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Asteroiden des inneren Sonnensystems

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    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es ist nicht sehr überzeugend, Vögel als Dinosaurier hinzustellen. Zum einen, weil die taxonomische Gruppe der "Dinosauria" immer noch sehr schwammig formuliert ist und vor allem im basalen Bereich des Stammbaums nur schwer von anderen Archosauriern abgegrenzt werden kann. Dass die Vögel aus diesem gemeinsamen Stammbaum hervorgegangen sind, wird nicht mehr bestritten. Nur ob sie von den Dinos abstammen oder von einer der anderen Archosaurierlinien, darüber gibt es immer noch viele verschiedene Meinungen.

    Vögel werden gerne mit den Theropoden in Verbindung gebracht. Jedoch sind viele der vorgetragenen Ähnlichkeiten nach meiner Ansicht oberflächlicher Natur und ein Ergebnis konvergenter Evolution (also Anpassung an ähnliche Lebensumstände). Es sollte einen auch stutzig machen, dass man die vogelähnlichsten Dinosaurier ausgerechnet unter den allerletzten Vertretern findet - als die Nachfahren von Archaeopteryx (den man unzweifelhaft als echten, wenn auch primitiven Vogel bezeichnen kann) schon mehr als 70 Millionen Jahre eigener Entwicklung hinter sich hatten.

    Das aus meiner Sicht gewichtigste Argument gegen eine Theropoden/Vogel-Verbindung ist die Hand. Sowohl Theropoden wie Vögel haben als Erwachsene drei Finger an jeder Hand. Bei den Theropoden sind es Finger 1,2 und 3 (vom Daumen an gezählt), während Finger 4 und 5 zurück gebildet sind. Bei den Vögeln hingegen sind es Finger 2, 3 und 4. Das passt nicht zusammen.

    Aber gesetzt den Fall, die Vögel seien tatsächlich Nachfahren echter Dinosaurier, so unterscheiden sich die heutigen Vögel doch ganz drastisch von diesen Tieren. Taxonomisch ist es sicher auch völlig korrekt, Menschen als Tetrapoden zu bezeichnen. Jedoch trennen uns Welten von den Amphibien, die einst das Land besiedelt haben.

    Und bei den Funden von Saurierfossilien oberhalb der K/T-Grenze sprachen wir von echten Dinosauriern, nicht von Vögeln.

    Nebenbei bemerkt wären auch die Vögel in diesem Ereignis beinahe untergegangen. Von der einst so vielfältigen Vogelwelt der Kreidezeit findet man im ganz frühen Tertiär nur noch sehr wenige Formen wieder, die morphologisch an eine Kreuzung aus Enten und Watvögeln erinnern und die in der Literatur als "Übergangsküstenvögel" bezeichnet werden ("transitional shore birds"). Aus diesen paar Arten scheint sich die gesamte heutige Vogelwelt entwickelt zu haben. Die in der Kreidezeit am häufigsten anzutreffenden Vogellinien sind allesamt in diesem Ereignis erloschen.
    Du kannst natürlich auch glauben, dass die Vögel von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und dann Jahrmillionen lang eine perallel verlaufende Schattenevolution durchlaufen haben und die Dinosaurier nur zufällig etwas entwickelt haben, das genauso wie Vogelfedern aussieht. Ich verbiets dir ja nicht.

    Ich finds aber schade, dass du ernsthafte Datierungen anzweifelst, aber beständig an das Aussterbejahr glaubst und dann nicht mal in der Diskussion darauf eingehst.

    Und folgendes: Die heutigen Vögel stammen NICHT von Archaeopteryx ab. Archaeopteryx war eine Sackgasse in der Evolution http://de.wikipedia.org/wiki/Archaeopteryx

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Ich dachte, wir reden hier von aeolischen Eintrag: das Material ist aus der Luft absedimentiert. Es mag zwar sein, dass die darunter und darueber liegenden Schichten sehr geringe Sedimentationsraten hatten, aber die Asche kam aus der Luft. Bei dem Absetzen hat sie sich dann eventuell noch mit der regulaeren Hintergrund-Sedimentation vermischt (sofern vorhanden).

