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Der Dinosaurier-Thread (ohne KT-Event)

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    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Gut, sind jetzt nicht übermäßig viele, aber ja, das kommt vor. Allerdings hab ich grad keine Infos darüber, wie viele Süßwasser-Arten es in prähistorischer Zeit gab.
    Bullenhaie wurden auch schon mal kilometerweit flusseinwärts gesichtet und es gab deswegen auch Todesfälle bei Schwimmern. Ich wollte auch nur die Aussage relativieren, dass der Spinosaurus im Meer geschwommen sein soll, um Haie zu fressen. In Strandnähe und in Mangrovendeltas erwischt er die nämlich auch.
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      Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
      Bullenhaie wurden auch schon mal kilometerweit flusseinwärts gesichtet und es gab deswegen auch Todesfälle bei Schwimmern. Ich wollte auch nur die Aussage relativieren, dass der Spinosaurus im Meer geschwommen sein soll, um Haie zu fressen. In Strandnähe und in Mangrovendeltas erwischt er die nämlich auch.
      Das mit Sicherheit, ja.

      Mir ist nur auch aufgefallen, dass ich noch nie von Haifischzahn-Funden in Flussablagerungen gehört habe, obwohl es die sicher geben muss. Die Amazonasrochen stammen ja immerhin von Arten aus dem Pazifik ab, es muss sie also bereits gegeben haben, als der Fluss noch in die andere Richtung floss, vor der Bildung der Anden.

      Da sowohl Haie als auch Rochen ja Knorpelfische sind, sind von ihnen in der Regel nur die Zähne erhaltungsfähig, aber gerade die verlieren sie auch mal ganz gerne. Trotzdem hab ich noch nichts von solchen Funden gehört, wobei ich mich jetzt auch nicht wirklich drum bemüht habe, aber sonst hört man so vieles.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
        Es gibt neue interessante Erkenntnisse zum Spinosaurus. Offensichtlich war er ein sehr guter Schwimmer und er jagte im Meer womöglich unter anderem nach Haien:
        Scientists Report First Semiaquatic Dinosaur, Spinosaurus ? National Geographic Society Press Room

        Es gibt zwar auch ein BBC-Video dazu, aber das kann man in Deutschland nicht sehen. Vielleicht kann uns ja xanrof berichten, was darin gezeigt wird:
        Spinosaurus fishes for prey - Planet Dinosaur - BBC - YouTube
        Eine neuere Rekonstruktion des Tieres soll am Sonntag um 19.30 Uhr im ZDF zu sehen sein, bei Terra X:

        TV-Doku zeigt neu rekonstruierten Spinosaurus - SPIEGEL ONLINE
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          Ich hab gestern eine interessante Doku gefunden:
          Kanal abonnieren und keinen Film mehr verpassen: https://www.youtube.com/channel/UClyuw-OWE6taGFv0reZI6eQ?sub_confirmation=1 | Diese eindrucksvolle National ...


          Demnach könnte sich die Anzahl bekannter Dinosaurier um ein Drittel reduzieren, da wohl einige keine eigene Art sind, sondern nur andere Altersstufen, d.h. z.B. Nanotyrannus und Gorgosaurus sind nur junge T-Rex, wenn die Theorie stimmt.

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            Ohne die Doku jetzt gesehen zu haben (Zeit- und Lautsprechermangel):

            Juvenile Formen sollten sich gerade bei Wirbeltieren doch recht leicht erkennen lassen durch den höheren Knorpelanteil. Freilich ist der fossil nicht erhalten, aber man kann an den Gelenken erkennen, wie viel Knorpel dazwischen gelegen haben muss. Ich kann es zwar nicht ausschließen, aber mich würde wundern, wenn sich derlei Irrtümer so lange gehalten hätten.
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              nach der Doku ging man bisher einfach davon aus, das Jungtiere nur kleinere Versionen der Erwachsenen waren und sich nicht veränderten.
              Beim Triceratops und einem zweiten Dinosaurier (dessen Name ich nicht aussprechen kann und daher schonwieder vergessen hab), hat man das in der Doku sehr plausibel erklärt.
              das ist ähnlich wie bei Nashornvögeln, wo erst die Erwachsenen ein voll ausgebildetes Horn haben

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                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Juvenile Formen sollten sich gerade bei Wirbeltieren doch recht leicht erkennen lassen durch den höheren Knorpelanteil. Freilich ist der fossil nicht erhalten, aber man kann an den Gelenken erkennen, wie viel Knorpel dazwischen gelegen haben muss. Ich kann es zwar nicht ausschließen, aber mich würde wundern, wenn sich derlei Irrtümer so lange gehalten hätten.
                Naja, aber sollte sich der Abstand zwischen Gelenkknochenteilen nicht durch die Diagenese verringern, wenn der Knorpel erstmal weg ist? Oder kann man das tatsächlich an den Knochen selbst erkennen, wie dick diese von Knorpel umgeben waren (ohne Abstände in den Fossis zu messen)?
                .

