Pluto, Charon und die Sonde ''New Horizons'' - SciFi-Forum

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Pluto, Charon und die Sonde ''New Horizons''

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    #91
    Ich habe gerade auf hubblesite.org nachgesehen, aber selbst dort steht keine Belichtungszeit. Auf jeden Fall lange.

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      #92
      NEW HORIZONS
      Pluto Sonde New Horizons besteht erste Tests

      30. März 2006

      In ersten Tests wurden sechs der sieben Bordinstrumente erfolgreich daraufhin getestet, ob sie den Start unbeschadet überstanden haben. Die Tests werden noch bis Mitte April andauern.


      "Die Instrumente senden reichlich Daten, aus denen hervorgeht, dass sie genau so funktionieren, wie es vorgesehen ist," sagt Mark Tapley, Systemingenieur für die New Horizons-Nutzlast. Alan Stern, New Horizons-Chefforscher fügt hinzu, "Das wissenschaftliche Missionsteam strahlt aufgrund des Wissens, dass die gesamte Nutzlast den Stress des Starts bei bester Gesundheit überlebt hat."

      Während des Frühlings und des Sommers wird sich das Team weiteren Tests zuwenden und sicherstellen, dass jedes der Instrumente vollständig funktioniert und wissenschaftliche Daten senden kann. Diese Tests beinhalten neben Kalibrierungen verschiedener Instrumente auch das sogenannte "first light" (erstes Licht - der erste Blick durch ein Teleskop, Fernrohr, o.ä.).



      Künstlerische Darstellung des Vorbeifluges der New Horizons am Jupiter.
      (Bild: Dan Durda (SwRI) )


      Bisher hat lediglich das Instrument "Student Dust Counter" (SDC - studentischer Staubzähler) diese Sammlung von Erprobungen über sich ergehen lassen und sammelt nun Daten entlang seines Weges zum Jupiter über Staub, der durch Einschläge entstanden ist. Das erste von Studenten entwickelte Instrument, dass auf einer Planetenmission der NASA mitfliegt, das SDC, wird auf seiner langen Reise mikroskopisch kleine Stauppartikel aufspüren, die durch Kollisionen zwischen Asteroiden, Kometen und Kuiper-Objekten entstanden sind. Dies ermöglicht den Wissenschaftlern einen einmaligen Blick darauf, wie sich Kollisionsrückstände im Sonnensystem ausbreiten.

      Die vollständige Inbetriebnahme der Nutzlast soll im frühen Herbst abgeschlossen sein, einige Monate, bevor New Horizons im Februar 2007 das Jupitersystem durchqueren wird. "Die Begegnung mit Jupiter wird eine Art vertrauenbildende Maßnahme sein, wenn wir die Leistung der Instrumente in einem echten Vorbeiflug erleben," sagt Tapley.

      Quelle: Raumfahrer.net / NASA

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        #93
        Trabanten-Taufe
        Namen für neue Pluto-Monde stehen fest

        21. Juni 2006

        Erst im vergangenen Jahr haben Forscher zwei neue Monde des Planeten
        Pluto entdeckt. Jetzt haben die Trabanten Namen bekommen - die schon
        jetzt bekannt wurden, obwohl die offizielle Taufe erst für Freitag geplant ist.




        Während Astronomen noch immer darüber streiten, ob Pluto weiterhin als Planet gelten oder zum Asteroiden degradiert werden soll, haben Forscher im Mai vergangenen Jahres zwei neue Monde im Orbit um Pluto gefunden. Die Objekte, auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops als schwache Punkte sichtbar, wurden vorläufig S/2005 P1 und S/2005 P2 genannt.

        Anfang dieses Jahres wurde die Entdeckung des Teams von Harold Weaver von der Johns Hopkins University in Baltimore offiziell bestätigt - damit war der Weg frei zur offiziellen Namensvergabe. Wie der Onlinedienst des Fachmagazins "Science" nun vorab berichtet, sollen S/2005 P1 und S/2005 P2 künftig Nix und Hydra heißen. Die offizielle Bekanntmachung werde am Freitag durch die Internationale Astronomische Vereinigung (IAU) mit Sitz in Paris erfolgen.