    Ausserdem dachte ich immer, dass die bodennahen Organismen nach dem Impakt am laengsten (bzw. vollstaendig) ueberlebt hatten. Z.B. die kleinen Saeuger, Insekten, etc. Diese duerften auch weiterhin Bioturbation verursacht haben.
    Das kam mir auch danach, dass das ganze ja quasi ein Fallout ist und somit eine höhere Sedimantationsrate vorhanden gewesen sein muss.

    Dass eine hohe Anzahl an Arten überlebt hat bedeutet nicht gleichzeitig, dass auch eine hohe Anzahl an Individuen überlebt hat. Tatsächlich findet man nur recht wenig Bioturbation nach dem MA.

    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Das Eozän-Oligozän Aussterben (vor 33 Mio Jahren) fällt mit den Kratern Chesapeake Bay und Popigai zusammen.
    Ah, ok, das wusste ich noch nicht - und du auch nicht, als wir das letzte mal darüber diskutiert hatten

    Sicher haben die mit zu dem Aussterbeereignis beigetragen, aber sicher waren auch die nicht der einzige Grund. Ich hab jetzt nur schnell den Wiki-Artikel zu diesem MA durchgelesen (jaja, ich weiß, nicht die zuverlässigste Quelle ) und mir ist vor allem eines aufgefallen: Als Hauptcharakteristikum wird die globale Abkühlung der Weltmeere angegeben. Wer die Werte für die Tiefseetemperaturen im Mesozoikum im Hinterkopf behalten hat und weiß, dass sie aktuell etwa 13 °C tiefer liegen als damals, der sieht auch, dass diese Abkühlung bis heute Bestand hat und das ist nicht mehr durch die Impakte zu erklären (ich sprech jetzt nur von der Temperatur, nicht vom MA). Das liegt daran, dass die Antartis am Südpol isoliert wurde und sich so der circumpolare Kaltwasserstrom etablieren konnte, der - zumindest zu meinen Studienzeiten - für diese Abkühlung verantwortlich gemacht wurde. Ohne groß weiter zu prüfen würde ich also davon ausgehen, dass dises Ereignis somit zumindest einen großen Anteil an dem MA hat.


    So einfach ist es nicht. Erstens ist Chicxulub der grösste bekannte Impakt im Phanerozoikum, und wie du selbst sagst, einer der ganz wenigen, zu dem es eine globale Iridium-Schicht gibt - insofern liegt der Schluss nahe, dass es sich zumindest um ein Ereignis mit globaler Wirkung handelt. Zweitens endet die mesozoische Fauna wirklich exakt mit der Impaktschicht - und nicht etwa mit den Schichten aus der Zeit der maximalen Aktivität der Trapp-Vulkane.
    Ich hab nie geleugnet, dass der Impakt zum MA beigetragen hat. Es ging immer nur um die Bedeutung. Ich sag auch, dass der entscheidende Schlag beim P/T-Event nicht durch den Vulkanismus kam, sondern durch die zweite Stufe mit den Methanhydraten, die ihrerseits aber durch den Vulkanismus ausgelöst wurde.

    Wenn man einem ohnehin gestressten Ökosystem einen zweiten Stress auferlegt, so ist dessen Effekt größer als er es alleine wäre und kann so auch der anscheinend letzte Schlag gewesen sein.

    Es gibt Marker wie Os/Ir, an denen man klar sehen kann, dass das Iridium extraterrestrisch ist.
    Ich sag ja auch nicht, dass alles Ir vom Vulkanismus kommt, ich hab nur versucht zu erklären, warum diese Ir-Anomalie so groß ist und extraterrestrisches Ir mit terrestrischem gemischt würde immer noch extraterrestrisch erscheinen, weil es keinen festen Wert für Os/Ir für extraterrestrisches Ir gibt (geben kann), so dass auch eine ddurchmischung nicht zwingend nachweisbar wäre.

