Ist die Klimaerwärmung noch zu stoppen? - SciFi-Forum

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Ist die Klimaerwärmung noch zu stoppen?

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    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Womit willst du künftig den CO2-Aussstoss Deutschlands drastisch herunterfahren, dessen Wohnungen heizen und den Verkehr elektrifizieren, wenn die alternativen Energien nicht deutlich billiger werden und die Kernfusion, wie von den betreffenden Wissenschaftlern selbst angekündigt, erst in frühestens 40 Jahren - wenn überhaupt - ans Netz geht?
    Damit hast du recht, das ist ja gerade das Dilemma.
    Bauen wir stattdessen emissionsfreie Kohlekraftwerke, stehen wir wieder vor einem neuen Müllproblem.

    So, wie die Industrie hier in Westeuropa während der letzten Jahrzehnte mit der Atomtechnologie umgegangen ist, kann es nicht weitergehen. Zu viel wurde ganz klar aus Kurzsichtigkeit verbockt, das Vertrauen in "Deutschlands sichere Atomkraftwerke" verspielt.

    Die Politik wird den Status Quo, den sie gerade wieder eingeführt hat, nicht ändern. Zum Thema Atommüll wird alles bleiben, wie es ist, und das, darin wirst du mir zustimmen, ist mehr als schlecht.

    Nicht die Technologie ist schlecht, der Umgang der Industrie mit der Technologie allerdings schon.
    Ever danced with the devil in the pale moonlight?
    -- Thug --

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      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
      Natürlich ist Kernfusion "physikalisch" möglich, siehe Licht draussen vor dem Fenster. Es geht mir mehr darum, ob wir in der Lage sind, sie innerhalb eines Reaktors physikalisch möglich UND wirtschaftlich zu machen, und auch darum, dass wir heute - trotz Jahrzehnten der Forschung - in der Kernfusion immer noch nicht viel weiter sind. Im Gegenteil: man rechnet damit, dass ITER erst in Jahrzehnten betriebsbereit ist, und der erste funktionierende, stromproduzierende Testreaktor ist dann (vielleicht) für die zweite Hälfte des Jahrhunderts angesagt.
      Ja natürlich sind wir noch kein Stück weiter mit diesen Reaktoren. Innovation wird im Kapitalismus nunmal nicht belohnt. Belohnt wird altes leicht zu verändern und es neu zu verpacken.
      Wäre es anders hätten wir schon längst einige fertige Fusionsreaktoren rumstehen.
      Und natürlich wird es physikalisch möglich sein. Das ist ja schließlich alles sehr genau durchgerechnet worden, und auch bei der Energie die er verbraucht wird der Output so groß sein, dass diese kaum ins gewicht fällt. Fusionsreaktoren werden hoch wirtschaftlich sein.

      Diese kleinen Fusionsprojekte werden wohl immer ein Traum bleiben. Sie sind nämlich physikalisch höchstwahrscheinlich nicht möglich.


      EDIT: PS: Wie ich schon sagte, ich habe überhaupt nichts gegen erneuerbare Energien - so viel wie möglich, bitte. Aber diese Energie ist nun mal deutlich teurer als der Atomstrom. Zudem wird der Stromverbrauch in Zukunft stark steigen: wenn Häuser mit Wärmepumpen statt mit Öl oder Gas beheizt werden, wenn Autos mit Strom statt mit Benzin fahren, wird jeder nach billigem Strom verlangen. Der Strompreis ist dann eine politisch heikle Sache wie der Benzinpreis heute.
      Ach erneuerbare Energien sind teurer als Atomstrom? Das glaubst aber auch nur du. Atomstrom ist wohl so zielich der teuerste den wir haben. Die kosten bezahlen wir nur nicht über den Strompreis, sondern über Steuern.
      Müssten Stromkonzerne wirklich für alle Folgekosten von Atomkraftwerken aufkommen bräuchten wir keinen Ausstiegsplan mehr. Sie würden alle heute noch abgeschaltet werden. Länder in denen Atomkraftwerke nciht stark subventioniert werden haben deswegen auch erst gar keine.
      Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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      "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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        Innovation wird im Kapitalismus nunmal nicht belohnt.
        Entschuldige, aber wenn es nicht vom Thema wegführen würde, müsste ich jetzt laut lachen. Ich nehme an, du bewältigst deinen Alltag mit lauter Geräten und Technologien, die ausserhalb der innovationsfeindlichen westlichen Welt entworfen und entwickelt wurden...

