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Ist die Klimaerwärmung noch zu stoppen?

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    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Der grösste Teil dieser "Mio Tonnen" ist nur sehr schwach radioaktiv. Die wirklich hochradioaktiven Abfällle sind sehr viel weniger umfangreich.
    Ja, aber das macht sie langfristig nicht weniger gefährlich für die Umwelt und damit für uns. Das hochradioaktive Zeug wird z.B. in La Hague in Glas gegossen und sicher aufbewahrt, aber das macht nur ein paar Prozent des dort aus der Wiederaufbereitung entstehenden Materials aus. Der weitaus größte Teil (etwa 90 %) besteht aus schwach bis mittelmäßig radioaktivem Uran, dass dann über knapp 8000 km nach Sibirien gefahren wird. Und na ja, Sibirien hat viele Seen.

    Thorium-Reaktoren und andere Reaktorkonzepte der 4. Generation können übrigens unseren heutigen "Atommüll" verbrennen, unter Energiegewinn. Genau das selbe gilt für andere "schnelle Brüter".
    Okay, aber wie willst du hunderttausenden Tonnen Atommüll, die im Meer verklappt wurden, wieder hervorzaubern. Wie willst du das hochradioaktive Zeug wieder aus dem Glasmantel bekommen. Beides geht nicht.
    Zukünftig anfallender Müll mag mit derartigen Reaktorkonzepten verwertet werden können, heute angefallener aber nicht.

    Von dort aus kann der Abfall nicht "langsam aber sicher unsere Nahrungskette verseuchen", weil es weder im Kristallin noch im Tiefseeschlick irgendwelche Lebewesen gibt.
    Niemand kann sich je sicher sein, ob der Müll dort bleibt. Sehr wahrscheinlich wird er an solchen Plätzen sicher sein, aber wie groß ist die Katastrophe, wenn er es nicht sein sollte?

    Wenn wir wirklich vollständig aus der Atomenergie aussteigen, verbauen wir uns die Zukunft. Wenns nicht hinhaut mit den billigen, hocheffizienten und massenproduzierten Solarzellen, wenn sich alle Versuche der Kernfusion am Ende als nicht wirtschaftlich oder physikalisch unmöglich herausstellen - was tun wir dann? Wieder Kohle verfeuern?
    Das hieße, den Behlzebub mit dem Teufel auszutreiben.
    Ich bin nicht generell gegen Atomenergie.
    Gebt mir eine Lösung für das Müllproblem, die von den Konzernen getragen wird und ich sage, her mit den Atomkraftwerken.
    Aber bis dahin könnte ich kotzen, wenn ich diesen Dünnsch... von wegen sauberer Atomkraft aus Industrie und Politik höre.
    Ever danced with the devil in the pale moonlight?
    -- Thug --

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      Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
      Und unsere hochgeschätzte neu gewählte Bundesregierung hat gleich als erstes in den Koalitionsverhandlungen beschlossen, den Atomausstieg abzublasen.
      Deswegen

      Festival of Lights: Festival
      R.I.P. SGU // R.I.P. STARGATE™
      ***
      "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein

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        Ja, aber das macht sie langfristig nicht weniger gefährlich für die Umwelt und damit für uns.
        Ich würde schon sagen dass schwachradioaktives Material deutlich weniger gefährlich für die Umwelt ist. Gerade langfristig (z.B. wegen kürzeren Halbwertszeiten oder generell tiefen Aktivitätsniveaus).

        Und na ja, Sibirien hat viele Seen.
        Das ist natürlich überhaupt nicht in Ordnung, aber deswegen alle Kernkraftwerke abzuschalten wäre auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

        Okay, aber wie willst du hunderttausenden Tonnen Atommüll, die im Meer verklappt wurden, wieder hervorzaubern. Wie willst du das hochradioaktive Zeug wieder aus dem Glasmantel bekommen.
        Warum sollte ich das wollen? Der Müll im Glas muss halt eben doch vergraben werden (es sei denn, es findet sich eine Methode, ihn wirtschaftlich dort wieder rauszuholen). Das Verbrennen des anfallenden Atommülls aus alten Reaktoren muss, so lange diese Laufen, durch Reaktoren der 4. Generation (die entwickelt werden sollten) übernommen werden. Dann muss man sich eben nur mit dem Abfall herumschlagen, der bereits produziert wurde.