    Wenngleich man natürlich dann nachweisen können müsste, dass sich das Verhältnis geändert hätte, da der Vulkanismus ja auch schon vorm Impakt vorhanden war.
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      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Du kannst natürlich auch glauben, dass die Vögel von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und dann Jahrmillionen lang eine perallel verlaufende Schattenevolution durchlaufen haben und die Dinosaurier nur zufällig etwas entwickelt haben, das genauso wie Vogelfedern aussieht. Ich verbiets dir ja nicht.
      Es ist im Einzelfall sehr schwierig, ein bestimmtes Fossil eindeutig den Vögeln oder den Dinosauriern zuzurechnen. Insbesondere in Fällen, wo der Kopf und die Arme/Flügel nicht erhalten sind. Der untere und hintere Teil des Skeletts ist in beiden Gruppen furchtbar ähnlich, eben weil Vögel und Theropoden sehr ähnliche Anpassungen entwickelt haben: zu Wendigkeit und schnellem Rennen und Klettern.

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Ich finds aber schade, dass du ernsthafte Datierungen anzweifelst, aber beständig an das Aussterbejahr glaubst und dann nicht mal in der Diskussion darauf eingehst.
      Das habe ich nur aus einer Reportage wiedergegeben und es auch klar als Spekulation gekennzeichnet.

      Aber auf welche überzeugenden Funde frühtertiärer Saurier kannst Du denn verweisen? Ich hatte weiter oben ja schon geschrieben, dass von den älteren Berichten relativ viele aus Südamerika stammten. Allerdings konnte später gezeigt werden, dass man hier Zähne südamerikanischer Landkrokodile mit denen von Sauriern verwechselt hat, weil sie sich ähnlich sehen.

      Und wenn nun vereinzelt ein paar Saurierfossilien relativ dicht oberhalb der K/T-Grenze gefunden werden und die Autoren selbst sagen, dass sie eine Verlagerung älterer Knochen nicht ausschließen können, ist das dann wirklich ein überzeugender Beweis für die These, einzelne Saurierpopulationen hätten die Katastrophe überstanden?

      Für mich sieht es doch eher danach aus, als sei die allergrößte Anzahl an Sauriern (und übrigens auch der Vögel) am Einschlagshorizont untergegangen. Vielleicht gab es vereinzelt Gruppen von hartnäckigen Generalisten, die doch noch ein wenig länger überlebt haben. Diese Idee finde ich auch reizvoll. Nur sind die Beweise dafür erstens spärlich und zweitens kontrovers.


      .
      EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

      Liopleurodon schrieb nach 3 Minuten und 28 Sekunden:

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Und folgendes: Die heutigen Vögel stammen NICHT von Archaeopteryx ab. Archaeopteryx war eine Sackgasse in der Evolution Archaeopteryx ? Wikipedia
      Schon richtig. Dennoch ist dieses Tierchen immer noch der älteste eindeutig erkannte echte Vogel. Das bedeutet also, dass es seit seiner Zeit auf jeden Fall schon Vögel gab.

      Wie es übrigens auch in der Kreidezeit eine sehr reichhaltige Vogelwelt gab, die sich allerdings in wichtigen Punkten von den heutigen Vögeln unterschieden haben. Nicht nur hatten sie noch echte Zähne, auch waren die Fußknochen genau in umgekehrter Richtung verwachsen, verglichen mit den modernen Vögeln (daher nennt man diese Gruppe auch "opposite birds" - "Gegenübervögel"). Und auch von diesen Tieren gibt es nach dem Einschlagshorizont nicht die leiseste Spur mehr.

