Ist die Klimaerwärmung noch zu stoppen?

[TheMarsToolVolta]

Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass die Industrie bewusst die Augen vor Veränderungen verschliest und der Verbraucher solche Produkte auch gar nicht nachgefragt hat.

Solange der Gesetzgeber für beide Seiten keine Anreize schafft, wird sich auch nichts tun. Eine vernünftig bemessene und am CO2-Grenzwert orientierte Kfz-Steuer wäre ein erster Schritt...

Okay.

Jahrzehnte können wir uns allerdings nicht mehr leisten. Denn wenn wir wirklich erst anfangen uns umzustellen, wenn's gar nicht mehr anders geht, ist die Klimakatastrophe Realität. Das ist doch dieser gefährliche Trugschluss: Man meint, man müsse irgendwann ernstmachen, aber bitte nicht jetzt.

Natürlich muss sich schleunigst etwas ändern, nur kann man unter den vorherrschenden Umständen nicht über Nacht eine 180°-Wendung vollziehen. Deshalb muss der Kfz-Halter sensibilisiert werden und gleichzeitig die Entwicklung alternativer Technologien vorangetrieben werden. Hoffentlich erkennt das auch die Automobilindustrie ohne staatlichen Druck.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Energie nicht ohnehin teurer werden wird, auch wenn die Alternativen zu fossilen Brennstoffen ausgereift und die Ölfelder leergepumpt sind. Die Gewinnung wird aufwendiger werden, das steigert die Preise. Von daher ist es vielleicht auch unfair, immer nur Kostenneutralität zu verlangen. Das hat was von "Wasch mich, aber mach mich nicht nass".

Wenn man sich die steigenden Lebenshaltungskosten und die oftmals stagnierenden Löhne ins Gedächtnis ruft, finde ich das nicht unbedingt unfair. Vor allem da es schon massive Eingreife in den letzten Jahren gab und es eben nach wie vor Leute gibt, die auf einen Pkw angewiesen sind.

[Sandswind]

Natürlich muss sich schleunigst etwas ändern, nur kann man unter den vorherrschenden Umständen nicht über Nacht eine 180°-Wendung vollziehen. Deshalb muss der Kfz-Halter sensibilisiert werden und gleichzeitig die Entwicklung alternativer Technologien vorangetrieben werden. Hoffentlich erkennt das auch die Automobilindustrie ohne staatlichen Druck.

Da bin ich ja Deiner Meinung. Man kann nicht von heute auf morgen die Energiepreise so drastisch erhöhen, dass Autofahren mit bisherigen PKW zum Luxus wird. Ich sage ja: Man darf die Menschen nicht einfach für die Mobilität bestrafen, die ihnen unsere Gesellschaft und Wirtschaft tagtäglich abverlangt.

Ich glaube allerdings nicht, dass die Automobilindustrie das ohne staatlichen Druck umsetzen wird. Dass sie das nicht tut, hat sie bereits bewiesen, denn strengere Abgasnormen wurden im Wege der Selbstverpflichtung abgewendet - und an die hat sich die Industrie schlicht und ergreifend nicht gehalten. Von daher finde ich die Diskussion über den notwendigen oder nicht notwendigen Druck eigentlich sogar drollig, denn ohne scheint es ja leider nicht zu gehen, so unschön das ist.

Wenn man sich die steigenden Lebenshaltungskosten und die oftmals stagnierenden Löhne ins Gedächtnis ruft, finde ich das nicht unbedingt unfair. Vor allem da es schon massive Eingreife in den letzten Jahren gab und es eben nach wie vor Leute gibt, die auf einen Pkw angewiesen sind.

Naja, "fair" finde ich das nun auch nicht gerade. Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht selbst betroffen wäre. Aber seit wann ist das Leben denn fair? Wenn es das wäre, führen wir alle ein Perpetuum Mobile.

[TheMarsToolVolta]

Ich glaube allerdings nicht, dass die Automobilindustrie das ohne staatlichen Druck umsetzen wird. Dass sie das nicht tut, hat sie bereits bewiesen, denn strengere Abgasnormen wurden im Wege der Selbstverpflichtung abgewendet - und an die hat sich die Industrie schlicht und ergreifend nicht gehalten. Von daher finde ich die Diskussion über den notwendigen oder nicht notwendigen Druck eigentlich sogar drollig, denn ohne scheint es ja leider nicht zu gehen, so unschön das ist.

Ja, genau. Und deshalb ist IMO die Reform zu einer "schmerzhaften" Kfz-Steuer die bessere Möglichkeit, als die Erhöhung der Mineralölsteuer, um die Automobilhersteller dazu zu bewegen, eine andere Modell- bzw. Umweltpolitik zu verfolgen. Vor allem da die Spritpreise auch ohne Eingreifen der Regierung in den kommenden Jahren anziehen werden.