        Niemand kann sich je sicher sein, ob der Müll dort bleibt. Sehr wahrscheinlich wird er an solchen Plätzen sicher sein, aber wie groß ist die Katastrophe, wenn er es nicht sein sollte?
        Wie soll er dann dort weg? Er entwickelt ja keine Beine oder Flossen... Im Kristallin gibt es kein Wasser, der Schlick hingegen ist seit Jahrmillionen praktisch unberührt - ich sehe nicht, warum man vermuten müsste, dass der Abfall sich von dort wegbewegt. Selbst wenn der Abfall aus dem Schlick lecken sollten - das ist kein grosses Problem. Dort unten gibt es kaum Leben, der Abfall verteilt sich schnell (das Meerwasser enthält ohnehin Milliarden Tonnen gelöstes Uran...), die Zirkulation braucht Jahrtausende, um das Wasser dort wegzutransportieren. Ich sehe wirklich kein grosses Problem, wenn man das sorgfältig macht. Die grösste Gefahr wäre wohl der Transport dorthin und die Bohrarbeiten selbst.

        Das hieße, den Behlzebub mit dem Teufel auszutreiben.
        Aber das ist genau der Punkt. Die Atomenergie ist prinzipiell eine sehr "saubere" Technologie, die enorme Mengen dringend benötigten klimaneutralen Strom (wie will man schon wieder den Individualverkehr elektrisieren?) produzieren kann - wenn man das sorgfältig und richtig macht. Die Kritik muss an der Gesetzgebung ansetzen, nicht an der Technologie. Atomenergie ist eine Rückversicherung für die Menschheit - ohne sie können wir, wenn es dumm läuft, einpacken. Genau deshalb ist es wichtig, dass man die Entwicklung weiter treibt, aber gleichzeitig dafür sorgt, dass die bestehenden Probleme so sauber wie möglich angepackt werden.
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          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
          Aber das ist genau der Punkt. Die Atomenergie ist prinzipiell eine sehr "saubere" Technologie, die enorme Mengen dringend benötigten klimaneutralen Strom (wie will man schon wieder den Individualverkehr elektrisieren?) produzieren kann - wenn man das sorgfältig und richtig macht. Die Kritik muss an der Gesetzgebung ansetzen, nicht an der Technologie. Atomenergie ist eine Rückversicherung für die Menschheit - ohne sie können wir, wenn es dumm läuft, einpacken. Genau deshalb ist es wichtig, dass man die Entwicklung weiter treibt, aber gleichzeitig dafür sorgt, dass die bestehenden Probleme so sauber wie möglich angepackt werden.
          Es wird aber nicht nur die Technologie kritisiert, sondern auch die Betriebs- und Entsorgungspraxis sowie die Kostenverteilung. Und wenn Politik und Betreiber nicht Willens sind, die Kernkraft auf optimale Weise durchzuführen, ist die Forderung nach einen Ausstieg sehr wohl gerechtfertigt.
          Hier geht es schließlich nicht um ein rein akademisches Problem, sondern um die Realität. Und diese neigt leider nur zu häufig dazu, von der idealen Verfahrensweise abzuweichen, ganz besonders wenn die Politik und Großkonzerne beteiligt sind.
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
          Dr. Sheldon Lee Cooper

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            Im Zweifelsfall würde ich lieber die bestehende, "dreckige" Praxis der Atommüllentsorgung beibehalten als die Aussicht, die Energiezukunft der Menschheit ganz auf der Hoffnung auf billige Alternativenergien oder billige, einfache Kernfusion aufzubauen. Im dümmsten Fall stehen wir dann einfach ohne das Know-How da, das nötig wäre, um doch noch "notfallmässig" auf Atomstrom umzusteigen - dieses Risiko würde ich nicht tragen wollen.
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              Gibt es eigentlich verlässliche Zahlen, wie viel es kosten würde die in Europa vorhandenen Reaktoren zu diesen tollen, neuen schnellen Brütern umzubauen?