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                  Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                  Ohne die Doku jetzt gesehen zu haben (Zeit- und Lautsprechermangel):

                  Juvenile Formen sollten sich gerade bei Wirbeltieren doch recht leicht erkennen lassen durch den höheren Knorpelanteil. Freilich ist der fossil nicht erhalten, aber man kann an den Gelenken erkennen, wie viel Knorpel dazwischen gelegen haben muss. Ich kann es zwar nicht ausschließen, aber mich würde wundern, wenn sich derlei Irrtümer so lange gehalten hätten.
                  Das größere Problem besteht meiner Kenntnis nach darin, dass viele Artbeschreibungen von Dinosauriern - und übrigens auch fossilen Vögeln - auf einem bis zwei Knochen oder auch nur Bruchstücken davon basieren. Das ist zwangsläufig mit großen Unsicherheiten behaftet.

                  Mit mehr verfügbarem Material - so wie oben erwähnt auch von Individuen unterschiedlichen Alters und Geschlechts - lassen sich auch die Taxa reduzieren, weil man die Gemeinsamkeiten erkennt.
                  Zuletzt geändert von Liopleurodon; 25.11.2014, 17:28.
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                    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                    Naja, aber sollte sich der Abstand zwischen Gelenkknochenteilen nicht durch die Diagenese verringern, wenn der Knorpel erstmal weg ist? Oder kann man das tatsächlich an den Knochen selbst erkennen, wie dick diese von Knorpel umgeben waren (ohne Abstände in den Fossis zu messen)?
                    IIRC ist letzteres der Fall, da hab ich mich falsch ausgedrückt.

                    Ich hatte in der Vorlesung "Evolution der Wirbeltiere" einen Dozenten vom Senckenberg-Museum, der es uns eben so erklärt hat. Er hat uns auch gesagt, wir sollen mal beim Hähnchen-Essen die Knochen richtig freilegen, so dass alles zusammen bleibt, weil wir so am besten etwas über die Anatomie des Skelettes lernen können.
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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      IIRC ist letzteres der Fall, da hab ich mich falsch ausgedrückt.

                      Ich hatte in der Vorlesung "Evolution der Wirbeltiere" einen Dozenten vom Senckenberg-Museum, der es uns eben so erklärt hat. Er hat uns auch gesagt, wir sollen mal beim Hähnchen-Essen die Knochen richtig freilegen, so dass alles zusammen bleibt, weil wir so am besten etwas über die Anatomie des Skelettes lernen können.
                      Ah, danke.

                      Hm, das stell ich mir gerade bildlich vor, wie man in trauter Zweisamkeit im Hähnchen-Restaurant sitzt, und der Geo-Ehemann fängt, die Knochen zu sortieren...
                      .

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                        Das ist ja noch gar nichts gegenüber der Professorin im Präpkurs, die ihre am Vortag verstorbene Katze als Objekt mitbrachte.

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                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          Ah, danke.

                          Hm, das stell ich mir gerade bildlich vor, wie man in trauter Zweisamkeit im Hähnchen-Restaurant sitzt, und der Geo-Ehemann fängt, die Knochen zu sortieren...
                          Das sollte bei dir doch kein Problem sein und bei mir bin ich sowieso derjenige, der in dem Fall das Fleisch verteilt. Hähnchen essen wir auch nur selten und wenn, dann zuhause. Auf jeden Fall sind Vogel auch in sofern besonders gut geeignet, da sie selbst ja auch überlebende Dinosaurier sind.

                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Das ist ja noch gar nichts gegenüber der Professorin im Präpkurs, die ihre am Vortag verstorbene Katze als Objekt mitbrachte.
                          Wow, heftig. Präpkurs ist - nehm ich mal an - was anderes als das, was bei uns Schnippelkurs hieß? Bei uns war ja der Höhepunkt, dass wir eine Ratte sezieren durften. Präp klingt für mich eher nach ausstopfen.
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                            Nein, Präparieren ist Schnibbeln.

