ins All schießen, in Cern 3000 umwandeln oder es einfach an einem abgelegenen Ort auskippen.

                          Ich kam da jetzt beim Lesen eines Artikel über CO2-Sequestrierung drauf, in dem behauptet wurde, man müsse einen Ort finden, in dem das CO2 auf ewig nicht entweichen könne. Dieses Argmument konnte ich nicht nachvollziehen, denn selbst wenn das entsprechende Lager in 500 Jahren anfangen würde, seine CO2-Gase abzugeben, wäre es dann völlig irrelevant, weil niemand im Jahr 2500 noch irgendwelche fossilen Brennstoffe verfeuern wird. Anscheinend sollen absurd große Zeiträume abschreckend wirken, weswegen beim Atommüll das Gleiche gemacht wird.

                          Atommüll ist sicherlich trotzdem noch ein Problem, aber das große Menscheitsproblem, das einem die sofortige Aufgabe alle Reaktoren diktieren würde, ist es auch wieder nicht.

                          Zitat von Halman
                          Der Vergleich war der: Hätten die Dinosauier Atomkraft betrieben, hätten sie Endlager finden müssen, die bis in die heutige Zeit sicher sind.
                          Die Dinos vielleicht nicht, aber Gaia selbst scheint eine üble atomare Umweltsünderin zu sein, die schon vor Jahrmilliarden Reaktoren betrieb.

                          Naturreaktor Oklo ? Wikipedia
                          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                            Eine Quelle habe ich gerade nicht zur Hand, aber afaik dauert es bei einem Druckwasserreaktor so 100.000 Jahre bis man das Niveau von natürlichem Uran erreicht hat. Zwar träumt man davon das mittels Transmutation auf ca. 500 Jahre zu drücken, aber ob das jemals praktisch anwendbar sein wird, weiß niemand.
                            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                            - George Lucas

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                              Zur Verantwortung mit dem Umgang der Kernenergie und dem daraus relustierenden Atommüll äußerte sich Gert Scobel von 3sat folgendermaßen:

                              Zitat von Gert Scobel
                              ... Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor: Etwa um die Zeit herum als die Venus von Willendorf entstand - das ist vor rund 25.000 Jahren gegen Ende der Altsteinzeit - beschlossen die Steinzeitmenschen Atomreaktoren zu bauen.

                              Dann wäre heute die Hälfte all des in der Altsteinzeit produzierten Plutoniums zerfallen und damit nicht mehr radioaktiv. Meine Frage: Wären Sie sauer über den Dreck, den unsere Vorfahren hinterlassen haben? Genau an dieser Stelle befinden wir uns: Wir sind gleichsam in das Atomflugzeug eingestiegen, sind gestartet und haben keinerlei Ahnung, wo wir mit dem während des Flugs erzeugten radioaktiven Müll landen sollen. Ist das zu verantworten?
                              3sat.online
                              (bitte links den Link "Zukunft Kernenergie?" und unten "Smart Grid" - Konzepte für die Zukunft anklicken).
                              Zuletzt geändert von Halman; 17.04.2010, 19:58. Grund: Hinweis bezüglich des Links hinzugefügt

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                                Auch Schweden folgt wieder dem Pfad der Vernunft:

                                Ende des Atomausstiegs: Neue AKW für Schweden - n-tv.de

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