Naja, "fair" finde ich das nun auch nicht gerade. Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht selbst betroffen wäre. Aber seit wann ist das Leben denn fair? Wenn es das wäre, führen wir alle ein Perpetuum Mobile.

Vlt. gibt es ja irgendwann für die sozial Schwächeren eine Kfz-Sozialhilfe...

[Sandswind]

Vlt. gibt es ja irgendwann für die sozial Schwächeren eine Kfz-Sozialhilfe...

Genau, statt Hartz IV gibt's dann halt Renault 5.

[TheMarsToolVolta]

Genau, statt Hartz IV gibt's dann halt Renault 5.

Hört sich gut an.

[Nilani]

Ich finde es wirklich erstaunlich, wieviele Leute heutzutage doch tatsächlich immer noch die Einstellung vertreten "Wozu soll ich Energie sparen. Ich als einzelner Mensch hab doch keinen Einfluß auf das Weltklima. Die großen Konzerne müssen umweltfreundlicher werden."

Klar, dass große Firmen und Konzerne ihre Haltung zur Umwelt dringend ändern müssen. Und da sie das nicht freiwillig tun werden, ist die Politik gefragt. Aber auf der anderen Seite ist auch jeder einzelne Mensch gefragt. Klar kann ich allein keinen großen Beitrag leisten, aber es gibt sechs Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Irgendwer muss anfangen, damit andere folgen. Und wenn ein Großteil der Menschheit umweltbewußt leben würde, z.B. durch Energiesparen, dann hätte das schon eine große Wirkung.

Ich selbst spare Energie, ich benutze Steckdosen mit Aus-Schalter, die den Stand-By-Betrieb verhindern, ich lasse nicht mehrere Geräte (wie Fernseher und PC) gleichzeitig laufen, sondern nur das, was ich wirklich gerade nutze, ich habe in der ganzen Wohnung nur Energiesparbirnen, ich beleuchte und heize nur dort, wo ich's brauche. Ich fahre Fahrrad und Bahn, in der Großstadt braucht man meiner Meinung nach gar kein Auto. Ich trenne meinen Müll, und ich achte schon beim Einkaufen darauf, dass ich nicht Produkte mit zuviel Verpackung für die gelbe Tonne kaufe, es gibt oft Alternativen, die nicht dreifach verpackt sind.

Umweltschutz fängt bei jedem einzelnem an! Und jeder der sagt, das geht mich nichts an, sollen erst mal die anderen, sucht IMO nur nach einer Ausrede für seine Bequemlichkeit. So wie's um unser Klima steht, halte ich eine solche Einstellung für unverantwortlich! Im Namen unserer Kinder, die mal in der Welt leben müssen, die wir ihnen hinterlassen: Alle, die nicht bereit sind, für die Umwelt ein paar Kompromisse einzugehen, ein paar Gewohnheiten umzustellen um die Umwelt zu schützen, sollten sich was schämen!

[max]

Hoffentlich erkennt das auch die Automobilindustrie ohne staatlichen Druck.

Die Automobilindustrie hat bereits vor Jahren behauptet, dass sie freiwillig Richtwerte einhalten will - und macht es nicht. Darauf zu setzen, dass diese Industrie, die ihre Profite ja aus ihrem konservativen Festhalten an einer veralteten Technologie macht, freiwillig ihre gesamten bisherigen Investitionen entwertet und auf ein umwelt- und ressourcen-freundlichen Konzept überschwenkt, ist schon sehr unwahrscheinlich. Sie werden eben nicht bereit sein,die entsprechenden Investitionen durchzuführen - wie sie es in den letzten Jahren schon nicht waren, obwohl klar war, dass sich etwas drastisch ändern muss. Das gilt übrigens nicht nur für die Automobilindustrie, sondern genauso z.B. auch für die grossen Energiekonzerne. Aber hier gab es wenigstens ein paar Förderprogramme für alternative Technologien.

[vanR]

Habe eben in den Nachrichten gesehen, dass man 28 neue Kohlekraftwerke in Deutschland plant, da viele AKWs vom Netz genommen werden.
Das perverseste daran ist, dass man Kohle aus China importieren will, da sie dort sehr günstig zu beziehen sei. Wie krank ist das denn, Kohle um die halbe Welt karren um sie dann hier zu verbrennen und in Deutschland den Kohleausstieg beschliessen (Video).
Hatten wir nicht erst die CO2 Debatte? Aber nein, da wurde ja wieder nur auf den bösen, bösen Kraftfahrer geschimpft.