        Die Forscher um Weaver und seinen Kollegen Andrew Steffl vom Southwest Research Institute in Boulder hatten als Entdecker das Vorschlagsrecht für die Namen der beiden Monde. Sie sind nun - genau wie Pluto selbst - nach Unterwelt-Gestalten aus der der römisch-griechischen Mythologie benannt.

        Nix ist von der Göttin der Nacht und der Mutter des Charon, Nyx, abgeleitet. Da der Name Nyx aber schon an einen Asteroiden vergeben war, wandelten die Forscher ihren Vorschlag kurzerhand in Nix um. Hydra ist in der Mythologie ein neunköpfiges Seeungeheuer, das die Unterwelt bewacht. "Wir mussten eine gigantische Liste an Namen berücksichtigen", sagte Steffl. "Aber es hat Spaß gemacht."

        Die beiden neu benannten Plutomonde sind Schätzungen zufolge bis zu 170 Kilometer groß. Der schon 1978 entdeckte Mond Charon ist mit 1200 Kilometern Durchmesser deutlich größer. Sein Name stammt aus der Geschichte um den Fährmann Charon, der die Schatten der Toten über den Unterweltfluss Styx in das Totenreich Plutos übersetzte.


        Quelle: spiegel.de





        IAU
        Plutos Schicksal und der Status von 2003 UB313

        von Stefan Deiters
        astronews.com
        14. August 2006

        Ab heute treffen sich Astronomen aus aller Welt zur alle drei Jahre
        stattfindenden Generalversammlung der Internationalen Astronomischen
        Union in Prag. Mit Spannung wird erwartet, ob die Delegierten eine
        eindeutige Definition für den Begriff Planet festlegen. Pluto könnte
        dadurch seinen Planetenstatus verlieren oder 2003 UB313 zum zehnten
        Planeten ernannt werden.



        2003 UB313: Bald ein Planet?
        Bild: NASA / ESA und A. Schaller


        Eine Frage beschäftigt nicht nur Astronomen seit vielen Jahren: Wie viele Planeten gibt es eigentlich in unserem Sonnensystem? Begonnen hat die aktuelle Diskussion Anfang 1999 und der erste Artikel von astronews.com stellte am 1. Februar 1999 die Frage: Ist Pluto bald die Nummer 1? Nummer 1 der Kuiper-Gürtel-Objekte nämlich, von denen es eine große Anzahl jenseits der Neptunbahn gibt. Pluto, da sind sich die Astronomen einig, ist von seiner Entstehungsgeschichte her ein Objekt des Kuiper-Gürtels und weniger ein Planet.

        Vor rund 7,5 Jahren beendete die Internationale Astronomische Union die Diskussion mit einer einfachen Stellungnahme: Eine Statusänderung von Pluto sei nicht vorgesehen. Pluto behielt seinen Planetenstatus und für einige Zeit wurde es etwas ruhiger um diese Frage. Zwar wurden immer mehr Objekte des Kuiper-Gürtels entdeckt, doch waren sie alle kleiner als der neunte Planet - bis zum Juli 2005.

        Mit der Entdeckung des Objektes 2003 UB313 entbrannte die Diskussion aufs neue, denn dieses Objekt hatte in etwa die gleiche Größe wie Pluto und war vielleicht sogar etwas größer. Klar war wiederum, dass auch das oft als "Xena" bezeichnete Objekt zu den Kuiper-Gürtel-Objekten gehörte. Doch warum darf Pluto ein Planet sein, wenn dieser Status 2003 UB313 verweigert wird?

        Die Diskussion ist bis heute nicht entschieden. Entscheiden kann dies nur die Internationale Astronomische Union und deren Mitglieder treffen sich in den kommenden zwei Wochen in Prag zu ihrer alle drei Jahre stattfindenden Generalversammlung. Viele Beobachter erwarten daher, dass die Fachleute in Prag auch eine Entscheidung darüber treffen, wie man es mit "Xena" und weiteren zu erwartenden Entdeckungen halten will - und ob Pluto immer noch als Planet zu zählen ist oder nicht. Es kann also durchaus sein, dass diese Tagung der Astronomen ein durchaus dramatisches Ergebnis hat: Wir verlieren einen Planeten oder bekommen mindestens einen hinzu.


