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Evolutionstheorie der Menschheit

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    persönliche Anmerkung: wenn ich meine Texte ein, zwei Tage später lese, fällt mir immer wieder auf, dass sie manchmal schärfer formuliert sind, als geplant. Ich entschuldige mich vom Herzen dafür, falls das zutrifft. Ich diskutiere rein aus Freude daran und möchte wirklich niemanden verärgern. Wenn also mal etwas ein wenig zu scharf klingt, sagt es mir ruhig.

    Hallo Liop...: ja, das meine ich. Die archäologische Beweislage steht hier momentan im Gegensatz zur genetischen Beweislage. 5000 Jahre muss in der Entwicklung des Menschen nicht unbedingt viel Zeit sein. Alleine Steinwerkzeuge wurden weit mehr als 50000 Jahre verwendet.

    @ Spocky: jeder einzelne Bericht, den ich lese redet in bezug auf Dunkler Materie von einem Postulat, außerd widerspräche Deine Aussage, so wie ich es verstehe, denen aus S&W Dossier von 1/13. Ich würde mich sehr über entsprechende Quellen, also zumindest Sekundärliteraturhinweise, freuen.

    Dunkle Materie ? Wikipedia

    ist erst am 9.2. geändert worden und sieht mir recht kompetent aus. Da steht nix davon, dass es erwiesen sei, dass baryonische Materie eindeutig Dunkle Materie sei, es spricht nur einiges dafür.

    Ägyptologie
    Wie gesagt, ich habe im Gegensatz zu vielen anderen Berichten und Röntgenaufnahmen im Bereich Mumienforschung diesen Fachbericht leider nicht eingesehen, weil ich seit ein, zwei Jahren leider kaum mehr Zeit dafür habe. Da muss ich doch mal schauen, ob ich es nicht doch in den nächsten Wochen mal schaffe, zur Leibücherei zu dackeln. Hast Du evtl. hier Quellenangaben oder die Fachberichte gelesen?

    Entschuldige,wenn ich so direkt frage, aber hast Du Dich mit Ägyptologie eingehender befasst, vor allemallzu viel befasst geläufigen Mumifizierungsmethoden vor allem mit Mumifizierungspraktiken im Alten Ägypten. Chemisch sind diese Prozesse eine absolute Keule.

    Noch einmal: ich sage nicht, der Bericht stimmt nicht. Ich möchte das wirklich betonen. Aber eine einzelne wissenschaftliche Methode darf m.E. niemals zum heiligen Gral einer ganzen Wissenschaft werden, schon gar nicht, wenn bei der Gewinnung des Forschungsmaterials Fehler nicht ausschließbar sind. Mir jedenfalls gibt es absolut zu denken, wenn mir jemand erzählt, er könne aus 70 Millionen Jahren alten versteinerten Knochen DNS gewinnen (gut, bei den Ägyptern sind es jetzt nur etwas mehr als 3300 Jahre, dafür gibt es andere Fehlerquellen).

    Im Falle von Tutanchaton und Echnaton, dessen Mumie man ja glaubt im Sarg des Semenchkare (?) in KV55 und nicht in WV25(seinem ursprünglichen Grab) entdeckt zu haben, sieht das Szenario folgendermaßen aus: Niemand weiß, ob es sich bei der Mumie tatsächlich um Echnaton handelt. Die Mumie wurde in einem geschändeten Sarkophag (die Insignien waren genau so entfernt, wie die Goldmaske abgeschlagen war und die Kartuschen entfernt waren) entdeckt.
    Da es in Ägytologie schon länger Stimmen gab, dass Echnaton Tuts Vater ist und unser allseits "geschätzter" Zahi Hawass nicht müde wurde, seine Meinung diesbezüglich kund zu tun, wurde also die entdeckte Mumie OHNE ZWINGENDEN BEWEIS als Echnaton identifiziert. Dieses Postulat steht aber auch recht wackligen Füßen und es gibt genug Argumente, die dagegen sprechen. Mit anderen Worgen: wessen DNS wurde denn nun getestet? Die von Echnaton oder die von Semenchkare? Tja, das beantwortet die Genetik nicht und daher ist der gesamte Test m.E. rein ägyptologisch erstmal irrelevant.

    fassen wir zusammen: es gibt keinen Namen, die Mumie ist beschädigt, mehrfach umgebettet, ausgeraubt, geschändet und für das Jenseits unkenntlich gemacht. Die Identität der Mumie ist letztlich ungeklärt und sie wurde in einem Notgrab entdeckt. Hmm, da sind aber viele "abers" dabei. Da sieht man aber, wie selektiv die Presse arbeitet.

