hi zusammen,
Wie irgendwo schon mal gesagt, studiere ich u.a. Philosophie, und beschäftige mich im Moment mehr oder weniger intensiv mit einem Thema, das ich für eines der spannendsten philosophischen Probleme halte: Das Körper-Geist-Problem. Die Frage nach dem Verhältnis des Mentalen zum Physischen.
Viele meinen, seitdem wir das eine oder andere über die Funktion des Gehirns wissen, hätte sich das Problem verflüchtigt oder wäre nur noch eine Sache für Neurophysiologen. Aber ich garantiere: So ist es nicht Die moderne Philosophie des Geistes ist ein extrem komplexes, immer weiter wucherndes Gebiet. Wer auch nur versucht, sich durch diesen Urwald einen Weg zu bahnen, merkt schnell, dass es mit purer Empirie nicht getan ist...
Aber jetzt zur Sache. Mich interessiert, was ihr von dem folgenden Problem haltet, ein Gedankenexperiment, das in der Philosophie schon klassisch geworden ist und immer wieder auftaucht: Das sogenannte Zombieproblem.
also-
Jeder von uns hat die grundlegende Überzeugung, dass er selbst nicht der einzige Mensch mit Bewusstsein ist (und mit "Bewusstsein" meine ich das sogenannte "phänomenale Bewusstsein", das auch schon Empfindungsfähigkeit, Wahrnehmung usw. einschließt), sondern dass alle anderen Menschen und wohl auch die meisten höheren Tiere ebenfalls ein mentales Innenleben haben. Dieses mentale Innenleben denkt man sich meist als eine Art inneren Film oder ein inneres Theater; häufig wird auch von einem Bereich des Privaten gesprochen, der nur für die jeweilige Person zugänglich ist (im Gegensatz zur physischen Welt, die "öffentlich" ist, weil jeder von uns gleichermaßen auf sie Zugriff nehmen kann).
Was wäre aber, wenn diese basale Überzeugung falsch wäre? Was, wenn folgendes Gedankenexperiment wahr wäre: Nur du selbst (möge sich jeder angesprochen fühlen) hast Bewusstsein. Nur du spürst Schmerzen, denkst, hast Farbeindrücke, usw. Alle anderen Menschen verhalten sich zwar exakt so, als ob sie Schmerzen, Gedanken, Farbeindrücke usw. usw. hätten, in Wirklichkeit sind sie aber nur geistlose Zombies, bewegte Materie. Sie führen alle Handlungen, bis ins kleinste Detail genauso aus wie ein Mensch mit Geist, aber sie haben keinen.
Jetzt ist natürlich die interessante Frage: Hat man selbst irgendeine Möglichkeit, auszuschließen, dass es sich tatsächlich so verhält? Gibt es irgendeinen Weg, herauszufinden, ob die anderen _wirklich_ Bewusstsein haben?
Und da lautet die Antwort scheinbar: Nein, es gibt keinen. Denn offenbar ist der einzige Grund, weswegen wir anderen Menschen überhaupt Bewusstsein zuschreiben, ein Analogieschluss: Wir beobachten an uns selbst, dass bestimmte Verhaltensweisen immer mit bestimmten Bewusstseinsprozessen korreliert sind, und vermuten deshalb, dass es sich so auch bei anderen verhält. Aber das beweist natürlich nichts, und vor allem handelt es sich um einen sehr gewagten Induktionsschluss: Ein Schluss von einem einzigen Fall auf Milliarden andere...
Es ist nun auch sehr wichtig, klar zu sehen, dass dieses Szenario offenbar auch nicht durch irgendwelche naturwissenschaftlichen Fakten widerlegt werden kann. Denn: Wenn es stimmen würde, wäre ja alles überhaupt Beobachtbare genauso wie es jetzt ist! Dass es z.B. so aussieht, als würden die Menschen wahrnehmen, denken, traurig sein usw. kann man alles kausal und mechanistisch durch Bezugnahme auf Gehirnprozesse erklären, ohne überhaupt auf etwas Mentales Bezug nehmen zu müssen.
Auch evolutionsbiologisch gibt es keinen Grund, weshalb Bewusstsein, Gefühle usw. entstehen mussten. Es reicht doch vollkommen, wenn Lebewesen in entsprechenden Situationen ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen. Und dieses Verhalten können wir rein materialistisch erklären - warum sollten noch zusätzlich Bewusstseinsprozesse vorhanden sein?
also, was meint ihr?
übrigens glaubt in der heutigen Philosophie niemand, dass dieses "Problem" ein echtes Rätsel darstellt. Es wird nur immer wieder als Denkanregung verwendet.