[TheMarsToolVolta]

Die Automobilindustrie hat bereits vor Jahren behauptet, dass sie freiwillig Richtwerte einhalten will - und macht es nicht. Darauf zu setzen, dass diese Industrie, die ihre Profite ja aus ihrem konservativen Festhalten an einer veralteten Technologie macht, freiwillig ihre gesamten bisherigen Investitionen entwertet und auf ein umwelt- und ressourcen-freundlichen Konzept überschwenkt, ist schon sehr unwahrscheinlich. Sie werden eben nicht bereit sein,die entsprechenden Investitionen durchzuführen - wie sie es in den letzten Jahren schon nicht waren, obwohl klar war, dass sich etwas drastisch ändern muss.

Naja, die ganze Debatte um den CO2-Ausstoß einschließlich reformierter Kfz-Steuer sollte auch so schon etwas bei den Automobilherstellern bewirken. Denn ein potentieller Käufer wird sich vlt. in Zukunft zweimal überlegen, ob er bereit dazu ist, künftig bei der Kfz-Steuer saftig draufzuzahlen.
Auch wenn es in der dt. Politik einen gewissen Grad an Autolobbyismus gibt, kann sich Deutschland als einziges Mitgliedsland nicht gegen geplante EU-Richtlinien zur Wehr setzen.
Im allerschlimmsten Fall werden verwässerte Gesetze verabschiedet...

@vanR
Das würde eine nochmalige Erhöhung der Mineralölsteuer aufgrund des Umweltschutzes ziemlich lächerlich wirken lassen...

[max]

Naja, die ganze Debatte um den CO2-Ausstoß einschließlich reformierter Kfz-Steuer sollte auch so schon etwas bei den Automobilherstellern bewirken. Denn ein potentieller Käufer wird sich vlt. in Zukunft zweimal überlegen, ob er bereit dazu ist, künftig bei der Kfz-Steuer saftig draufzuzahlen.

Na ja, es gibt doch heute bereits mehrere Steuern, die im Endeffekt auf dem CO2-Ausstoß erhoben werden: die ganzen Verbrauchssteuern auf Benzin und Diesel (Öko-, Kraftstoff-, Mehrwertsteuer). Der CO2-Ausstoss ist bei gleicher Effizienz der Verbrennung direkt von der Menge an verbrauchtem Benzin abhängig. Nur wenn die Effizienz der Verbrennung steigt, würde eine geringere Benzin-Menge den gleichen CO2-Aussstoss verursachen. Theoretisch sollen ja hier Kohlenwasserstoffe komplett zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt werden.

Die Kosten für den Bezinverbrauch und damit den Kohlendioxid-Ausstoss sind ja stark angestiegen, aber die Auswirkungen auf die verwendeten Technologien war bisher minimal. Die liegt u.a. daran, dass die Alternativen als unbequem gesehen (z.B. Öffentlicher Verkehr mit schlechten Verbindungen und schlechten Takt) oder als teurer (z.B diverse PKWs mit Hybridantrieb) werden.

Habe eben in den Nachrichten gesehen, dass man 28 neue Kohlekraftwerke in Deutschland plant, da viele AKWs vom Netz genommen werden.

Die Nachricht mag stimmen, die Begründung ist sicher falsch. Insgesamt sind die Kraftwerke in der BRD überaltert und deshalb (und dem Anstieg des Verbrauchs) sind natürlich neue Kraftwerke nötig. Der Atomausstieg geschieht ja quälend langsam und diese Energiekonzerne könnte ja auch auf alternative Technologien setzen. Das machen sie aber offensichtlich nicht und werden dabei auch noch politisch unterstützt. Das gilt übrigens auch für die Betreiber der Atomkraftwerke, da Uran ja z.B. genauso importiert werden muss und keineswegs unendlich vorhanden ist.

[TheMarsToolVolta]

Hab noch das hier gefunden zum Thema Reform der Kfz-Steuer:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0...466919,00.html

[vanR]

Die Nachricht mag stimmen, die Begründung ist sicher falsch. Insgesamt sind die Kraftwerke in der BRD überaltert und deshalb (und dem Anstieg des Verbrauchs) sind natürlich neue Kraftwerke nötig.

Aha, na ja dann sind die Nachrichten wohl falsch, ich habe nur das wiedergegeben, was berichtet wurde. Sicherlich muss man die alten KKW durch neue ersetzen aber die meisten Kraftwerke sollen die Gas und Erdölkraftwerke mittelfristig ablösen.

Der Atomausstieg geschieht ja quälend langsam und diese Energiekonzerne könnte ja auch auf alternative Technologien setzen. Das machen sie aber offensichtlich nicht und werden dabei auch noch politisch unterstützt.