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                Kaum. Ist ja alles experimentell. Wie ich schon sagte, Indien hat schon lange ein entsprechendes Programm am Laufen. Wenn es sich Indien leisten kann, dann wird es auch für Deutschland oder andere europäische Länder möglich sein - alles, was es braucht, ist der politische Wille (und vielleicht eine Aufklärung der Bevölkerung).

                Ein Umbau wird wohl eh nicht in Frage kommen - es würde wohl eher darauf hinaus laufen, neue Reaktoren zu bauen (wobei die Erfahrung mit jedem neuen Reaktor wächst) und die alten langsam (oder schneller, je nach dem, wie schnell die neuen gebaut werden) auslaufen zu lassen.

                Die Kosten von Atomreaktoren sind nicht zuletzt deshalb so hoch, weil 1.) nur sehr wenige von ihnen gebaut werden (alles quasi Einzelanfertigungen) und weil 2.) der politische und gesellschaftliche Widerstand gegen Atomreaktoren so hoch ist, dass die Bewilligungsverfahren beinahe über Jahrzehnte laufen müssen.

                Man beachte auch, dass beim Einsatz von Thorium-Reaktoren die Gefahr der Proliferation weitgehend gebannt wäre. Thorium muss nicht angereichert werden (es gibt eh nur ein einziges halbwegs stabiles Isotop) und lässt sich nicht zum Bombenbau nutzen. U-233, das im Thorium-Brenn-Kreislauf vorkommt, lässt sich zwar theoretisch nutzen, praktisch führt das aber dazu, dass der Reaktor nicht mehr betrieben werden kann (weil der Brennstoffkreislauf nicht geschlossen ist). Zudem ist U-233 ein starker Gamma-Emitter, solche Bomben würden für mit entsprechenden Sensoren ausgerüsteten Satelliten Leuchten wie Scheinwerfer in der Dunkelheit - nicht gerade ratsam für eine strategische Waffe.
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                  Ich sehe, wir sind uns wieder mal im Grunde einig.

                  Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                  Ich würde schon sagen dass schwachradioaktives Material deutlich weniger gefährlich für die Umwelt ist. Gerade langfristig (z.B. wegen kürzeren Halbwertszeiten oder generell tiefen Aktivitätsniveaus).
                  Nicht notwendigerweise, es kann durch die Nahrungskette in unsere Körper gelangen, wo es sich anreichern kann.

                  Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                  Dann muss man sich eben nur mit dem Abfall herumschlagen, der bereits produziert wurde.
                  So sähe es dann wohl aus, wenn deine neuen Müllverbrennungsreaktoren in Betrieb gingen.

                  Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                  Ich sehe wirklich kein grosses Problem, wenn man das sorgfältig macht. Die grösste Gefahr wäre wohl der Transport dorthin und die Bohrarbeiten selbst.
                  Und damit triffst du den Nagel auf den Kopf.
                  Bedenke, wie "sorgfältig" man bisher mit Atommüll umgegangen ist. Ein Beispiel ist das Zwischenlager "Asse". Gerade heute haben sie in einer Atomanlage in Südfrankreich 22 kg (!!!!) Pu-Staub (!!!!!!!!!) gefunden. Beim Abreißen.