Dennoch würden mich eure Lösungsvorschläge interessieren
Wie irgendwo schon mal gesagt, studiere ich u.a. Philosophie, und beschäftige mich im Moment mehr oder weniger intensiv mit einem Thema, das ich für eines der spannendsten philosophischen Probleme halte: Das Körper-Geist-Problem. Die Frage nach dem Verhältnis des Mentalen zum Physischen.
Viele meinen, seitdem wir das eine oder andere über die Funktion des Gehirns wissen, hätte sich das Problem verflüchtigt oder wäre nur noch eine Sache für Neurophysiologen. Aber ich garantiere: So ist es nicht Die moderne Philosophie des Geistes ist ein extrem komplexes, immer weiter wucherndes Gebiet. Wer auch nur versucht, sich durch diesen Urwald einen Weg zu bahnen, merkt schnell, dass es mit purer Empirie nicht getan ist...
Aber jetzt zur Sache. Mich interessiert, was ihr von dem folgenden Problem haltet, ein Gedankenexperiment, das in der Philosophie schon klassisch geworden ist und immer wieder auftaucht: Das sogenannte Zombieproblem.
also-
Jeder von uns hat die grundlegende Überzeugung, dass er selbst nicht der einzige Mensch mit Bewusstsein ist (und mit "Bewusstsein" meine ich das sogenannte "phänomenale Bewusstsein", das auch schon Empfindungsfähigkeit, Wahrnehmung usw. einschließt), sondern dass alle anderen Menschen und wohl auch die meisten höheren Tiere ebenfalls ein mentales Innenleben haben. Dieses mentale Innenleben denkt man sich meist als eine Art inneren Film oder ein inneres Theater; häufig wird auch von einem Bereich des Privaten gesprochen, der nur für die jeweilige Person zugänglich ist (im Gegensatz zur physischen Welt, die "öffentlich" ist, weil jeder von uns gleichermaßen auf sie Zugriff nehmen kann).
Was wäre aber, wenn diese basale Überzeugung falsch wäre? Was, wenn folgendes Gedankenexperiment wahr wäre: Nur du selbst (möge sich jeder angesprochen fühlen) hast Bewusstsein. Nur du spürst Schmerzen, denkst, hast Farbeindrücke, usw. Alle anderen Menschen verhalten sich zwar exakt so, als ob sie Schmerzen, Gedanken, Farbeindrücke usw. usw. hätten, in Wirklichkeit sind sie aber nur geistlose Zombies, bewegte Materie. Sie führen alle Handlungen, bis ins kleinste Detail genauso aus wie ein Mensch mit Geist, aber sie haben keinen.
Jetzt ist natürlich die interessante Frage: Hat man selbst irgendeine Möglichkeit, auszuschließen, dass es sich tatsächlich so verhält? Gibt es irgendeinen Weg, herauszufinden, ob die anderen _wirklich_ Bewusstsein haben?
Und da lautet die Antwort scheinbar: Nein, es gibt keinen. Denn offenbar ist der einzige Grund, weswegen wir anderen Menschen überhaupt Bewusstsein zuschreiben, ein Analogieschluss: Wir beobachten an uns selbst, dass bestimmte Verhaltensweisen immer mit bestimmten Bewusstseinsprozessen korreliert sind, und vermuten deshalb, dass es sich so auch bei anderen verhält. Aber das beweist natürlich nichts, und vor allem handelt es sich um einen sehr gewagten Induktionsschluss: Ein Schluss von einem einzigen Fall auf Milliarden andere...
Es ist nun auch sehr wichtig, klar zu sehen, dass dieses Szenario offenbar auch nicht durch irgendwelche naturwissenschaftlichen Fakten widerlegt werden kann. Denn: Wenn es stimmen würde, wäre ja alles überhaupt Beobachtbare genauso wie es jetzt ist! Dass es z.B. so aussieht, als würden die Menschen wahrnehmen, denken, traurig sein usw. kann man alles kausal und mechanistisch durch Bezugnahme auf Gehirnprozesse erklären, ohne überhaupt auf etwas Mentales Bezug nehmen zu müssen.
Auch evolutionsbiologisch gibt es keinen Grund, weshalb Bewusstsein, Gefühle usw. entstehen mussten. Es reicht doch vollkommen, wenn Lebewesen in entsprechenden Situationen ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen. Und dieses Verhalten können wir rein materialistisch erklären - warum sollten noch zusätzlich Bewusstseinsprozesse vorhanden sein?
also, was meint ihr?
übrigens glaubt in der heutigen Philosophie niemand, dass dieses "Problem" ein echtes Rätsel darstellt. Es wird nur immer wieder als Denkanregung verwendet.
Dennoch würden mich eure Lösungsvorschläge interessieren
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