Kleinkörper des äußeren Sonnensystems (Centauren+Neptuner, TNOs & Kuipergürtel) - SciFi-Forum

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Kleinkörper des äußeren Sonnensystems (Centauren+Neptuner, TNOs & Kuipergürtel)

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    Gestern lief im Rahmen von Alpha-Centauri eine Sendung zum Thema Sedna, die hochinteressant war. Darin wurde berichtet, dass Sedna (seine Bahn) möglicherweise ein Beweis dafür liefert, dass unsere Sonne in einem größeren Sternenhaufen entstanden ist und vermutlich sogar ursprünglich als Mehrfachsystem. Sedna soll dabei ein Gebilde gewesen sein, das dabei war herausgekegelt zu werden, es muss aber dabei von einem ziemlich massiven Objekt behindert wurden sein und das soll ein ehemaliger Begleitstern unserer Sonne gewesen sein, der inzwischen seinerseits rausgekegelt wurde. ICh hab mir daheim mal ein paar mehr Informationen abgeschrieben, die ich noch nachreichen werde.
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      Wenn ich das so lese, muss ich ständig daran denken, dass die Drake-Gleichung ständig mehr Parameter bekommt...
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        Was kommt denn diesmal noch dazu? Die Wahrscheinlichkeit für ein Mehrfachsystem, aus dem überflüssige Sterne hinausgekegelt werden?

        Also wie angekündigt noch ein paar Zusätze, hab leider nicht von Anfang an mitnotiert, aber man kann die Sendung ja auch sicher irgendwo auf www.br-alpha.de anschauen.

        Also wie gesagt war Sedna auf dem Weg raus, wurde aber abgehalten. Aus der doch relativ geringen Entfernung von 90 AE kann man schließen, dass das enorm massive Objekt sich deutlich innerhalb der Oortschen Wolke aufgehalten haben muss. Dies deutet darauf hin, dass die Sonne wohl in einem Sternenhaufen entstand und wohl auch als Mehrfachsystem, dass aber der Begleiter sehr früh rausgekegelt worden sein muss.

        Was nettes hat der Prof. Lesch dann auch noch dazu gesagt, woher man die Größe von Sedna kennt. Man kann messen, wie warm der (mögliche) Planet ist und man kann messen, wie intensiv die Strahlung ist, die er abgibt. Die Intensität wiederum ist abhängig von der Größe, ein Streichholz ist ja auch so heiß, wie ein Lagerfeuer, aber man kann sich nicht daran wärmen
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          Was kommt denn diesmal noch dazu? Die Wahrscheinlichkeit für ein Mehrfachsystem, aus dem überflüssige Sterne hinausgekegelt werden?
          Vielleicht? Der sonnenähnliche Stern Tau Ceti ist ein Einzelstern, aber sein Kuipergürtel enthält rund zehn mal mehr Masse als jener der Sonne. Das hat zur Folge, dass folgenschwere Kollisionen mit Kometen und Asteroiden auf einem Planeten in diesem System rund zehn mal häufiger sind... und damit Leben seltener.

          Möglicherweise hat also der herausgekegelte Stern den Kuipergürtel noch rechtzeitig zurecht gestuzt, so dass wir heute nur alle 100 Millionen Jahre einen massiven Einschlag haben und nicht alle 10 Millionen Jahre...
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            Woher kennt man eigentlich den Kuipergürtel eines anderen Sternes? Den wird man doch wohl nicht direkt beobachten können, oder?
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              Doch - natürlich nicht die einzelnen Objekte, aber die Tatsache, dass ein diese Objekte und vor allem der Staub, der bei Kollisionen zwischen diesen Objekten entsteht, überschüssige Infrarotstrahlung abstrahlt, die sonst nicht da wäre.

              Beispiele: http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=18792
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                Axo, durch die bei der Kollision entstehende Wärme wird also als Indikator genommen? Genaugenommen eigentlich logisch

                Und um wieviel dichter ist der dortige Kuipergürtel?
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                  Die Wärme stammt nicht von den Kollisionen selbst, sondern von der Einstrahlung des Zentralsterns, es ist also reflektierte Strahlung. Es ist die räumliche Strahlungsverteilung (die Quelle ist nicht fast punktförmig wie sonst, sondern verteilt sich über ein grösseres Gebiet), die als Indikator dient.

