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    CASSINI
    Cassini entdeckt neue Klasse von Monden

    30. März 2006

    Wissenschaftler der Cassini-Mission der NASA haben nachgewiesen, dass
    sich eine neue Klasse kleiner Monde innerhalb der Saturnringe befindet.


    Die Existenz dieser Möndchen könnte bei der Beantwortung der Frage hilfreich sein, ob sich die Saturnringe aus dem Zerfall eines größeren Brockens gebildet haben, oder ob sie die Überreste der Scheibe sind, aus denen sich einst der Saturn und dessen Monde bildeten.

    "Diese Möndchen sind wahrscheinlich Brocken des früheren Körpers, durch dessen Zerbrechen Saturns herrliche Ringe entstanden," meint Joseph Burns von der Cornell-Universität in Ithaka, New York.

    Sorgfältige Analysen hochaufgelöster Cassini-Bilder gaben vier schwache, propellerförmige Streifen preis. Diese Eigentümlichkeiten wurden in einem ansonsten unauffälligen Teil des mittleren A-Ringes gefunden - eines hellen Gebietes in Saturns Hauptringen. Die in dieser Woche in der Zeitschrift "Nature" berichtenden Cassini-Wissenschaftler glauben, diese Propeller stellen die erste direkte Beobachtung darüber dar, wie Möndchen dieser Größe mit anderen, nahen Partikeln wechselwirken. Die Aufnahmen wurden am 1. Juli 2004 von Cassini gemacht, als die Sonde in den Saturnorbit einschwenkte.



    Das untere Bild zeigt die neu entdeckten Möndchen. Die beiden Bilder
    darüber zeigen in größerem Maßstab, wo diese Objekte einer bislang
    unbekannten Größenklasse entdeckt wurden. Auf dem oberen Bild ist gut
    die Cassinische Teilung zu erkennen.
    (Bild: NASA/JPL/Space Science Institute)


    Frühere Messungen, einschließlich derjenigen der Voyager-Sonden aus den frühen 1980er-Jahren, haben gezeigt, dass die Saturnringe überwiegend aus kleinen Wassereispartikeln bestehen, deren Größe von weniger als einem Zentimeter bis zur Größe eines Hauses variieren kann. Wissenschaftler wussten von zwei größeren, in den Ringen eingebetteten Monden, namentlich von dem 30 Kilometer großen Pan und dem sieben Kilometer großen Daphnis. Die neuesten Entdeckungen sind die ersten Beweise für Objekte mit nur etwa 100 Metern Durchmesser. Aus der Anzahl der Möndchen, die in dem sehr kleinen Abschnitt des A-Ringes gefunden wurden, schätzen Wissenschaftler deren Gesamtzahl auf etwa zehn Millionen.

    "Die Entdeckung dieser mittelgroßen Körper verrät uns, dass Pan und Daphnis wahrscheinlich eher nur die größten Mitglieder der Ring-Objekte sind, als Eindringlinge von irgendwoher außerhalb," erklärt Matthew Tiscanero.

    Monde der Größe Pans und Daphnis' reißen während ihrer Orbits große Lücken in die Ringe. Im Gegensatz dazu sind kleine Möndchen nicht schwer genug, um Schneisen in den Ring zu pflügen. Sie schaffen um das Möndchen herum zentrierte, partielle Lücken, die wie Flugzeugpropeller aussehen. Dass eben diese Eigenheiten von solchen Kleinstmonden geschaffen werden, wurde durch Computermodelle vorausgesagt, was den Wissenschaftlern Vertrauen in ihre neuesten Entdeckungen einflößt.

    "Wir erhielten diese spektakuläre, einzigartige Bilderserie gleich nach dem Eintritt in den Orbit und sahen unverzüglich kleinste Details in den Ringen, die wir bis dahin nicht erkennen konnten," erinnert sich Carolyn Porco. "Das eröffnet eine neue Dimension in der Saturnring- und Mondforschung - deren Ursprung und Entwicklung."

    Die Entdeckung solcher Mini-Monde, die in einem Ring kleinerer Objekte eingebettet sind, birgt eventuell die Möglichkeit, auf ähnliche Prozesse, durch die sich Planeten aus Staubscheiben um junge Sterne bilden, zu schließen.

    Quelle: Raumfahrer.net / NASA

    Kommentar


      Den Artikel habe ich auch schon gelesen und wollte den eigentlich schon heute Vormittag reinsetzen, aber dann ist der Server wohl gecrasht .