    Dann noch etwas interessantes zum Thema Todesursache: http://www.spektrum.de/news/zweifel-...hamuns/1037181

    LondonDer ägyptische Pharao Tutanchamun ist nach Erkenntnissen britischer Forscher wahrscheinlich bei einem Wagenunfall gestorben. Wissenschaftler um den Ägyptologen Chris Naunton entdeckten laut einer Dokumentation, die der Sender Channel 4 am Sonntag ausstrahlen wollte, bei einer „virtuellen Autopsie“ der Überreste des Kindkönigs „charakteristische Verletzungen auf einer Körperseite“. Eine digitale Rekonstruktion habe sie zu dem Schluss gebracht, dass die wahrscheinlichste Ursache der


    Die Ergebnisse dieser Röntgenuntersuchungen kenne ich recht gut, sie wurden in den 70er Jahren veröffentlicht, das Buch hab ich als Teilkopie.

    Anmerkung:
    Vor ca. 30 Jahren oder etwas später wurde plötzlich die C14 Datierungsmethode als genau so ein heiliger Gral für die Ägyptologie und davon ausgehend (weil sie das höchste öffentliche Interesse genießt) bald in der gesamten Archäologie angesehen. Absolute Chronologien wurden erstellt, Datierungen von Menschen, die vor mehr als 4000 Jahren gelebt haben auf den Tag genau vorgenommen. Mittlerweile ist man da wieder etwas vorsichtiger geworden und es existiert sogar eine Strömung, die heute der Meinung ist, gerade für die Epochen des Alten und Mittleren Reichen sei eine Absolute Chronologie gar nicht ermittelbar, weil die ermittelten Datierungen nicht mit dem Stil der Fundstücke korreliert. Weißt Du, was passiert war? Einfache Wiederbelegungen haben die C14 Leute auf eine völlig falsche Fährte geführt.

    Ich für meinen Teil finde es ist ein Fehler, einem einzelnen Wissenschaftszweig blind zu vertrauen, vor allem wenn die archologische Fundsituation (Stratigraphie, Pottery-Datierung, Schriftquellen, Oberflächenausgrabungen etc. dem widerspricht.

    Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht gegen die Genetik und finde, dass sie spannende Ergebnisse liefert. Diese dürfen aber nicht unkritisch und unhinterfragt hingenommen werden, vor allem, wenn es so viele abers gibt wie in der Archäologie.

    Btw: sry, habs gesehen, du nennst Dich Spocky, nicht spooky, war nicht persönlich gemeint
    Zuletzt geändert von GreatSciFi; 15.02.2014, 11:35.
    Mehr als 3 Jahre Greatscifi, mehr als 370 Berichte online. Danke für Eure Besuche, danke für dieses Forum! http://www.greatscifi.de/.

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      Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
      @ Spocky: jeder einzelne Bericht, den ich lese redet in bezug auf Dunkler Materie von einem Postulat, außerd widerspräche Deine Aussage, so wie ich es verstehe, denen aus S&W Dossier von 1/13. Ich würde mich sehr über entsprechende Quellen, also zumindest Sekundärliteraturhinweise, freuen.

      Dunkle Materie ? Wikipedia

      ist erst am 9.2. geändert worden und sieht mir recht kompetent aus. Da steht nix davon, dass es erwiesen sei, dass baryonische Materie eindeutig Dunkle Materie sei, es spricht nur einiges dafür.
      Da steht auch, dass das nur ein kleiner Teil der DM ist, also ist es DM

      Btw: sry, habs gesehen, du nennst Dich Spocky, nicht spooky, war nicht persönlich gemeint
      Die Verwechslung gaabs früher öfter, weil einen Spooky gibts hier auch

      Zu Datierungen kann ich dir mehr erzählen, wenn ich wieder zweiarmig bin.
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        Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
        Hallo Liop...: ja, das meine ich. Die archäologische Beweislage steht hier momentan im Gegensatz zur genetischen Beweislage. 5000 Jahre muss in der Entwicklung des Menschen nicht unbedingt viel Zeit sein. Alleine Steinwerkzeuge wurden weit mehr als 50000 Jahre verwendet.
        Ich würde das nicht unbedingt als Gegensatz bezeichnen. Archäologie und Genetik sind zwei verschiedene Informationsebenen. Ähnlichkeiten in den Waffen eiszeitlicher Westeuropäer und der Clovis-Leute könnten zum Beispiel daher rühren, dass beide dieselben Tierarten jagten, nämlich Mammuts und andere Großsäuger.