                  Bei diesen Planetensystemen weiss ich es nicht - ich kenne vor allem das Tau Ceti Beispiel. Im dortigen Kuipergürtel gibt es rund 10 mal mehr Masse als in unserem.
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                    Macht die Wärme vom Zentralgestirn tatsächlich noch so viel mehr aus, als die bei einer Kollision entstehende, oder ist eine Kollision selbst dort noch viel seltener, als nötig wäre für eine direkte Detektion?
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                      Eher das zweite - Kollisionen ereignen sich nicht gerade häufig. Denoch, Staub hat nur eine kurze Überlebenszeit (dann wird er fortgeweht), der reine Umstand, dass wir Staubscheiben entdecken, deutet auf einigermassen häufige Kollisionen hin. Die Wärmestrahlung, die dabei entsteht, ist sicher nicht zu verachten, aber ich schätze, die Strahlung des Sterns überwiegt immer noch.
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                        Zitat von Bynaus
                        Vielleicht? Der sonnenähnliche Stern Tau Ceti ist ein Einzelstern, aber sein Kuipergürtel enthält rund zehn mal mehr Masse als jener der Sonne. Das hat zur Folge, dass folgenschwere Kollisionen mit Kometen und Asteroiden auf einem Planeten in diesem System rund zehn mal häufiger sind... und damit Leben seltener.

                        Möglicherweise hat also der herausgekegelte Stern den Kuipergürtel noch rechtzeitig zurecht gestuzt, so dass wir heute nur alle 100 Millionen Jahre einen massiven Einschlag haben und nicht alle 10 Millionen Jahre...
                        Kann man das denn so einfach rechnen ? Mehr Masse bedeutet ja auf der anderen Seite auch daß größere Objekte entstehen können die dann wiederum einen erheblichen Teil der kleineren Objekte einfangen - ich könnte mir schon vorstellen daß da die Beziehung zwischen Masse - und Anzahl der Objekte etwas komplizierter ist.

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                          Mehr Masse bedeutet ja auf der anderen Seite auch daß größere Objekte entstehen können die dann wiederum einen erheblichen Teil der kleineren Objekte einfangen
                          Nicht unbedingt. Wir müssen auch erst mal klären, von welcher Masse wir reden: die Staubscheibe, die den Stern am Anfang seines Lebens umgibt, ist in beiden Fällen vermutlich ähnlich massiv, das heisst, von der Staubscheibe mit vielleicht 10-100 Jupitermassen, die den Stern umkreisen, entstehen einige Planeten, der grösste Teil der Scheibe wird jedoch schnell weggeblasen (Untersuchungen an jungen Sternen legen nahe, dass nach 8 Mio Jahre die meisten Staubscheiben verschwunden sind).

                          Wir sprechen also von der Masse, die übrig bleibt. In dieser Scheibe bilden sich kaum mehr neue Planeten, es gibt zwar noch etwas Akkretion, aber die eigentliche Planetenbildungsphase ist mit dem Wegblasen der Staubscheibe vorbei. Bei der Sonne führt nun (vielleicht, mutmasslich, eventuell...) die Anwesenheit eines anderen Sterns dazu, dass die verbleibende Scheibe aus Planetoiden um 90% dezimiert wurde. Bei Tau Ceti (vielleicht, mutmasslich, eventuell...) eben nicht. Zu jedem Zeitpunkt gibt es also 10 mal mehr Objekte im Tau Ceti System als im Sol System - und damit sollten jederzeit einige Kometen am Himmel sichtbar sein - Impakte sind damit häufiger.
                          Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                            Der "mutmassliche 10. Planet", der nach der neuen Definition ein "Zwergplanet" ist, hat einen Namen erhalten: Eris, der Mond heisst Dysnomia. Eris war die griechische Göttin des Streits... gar nicht mal so unpassend...

                            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                              Ah, schon zu wissen, woherder Begriff Zankapfel kommt

                              Passenderweise ist Dysnomia dieTochter von Eris, also auch das passt ganz gut
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                                Ah, schon zu wissen, woherder Begriff Zankapfel kommt

                                Passenderweise ist Dysnomia dieTochter von Eris, also auch das passt ganz gut
                                Übrigens ist Dysnomia der Göttin der Gesetzlosen.



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                                "The Earth is the cradle of humanity, but one can not live in a cradle forever."
                                -Konstantin Tsiolkovsky

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