Habe irgendwo mal was gelesen, dass man mit derzeitigen Technologien höchstens 40% aus regenerativen Energien beziehen kann. Der Rest müsste schon irgendwie konventionell bezogen werden, derzeitig zumindest.

Das gilt übrigens auch für die Betreiber der Atomkraftwerke, da Uran ja z.B. genauso importiert werden muss und keineswegs unendlich vorhanden ist.

Sicherlich, nur du weißt schon, dass sich die Brennwerte dieser beiden Stoffe (Kohle/Uran) enorm unterscheiden? Denk mal drüber nach!



@all

Und das mit der neuen Besteuerung ist auch Schwachsinn. Das trifft doch auch wieder nur den kleinen Mann, der nicht immer auf der neuesten Technologiewelle Mitreiten kann, dann merken die Länder wieder, dass ihre Steuereinnahmen zurückgehen und man "denkt" sich wieder eine neue Steuer aus,... und der dumme ist mal wieder der kleine Bürger.
Das wird wohl noch so weit gehen, dass wir alle in unseren PKWs ne Blackbox kriegen, die unseren Spritverbrauch aufzeichnen und auf Basis dessen wird dann eine Steuer erhoben (Verbrauch in l/100km mal 23.7 für den Benziner und für den Diesel mal 26.5, ergibt den CO2 Ausstoß in g/km). Da sag ich nur TOLL!

[Harmakhis]

Was ist denn an der Schadstoff-Besteuerung so falsch? Kleinere Wagen erzeugen automatisch weniger Schadstoffe als ein protziger 7er BMW und damit muss für die letztlich weniger Steuern zahlen.

Ich finde es durchaus vernünftig die KfZ-Steuer nicht am Hubraum festzumachen, sondern am tatsächlichen Verbrauch und Schadstoffausstoß. Am meisten wird das nämlich nicht "den kleinen Mann" treffen, sondern die Leute mit großen Spritfressern und die gehören runter von unseren Straßen, genauso wie die alten Schrottmühlen à la Golf II.

Interessant auch die Meldung, dass die australische Regierung erwägt bis 2010 in Australien grundsätzlich Glühbirnen zu verbieten und nur noch den Verkauf von Energiesparlampen und/oder Neonröhren etc. zu erlauben. Wenn man bedenkt, dass Energiesparlampen bei gleicher Helligkeit fast 80% weniger Strom brauchen, dann macht das durchaus Sinn. Wäre auch für Europa mal eine Idee... vor allem würde das die Entwicklung von wirklich guten Energiesparlampen vorantreiben.

[Sandswind]

Was ist denn an der Schadstoff-Besteuerung so falsch? Kleinere Wagen erzeugen automatisch weniger Schadstoffe als ein protziger 7er BMW und damit muss für die letztlich weniger Steuern zahlen.

Das ist schon richtig, und auf Dauer halte ich das deswegen auch für sinnvoll. Dann kann sich jeder selbst aussuchen, ob er bereit ist, den Luxus des Umweltverpestens wirklich zahlen zu wollen. Das gleiche Argument wird aber auch für die Mehrwertsteuer ins Feld geführt - wer mehr konsumiert, zahlt auch mehr. Das ist allerdings deswegen fraglich, weil der Steueranteil prozentual gesehen gleich bleibt; für jeden gilt der gleiche Satz, was viele als sozial ungerecht empfinden. Immerhin muss ein Kleinverdiener tatsächlich mehr von seinem Einkommen für Mehrwertsteuer, bzw. dann Spritsteuer aufbringen, als ein Besserverdiener, auch wenn der mehr verbraucht. Das ist gerade beim Sprit insofern problematisch, als ja tatsächlich sehr viele auf das Auto angewiesen sind.

Deswegen würde ich die höhere Besteuerung sukzessive einführen, mit klarer Ansage und fixen Terminen. Damit gibt man auch Geringverdienenden Gelegenheit, sich auf die neue Besteuerung einzustellen und spritsparendere Modelle anzuschaffen. Wer dann noch sehenden Auges einen Spritschlucker kauft, ist selber schuld. Und man sieht sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt, die Leute hätten ihr Auto auch im Vertrauen auf die bisherige Besteuerungspraxis so und nicht anders gekauft und seien nun die Gelackmeierten.

[Harmakhis]

Naja, so wie ich die Vorschläge verstanden habe, will man doch genau das machen: Fristen, Übergangsregelungen, etc.

Ist ja nicht so, dass man am 01.Januar 2008 plötzlich diese Steuer genauso berappen muss und mit seinem alten Auto als der Gelackmeierte da steht.