        Genetische und sprachliche Indizien lassen jedenfalls darauf schließen, dass die in unserer Zeit noch lebenden Vertreter der amerikanischen Ureinwohner ausschließlich asiatische/paläosibirische Wurzeln haben. Falls es kleine Gruppen von Prä-Clovis-Leuten anderer Herkunft gab, so haben sie in den heutigen Stämmen keine nachweisbaren Spuren hinterlassen. Ob zum Beispiel die Leute, die im brasilianischen Pedra Furada vor 50.000 Jahren ihre Feuer entfachten, in der heutigen oder in der historisch greifbaren Bevölkerung überhaupt Nachfahren haben, das vermag derzeit niemand zu sagen. Es ist absolut möglich, dass sie zwischenzeitlich ausgestorben sind und die Hauptbesiedlungswellen dann tatsächlich später über die Beringstraße kamen. Die Bedingungen während der Eiszeit waren dem menschlichen Überleben nicht unbedingt förderlich.

        Archäologische Kuriositäten wie der Kennewick-Mann erlauben jedenfalls seltene Einblicke in eine bisher unentdeckte menschliche Vielfalt im frühen Amerika.



        WZ, Spocky. Es fällt sofort auf, welches die tragenden Köpfe im Forum sind.
        Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.02.2014, 22:16.
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          Steinwerkzeuge wurden über 2 Mio Jahre verwendet und da waren Wechsel innerhalb der Techniken selten, gegen Ende dann schneller. Selbst zu den Neandertalern gabs kaum Unterschiede.

          Archäologische Beweise taugen bei Steinzeitwerkzeugen nur wenig. Wenn man nur die betrachten würde, hätten die Ostasiaten gar kkeine Werkzeuge und Waffen gehabt, aber irgendwann war jemand so schlau, festzustellen, es gab ja Bambus. Tolles robustes und leichttes Material, aber eben nicht dauerhaft erhatungsfähig.
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            Hier nochmal was zur Clovis-Kultur, wobei hier auch gesagt wird, dass sowohl Genetik, als auch Archäologie bestätigen, dass ihr Ursprung in Asien liegt und nicht in Europa:

            DNA Evidence: Clovis People Ancestors to All Native Americans

            Hier auch noch was auf deutsch dazu:
            Das Erbgut eines über 10000 Jahre alten Jungen soll die asiatische Herkunft der mysteriösen Clovis ein für alle Mal beweisen. Aber haben die Forscher den ...
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              Hallo zusammen,

              @ spocky, hallo erstmal, hatte viel zu tun: das ist es ja, was ich meine, nur interdisziplinär kann man zu wirklich brauchbaren Ergebnissen kommen. Die moderne Genetik ist nun mal nicht das Maß aller Dinge, vor allem, wenn die Ergebnisse, wie ich hoffentlich zeigen konnte, wie im Fall Tut-anch-amun so schwammig sind und letztlich auf so wenigen Fakten beruhen.

              Tatsache ist leider, dass Wissenschaftler (vor allem die führenden) oft sehr "unflexibel" sind und sich auch nicht davor scheuen, Andersdenkende in jeder erdenklichen Art und Weise zu behindern. Genau aus diesem Grund setzen sich in Der Wissenschaft nur allzu oft neue Theorien erst durch, wenn die alte Führungsriege abgedankt hat. Das beobachten wir besonders stark in der Archäologie und den ihnen verwandten Wissenschaften . Neue Theorien werden totgeschwiegen oder von der Mehrheit regelrecht "niedergeschrien". Ich habe da einige Bücher mit Beispielen zu solchen Vorgehensweisen.