        Quelle: astronews.com



        Size Comparison (Diameter)

        Zuletzt geändert von STS-Chris; 14.08.2006, 14:28.

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          #94


          Nix ist für ein deutsches Ohr wohl ein sehr verunglückter Name

          Das mit der Tagung zu Pluto hab ich auch grad auf Wikipedia gelesen, aber du bist mir mit der NAchricht mal wieder zuvor gekommen. Davon abgesehen hab ich trotz Wikipedia-Suche keinen Artikel dazu gefunden.
          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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            #95
            Nix ist für ein deutsches Ohr wohl ein sehr verunglückter Name
            "Sie sind auch Astronom?" - "Ja." - "Und was haben Sie so entdeckt?" - "Nix."
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              #96
              Zitat von Bynaus
              "Sie sind auch Astronom?" - "Ja." - "Und was haben Sie so entdeckt?" - "Nix."
              Echt genial!

              Bin ja mal gespannt was jetzt bei dieser Versammlung am Ende rauskommen wird. Aber es scheint ja so, dass wir auf jeden Fall keine 9 Planeten mehr haben, sondern entweder 8 (wenn Pluto nicht mehr als Planet anerkannt wird) oder mind. 10 (wenn 2003 UB313 und vllt auch andere Objekte als Planet klassifiziert werden).

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                #97
                Ich habe heute gelesen, man hätte sich praktisch auf eine Definition geeinigt, die "einfach und wissenschaftlich" sei. Ich frage mich, was das sein kann - vermutlich die Kugelform. Danach hätten wir mindestens 20 Planeten im Sonnensystem... Das Populationskriterium ist wohl einfach zu kompliziert, um als "einfach" zu gelten...

                Ich persönlich würde eine 8-Planeten-Regelung, basierend auf Kugelform und Population, bevorzugen.
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                  #98
                  Was war eigentlich nochmal schnell das Populationskriterium?

                  Ich finde dazu leider weder bei dir, noch bei Wikipedia einen Artikel
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                    #99
                    Das Populationskriterium funktioniert so: Ein Planet ist ein Objekt, das rund ist UND das auf seiner Bahn das dominierende Objekt ist. Ein dominierendes Objekt ist er dann, wenn er z.B. den grössten Teil der Masse der Objekte auf ähnlichen Bahnen auf sich vereinigt. Die Erde z.B. erfüllt dieses Kriterium problemlos: sie ist viel massiver als alle erdnahen Asteroiden, die da sonst noch rumwuseln. Bei Ceres ist es anders: Obwohl der rund und der massivste aller Asteroiden ist, teilt er sich die Bahn mit einer vielzahl von Körpern, die zusammen seine eigene Masse praktisch aufwiegen, das gleiche gilt für Pluto.
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                      Ah, ok. Danke, jetzt hab ich das verstanden.

                      Wie sieht es mit Charon aus? Zählt der als Doppelsystem zu Pluto dazu, oder ist er ein Teil der Masse, die Pluto den dominanten Status entzieht?
                      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                      endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                        Für das Populationskritierium spielen Monde keine Rolle, es geht nur um die anderen Körper, die ebenfalls die Sonne (auch einer ähnlichen Bahn) umkreisen.
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                          Okay, aber was wäre denn gewesen, wenn z.B. der Mars auf seiner Umlaufbahn um die Sonne nicht alleine wäre sondern von einem (oder sogar zwei) anderen ungefähr gleich großem runden Objekt in stetig gleichem Abstand begleitet wird (solche Objekte werden glaub ich auch als Trojaner bezeichnet). Wäre dann der Mars kein Planet mehr?

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                            Trojaner sind nur dann langfristig stabil, wenn sie weniger als 1/24 der Masse des zweitgrössten Objekts des Dreiersystems (in diesem Fall Mars) haben. Die Natur ist also auch der Meinung, dass das Populationskriterium wichtig ist...

                            Das heisst, wenn es solche Objekte gäbe, dann wären sie sehr klein, und Mars bliebe ein Planet. Wären sie sehr gross, dann wären sie früher oder später aus ihrer Bahn geworfen worden, und wir müssten uns keine Gedanken darüber machen, ob sie nun Planeten sind oder nicht.
                            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                              Zitat von Bynaus
                              Trojaner sind nur dann langfristig stabil, wenn sie weniger als 1/24 der Masse des zweitgrössten Objekts des Dreiersystems (in diesem Fall Mars) haben. Die Natur ist also auch der Meinung, dass das Populationskriterium wichtig ist...

