Was? Hier glaubt noch ein Mensch oder angehender Wissenschaftler an Grenzwissenschaft, Parapsychologie oder UFOs mit Außerirdischen? Dann wirds aber Zeit ein richtiger Skeptiker zu werden. Ist nicht schwer, viele Menschen, Studenten, Professoren und Wissenschaftler, haben dieses Programm schon erfolgreich installiert, und sitzen mittlerweile in den höchsten Riegen dieser Welt.
GRUNDKURS - Teil 1
Skeptiker zu werden ist einfach: man muss nur die Mehrheitsmeinung übernehmen.
Um jedoch auch ein Skeptiker zu bleiben, sind einige Maßnahmen erforderlich.
So wird's gemacht:
1. Der Skeptiker befasst sich nicht mit "diesem ganzen Quatsch". Das schützt ihn vor einer manchmal überwältigenden Fülle von Fakten und Fallbeispielen, die seiner Überzeugung gefährlich werden könnten. Idealerweise kann sich der Skeptiker gar nicht vorstellen, dass es auf diesem Gebiet überhaupt so etwas wie Fakten geben könnte.
2. Wird der Skeptiker doch einmal mit etwas konfrontiert, das seinen Unglauben erschüttern könnte, stehen mehrere Abwehrmanöver zur Verfügung:
a) Er zweifelt die Glaubwürdigkeit aller Berichterstatter an.
b) Er entwickelt sofort eine Vermutung, wie das rätselhafte Geschehen zustande gekommen sein könnte und überprüft diese Hypothese dann nicht. Gummibegriffe mit wissenschaftlichem Klang sind bei der Formulierung solcher Erklärungen sehr hilfreich: Koinzidenz, Suggestion, Placebo-Effekt, Unterbewusstsein etc.
c) Der Skeptiker zitiert die Äußerung eines Professors, der so etwas auch nicht für möglich hält.
d) Er fordert wissenschaftliche Beweise und hält alles für widerlegt, solange diese Beweise nicht erbracht werden. Ob die Wissenschaft das Thema überhaupt schon untersucht hat, spielt dabei keine Rolle. Im übrigen hält der Skeptiker jeden Wissenschaftler für dubios, der sich mit solchen Sachen beschäftigt. Die Gefahr, dass einmal befriedigende Beweise vorliegen, ist also gering.
KURS FÜR FORTGESCHRITTENE - Teil 2
Michael Shermers Skeptiker-Leitfaden
Der Vorsitzende der „Skeptics Society“ in den USA, Michael Shermer, veröffentlichte einen Leitfaden für „Skeptiker“ zur Anwendung in Diskussionen mit Andersdenkenden („Ten Questions for Baloney Detection“). Ich habe festgestellt, dass Shermers „10 Gebote“ ein äußerst nützliches Instrument sind, um in Diskussionen immer Recht zu behalten. Hier einige - ironisch gemeinte - Hinweise zur Anwendung:
1. Wenn jemand etwas Ungewöhnliches behauptet, stelle ich seine Kompetenz in Frage. Sollte er Studien als Belege anführen, zweifle an der Methodik. Standardargumente sind: zu wenig Probanden, unentdeckte Moderatorvariablen (die du nicht kennen musst, die aber immer da sein können). Falls ein Effekt nachgewiesen wird: erkläre ihn für unbedeutend klein. Falls das nicht überzeugt, fordere ständig weitere Studien. Hilft auch das nichts, kannst du behaupten, der Para/Pseudowissenschaftler habe auch keine ordentliche Theorie, um den Effekt zu erklären. Bringe deine Gegner in Zugzwang und weise ständig auf die fehlende Theorie hin.
2. Falls du die Quelle schon für unseriös erklärt hast (Punkt 1) ist das kein Problem, die Quelle ist eben starrsinnig oder uneinsichtig. Falls die Quelle jedoch deine eigene Position stärkt, betone die Konsistenz der ähnlichen Aussagen.
3. Für andere Quellen kannst du das zu den Punkten 1 und 2 gesagte anwenden.
4. Eigentlich die Ausgangsfrage: Passen die Behauptungen in dein Weltbild, übernimm sie und lass gut sein. Passen sie nicht, suche mit allen Mitteln nach Fehlern.