              Erst gestern abend habe ich auf ZDF Info wieder eine Doku über das Tunguska-Rätsel gesehen, in dem bei einem Astrophysiker, der der Ansicht ist, die Exlosion sei endogenen Ursprungs ( unterirdisch vulkanisch) von der führenden Riege der Meteorvertreter regelrecht "gesteinigt" und ausgeschlossen wurde. Warum? Weil er sich nicht der herrschenden Meinung, die sich ebenfalls nur auf (begründete!) Theorien stützt, zustimmte. Die angeführten Fakten konnte er allerdings sehr wohl auf seine eigene Theorie anwenden.

              Was dunkle Materie angeht: faktisch ist der Beweis für ihre Existenz postuliert, aber nicht erbracht. Das ist nun einmal eine Tatsache. Die Interpretation einer einzelnen Formulierung besagt meiner Ansicht nach nicht, dass hier von Fakten ausgegangen wird, vor allem, weil der ganze Aufsatz eben von einem Postulat ausgeht.

              Es gibt zahlreiche Indizien (nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich denke auch, dass das "Dunkle-Materie-Postulat richtig ist), wie Wiki auch richtig ausführt: "Es gibt gut etablierte Indizien für dunkle Materie auf verschiedenen Größenskalen: Galaxiensuperhaufen, Galaxienhaufen und Galaxien. Der Skalenbereich zwischen Galaxien und Galaxienhaufen, insbesondere die kosmische Nachbarschaft der Milchstraße, ist erst in jüngster Vergangenheit in den Fokus der Suche nach dunkler Materie gerückt."

              Folgerichtig schreiben ja auch der theoretische Astrophysiker Matthias Bartelmann und der Vorstand des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam Mathias Steinmetz in Sterne und Weltraum Dossier 1/13 Seite S. 6 ff., dass es derzeit keine besseren Erklärungen gäbe, diese aber durchaus im Bereich des möglichen liegen, wie ich oben bereits zitierte. Auch die mir derzeit bekannte Literatur zum Thema also u.a. Barrow, Gubsen, Kaku, Greene etc), ührt zwar an, dass es Dunkle Energie nach derzeitigen Erkenntnisstand geben müsse, sie aber eben nicht nachgewiesen ist.

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              Liopleurodon schrieb: "Ob zum Beispiel die Leute, die im brasilianischen Pedra Furada vor 50.000 Jahren ihre Feuer entfachten, in der heutigen oder in der historisch greifbaren Bevölkerung überhaupt Nachfahren haben, das vermag derzeit niemand zu sagen."

              Ja, genau auf solche, gerne übersehene Funde, wollte ich hinaus. Pedra Furada gehört sicherlich zu den interessantesten Funstätten in Südamerka, um die viel gestritten wird. Sogar Fälschungsvorwürfe standen im Raum. Aber auch solche Methoden sind leider keine wirkliche Seltenheit.

              Ob die Bevölkerung letztlich nun ausgestorben oder genetisch nicht mehr nachweisbar ist, ist dabei ja auch erst einmal sekundär Wir sehen allerdings wieder einmal sehr schön, wie die Genetik gerade in der Geschichtsforschung immer wieder an ihre Grenzen stößt, auch wenn sich Svante Pääbo und seine Jünger inzwischen gerne als eine Art Messias der Paläo-Anthropologie präsentieren.

              Fakt ist, wie Du (wie ich finde) richtig sagst, dass es diese Funde gibt und wir Besiedlungsspuren haben, die weit über die derzeit bekannten Wanderungsbewegungen und Besiedlungsspuren in Nordamerika hinaus gehen. Und das nicht nur in Brasilien, sondern auch anderweitig, gerade im Amazonasgebiet, das ja in weiten Teilen noch recht unerforscht ist.

              Diese Volksgruppen sind nun einmal Teil der Besiedlungsgeschichte der beiden amerikanischen Kontinente. Hinzu gesellen sich noch Skelettfunde von Menschen, die anscheinend afrikanische Wurzeln gehabt haben und einige Kuriositäten mehr.

              Was wir vielleicht sagen können ist, wie du ganz richtig sagst, dass die HEUTIGE Bevölkerung Amerikas asiatischen Ursprungs ist, zumindest deuten die Genetik und die Linguistik in diese Richtung. Über die Besiedlungsgeschichte an sich sagt das aber recht wenig aus, nämlich nur dass irgendwann eine Bevölkerungsgruppe kam, die offenbar die Alteingesessenen verdrängte.
              Mehr als 3 Jahre Greatscifi, mehr als 370 Berichte online. Danke für Eure Besuche, danke für dieses Forum! http://www.greatscifi.de/.