                  Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                  ...wenn man das sorgfältig und richtig macht. Die Kritik muss an der Gesetzgebung ansetzen, nicht an der Technologie. Atomenergie ist eine Rückversicherung für die Menschheit - ohne sie können wir, wenn es dumm läuft, einpacken. Genau deshalb ist es wichtig, dass man die Entwicklung weiter treibt, aber gleichzeitig dafür sorgt, dass die bestehenden Probleme so sauber wie möglich angepackt werden.
                  Wieder der Kern der Sache. Die Atomlobby ist dazu nicht in der Lage und wäre sie es, wäre sie nicht Willens, sie ist zu mächtig und die Politiker zu dumm oder feige sich dagegen zu stellen.
                  Du hast recht, Atomenergie könnte die Rettung der Menschheit sein, denn erneuerbare Energien können wahrscheinlich nie die Grundlast tragen.
                  Aber in ihrer heutigen Form ist Atomenergie wertlos, denn die Atomlobby hat durch eigene Dummheit das Vertrauen der Menschen in die Atomenergie für Generationen verspielt, behauptet aber immer noch, sie halte den Heiligen Gral der Energieproduktion in der Hand.
                  Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                  -- Thug --

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                    Die Atomlobby ist dazu nicht in der Lage und wäre sie es, wäre sie nicht Willens, sie ist zu mächtig und die Politiker zu dumm oder feige sich dagegen zu stellen.
                    Oder das politische System zu schwach, um die Politiker an diesem Handeln zu hindern?
                    Nun, die Entwicklung selbst ist nicht aufzuhalten: Sowohl Indien als auch China arbeiten an schnellen Brütern, und sogar in den USA wird die Diskussion wieder aufgenommen. Wenn Europa die Entwicklung verschläft, wird man am Ende die Reaktoren eben aus dem Ausland einkaufen müssen.

                    Aber in ihrer heutigen Form ist Atomenergie wertlos, denn die Atomlobby hat durch eigene Dummheit das Vertrauen der Menschen in die Atomenergie für Generationen verspielt
                    Vertrauen der Menschen in die Atomenergie? Das galt vielleicht in den 60er Jahren. Spätestens seit Tschernobyl bläst dieser Technologie ein eisiger Wind entgegen. Irrationale Ängste und Illusionen (wir machen alles mit alternativen Energien! Problemlos!) dominieren.

                    Aber natürlich hast du durchaus recht: Man hat sich sehr dumm angestellt und viele Fehler gemacht.
                    Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Thorium muss nicht angereichert werden (es gibt eh nur ein einziges halbwegs stabiles Isotop) und lässt sich nicht zum Bombenbau nutzen.
                      Das heißt also salopp gesagt man muss es nur ausgraben in den Reaktor schmeißen?

                      Bleibt aber noch die Frage nach der Endlichkeit: Wird Thorium nicht auch irgendwann alle sein?

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                        Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                        Irrationale Ängste und Illusionen (wir machen alles mit alternativen Energien! Problemlos!) dominieren.
                        Irrational ist diese Angst allenfalls gegenüber der Technologie an sich.
                        Gegenüber der derzeitigen Umsetzung ist sie angesichts verschiedener, gelinde gesagt, "Fehltritte" der Atomindustrie durchaus gerechtfertigt.
                        Ever danced with the devil in the pale moonlight?
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                          Zitat von RTW112 Beitrag anzeigen
                          Kipp Punkte der Erde

                          Infografik 3sat Klima

                          2 Sind schon gekipp und wenn ein nur kippt kippen die andren auf kurz oder lang auch.
                          Das Ozonloch hatte allerdings nichts mit Erwärmung zu tun und regeneriert sich gerade. Es wird zwar versucht in dem video anders zu verkaufen, es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass das Ozon weiter abnimmt, im Gegenteil es wird wieder mehr.

                          Dann der zweite Punkt: Ewiges Eis der Arktis? Wir müssen wohl eine andere Definition von ewig haben. Für 3Sat heißt "ewig" offensichtlich "seit der letzten Warmzeit".
                          Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Warmzeit#Eiszeitalter
                          Eisfreie Polkappen stellen erdgeschichtlich den Normalzustand dar und machen etwa 80 bis 90 Prozent der Erdgeschichte aus. Ein Beispiel ist das Paläogen (älteres Tertiär). Zeiten mit vereisten Polkappen, die so genannten Eiszeitalter, stellen die Ausnahme dar. Die aktuelle Erdgeschichtliche Epoche, das Neogen, ist ein solches Eiszeitalter.
                          Eis, das in 80-90% der Erdgeschichte nicht da war, als "ewig" zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück.