5. Falls jemand deiner Forderung nachkommt und weitere Studien/Quellen zur Unterstützung der unerwünschten Behauptung liefert: Erkläre dies mit der Bestätigungstendenz. Verweise auf den „Schubladen-Effekt“, wonach deine Gegner angeblich Untersuchungsergebnisse, die ihnen nicht passen, in der Schublade verschwinden lassen. (Du musst die „Schubladen“ nicht gesehen haben.)
6. Wenn es Ergebnisse gibt, die für die unerwünschte Behauptung sprechen und mit den bisher genannten Mitteln nicht zu bekämpfen sind: Akzeptiere die Daten, aber behaupte, dass es dafür noch andere Erklärungsmöglichkeiten gibt.
7. Weise darauf hin, dass dein Gegner die Regeln der Logik falsch anwendet. Besser und subtiler: Greife nicht seine Schlussfolgerungen an (die können richtig abgeleitet sein), sondern bekämpfe seine Prämissen.
8. Du selbst hast das Recht und die Pflicht, alle unerwünschten Behauptungen im Namen von Vernunft und Wissenschaft zu bekämpfen. Bei deinen Gegnern ist dies jedoch der Beweis für Irrationalität, Wissenschafts-Analphabetismus und Zeichen von Verblendung.
9. Es gibt nie alternative Erklärungen, es gibt nur deine oder welche, die noch strengeren Anforderungen in deinem Sinne genügen. Verwende Occam’s Kettensäge (die ontologische Weiterentwicklung des Rasiermessers): Was nichts zur Erklärung beiträgt, existiert nicht.
10. Persönliche Überzeugungen und die daraus entstehenden Verzerrungen und Täuschungen sind das Hauptproblem deiner Gegner. Wese so oft es geht darauf hin. Du selbst bist neutral, unvoreingenommen, frei von persönlichen Gefühlen und stets nur von echtem Interesse an der Sache geleitet.
Quelle: http://www.skeptizismus.de
Viele hier Anwesenden werden diesen Kurs vielleicht gar nicht mehr brauchen, da die Programmierung auf mysteriös-manipulative Weise schon von alleine zustandegekommen ist.
by(e) Spacejay
GRUNDKURS - Teil 1
Skeptiker zu werden ist einfach: man muss nur die Mehrheitsmeinung übernehmen.
Um jedoch auch ein Skeptiker zu bleiben, sind einige Maßnahmen erforderlich.
So wird's gemacht:
1. Der Skeptiker befasst sich nicht mit "diesem ganzen Quatsch". Das schützt ihn vor einer manchmal überwältigenden Fülle von Fakten und Fallbeispielen, die seiner Überzeugung gefährlich werden könnten. Idealerweise kann sich der Skeptiker gar nicht vorstellen, dass es auf diesem Gebiet überhaupt so etwas wie Fakten geben könnte.
2. Wird der Skeptiker doch einmal mit etwas konfrontiert, das seinen Unglauben erschüttern könnte, stehen mehrere Abwehrmanöver zur Verfügung:
a) Er zweifelt die Glaubwürdigkeit aller Berichterstatter an.
b) Er entwickelt sofort eine Vermutung, wie das rätselhafte Geschehen zustande gekommen sein könnte und überprüft diese Hypothese dann nicht. Gummibegriffe mit wissenschaftlichem Klang sind bei der Formulierung solcher Erklärungen sehr hilfreich: Koinzidenz, Suggestion, Placebo-Effekt, Unterbewusstsein etc.
c) Der Skeptiker zitiert die Äußerung eines Professors, der so etwas auch nicht für möglich hält.
d) Er fordert wissenschaftliche Beweise und hält alles für widerlegt, solange diese Beweise nicht erbracht werden. Ob die Wissenschaft das Thema überhaupt schon untersucht hat, spielt dabei keine Rolle. Im übrigen hält der Skeptiker jeden Wissenschaftler für dubios, der sich mit solchen Sachen beschäftigt. Die Gefahr, dass einmal befriedigende Beweise vorliegen, ist also gering.
