Zitat von Spocky
Beitrag anzeigen
Zur Bezeichnung:
Es wäre weder Asteroid noch Zwergplanet, da man bei der vorgegeben Flugbahn wohl davon ausgehen kann, dass er eine hyperbolische Bahn um die Sonne besitzt. Es wäre im Prinzip ein aperiodischer Komet oder einfach ein kosmischer Irrläufer.
Wie dem auch sei, müsste er in jedem Fall am Gravitationsbereich von Saturn und Jupiter vorbei. Bei der geringen Ausgangsgeschwindigkeit müssten wir ihn vielleicht gar nicht mal großartig beeinflussen um die Kollision zu verhindern, da jede Bahnabweichung durch die Schwerkraft der Planeten verstärkt wird. Auf jeden Fall wird er auf dem Weg zur Sonne durch deren Schwerkraft ordentlich beschleunigt, d.h. um diese 0,...% Geschwindigkeitsänderung zu erreichen, müsste man auf 50 Jahre gerechnet die Beschleunigungskurve nur um einen Bruchteil verändern, damit er die Erde deutlich verfehlt. Und ihn schwerer oder leichter zu machen liegt in unseren technischen Möglichkeiten, nur über die Größenordnung liegt ein deutliches "?".
Mein Lieblingsbuch dazu ist "Sternenfall" von Michael McCollum, wo ein Komet die Erde bedroht. Dort verfügt man allerdings über Antimaterie. Man versucht also den Komet durch Antimaterie so zu beschleunigen, dass er die Erde verfehlt, indem man massive Wasserfontänen erzeugt, die wie eine Schubdüse wirken. Leider klappt es nicht und man sprengt versehentlich einen Teil der porösen Masse ab.
Letztendlich verfügt die Menschheit in diesem Roman über die Kontrolle zweier Asteroiden, die sie bergbautechnisch ausbeuten. Sie bringen also den Komet mit den beiden Asteroiden zur Kollision und schaffen es so, dass der Komet auf den Mond anstelle der Erde prallt. Nette Geschichte und viele Parallelen zu den Diskussionen hier im Offtopic-Forum.
Leider haben wir keine Antimaterie und die Herstellung großer Mengen dauert einfach zu lange, jedenfalls länger als 60 Jahre. Die Kernfusion wird also unsere stärkste Energiequelle darstellen, die wir gegen eine solche Bedrohung anwenden können. Folgendes Vorgehen halte ich daher für theoretisch erfolgversprechend: Man könnte also ein Raumschiff hinschicken, was wohl etwa 20-25 Jahre in Anspruch nehmen würde und könnte versuchen die Bahn dadurch zu verändern, indem man ihm Masse klaut und gleichzeitig beschleunigt. Wenn er größtenteils aus Eis besteht, könnte man dort oben ein paar Fusionskraftwerke hinstellen, wenn man die bis dahin entwickelt hat, und einfach das Wasser aufspalten und den Wasserstoff verfeuern. Die Energie strahlt man in eine günstige Richtung per Laser oder so ab. Das dürfte in 35-40 Jahren die Bahn ordentlich verändern, da dann nicht nur die Massenabnahme sondern auch noch der Impuls der Energieabstrahlung hinzu käme. Auch wenn ich damit schon im Bereich Science-Fiction argumentiere, liegt das alles im Bereich unserer physikalischen Erkenntnis.
Die zweite Variante, die technisch einfacher aber ineffektiver wäre, ist die Installation einen großen Hohlspiegels irgendwo jenseits der Erdbahn und die gezielte Bestrahlung mit Sonnenlicht. Dadurch könnte man die Schweifbildung zeitlich früher abstoßen und so hoffen, dass genügend Masse in den Weltraum gelangt um die Bahn leicht zu ändern.
Gravitationstraktorstrahl und Bahnänderungen durch Projektile dürften bei der angenommenen Masse von 10-30% des Mondes wohl so ziemlich ausscheiden.
- - - Aktualisiert - - -
Zitat von Thomas W. Riker
Beitrag anzeigen
- - - Aktualisiert - - -
Zitat von Thomas W. Riker
Beitrag anzeigen
s ~ 50 AE ~ 7,5 Mrd km ~ 7,5*10^12 m.
t ~ 50 Jahre ~ 1577880000 Sekunden.
Damit ergeben sich:
a = 2*s/t² ~ 1,5*10^13 m / 2,4897*10^18 s² ~ 6,025*10^-6 m/s²
v = a*t = 6,025*10^-6 m/s² * 1577880000 s ~ 9.506 m/s
d.h. der Impaktor wird in den jetzt mal angenommenen 50 Jahren um etwa 9,5 km/s gegenüber der Ausgangsgeschwindigkeit beschleunigt.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit entspricht bei einer linearen gleichförmigen Beschleunigung genau der Hälfte davon, also 4,75 km/s. Würde man Pluto abrupt abbremsen, würde er die Erde also mit knapp 10 km/s treffen, also aus dem völlig Stillstand heraus. Das ist wahrlich nicht viel, da langperiodische oder aperiodische Kometen gut und gerne mal 50-70 km/s drauf haben können. Das dürfte die Sache mit dem Ablenken erleichtern. Man kann ja mal ausrechnen, um wie viel man die 6,205 µm/s² verändern müsste, damit der Körper 1 Stunde später ankommt oder eine Stunde früher.
Kommentar