      Wenn ich dann aber in manchen Darstellungen lese, spätkreidezeitliche Raubsaurier hätten als Vögel in unsere heutige Zeit überlebt, dann rollen sich mir die Fingernägel auf.
      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 22.08.2012, 08:52. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Es ist im Einzelfall sehr schwierig, ein bestimmtes Fossil eindeutig den Vögeln oder den Dinosauriern zuzurechnen. Insbesondere in Fällen, wo der Kopf und die Arme/Flügel nicht erhalten sind. Der untere und hintere Teil des Skeletts ist in beiden Gruppen furchtbar ähnlich, eben weil Vögel und Theropoden sehr ähnliche Anpassungen entwickelt haben: zu Wendigkeit und schnellem Rennen und Klettern.
        Was bei einer reinen Analogie wohl kaum so schwer sein sollte.

        Das habe ich nur aus einer Reportage wiedergegeben und es auch klar als Spekulation gekennzeichnet.

        Aber auf welche überzeugenden Funde frühtertiärer Saurier kannst Du denn verweisen? Ich hatte weiter oben ja schon geschrieben, dass von den älteren Berichten relativ viele aus Südamerika stammten. Allerdings konnte später gezeigt werden, dass man hier Zähne südamerikanischer Landkrokodile mit denen von Sauriern verwechselt hat, weil sie sich ähnlich sehen.

        Und wenn nun vereinzelt ein paar Saurierfossilien relativ dicht oberhalb der K/T-Grenze gefunden werden und die Autoren selbst sagen, dass sie eine Verlagerung älterer Knochen nicht ausschließen können, ist das dann wirklich ein überzeugender Beweis für die These, einzelne Saurierpopulationen hätten die Katastrophe überstanden?
        Ich hab selbst geschrieben, dass diese Datierungen angezweifelt werden. Die einzigen Dinosaurier im Paläogen waren die Vögel. Auf deine Krokodile war ich ja auch schon eingegangen.

        Schon richtig. Dennoch ist dieses Tierchen immer noch der älteste eindeutig erkannte echte Vogel. Das bedeutet also, dass es seit seiner Zeit auf jeden Fall schon Vögel gab.

        Wenn ich dann aber in manchen Darstellungen lese, spätkreidezeitliche Raubsaurier hätten als Vögel in unsere heutige Zeit überlebt, dann rollen sich mir die Fingernägel auf.
        Laut dem Wikipedia-Artikel gibt es eine neue Hypothese, die Archaeopteryx näher an den Deinonychosauria sieht als an den Vögeln, womit es eben kein echter Vogel mehr wäre.
        Archaeopteryx ? Wikipedia

        Ich kann von dem Artikel aus der Nature leider nur den Abstract lesen. Vllt. hat ja jemand vollen Zugriff drauf und kann mehr dazu sagen:
        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
          Was bei einer reinen Analogie wohl kaum so schwer sein sollte.
          Abstammung aus demselben Stammbaum? Ja.
          Aus welcher konkreten Gruppe? Umstritten.
          Anpassung an ähnliche Lebensumstände mit einem schon von Anfang an ähnlichen Körperbau? Ja.

          Die anatomischen Ähnlichkeiten finde ich vor diesem Hintergrund gar nicht so überraschend. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum die vogelähnlichsten Dinosaurier in der Spätkreide lebten. Sollte die Ähnlichkeit nicht am größten sein zur Zeit der vermuteten Abspaltung?

          Außerdem sind die falsch zugeordneten Fossilien ein Problem für die Taxonomen, denn sie verwässern den Stammbaum. Wie soll man beide Gruppen vernünftig definieren, wenn echte Vögel zu den Sauriern gesetzt werden und umgekehrt manche Saurier zu den Vögeln?

          Hast Du Dir mal angesehen, wie viel Material von manchen Arten überhaupt gefunden wurde? Das Problem bei Vögeln sind hier gerade die superleichten Knochen. Die bleiben nur selten erhalten. Vogelfossilien sind daher generell sehr spärlich. Und anhand solchen Materials evolutionäre Entwicklungen aufschlüsseln zu wollen, das ist (ehm).... sportlich.


          Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
          Laut dem Wikipedia-Artikel gibt es eine neue Hypothese, die Archaeopteryx näher an den Deinonychosauria sieht als an den Vögeln, womit es eben kein echter Vogel mehr wäre.
          Archaeopteryx ? Wikipedia
          Das kenne ich noch nicht. Schaue ich mir später mal an.
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            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen

            Ich kann von dem Artikel aus der Nature leider nur den Abstract lesen. Vllt. hat ja jemand vollen Zugriff drauf und kann mehr dazu sagen:
            http://www.nature.com/nature/journal...ture10288.html
            Vielleicht hilft das auch weiter
            The Completeness of the Fossil Record of Mesozoic Birds: Implications for Early Avian Evolution

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              Da steht ja genau drin, was ich oben schon schrieb: Vogelfossilien werden leicht zerstört, sind schwierig zu finden und zu identifizieren. Die wichtigsten Funde sind Ganzkörperfossilien in Lagerstätten, aber diese sind selten und liefern nur ein sehr punktuelles Bild.

              Und speziell in den späteren Phasen der Spätkreide wird die Überlieferung sehr dürftig.
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                Das die Dinosaurier aufgrund des einen Einschlags ausgestorben sind gilt mittlerweile nicht mehr als ganz sicher. Natürlich waren die Folgen Katastrophal aber ob dieser eine Brocken ausreicht um so ein Massensterben auszulösen?
                Es gibt eine Gruppe von Wissenschaftlern die eine andere Theorie vertreten. Sie glauben das der Yukatan-Einschlag nur ein Teil eines größeren Brockens war.
                Vor der Indischen Küste gibt es etwas was wie ein Krater aussieht, der Shiva-Krater der (falls es ein Einschlagskrater ist) 3x so groß ist wie der von Yukatan.

                Aber egal, für uns war es ein Glück sonst gäbe es uns heute vermutlich nicht.

                Wenn in nächster Zeit so ein Brocken auftauchen würde wären wir doch ziemlich angepisst.
                Müsste man sich nicht auch die Frage stellen ob ma einen Asteroiden alternativ nicht einfach einschlagen lässt?
                Also wenn man weis er schlägt im Meer ein, dann wären die Auswirkungen ja doch geringer als auf dem Land.
                Denn mit unseren heutigen Möglichkeiten wäre doch jeder Versuch ihn irgendwie abzulenken oder zu zerstören ein enormes Risiko was zu einer weitaus größeren Katastrophe führen könnte (Einschlag auf dem Land, oder Asteroid fällt in mehreren Teilen auf die Erde)

                Ich bin jedenfalls skeptisch das wir was tun könnten bei einem größeren Brocken.

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                  Vor der Indischen Küste gibt es etwas was wie ein Krater aussieht, der Shiva-Krater der (falls es ein Einschlagskrater ist) 3x so groß ist wie der von Yukatan.
                  Ich glaube, ausser dem, der das damals vorgeschlagen hat (es gibt meines wissens nicht einmal eine ordentliche peer-reviewte Publikation dazu), glaubt eigentlich niemand an den Shiva-Krater. Warum? Weil nie irgendwelche überzeugenden Belege präsentiert wurden.

                  Wenn in nächster Zeit so ein Brocken auftauchen würde wären wir doch ziemlich angepisst.
                  Ausser für Kometen kann man wohl zur Zeit ausschliessen, dass ein 10-km-Asteroid die Erde bedrohen könnte. Wir kennen alle Brocken dieser Grösse in Erdnähe, und auch ihre Bahn. Wir kennen sogar die meisten 1-km-Brocken. Insofern besteht keine grosse Gefahr, von einem Brocken dieser Grösse "überrascht" zu werden - und auch kein Bedürfnis für eine Ablenkung. Wie gesagt, Kometen bilden da eine Ausnahme, da sie unvermittelt auftauchen und das innere Sonnensystem sehr schnell durchfliegen, so dass wir nur wenige Jahre Vorwarnzeit hätten. Aber anderseits ist die Chance, dass sich ein Komet exakt auf Kollisionskurs mit der Erde befindet (inkl. Ablenkungen durch die Schweifbildung etc.) winzig klein.