                          Generell möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass wir uns im moment in einer Warmzeit einer Eiszeit (oder Interglazialzeit) befinden und eine echte Warmzeit eigentlich schon längst überfällig ist.
                          Es gibt bisher keinerlei Beweise (eigentlich nichtmal starke Hinweise) das Menschen an der Erwärmung der letzten Jahre schuld sind. Es macht halt nur super Coverstorys. Wenn ihr einmal in alte Magazine aus den 70ern schaut werdet ihr Artikel finden die panisch über die "Globale Erkaltung" berichten und fordern das Steuergelder eingesetzt werden sollen um die Vereisung unseres Planeten zu verhindern. XD
                          Außerdem wenn man mal auf diese Wärmekurve guckt http://de.wikipedia.org/w/index.php?...20040729133557 sieht man, dass es selbst in der Eiszeit in der wir uns gerade befinden schon wärmere Warmzeiten als jetzt gerade gab. Selbst wenn wir also nicht langsam in die längst überfällige echte Warmzeit kommen ist das derzeitige Klima noch absolut im Rahmen des normalen.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Wenn wir wirklich vollständig aus der Atomenergie aussteigen, verbauen wir uns die Zukunft. Wenns nicht hinhaut mit den billigen, hocheffizienten und massenproduzierten Solarzellen, wenn sich alle Versuche der Kernfusion am Ende als nicht wirtschaftlich oder physikalisch unmöglich herausstellen - was tun wir dann? Wieder Kohle verfeuern?
                          Und wenn sich das verbrennen von Holz als physikalisch nicht möglich herausstellt was machen wir dann? o.O
                          Kernfusion ist physikalisch möglich und wirtschaftlich wird sie auch sein. Das Problem ist nur, dass die Forschung wahnsinnig teuer ist, weil das ganze nicht small scale, sondern nur full scale gemacht werden kann. Energiekonzerne haben daran natürlich kein Interesse. Sie können schließlich einen Reibach mit veralteten Atomkraftwerken machen. Sie lassen die Forschung lieber mit Steuergeldern finanzieren, wie so viele Dinge die eigentlich ihre Aufgaben wären.
                          Sobald ie Kernfusion aber erst einmal amrktreif wirst du nicht so schnell blinken können wie ein Kraftwerk gebaut ist. Denn so ein Fusionskraftwerk wird eine riesige Gewinnspanne haben und es lässt sich nciht in kleinen, lokalen Kraftwerken replizieren, zu denen ja derzeit der Trend geht.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Nun, die Entwicklung selbst ist nicht aufzuhalten: Sowohl Indien als auch China arbeiten an schnellen Brütern, und sogar in den USA wird die Diskussion wieder aufgenommen. Wenn Europa die Entwicklung verschläft, wird man am Ende die Reaktoren eben aus dem Ausland einkaufen müssen.
                          Sehr schön. Lassen wir die doch einmal die kosten für Entwicklung tragen und die "unsicheren" und relativ unproduktiven Testreaktoren fahren. Wir kommen dann in 30 Jahren dazu und bauen uns einen perfekten Reaktor mit dem wir dann unseren restlichen Atommüll verfeuern.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Vertrauen der Menschen in die Atomenergie? Das galt vielleicht in den 60er Jahren. Spätestens seit Tschernobyl bläst dieser Technologie ein eisiger Wind entgegen. Irrationale Ängste und Illusionen (wir machen alles mit alternativen Energien! Problemlos!) dominieren.
                          Tschernobyl ist extrem lange her. Menschen vergessen selbst solche Großereignisse normalerweise innerhalb von ~10 Jahren. Der Grund warum es immernoch nicht vergessen und die Angst vor Atomkraft nicht verschwunden ist, ist dass die Atomindustrie uns mit ihren ständigen Pannen und Vertuschungsversuchen immer wieder schmerzlich erinnert.