                              Das heisst, wenn es solche Objekte gäbe, dann wären sie sehr klein, und Mars bliebe ein Planet. Wären sie sehr gross, dann wären sie früher oder später aus ihrer Bahn geworfen worden, und wir müssten uns keine Gedanken darüber machen, ob sie nun Planeten sind oder nicht.
                              Na bitte, dann hat sich das ja erledigt. Du weißt ja ganz schön viel.

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                                Überraschende Entscheidung
                                Pluto ist kein Planet mehr

                                24. August 2006

                                Die International Astronomical Union hat Pluto überraschend den
                                Planetenstatus aberkannt. Der neuen Definition zufolge gibt es nur noch
                                acht Planeten - und nicht zwölf, wie mancher erwartet hatte.


                                Das Schicksal von Pluto stand am heutigen Donnerstag auf der Tagesordnung des Astronomie-Kongresses in Prag. Und die Abstimmung unter den 2500 Wissenschaftlern ging nicht gut aus für den Himmelskörper: Pluto gilt nicht mehr als Planet.

                                Ursprünglich wollte die International Astronomical Union ( IAU) die Planeten-Definition so weit fassen, dass Pluto unangetastet geblieben wäre und unser Sonnensystem zusätzlich drei weitere Planeten erhalten hätte. Doch der vorab veröffentlichte Vorschlag stieß auf Kritik - und wurde modifiziert.

                                Nach der heutigen Abstimmung gibt es acht klassische Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun), Zwergplaneten und Kleinkörper. Pluto zählt damit ab sofort zu den Zwergplaneten. Unter den Kleinkörpern werden Asteroiden, Kometen und andere Objekte zusammengefasst, die keine Monde sind und die Sonne umkreisen.

                                Die ursprüngliche Bezeichnung "Plutone" für eine neue Klasse von Objekten unterhalb der Planeten stieß vor allem in der Gemeinde der Geoforscher, die den Begriff bereits anderweitig verwenden, auf Widerspruch und wurde verworfen.

                                Nachbarschaft von kosmischem Material freigeräumt?

                                Als Planeten gelten künftig alle Himmelskörper, die auf einer kreisnahen Bahn die Sonne umlaufen und ausreichend Masse haben, damit die eigene Schwerkraft sie zu annähernd kugelförmiger Gestalt (hydrostatisches Gleichgewicht) zusammenzieht. Außerdem müssen sie ihre Nachbarschaft von anderem kosmischen Material freigeräumt haben.

                                Letzteres trifft auf Pluto nicht zu, der sich im sogenannten Kuiper-Gürtel mit zahlreichen anderen Himmelskörpern bewegt. Pluto soll daher künftig zu den Zwergplaneten gehören, die nach Auffassung der IAU trotz des Namens keine Planeten sind. Eine Resolution, die acht Planeten als "klassische Planeten" zu bezeichnen, wurde abgelehnt.

                                Charon geht leer aus

                                Zu der voraussichtlich rasch wachsenden Gruppe der Zwergplaneten gehören auch Ceres aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sowie das Objekt 2003 UB313 jenseits der Plutobahn, das von seinen Entdeckern vorläufig Xena getauft worden war. Plutos Begleiter Charon, der größte seiner drei Monde, bleibt dagegen der Zwergplanetenstatus verwehrt.

                                Der Entscheidung auf dem Fachkongress in Prag, an der Wissenschaftler aus 75 Ländern teilnehmen, gingen mehr als einwöchige hitzige Debatten voraus. Es ist das erste Mal, dass formell festgelegt wurde, was ein Planet ist und was nicht. Bislang gab es dafür keine eindeutigen Kriterien.

                                Eine exakte Definition des Begriffs Planet war notwendig geworden, weil durch die immer bessere Beobachtungstechnik die Zahl von Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems beständig steigt. In der jüngeren Vergangenheit hatten bereits mehrere Forschergruppen die Entdeckung eines zehnten Planeten für sich reklamiert.

                                hda/dpa/AP/Reuters


                                Quelle: spiegel.de

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