                  Bei kleineren Brocken im 100m-Bereich kann eine Kollision mit der Erde nicht ausgeschlossen werden (sogar "Überraschungen" sind möglich bzw. sogar wahrscheinlich), und unter Umständen kann man bei dieser Grösse einen Absturz in Kauf nehmen. Das hängt halt auch davon ab, was sich denn genau innerhalb der Zielregion (eine gewisse Unsicherheit wird es da immer geben) befindet.
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                    Ein kleiner Brocken der keine globale Auswirkung hat und nur Regional Schaden anrichtet wäre für die Wissenschaft doch ein Glücksfall. Da könnte man mit Sicherheit eine Fülle an Daten erhalten um für einen *richtigen* Einschlag zu lernen.

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                      Zitat von Eratosthenes Beitrag anzeigen
                      Müsste man sich nicht auch die Frage stellen ob ma einen Asteroiden alternativ nicht einfach einschlagen lässt?
                      Also wenn man weis er schlägt im Meer ein, dann wären die Auswirkungen ja doch geringer als auf dem Land.
                      Nein, umgekehrt. Ein Einschlag ins Meer würde gigantische Tsunamis auslösen. Diese könnten im Prinzip so hoch werden wie das Meer an der Stelle tief ist. Da alle Ozeane miteinander verbunden sind, würden sich die Wellen über die gesamte Erde ausbreiten und alle Küstenregionen betreffen. Nun bedenke noch, dass ca. 2/3 der Weltbevölkerung und die wichtigsten Infrastrukturen in Küstennähe anzutreffen sind.

                      Zitat von Eratosthenes Beitrag anzeigen
                      Denn mit unseren heutigen Möglichkeiten wäre doch jeder Versuch ihn irgendwie abzulenken oder zu zerstören ein enormes Risiko was zu einer weitaus größeren Katastrophe führen könnte (Einschlag auf dem Land, oder Asteroid fällt in mehreren Teilen auf die Erde)

                      Ich bin jedenfalls skeptisch das wir was tun könnten bei einem größeren Brocken.
                      Es hängt alles davon ab, zu welcher Zeit wir den Asteroiden entdecken würden. Die besten Chancen für eine Ablenkung gäbe es, wenn er 50 oder 60 Jahre vor dem Einschlag aufgespürt würde. Befindet er sich dann auch noch nahe dem sonnenfernsten Punkt seiner Umlaufbahn, so genügten schon geringfügige und mit wenig Energie machbare Geschwindigkeitsänderungen, um ihn sehr weit an uns vorbei ziehen zu lassen.
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                        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                        Nein, umgekehrt. Ein Einschlag ins Meer würde gigantische Tsunamis auslösen. Diese könnten im Prinzip so hoch werden wie das Meer an der Stelle tief ist. Da alle Ozeane miteinander verbunden sind, würden sich die Wellen über die gesamte Erde ausbreiten und alle Küstenregionen betreffen. Nun bedenke noch, dass ca. 2/3 der Weltbevölkerung und die wichtigsten Infrastrukturen in Küstennähe anzutreffen sind.
                        Ok, dachte immer ein Einschlag im Meer hätte geringere Folgen. Aber das mit dem Tsunami ist logisch.
                        Ich dachte da aber eher an die Folgen von z.B der Verdunkelung der Erde die vielleicht Monate oder Jahre dauern würde nach so einem Einschlag auf Land wo doch enorme Staubmengen auch in die Atmosphäre gelangen.
                        Wäre das im Meer nicht weniger schlimm?

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                          Zitat von Eratosthenes Beitrag anzeigen
                          Ein kleiner Brocken der keine globale Auswirkung hat und nur Regional Schaden anrichtet wäre für die Wissenschaft doch ein Glücksfall.
                          Aber nur, wenn er nicht in DEINER Stadt runterkommt.