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                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              Naja, aber sollte sich der Abstand zwischen Gelenkknochenteilen nicht durch die Diagenese verringern, wenn der Knorpel erstmal weg ist? Oder kann man das tatsächlich an den Knochen selbst erkennen, wie dick diese von Knorpel umgeben waren (ohne Abstände in den Fossis zu messen)?
                              Generell ja. Allerdings hängt das auch stark vom Erhaltungsgrad des Materials ab. Wenn man es dann noch mit einer unbekannten Vielfalt an Arten und einer nur wenige Knochen umfassenden Probenmenge zu tun hat, dann wird die Bewertung der einzelnen Merkmale richtig schwierig. Ich habe schon Artikel gelesen, wo jemand nur anhand eines Wirbelknochens oder eines kurzen Stückes der Wirbelsäule eine neue Art beschrieben hat. Das Typusexemplar für Titanis walleri (einem Vogel des frühen Pleistozäns in Nordamerika) war ein Fußmittelknochen - mehr stand zuerst nicht zur Verfügung. Bei solchen Arbeiten wird dann der ganze Knochen in allen Achsen vermessen und jede kleinste Ausbuchtung bewertet. Unterschiede in den Altersklassen und Geschlechtsdimorphismen schwingen als Unsicherheiten natürlich im Hintergrund mit, aber die erfasst man dabei nicht. Erst spätere Ausgrabungen in Florida förderten noch mehr Knochen zutage und heute sortieren einige Autoren sogar die ganze Gattung Titanis unter Phorusrhacos ein.

                              Von Kelénken (noch einem Vogel) hat man den Schädel und einen Teil des Fußes gefunden. Der Fund ist insofern bemerkenswert, als dass es das erste Mal war, dass von den riesigen Phorusrhaciden (im Gegensatz zu den mittelgroßen Arten) ein größtenteils kompletter Schädel vorlag. Von den bisherigen Vertretern dieser Gruppe (Devincenzia, Onactornis und selbst Phorusrhacos) war das nicht der Fall. Von denen hatte man überwiegend Fußknochen, Beinknochen, Teile der Wirbelsäule und ein paar Rippen gefunden - immer schön gestückelt. Es existieren mindestens zwei oder drei Artbeschreibungen für Onactornis, die auf absolut spärlichem Material beruhen und inzwischen auch wieder revidiert wurden (die ganze Gattung wurde aufgelöst und die Fossilien Phorusrhacos und Devincenzia zugerechnet). Der fast einen Meter lange Schädel des Onactornis ist zwar ein sehr spektakuläres Exemplar, aber leider auch in vielen Punkten unvollständig.

                              Wie spärlich und unsicher die Phorusrhaciden insgesamt bisher bekannt waren, zeigte sich 1994 bei der Veröffentlichung des Fundes von Arm- und Handknochen des Titanis. Ganz anders als die zurückgebildeten Flügel, die man bisher bei diesen flugunfähigen Vögeln vermutet hatte - und wie sie auch bei der berühmten Skelettrekonstruktion des Andalgalornis (heute: Mesembriornis) im Field-Museum in Chicago zu sehen sind - hatte der Titanis große und starke Flügel und die mit einem sehr beweglichen Daumen ausgestattete Hand sah aus, als sei sie im Leben mit Klauen bewehrt gewesen. Dies führte zu einer ganz neuen Rekonstruktion dieser Vögel und einer ökologischen Bewertung als sehr agile und kräftige Räuber, die auch Arme und Hände einsetzten.

                              Natürlich warf dieser Fund die Frage auf, wessen Flügel denn tatsächlich in der Rekonstruktion des mit dem Titanis verwandten Andalgalornis verarbeitet wurden. Inzwischen ist die am häufigsten zu lesende Meinung die, dass das Skelett in Chicago aus den Überresten mehrerer Taxa zusammengesetzt wurde.

                              Entsprechendes gilt auch für viele Saurier.
                              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                                Es handelt sich wohl nicht um Dinosaurier, aber dafür vielleicht um Fressfeinde von Dinosauriern unter der Krokodilverwandten, deshalb passt es vielleicht doch rein in den Thread:
                                Galloping Crocodiles Ate Dinosaurs In North Africa | IFLScience

                                Galloppierende Krokodile gibt es auch heute noch:
                                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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