      Ich finde die Sache in jedem Fall sehr interessant, vor allem, weil sie viel zum Verständnis der Saturnringe beitragen kann.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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        Was mich wundert, wie können diese kleinen Monde innerhalb der Ringmaterie in so großen Stücken bestehen?
        Müssten die denn nicht auch klein "gemahlen" sein durch Kollisionen mit all dem Zeug innerhalb der Ringe?
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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          Nein, klein gemahlen werden die ganz sicher nicht durch die anderen Objekte. Wenn dem so wäre müsste ja auch der Rest mehr oder minder gleich groß sein.

          Was mich jedoch interessieren würde ist, wie die zu ihrer eigenartigen Propellerform kommen.
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            SATURN
            Geheimnisvolles Sechseck am Nordpol

            28. März 2007

            Vor über zwei Jahrzehnten entdeckten die beiden Voyager-Sonden eine
            mysteriöse Struktur in der Saturnatmosphäre, die den Nordpol des
            Ringplaneten umrundete: ein Sechseck, das einer Bienenwabe glich. Jetzt
            hat auch die Saturnsonde Cassini das bizarre Sechseck beobachten
            können. Es muss sich also um eine sehr langlebige Struktur handeln, doch
            wie ist sie entstanden?



            Der Nordpol des Saturn. Die eigentümliche Sechseckstruktur ist
            deutlich zu erkennen. Foto: NASA / JPL / University of Arizona



            A bizarre six-sided feature encircling the north pole of Saturn
            near 78 degrees north latitude has been spied by the visual and
            infrared mapping spectrometer on NASA's Cassini spacecraft.
            Credit: NASA/JPL/University of Arizona


            Zusammen mit dem schon von den Voyager 1 und 2-Aufnahmen bekannten Sechseck spürten die Instrumente von Cassini auch noch ein weiteres, deutlich dunkleres Sechseck auf. Es war das erste Mal, dass die gesamte Struktur in der Atmosphäre des Saturn auf einem Bild festgehalten werden konnte. Die Aufnahme gelang mit dem Visual and Infrared Mapping Spectrometer (VIMS) an Bord der Saturnsonde.

            "Das ist schon eine wirklich merkwürdige Struktur, die - geometrisch perfekt - sechs nahezu gleichlange Seiten hat", erläutert Atmosphären-Experte Kevin Baines, der zum VIMS-Team von Cassini am Jet Propulsion Laboratory der NASA gehört. "Wir haben noch nie irgendetwas vergleichbares auf einem anderen Planeten gesehen. Und die dicke Saturnatmosphäre, die von kreisförmigen Wellen und Konvektionszellen dominiert wird, ist im Grunde genommen der letzte Platz, an dem man eine solche sechsseitige geometrische Form erwarten würde."

            Das Sechseck ähnelt im Prinzip den polaren Sturmsystemen der Erde, durch die Wind kreisförmig um die Polarregionen bläst. Auf dem Saturn allerdings ist dieses System nicht kreisförmig, sondern sechseckig und mit einem Durchmesser von fast 25.000 Kilometern würde unsere Erde fast vier Mal dort hineinpassen. Die neuen Cassini-Bilder zeigen auch, dass das Sechseck deutlich weiter in die Saturnatmosphäre hineinreicht als bislang angenommen - mehrere 100 Kilometer tief. Ein Wolkensystem liegt innerhalb des Sechseck und wirbelt darin herum, wie Rennwagen auf einer Rennstrecke.

            "Es ist schon faszinierend so unterschiedliche Strukturen an den beiden Saturnpolen zu sehen", urteilt Bob Brown von der University of Arizona, der für das Instrument VIMS verantwortlich ist. "Am Südpol haben wir einen Wirbelsturm mit einem gewaltigen Auge und am Nordpol eine geometrische Struktur, die sich davon komplett unterscheidet."

            Bislang konnte Cassini das Sechseck am Nordpol nur im Infraroten aufnehmen, da es in der Region für Aufnahmen im sichtbaren Bereich des Lichtes zur Zeit einfach zu dunkel ist: es herrscht Winter. Diese Jahreszeit dauert auf dem Ringplaneten ungefähr 15 Jahre und so ist man derzeit auf Infrarot-Beobachtungen angewiesen. Die jetzt veröffentlichten Bilder stammen vom 30. Oktober 2006. Die Wissenschaftler hoffen allerdings, in den kommenden zwei Jahren - mit dem beginnenden Frühling - auch Aufnahmen des Sechsecks im sichtbaren Bereich des Lichtes machen zu können.