                          Nebenbei, ich halte auch die Behauptung wir könnten den großteil unseres Energiebedarfs nicht mit alternativen Energien für großen Unsinn. Ich habe auch noch nie eine Begründung gehört. Immer nur die starre Behauptung.
                          Wir produzieren doch jetzt schon 15,1% unseres Stroms mit erneuerbaren Energien und wenn wir mal ehrlich sind, all zu viel ist dafür noch nicht getan worden und wir haben viele potentielle Energiequellen, wie unsere Meere noch nicht einmal angetastet. Zudem werden die Technologien um diese Quellen anzuzapfen immer besser und billiger.
                          Es gibt durchaus schon Häuser die energietechnisch völlig autak sind und sogar noch Energie ans Stromnetz abgeben können.
                          Dieses Haus hier produziert z.B. mehr als doppelt soviel Energie wie es verbraucht: http://www.ecogeek.org/component/content/article/2978 . Natürlich ist das so nicht wirklich rentabel, aber es zeigt was jetzt schon möglich ist und in Zukunft noch möglich sien wird.
                          Zuletzt geändert von Slowking; 17.10.2009, 18:04.
                          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                          "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                          "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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                            @Hirop: Das stimmt auf jeden Fall.

                            @Slowking:

                            Und wenn sich das verbrennen von Holz als physikalisch nicht möglich herausstellt was machen wir dann? o.O
                            Kernfusion ist physikalisch möglich und wirtschaftlich wird sie auch sein. Das Problem ist nur, dass die Forschung wahnsinnig teuer ist, weil das ganze nicht small scale, sondern nur full scale gemacht werden kann. Energiekonzerne haben daran natürlich kein Interesse. Sie können schließlich einen Reibach mit veralteten Atomkraftwerken machen. Sie lassen die Forschung lieber mit Steuergeldern finanzieren, wie so viele Dinge die eigentlich ihre Aufgaben wären.
                            Sobald ie Kernfusion aber erst einmal amrktreif wirst du nicht so schnell blinken können wie ein Kraftwerk gebaut ist. Denn so ein Fusionskraftwerk wird eine riesige Gewinnspanne haben und es lässt sich nciht in kleinen, lokalen Kraftwerken replizieren, zu denen ja derzeit der Trend geht.
                            Natürlich ist Kernfusion "physikalisch" möglich, siehe Licht draussen vor dem Fenster. Es geht mir mehr darum, ob wir in der Lage sind, sie innerhalb eines Reaktors physikalisch möglich UND wirtschaftlich zu machen, und auch darum, dass wir heute - trotz Jahrzehnten der Forschung - in der Kernfusion immer noch nicht viel weiter sind. Im Gegenteil: man rechnet damit, dass ITER erst in Jahrzehnten betriebsbereit ist, und der erste funktionierende, stromproduzierende Testreaktor ist dann (vielleicht) für die zweite Hälfte des Jahrhunderts angesagt.

                            Ich setze sehr viel mehr Hoffnung in die kleinen Fusionsprojekte wie die Polywell-Fusion oder die Focus Fusion. Man kann sich aber natürlich auch hier nicht sicher sein, dass einem von diesen Projekten der Durchbruch gelingt und ITER auf einen Schlag alt aussehen lässt.