                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          xanrof schrieb nach 11 Minuten und 50 Sekunden:

                          Zitat von Eratosthenes Beitrag anzeigen
                          Ich dachte da aber eher an die Folgen von z.B der Verdunkelung der Erde die vielleicht Monate oder Jahre dauern würde nach so einem Einschlag auf Land wo doch enorme Staubmengen auch in die Atmosphäre gelangen.
                          Wäre das im Meer nicht weniger schlimm?
                          Es ist alles eine Frage der Groesse bzw. Masse.

                          Die Ozeane sind durchschnittlich 4-5 km tief. Wenn da ein 500m bis 1km Brocken ankommt (mit 10-30 km/s), dann stellt die Wassersaeule schlichtweg kein Hindernis dar. Die frei werdende kinetische Energie verdampft und verdraengt das Wasser und der Koerper donnert in den Meeresboden. Auch hier werden grosse Mengen Material in den Himmel geschleudert.
                          Zuletzt geändert von xanrof; 23.08.2012, 10:55. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                          .

                          Kommentar


                            Zitat von Eratosthenes Beitrag anzeigen
                            Ok, dachte immer ein Einschlag im Meer hätte geringere Folgen. Aber das mit dem Tsunami ist logisch.
                            Ich dachte da aber eher an die Folgen von z.B der Verdunkelung der Erde die vielleicht Monate oder Jahre dauern würde nach so einem Einschlag auf Land wo doch enorme Staubmengen auch in die Atmosphäre gelangen.
                            Wäre das im Meer nicht weniger schlimm?
                            Das hinge sehr stark von der konkreten Tiefe des Meeres an der Stelle ab. Der Yucatan-Einschlag erfolgte in einem flachen Küstenmeer und der Asteroid selber war groß genug, das Meer bis zum Kraterrand komplett zu verdrängen. Zumindest unmittelbar nach dem Einschlag gab es dort eine 180 km messende trockene Zone, deren Boden teils sofort verdampfte, teils durch den Rückschlag des Bodens hochgeschleudert wurde.

                            Fiele derselbe Asteroid in die Tiefsee (Durchschnittstiefe 3000 Meter) würden immer noch Teile des Meeresbodens verdampfen, allerdings wäre mehr Wasser zu verdrängen, welches primär verdampfen würde. Große Mengen Wasserdampf in der Stratosphäre würden Eiskristalle bilden, die sich genau wie der Staub um die gesamte Erde verteilen und Sonnenlicht reflektieren.

                            Beim Einschlag eines Asteroiden mit weniger als 1 km Durchmesser in der Tiefsee würde wahrscheinlich nur noch Dampf hochgeschleudert werden.

                            Was beim Yucatan-Einschlag zusätzlich erschwerend hinzu kam war der unglückliche Zufall, dass in der Region ein schwefelhaltiges Material vorkommt, bei dessen Verdampfung große Mengen Schwefelsäure erzeugt wurden. Ich hatte mal gelesen, dass dieses Mineral nur auf 0,4% der Erdoberfläche vorkommen soll. Also ziemlich dumm gelaufen....
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                              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                              Beim Einschlag eines Asteroiden mit weniger als 1 km Durchmesser in der Tiefsee würde wahrscheinlich nur noch Dampf hochgeschleudert werden.
                              Bei einigen wenigen 100m Durchmesser: ok.
                              Aber bei >>500m : Denkst du wirklich, dass da nur Dampf entsteht? Dass der Koerper durch die Wassersaeule, die ja in dem Moment verdampft, soweit abgebremst wird, dass er den Meeresboden nur zart beruehrt?
                              .

                              Kommentar


                                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                                Bei einigen wenigen 100m Durchmesser: ok.
                                Aber bei >>500m : Denkst du wirklich, dass da nur Dampf entsteht? Dass der Koerper durch die Wassersaeule, die ja in dem Moment verdampft, soweit abgebremst wird, dass er den Meeresboden nur zart beruehrt?
                                Kann ich so nicht beurteilen, müsste mal jemand ausrechnen...
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