            Doch die Beobachtung im Infraroten mit VIMS hat auch Vorteile: Durch die Verwendung unterschiedlicher Wellenlängen können die Forscher verschiedene Schichten der Saturn-Atmosphäre untersuchen und so Strukturen an der Oberfläche mit tiefer liegenden atmosphärischen Erscheinungen in Verbindung bringen. Die Herkunft des Sechsecks konnten die Wissenschaftler allerdings auf diese Weise noch nicht klären: Zumindest scheint nun sicher zu sein, dass es nicht - wie früher angenommen - mit den Radioemissionen des Saturn oder aber mit den am Nordpol beobachteten Polarlichtern in Zusammenhang steht. Es bleibt also spannend.

            Quelle: astronews.com
            Zuletzt geändert von STS-Chris; 28.03.2007, 13:46.

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              Es gibt ein erstes Bild vom Iapetus-Vorbeiflug - eine eindrucksvolle Aufnahme vom Äquator-Gebirge der kosmischen Walnuss: Cassini: Erste Bilder des Iapetus-Vorüberflugs
              Mehr und bessere Bilder da: Cassini Imaging Diary
              "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                Anscheinend hat man jetzt eine palusible Theorie, die zumindest die zweigeteilte Färbung des Mondes Iapetus erklärt:
                Cassini: Dem Geheimnis von Iapetus auf der Spur
                "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                  Auf Enceladus gibt es möglicherweise flüssiges Wasser unter der Oberfläche:
                  Enceladus: Astronomen finden Ursprung der Eisfontänen
                  "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                    Glückwunsch zum Geburtstag! Seit 10 Jahren ist Cassini jetzt unterwegs und was die wissenschaftliche Ausbeute angeht überaus erfolgreich. Deswegen soll die Mission weiter verlängert werden.
                    Cassini: Jubiläum für Saturnsonde
                    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                      Der Saturnmond Rhea hat möglicherweise einen eigenen Ring:
                      wissenschaft.de - Ringe für Rhea

                      Das wäre der erste Mond mit einem Ring.
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                        Jetzt wirds interessant.

                        Cassini wird Enceladus in nur 50km Abstand passieren.

                        Das wird hoffentlich neue Daten über die Ursache der rätselhaften Aktivität des Mondes bringen.

                        Astronews -- Flug durch die Fontänen von Enceladus
                        Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                        -- Thug --

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                          Ja, da bin ich auch gespannt, was die Sonde an Daten schicken wird.

                          Zur Klarstellung, ist das der Mond, wo man auch von den "Eisvulkanen" spricht?
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                            Spricht man in diesem Zusammenhang schon von Eisvulkanen? Wusste ich noch nicht.

                            Jedenfalls gibt es auf Enceladus eine Region nahe des Südpols, an der eindeutig kryovulkanische Aktivität, wahrscheinlich in Form von Geysiren oder ähnlichem, stattfindet.

                            Das war neu, da man bisher dachte, Enceladus sei viel zu klein, um noch die Energie aufzubringen um Kryovulkanismus zu erzeugen. Man dachte, er sei durchgefroren. Dies scheint aber zumindest teilweise nicht der Fall zu sein und Modellrechnungen haben gezeigt, dass es durchaus Szenarien gibt, in denen der Mond nicht durchfriert.
                            Ever danced with the devil in the pale moonlight?
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                              Eisvulkan/Kryovulkan hat es jedenfalls schon in die Wikipedia geschafft :
                              Kryovulkan - Wikipedia
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                                Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                                Spricht man in diesem Zusammenhang schon von Eisvulkanen? Wusste ich noch nicht.

                                Jedenfalls gibt es auf Enceladus eine Region nahe des Südpols, an der eindeutig kryovulkanische Aktivität, wahrscheinlich in Form von Geysiren oder ähnlichem, stattfindet.

                                Ja dann war das doch dieser Mond,. Hast ja quasi in einem Satz Frage und Antwort geliefert. Danke!

                                Was ich nicht verstehe, wie kann es kalte Vulkane geben. Ich meine, sind die im Ursprung dann warm? Für mich stellt sich das so dar, durch die Gravitationszerrumgen vom Saturn, wird der Mond geknetet und Wärme entsteht. Wenn dann auf den Weg nach oben das Ganze abkühlt, wie kann es dann trotzdem noch ausbrechen wie ein Vulkan??

                                Ich weiss, ich denke vielleicht kompliziert, aber ich kapiere es wirklich nicht!
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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