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                Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
                Hallo zusammen,

                @ spocky, hallo erstmal, hatte viel zu tun: das ist es ja, was ich meine, nur interdisziplinär kann man zu wirklich brauchbaren Ergebnissen kommen. Die moderne Genetik ist nun mal nicht das Maß aller Dinge, vor allem, wenn die Ergebnisse, wie ich hoffentlich zeigen konnte, wie im Fall Tut-anch-amun so schwammig sind und letztlich auf so wenigen Fakten beruhen.
                Dass Leute Fehler machen, lässt sich leider nie ausschließen, deshalb muss man Experimente so oft, wie möglich und von verschiedenen Personen wiederholen lassen. Wenn man die Genforschung nämlich richtig anwendet, dann ist es sehr wohl das Maß aller Dinge.

                Tatsache ist leider, dass Wissenschaftler (vor allem die führenden) oft sehr "unflexibel" sind und sich auch nicht davor scheuen, Andersdenkende in jeder erdenklichen Art und Weise zu behindern. Genau aus diesem Grund setzen sich in Der Wissenschaft nur allzu oft neue Theorien erst durch, wenn die alte Führungsriege abgedankt hat. Das beobachten wir besonders stark in der Archäologie und den ihnen verwandten Wissenschaften . Neue Theorien werden totgeschwiegen oder von der Mehrheit regelrecht "niedergeschrien". Ich habe da einige Bücher mit Beispielen zu solchen Vorgehensweisen.

                Erst gestern abend habe ich auf ZDF Info wieder eine Doku über das Tunguska-Rätsel gesehen, in dem bei einem Astrophysiker, der der Ansicht ist, die Exlosion sei endogenen Ursprungs ( unterirdisch vulkanisch) von der führenden Riege der Meteorvertreter regelrecht "gesteinigt" und ausgeschlossen wurde. Warum? Weil er sich nicht der herrschenden Meinung, die sich ebenfalls nur auf (begründete!) Theorien stützt, zustimmte. Die angeführten Fakten konnte er allerdings sehr wohl auf seine eigene Theorie anwenden.
                Diesen Kampf der Astrophysik gegen die Vulkanologie wirst du öfter finden. Den gibts auch beim Aussterbeereignis vor 65 Mio. Jahren, bei dem u.a. die Nichtvogel-Dinosaurier ausgestorben sind. Ausgelöst wurde das ganze durch die Familie Alvarez. Sohn Walter hat die Theorie aufgestellt, dass das Aussterbeereignis durch einen Meteoriten ausgelöst wurde und Vater Luis, der Nobelpreisträger hat dann seine Position genutzt, um alle, die etwas anderes behaupteten um ihre Karrieren zu bringen. Höchstwahrscheinlich war das MA ein Zusammenwirken unterschiedlichster Faktoren, die du im entsprechenden Thread nachlesen kannst.

                Auch zu Tunguska gibt es hier einen eigenen Thread, wobei ich hier jedoch auch der Meinung bin, dass es einen exogenen Auslöser gab.

                Was dunkle Materie angeht: faktisch ist der Beweis für ihre Existenz postuliert, aber nicht erbracht. Das ist nun einmal eine Tatsache. Die Interpretation einer einzelnen Formulierung besagt meiner Ansicht nach nicht, dass hier von Fakten ausgegangen wird, vor allem, weil der ganze Aufsatz eben von einem Postulat ausgeht.

                Es gibt zahlreiche Indizien (nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich denke auch, dass das "Dunkle-Materie-Postulat richtig ist), wie Wiki auch richtig ausführt: "Es gibt gut etablierte Indizien für dunkle Materie auf verschiedenen Größenskalen: Galaxiensuperhaufen, Galaxienhaufen und Galaxien. Der Skalenbereich zwischen Galaxien und Galaxienhaufen, insbesondere die kosmische Nachbarschaft der Milchstraße, ist erst in jüngster Vergangenheit in den Fokus der Suche nach dunkler Materie gerückt."