        Das ist ja schließlich alles sehr genau durchgerechnet worden, und auch bei der Energie die er verbraucht wird der Output so groß sein, dass diese kaum ins gewicht fällt. Fusionsreaktoren werden hoch wirtschaftlich sein.
        Unsinn. Befass dich mal mit den Grundlagen. Man kann hier nichts "sehr genau durchrechnen", weil viele der Parameter, die man bräuchte, bis heute nur empirisch ermittelt werden können - deshalb muss man ja auch einen Testreaktor nach dem anderen bauen. Viele Probleme sind im Detail noch ungelöst. So weiss man zB gar nicht, aus welchem Material das Reaktorgehäuse denn sein muss, damit es dem Neutronenbombardement genügend lange standhält, damit der Betrieb des Reaktors dabei nicht unwirtschaftlich wird. Oder man weiss nicht, welchen Einfluss die Neutronenstrahlung auf die Supraleitenden Magnete hat, welche das Plasma erzeugen, etc etc.

        Ob ein Kraftwerk wirtschaftlich ist, berechnet sich aus den Kosten für Bau, Betrieb und Rückbau, abzüglich der Gewinne durch Stromverkäufe. ITER - ist natürlich nicht als kommerzieller Reaktor geplant, kann aber mal als grobe Richtlinie gelten - wird 500 MW produzieren, im Jahr sind das 4.4 Mrd Kilowattstunden. Eine Kilowattstunde kostet heute ca 0.15 Euro, dh, mit Stromverkäufen kannst du 660 Mio Euro pro Jahr verdienen. Damit musst du Bau (bisher 10 Mrd, vermutlich deutlich mehr), Betrieb inklusive Rohstoffe, Spezialistenlöhne und Schuldentilgung - schliesslich den Rückbau und die Entsorgung des radioaktiven Materials (hoffentlich nicht allzu oft...) bezahlen...

        Diese kleinen Fusionsprojekte werden wohl immer ein Traum bleiben. Sie sind nämlich physikalisch höchstwahrscheinlich nicht möglich.
        Etwas konkreter bitte. Welches Fusionsprojekt genau ist weshalb physikalisch unmöglich? Oder müssen sie alle pauschal und aus allgemeinen Gründen unmöglich sein, um die Argumentation hier zu stützen? (ich sehe allerdings nicht genau, wie - wenn die kleinen Fusionsprojekte möglich sind und realisiert werden, hat der Strom aus Kernspaltung erst recht keine Berechtigung mehr).

        Atomstrom ist wohl so zielich der teuerste den wir haben. Die kosten bezahlen wir nur nicht über den Strompreis, sondern über Steuern.
        Atomstrom wäre deutlich billiger, wenn er nicht ständig verteufelt und auf allen möglichen Ebenen bekämpft würde (ausser möglicherweise auf der politischen, weil man dort erkannt hat, dass es zur Zeit schlicht keine vernünftigen Alternativen gibt - was wiederum zu den inakzeptablen Exzessen geführt hat, von denen hier im Thread die Rede war). Wenn man einige 1000 Polizisten aufbieten muss, um ein paar abgebrannte Brennstäbe durchs Land zu transportieren, dann geht das natürlich ins Geld. Atomstrom wäre ebenfalls billiger, wenn man mehr Reaktoren bauen würde.

        Das ist ganz prinzipiell so: Atomenergie (Kernspaltung und Kernfusion) ist eine sehr dicht konzentrierte Energieform. Mit der richtigen Technologie kann damit mit vergleichsweise geringem Aufwand sehr viel Energie freigesetzt werden. Solarzellen und erst recht Windrädchen hingegen greifen auf eine sehr diffuse Energieform zurück, und sind entsprechend immer hart am Materiallimit. Die einzige Chance, die sie haben, ist die Preissenkung durch (erzwungene) Massenproduktion.

        Länder in denen Atomkraftwerke nciht stark subventioniert werden haben deswegen auch erst gar keine.
        Die Investition in Atomkraftwerke ist im Allgemeinen nicht allein wirtschaftlich motiviert, sondern vielerorts strategisch-politisch. Nun kommt auch noch die klimapolitische Komponente dazu.
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          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
          Solarzellen und erst recht Windrädchen hingegen greifen auf eine sehr diffuse Energieform zurück, und sind entsprechend immer hart am Materiallimit.
          Also, wenn du unsere superduper Windräder schon runtermachst und als "Windrädchen" verniedlichst, dann mache das bitte auch mit den anderen:Fusionreaktörchen, Atomkraftwerkchen und Solarenergiezellchen.
          Republicans hate ducklings!

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            Treu meiner Herkunft wären das wohl eher: Fusionsreaktörli, Atomkraftwerkli und Solarzelleli. Und natürlich Windredli.
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              Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
              Treu meiner Herkunft wären das wohl eher: Fusionsreaktörli, Atomkraftwerkli und Solarzelleli. Und natürlich Windredli.

              Absolut Offtopic , aaber Egal


              Lieber Bynaus

              Danke dir für diesen Post.Eigentlich war ich ja mies drauf, aber nach diesem Geschriebenen hab ich grad das ganze Büro zusammen lachen müssen


              Fusionsreaktörli ............ Der Brüller^^ Muhahahahaha
              Und manchmal denk ich mir, ich sollte mir die Ruhe und
              Nervenstärke von einem Stuhl
              zulegen.
              Der muß auch mit jedem Arsch klarkommen!