KURS FÜR FORTGESCHRITTENE - Teil 2
Michael Shermers Skeptiker-Leitfaden
Der Vorsitzende der „Skeptics Society“ in den USA, Michael Shermer, veröffentlichte einen Leitfaden für „Skeptiker“ zur Anwendung in Diskussionen mit Andersdenkenden („Ten Questions for Baloney Detection“). Ich habe festgestellt, dass Shermers „10 Gebote“ ein äußerst nützliches Instrument sind, um in Diskussionen immer Recht zu behalten. Hier einige - ironisch gemeinte - Hinweise zur Anwendung:
1. Wenn jemand etwas Ungewöhnliches behauptet, stelle ich seine Kompetenz in Frage. Sollte er Studien als Belege anführen, zweifle an der Methodik. Standardargumente sind: zu wenig Probanden, unentdeckte Moderatorvariablen (die du nicht kennen musst, die aber immer da sein können). Falls ein Effekt nachgewiesen wird: erkläre ihn für unbedeutend klein. Falls das nicht überzeugt, fordere ständig weitere Studien. Hilft auch das nichts, kannst du behaupten, der Para/Pseudowissenschaftler habe auch keine ordentliche Theorie, um den Effekt zu erklären. Bringe deine Gegner in Zugzwang und weise ständig auf die fehlende Theorie hin.
2. Falls du die Quelle schon für unseriös erklärt hast (Punkt 1) ist das kein Problem, die Quelle ist eben starrsinnig oder uneinsichtig. Falls die Quelle jedoch deine eigene Position stärkt, betone die Konsistenz der ähnlichen Aussagen.
3. Für andere Quellen kannst du das zu den Punkten 1 und 2 gesagte anwenden.
4. Eigentlich die Ausgangsfrage: Passen die Behauptungen in dein Weltbild, übernimm sie und lass gut sein. Passen sie nicht, suche mit allen Mitteln nach Fehlern.
5. Falls jemand deiner Forderung nachkommt und weitere Studien/Quellen zur Unterstützung der unerwünschten Behauptung liefert: Erkläre dies mit der Bestätigungstendenz. Verweise auf den „Schubladen-Effekt“, wonach deine Gegner angeblich Untersuchungsergebnisse, die ihnen nicht passen, in der Schublade verschwinden lassen. (Du musst die „Schubladen“ nicht gesehen haben.)
6. Wenn es Ergebnisse gibt, die für die unerwünschte Behauptung sprechen und mit den bisher genannten Mitteln nicht zu bekämpfen sind: Akzeptiere die Daten, aber behaupte, dass es dafür noch andere Erklärungsmöglichkeiten gibt.
7. Weise darauf hin, dass dein Gegner die Regeln der Logik falsch anwendet. Besser und subtiler: Greife nicht seine Schlussfolgerungen an (die können richtig abgeleitet sein), sondern bekämpfe seine Prämissen.
8. Du selbst hast das Recht und die Pflicht, alle unerwünschten Behauptungen im Namen von Vernunft und Wissenschaft zu bekämpfen. Bei deinen Gegnern ist dies jedoch der Beweis für Irrationalität, Wissenschafts-Analphabetismus und Zeichen von Verblendung.
9. Es gibt nie alternative Erklärungen, es gibt nur deine oder welche, die noch strengeren Anforderungen in deinem Sinne genügen. Verwende Occam’s Kettensäge (die ontologische Weiterentwicklung des Rasiermessers): Was nichts zur Erklärung beiträgt, existiert nicht.
10. Persönliche Überzeugungen und die daraus entstehenden Verzerrungen und Täuschungen sind das Hauptproblem deiner Gegner. Wese so oft es geht darauf hin. Du selbst bist neutral, unvoreingenommen, frei von persönlichen Gefühlen und stets nur von echtem Interesse an der Sache geleitet.
Quelle: http://www.skeptizismus.de
Viele hier Anwesenden werden diesen Kurs vielleicht gar nicht mehr brauchen, da die Programmierung auf mysteriös-manipulative Weise schon von alleine zustandegekommen ist.
by(e) Spacejay
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