                Folgerichtig schreiben ja auch der theoretische Astrophysiker Matthias Bartelmann und der Vorstand des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam Mathias Steinmetz in Sterne und Weltraum Dossier 1/13 Seite S. 6 ff., dass es derzeit keine besseren Erklärungen gäbe, diese aber durchaus im Bereich des möglichen liegen, wie ich oben bereits zitierte. Auch die mir derzeit bekannte Literatur zum Thema also u.a. Barrow, Gubsen, Kaku, Greene etc), ührt zwar an, dass es Dunkle Energie nach derzeitigen Erkenntnisstand geben müsse, sie aber eben nicht nachgewiesen ist.
                Wobei die Dunkle Energie noch sehr viel theoretischer ist, weil man sich darunter überhaupt nichts vorstellen kann.

                Zu diesem Themenbereich gibt es aber dutzende Threads, die dafür besser geeignet sind
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                  Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
                  Liopleurodon schrieb: "Ob zum Beispiel die Leute, die im brasilianischen Pedra Furada vor 50.000 Jahren ihre Feuer entfachten, in der heutigen oder in der historisch greifbaren Bevölkerung überhaupt Nachfahren haben, das vermag derzeit niemand zu sagen."

                  Ja, genau auf solche, gerne übersehene Funde, wollte ich hinaus. Pedra Furada gehört sicherlich zu den interessantesten Funstätten in Südamerka, um die viel gestritten wird. Sogar Fälschungsvorwürfe standen im Raum. Aber auch solche Methoden sind leider keine wirkliche Seltenheit.
                  Interessant an Pedra Furada ist aus meiner Sicht, dass es sich nicht um einen einzelnen Fund handelt. Einen solchen könnte man sicher unter den Teppich diskutieren. Für Pedra Furada gibt es eine ganze Serie von Datierungen, die bis zu fast 50.000 Jahren zurückreichen und eine kontinuierliche menschliche Präsenz nahelegen. Es sind nicht die Spuren nur einer isolierten Gruppe, die dort mal ein Feuer gemacht hat. Man sieht vielmehr die Rückstände vieler menschlicher Generationen. Das ist der wichtige Punkt.

                  Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
                  Ob die Bevölkerung letztlich nun ausgestorben oder genetisch nicht mehr nachweisbar ist, ist dabei ja auch erst einmal sekundär Wir sehen allerdings wieder einmal sehr schön, wie die Genetik gerade in der Geschichtsforschung immer wieder an ihre Grenzen stößt, auch wenn sich Svante Pääbo und seine Jünger inzwischen gerne als eine Art Messias der Paläo-Anthropologie präsentieren.

                  Fakt ist, wie Du (wie ich finde) richtig sagst, dass es diese Funde gibt und wir Besiedlungsspuren haben, die weit über die derzeit bekannten Wanderungsbewegungen und Besiedlungsspuren in Nordamerika hinaus gehen. Und das nicht nur in Brasilien, sondern auch anderweitig, gerade im Amazonasgebiet, das ja in weiten Teilen noch recht unerforscht ist.

                  Diese Volksgruppen sind nun einmal Teil der Besiedlungsgeschichte der beiden amerikanischen Kontinente. Hinzu gesellen sich noch Skelettfunde von Menschen, die anscheinend afrikanische Wurzeln gehabt haben und einige Kuriositäten mehr.

                  Was wir vielleicht sagen können ist, wie du ganz richtig sagst, dass die HEUTIGE Bevölkerung Amerikas asiatischen Ursprungs ist, zumindest deuten die Genetik und die Linguistik in diese Richtung. Über die Besiedlungsgeschichte an sich sagt das aber recht wenig aus, nämlich nur dass irgendwann eine Bevölkerungsgruppe kam, die offenbar die Alteingesessenen verdrängte.
                  Mich persönlich hatte damals der Fund des Kennewick-Mannes umgehauen. Das lag nicht nur am spektakulären Befund, dass eines der ältesten menschlichen Skelette in Amerika nicht von einem Indianer stammen sollte. Anthropologen zufolge gehörte dieser Mensch zum europäischen Typus und soll höchstwahrscheinlich mit den Ainu verwandt gewesen sein. Geographisch gesehen ist es nicht abwegig, dass auch solche Volksgruppen den Sprung auf den Kontinent geschafft haben, es ist jedoch ein überraschender Befund.