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                tagesschau.de -- Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich?

                Für seine Forschung zu erneuerbaren Energien bekommt der Kasseler Wissenschaftler Kurt Rohrig den Deutschen Klimaschutzpreis 2009. Der Forscher vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik werde für sein Konzept eines "regenerativen Kombikraftwerks" geehrt, teilte die Deutsche Umwelthilfe in Berlin mit.
                IWES -- Kurt Rohrigs Homepage
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                  Klingt gut, habs mir im Detail angesehen. Was mich jetzt interessieren würde - was ist der Preis dieses "Kombikraftwerk"? Zu welchem kWh-Preis kann es produzieren?
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                    Noch gar kein Kommentar zum großen Weltrettungsgipfel in Kopenhagen? Ökofunktionäre aus aller Welt sind mit von der Partie, schließlich will jeder noch einmal die schöne dänische Hauptstadt bewundern, bevor sie endgültig von der Sündflut der nahen Zukunft verschlungen wird.

                    Es hat schon etwas Groteskes, wenn Politiker, denen es nicht einmal gelingt die Krankenkassenbeitrage konstant zu halten, plötzlich glauben in sowjetischer Größenwahntradition das Weltklima auf das Grad genau (maximal 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Strand) regulieren zu können. Aber fein, wenn die deutsche Medienlandschaft die nächsten Wochen wieder von den Weltuntergangshysterikern bestimmt wird, bedeutet das wenigstens weniger Sendezeit für all diejenigen, die die Angsttrommel vor dem Aussterben des dt. Volkes, der Medienmutaation Jungendlicher in Killerzombies und der anstehenden Invasion durch islamistische Herrscharren schlagen.
                    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                      Noch gar kein Kommentar zum großen Weltrettungsgipfel in Kopenhagen?
                      Vielleicht mal eine ganz einfache, dumme Frage: Draußen ist ja gerade Eis und Schnee, war es wirklich so schlau den Termin für den Klimagipfel im Winter anzusetzen ? Da muss doch bei den Verhandlungen fast jeder denken, der Treibhauseffekt tut was Gutes, dass es endlich warm wird .

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                        Hätte wohl besser auf Tuvalu stattgefunden. Aber nur die Regierungschefs, die dann am Strand eingebuddelt, auf die Flut gewartet und wer nicht unterschreibt, ersäuft. Bisserl Brutal aber anders kommt bei diesen Egozentrikern kein sinnvolles Abkommen zustande.
                        www.eiskaltmacher.de

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                          Ich denke mal, die Sache ist gelaufen. Klimaschutz wird es nicht mehr geben. Jeder verbrennt jetzt soviel Öl und Kohle wie er will und kann, bis nichts mehr da ist. War ja auch nicht anders zu erwarten, oder ? Bis wirklich irgendwelche ernsthaften Folgen für alle zu spüren sind, ist es dann sowieso zu spät. Für unsere Generation wird es noch reichen, aber für die Menschen, die nach dem Jahr 2020 geboren werden, muss das Jahr 2100 kein Grund zum Feiern sein. Vielleicht schreibt aber auch mal jemand einen guten Roman, wie das Jahr 2100 sein wird.

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                            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                            Ich denke mal, die Sache ist gelaufen. Klimaschutz wird es nicht mehr geben. Jeder verbrennt jetzt soviel Öl und Kohle wie er will und kann, bis nichts mehr da ist. War ja auch nicht anders zu erwarten, oder ? Bis wirklich irgendwelche ernsthaften Folgen für alle zu spüren sind, ist es dann sowieso zu spät. Für unsere Generation wird es noch reichen, aber für die Menschen, die nach dem Jahr 2020 geboren werden, muss das Jahr 2100 kein Grund zum Feiern sein. Vielleicht schreibt aber auch mal jemand einen guten Roman, wie das Jahr 2100 sein wird.
                            Erstmal: ja ich habe nicht daran geglaubt, dass irgendwas zu Stande kommt. Aber wenn man heute Geschichten über 2100 schreiben würde, dann wären das nur Horrorgeschichten, denn in 20 Jahren sieht die Welt wieder ganz anders aus. Und in 40 Jahren genauso und in 60 Jahren sieht die Welt noch "anderser" aus als jetzt.
                            Man bedenke wie sich viele Menschen das Jahr 2000, im Jahre 1960 - 65, vorgestellt haben... So erzählt es mir immer mein Vater.

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                              Man bedenke wie sich viele Menschen das Jahr 2000, im Jahre 1960 - 65, vorgestellt haben...
                              Immerhin ist das Klima einiges einfacher vorherzusagen als die Technologieentwicklung.
                              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                              Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                                Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                                Immerhin ist das Klima einiges einfacher vorherzusagen als die Technologieentwicklung.
                                Wie gesagt, das hat man damals auch gesagt: "Das ist was anderes". Aber nur weil heute die Wissenschaftler sagen, dass es so ist, muss es nicht richtig sein.

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