Russische Raumfahrt - alte und neue Projekte

[xanrof]

Ich kann wirklich nicht verstehen, wie sich ein Fehler mehrere male einschleichen kann. Auch wenn andere einen Fehler machen, kann man daraus auch Schlussfolgerungen ziehen. Es muss doch möglich sein, alles so zu bauen, dass man es gar nicht falsch montieren kann.

Solche Fehler dürfen schlichtweg GAR NICHT vorkommen. Bei solch teuren Projekten würde ich (muss man) erwarten, daß jeder noch so kleine Schritt doppelt und dreifach kontrolliert wird.

Ich habe mal mit jemandem gesprochen, der an einer Kamera für ''Venus-Express'' mitgebaut hat. Da wurde jedes Bauteil mehrfach überprüft, jede kleine Schraube mit nem Drehmoment-Schlüssel angezogen.

Wenn ein ganzes Gerät falsch herum eingebaut wird, und es fällt weder in der Bauphase noch in der Testphase auf, das ist das schlicht hochnotpeinlich.

[horstfx]

Entwurf für Sojus-Nachfolger steht fest - PTK NP

Auf der diesjährigen MAKS wurde der Entwurf für den mondflugfähigen Sojus-Nachfolger vorgestellt. Damit soll wahlweise der LEO oder der Mond mit bis zu 4 Crewmitgliedern angeflogen werden.

Mit 17 m³ für die vierköpfige Besatzung ist das Raumschiff jedoch nichts für Leute mit Platzangst. Der Mond kann für bis zu 180 Tage angeflogen werden und bis zu 100 kg Nutzlast können mit zur Erde zurück gebracht werden.

Entwurf für neues russisches Raumschiff steht

[Thomas W. Riker]

Interessant ist, dass die Mondvariante sogar bis zu Lagrangepunkten fliegen können soll.
Damit könnten a la Hubble ST durch die Space Shuttles evtl weiter entfernte Sonden repariert oder Proben zur Erde zurückbefördert werden. Ob die Kapseln wirklich bis zu 5 Missionen durchführen können, erscheint mir gewagt.

[Spocky]

Mit 17 m³ für die vierköpfige Besatzung ist das Raumschiff jedoch nichts für Leute mit Platzangst.

Das Apollo-Modul hatte nur knapp über 6 m³ und das für 3 Besatzungsmitglieder. Dagegen sind 17 m³ geradezu luxuriös.

Die 100 kg Nutzlast, die mit zurückgebracht werden können liegen aber IIRC im Bereich der Apollokapsel. Bei Apollo 17 wurden 110 kg Mondgestein mitgebracht.

[xanrof]

Das Apollo-Modul hatte nur knapp über 6 m³ und das für 3 Besatzungsmitglieder. Dagegen sind 17 m³ geradezu luxuriös.

Die 100 kg Nutzlast, die mit zurückgebracht werden können liegen aber IIRC im Bereich der Apollokapsel. Bei Apollo 17 wurden 110 kg Mondgestein mitgebracht.

Bei Apollo 17 war auch zum ersten Mal ein (echter) Geologe dabei.
Die schleppen doch immer zu viel mit nach Hause - hab ich mal gehört.

Spaß beiseite: Wenn man sich die Zeichnung (im Beitrag von horstfx) ansieht und das mit den Apollokapseln vergleicht, kann man schon erkennen, wieviel mehr Platz darin ist. Das dürfte wichtig sein, wenn die Mission mal etwas länger gehen soll.

Aber trotzdem: (maximal) 180 Tage mit 4 Leuten auf 17 m3 ? Wuahh



PS: Ich habe die bisherigen 4 Beiträge hierzu mal in diesen, bereits bestehenden, Thread verschoben

[Spocky]

Ja, das Gerücht mit den Geologen kenne ich auch

Allerdings rührte auch eines der späteren Probleme bei Apollo 13 daher, dass man bei den Umplanungen zunächst nicht bedachte, dass die Raumkapsel auf dem Rückflug zur Erde deutlich leichter sein würde als ursprünglich geplant, weil man da auch von ca. 90 kg Probenmaterial ausgegangen war und somit dann doch noch etliche Kurskorrekturen notwendig wurden.

Was der Gute Herr Dr. Schmitt jedoch leisten konnte war, dass er wesentlich sinnvollere Proben sammeln konnte, weil er genau wusste, was noch gebraucht wird und was vollkommen unnötig war.

[horstfx]

Kommt mir das eigentlich wegen der Zeichnung nur so vor oder ist die Kapsel gleichzeitig der Mondlander? Das würde den Flug natürlich deutlich vereinfachen wenn man nur einmal die Kapsel in den Orbit schießen muss statt Kapsel und Lander, zumal man dann vermutlich auch keine Rakete im Format der schweren SLS braucht um das Ding Richtung Mond zu schicken.

[Thomas W. Riker]

Kommt mir das eigentlich wegen der Zeichnung nur so vor oder ist die Kapsel gleichzeitig der Mondlander? Das würde den Flug natürlich deutlich vereinfachen wenn man nur einmal die Kapsel in den Orbit schießen muss statt Kapsel und Lander, zumal man dann vermutlich auch keine Rakete im Format der schweren SLS braucht um das Ding Richtung Mond zu schicken.

Sieht wirklich so aus. Ich frage mich nur, ob dann der Lander genügend Treibstoff hat, um wieder in der Orbit zu starten, und ob im Mond-Orbit eine Einheit wartet, die die Kapsel zurück zur Erde befördert.
Der Lander hat ja mehr Masse, nicht zu vergessen bis zu vier Kosmonauten incl Raumanzug, als die Landeeinheiten des Apollo-Programms.