                  Interessant fand ich auch die juristische Auseinandersetzung mit einem Indianerstamm der Region, der sich auf ein neueres Gesetz berief und eine Übergabe des Skelettes zur ordentlichen Bestattung forderte. Das Gericht forderte die Indianer damals auf, zu beweisen, dass dieser Mensch ein Angehöriger ihres Stammes war und das konnten sie nicht. Es scheiterte vor allem daran, dass der betreffende Indianerstamm selber noch nicht so lange in dem Gebiet ansässig war, um eine Ahnenschaft glaubhaft belegen zu können. Die weitere Diskussion und deren Ausgang habe ich dann nicht mehr verfolgt, vielleicht kann Spocky hier ergänzen. Auch der Wikipedia-Artikel zum Kennewick-Mann sollte aktuelle Informationen enthalten.

                  Was die amerikanische Frühgeschichte allerdings noch zusätzlich vernebeln dürfte ist eine Tragödie, die in manchen Geschichtsbüchern am Rande mal angedeutet wird, dass nämlich im Zuge des 16. Jahrhunderts auf beiden Kontinenten etwa 90% der einheimischen Bevölkerung gestorben sein soll. Die Ursache hierfür sollen nicht so sehr die Kriegszüge der Europäer gewesen sein, sondern vielmehr eingeschleppte Krankheiten, die sich in Wellen ausbreiteten und auch weitab der Kontaktzonen die Menschen getötet haben.

                  Die Datengrundlage für diese Behauptung ist ein wenig spärlich und man liest es mehr zwischen den Zeilen als Spuren alter Legenden. So schickte z.B. Pizzarro nach der Eroberung von Peru eine Expedition in den landeinwärts gelegenen Regenwald. In den Chroniken dieser Expedition liest man von großen und wohlhabenden Städten und man bekommt den Eindruck eines dicht bevölkerten Landes. Jedoch fanden Expeditionen, welche dasselbe Gebiet nur wenige Jahrzehnte später bereisten nur noch Dschungel vor, von den Menschen war so gut wie nichts mehr zu sehen.

                  Falls real, so mag dies dazu beigetragen haben, dass nur die am weitesten verbreiteten Genotypen bis in unsere Zeit überlebt haben und für eine Probennahme zur Verfügung standen.
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                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Die weitere Diskussion und deren Ausgang habe ich dann nicht mehr verfolgt, vielleicht kann Spocky hier ergänzen. Auch der Wikipedia-Artikel zum Kennewick-Mann sollte aktuelle Informationen enthalten.
                    Die Archäologen hatten in erster Instanz gewonnen gewonnen:
                    Archeologists Win Court Case - CBS News

                    Das ist das einzige, was sich sicher in Erfahrung bringen lässt. Der Rest ist relativ widersprüchlich. Laut deutscher Wiki wurde 2010 dann festgestellt, dass alle Funde menschlicher Überreste an die Indianerstämme zurückgegeben werden müssen, unabhängig von dr Genetik und der Dauer der Ansässigkeit eines Stammes. Laut englischer Wiki ist der Fund noch im Museum und bei der Google-Suche selbst auf englisch findet man fast nur Seiten, die vor 2010 datieren und die meisten danach wissen nichts von einer Berufungsverhandlung.
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                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Die Archäologen hatten in erster Instanz gewonnen gewonnen:
                      Archeologists Win Court Case - CBS News
                      Zumindest in dieser Instanz hat die Vernunft gesiegt.

                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Das ist das einzige, was sich sicher in Erfahrung bringen lässt. Der Rest ist relativ widersprüchlich. Laut deutscher Wiki wurde 2010 dann festgestellt, dass alle Funde menschlicher Überreste an die Indianerstämme zurückgegeben werden müssen, unabhängig von dr Genetik und der Dauer der Ansässigkeit eines Stammes.
                      Das wäre ein Desaster und ein unersetzbarer Verlust. Man stelle sich vor, irgendein Alpendorf würde auf die Herausgabe der Ötztal-Mumie klagen, um ihren "Vorfahren" in heimischer Erde bestatten zu können.

                      Zumindest das Museum selbst sagt, dass sich das Skelett noch bei ihnen befindet und sowohl Wissenschaftler wie Indianervertreter Zugang bekommen - die einen für anthropologische Studien, die anderen für Zeremonien. Die Archäologen bemühen sich auch darum, den Indianern zu vermitteln, dass es sich um einen wirklich bedeutsamen Fund handelt. Vielleicht werden die Jahre dazu beitragen, dass auch die Indianer das Museum als "neutralen Ort" akzeptieren.