                            ITER selbst ist wohl eine Sackgasse. Dir ist bewusst, dass der Reaktor mit Tritium betrieben wird, und dass die D-T-Fusion enorme Mengen von Neutronen freisetzt (die das Reaktorgehäuse radioaktiv verstrahlen)? Dass man diese Neutronen braucht, um das Wasser zu heizen, mit dem dann endlich die stromproduzierende Dampfturbine betrieben wird? Dass solche Dampfturbinen bloss eine maximale Effizienz von ca. 40% haben? Dass es enorme Energiemengen braucht, um die Ionen im Tokamak überhaupt zur Fusion zu bringen? Dass man das Tritium entweder in Kernspaltungsreaktoren erbrüten oder aus Lithium gewinnen muss (womit man mal wieder von einem begrenzten Rohstoff abhängig ist)? Dass Fusion a la ITER jemals wirtschaftlich wird, ist überhaupt nicht gesagt. Die Kosten für ITER übersteigen die Kosten für ein ganz normales Kernkraftwerk um ein vielfaches, und selbst wenn Fortschritte gemacht werden, ändert sich am eigentlichen Design kaum was. Strom aus ITER-ähnlichen Fusionskraftwerken wird immer wahnsinnig teuer sein und bleiben.

                            Die Erforschung eines so aussichtslosen und ineffizenten Reaktorkonzepts ist mit Sicherheit nicht die "Aufgabe" von Energiekonzernen. Wenn schon, dann wäre es ihre Aufgabe, die bestehenden Reaktoren weiterzuentwickeln, die Sicherheit von Betrieb und Entsorgung zu verbessern, etc. Aber das will man ja (in Deutschland) nicht - man will lieber aussteigen.

                            So lange wir keine andere günstige Massenstromquelle haben, ist es absolut fahrlässig, sich von der Kernspaltung zu verabschieden.

                            EDIT: PS: Wie ich schon sagte, ich habe überhaupt nichts gegen erneuerbare Energien - so viel wie möglich, bitte. Aber diese Energie ist nun mal deutlich teurer als der Atomstrom. Zudem wird der Stromverbrauch in Zukunft stark steigen: wenn Häuser mit Wärmepumpen statt mit Öl oder Gas beheizt werden, wenn Autos mit Strom statt mit Benzin fahren, wird jeder nach billigem Strom verlangen. Der Strompreis ist dann eine politisch heikle Sache wie der Benzinpreis heute.

                            Stell dir vor, heute käme jemand, der dir sagt, er könne dir Benzin zum Preis von 5 Euro pro Liter verkaufen, absolut klimaneutral (sagen wir, aus der Luft gewonnen). Das ist zwar nett, aber für die Diskussion letztlich irrelevant.
                            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

                            Kommentar


                              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                              So lange wir keine andere günstige Massenstromquelle haben, ist es absolut fahrlässig, sich von der Kernspaltung zu verabschieden.
                              Genau das sehe ich anders.
                              Aber wie gesagt, das ist nicht die Schuld der Technik sondern die der Industrie. Sie hat Atomtechnologie erst richtig gefährlich gemacht.
                              Das zu ändern, wäre Aufgabe der Politik, aber von diesen schwarzgelben Weicheiern und Dumpfbacken darf man nix diesbzgl erwarten. So ein Scheck hier oder mal eine kleine Reise da wirkt eben Wunder.
                              Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                              -- Thug --

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                                Genau das sehe ich anders.
                                Womit willst du künftig den CO2-Aussstoss Deutschlands drastisch herunterfahren, dessen Wohnungen heizen und den Verkehr elektrifizieren, wenn die alternativen Energien nicht deutlich billiger werden und die Kernfusion, wie von den betreffenden Wissenschaftlern selbst angekündigt, erst in frühestens 40 Jahren - wenn überhaupt - ans Netz geht?

                                Aber wie gesagt, das ist nicht die Schuld der Technik sondern die der Industrie. Sie hat Atomtechnologie erst richtig gefährlich gemacht.
                                Hier übertreibst du deutlich. Die Atomtechnologie ist durch die "Industrie" sicher nicht "gefährlicher" geworden. Die Atomtechnologie hat ihre Gefahrenquellen, und einige von diesen werden nicht so beachtet, wie sie sollten. Wie du selbst schreibst, ist es Aufgabe der Politik, hier die Schranken zu setzen und diese auch durchzusetzen.
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