                      LuLu suggests you start from the homepage. If you like, let our webmaster know what happened: burweb@uw.edu. In the meantime, LuLu will keep digging...
                      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 23.02.2014, 11:13.
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                      Kommentar


                        Das jüngste, was ich zu Pedra Furada auf Englisch finden konnte, sind diese beiden Artikel:

                        A revised chronology of the lowest occupation layer of Pedra Furada Rock Shelter, Piau??, Brazil: the Pleistocene peopling of the Americas
                        TL age-estimates of burnt quartz pebbles from the Toca do Boqueir?o da Pedra Furada (Piaui, Northeastern Brazil)

                        Der Streit ist offenbar noch nicht gelöst. Es möge sich jeder seine eigene Meinung bilden.
                        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                          Wie heißt es im Abstract des zweiten von dir verlinkten Artikels am Ende so schön?

                          they provide no evidence that the heating was related to human activity
                          Undich denke, genau da liegt der Hund begraben
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                          Klickt für Bananen!
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                            So gut wie keine de Prä-Clovis-Stätten ist unzweifelhaft, das macht das Gebiet so schwierig.

                            Etwas besser sieht es mit einem Fund am Buttermilk Creek in Texas aus, wo Abfälle von der Herstellung von Steinwerkzeugen gefunden wurden. Der Fund hat kein so hohes Alter wie die verkohlten Steine in Pedra Furada - nur 15.000 Jahre - aber auch das ist noch ein paar Tausend Jahre älter als die ältesten Funde der Clovis-Kultur:



                            Ich würde frühere Besiedlungen als Clovis nicht ausschließen. Auch wenn diese frühen Kolonisten keine so hohe Bevölkerungsdichte erreichten wie in späteren Phasen, so scheint es sie doch gegeben zu haben.

                            Auch der nachfolgende Artikel schreibt von mindestens zwei nachweisbaren Besiedlungswellen:



                            im Gegensatz zur weiter oben erwähnten jüngeren Studie, welche die Clovis-Leute (bzw. das eine untersuchte Individuum) als die Vorfahren aller Indianer ansieht.
                            Zuletzt geändert von Liopleurodon; 01.03.2014, 04:06.
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                              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                              im Gegensatz zur weiter oben erwähnten jüngeren Studie, welche die Clovis-Leute (bzw. das eine untersuchte Individuum) als die Vorfahren aller Indianer ansieht.
                              Um das gänzlich auszuschließen, müsste man natürlich das Genom ALLER menschlicher Fossilien untersuchen, denn genetische Linien können ja auch ausgestorben sein.
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                                Um das gänzlich auszuschließen, müsste man natürlich das Genom ALLER menschlicher Fossilien untersuchen, denn genetische Linien können ja auch ausgestorben sein.
                                Korrekt. Außerdem könnten sich die Clovis-Leute aus ökologischen Gründen so stark und so schnell vermehrt haben, dass sie bei genetischen Untersuchungen heute im Vordergrund stehen. Das Aussterben im 16. Jahrhundert dürfte zusätzlich dazu beigetragen haben, die genetische Landschaft auszudünnen.

                                Eine Einbeziehung von Skeletten aus den Zeiten der klassischen Maya, der Olmeken und der frühen Peruaner wäre definitiv sinnvoll.

                                In der Studie über den Clovis-Menschen hieß es auch, er bzw. seine Gruppe seien die Vorfahren aller heute lebenden Indianer. Das ist schon eine vorsichtige Formulierung. Es kann durchaus sein, dass heute nur noch Nachfahren dieser Gruppe übrig geblieben sind. Nichtsdestotrotz müssten auch diese Autoren erklären, wie sich ihre Ergebnisse in Relation zu den anderen - auch nicht wegzudiskutierenden - genetischen Studien verhalten.

                                Noch einmal ein Rückgriff auf Pedra Furada. Der absolut jüngste Artikel, den ich dazu finden konnte, ist dieser hier:



                                Leider kann ich den nicht lesen. Vielleicht ist hier jemand des Portugiesischen mächtig und mag uns verraten, was drin steht.
                                Zuletzt geändert von Liopleurodon; 01.03.2014, 13:54.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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