Erstkontakt - bloß wie?

[Kopernikus]

Das halbe Lichtjahr ist noch sehr optimistisch geschätzt:

Pioneer 10, die am weitesten entfernte Sonde ist etwa 12 Lichtstunden oder 0,0013 Lichtjahre entfernt.

[Sternengucker]

na dann... 45 Jahre = 1/2 Lichttag?
Macht 90 Jahre für EINEN Lichttag und 90*365,248 für ein Lichtjahr das sind ehhh 32873 Jahre
in 65.000 Jahren sind wir also ca so weit weg wie Proxima.... nur dass die Sonden IIRC nicht nach Proxima fliegen... und in 6,5 mio Jahren "Nur" 100 Lichtjahre weit gekommen.. eine Entfernung in der ein Großteil der Pulsare immer noch zu messen sein sollte, da viele ja arg weit weg liegen und somit aus dem schmalen Strahl ein fetter Kegel geworden ist... nur dass dann schon keine "unsymmetrischen Dinger wie sie vor dem Dings das wir da gefunden haben rumstehen" existieren dürften, um mal mit eventuellen intelligenten Aliens zu sprechen

[Bynaus]

Ich denke, man unterschätzt die Intelligenz von ausseridischen Wesen, wenn man unterstellt, dass sie die Plakete wegen ihrer "Fremdartigkeit" nicht lesen können. Denn letztendlich hat jede Spezies, die Technik entwickelt hat, ähnliche Probleme zu bewältigen, wie die Entdeckung von Uran, die Allgegenwart von Wasserstoff im Universum, etc. Die Probleme sind bekannt, und jeder ausserirdischen Zivilisation dürfte bewusst sein, dass ihre Perspektive auf eine andere Kultur "verzerrt" sein könnte, dass es Missverständnisse geben könnte etc. Es ist eine Art "Erde-Chauvinismus", wenn man behauptet, dass wir Platten entwerfen könnten, die noch so einfach seien, und dennoch nicht von ausserirdischen Kulturen gelesen werden könnten. Ich bin mir sicher, wird die Sonde irgendwann (in Jahrmillionen vielleicht) gefunden, wird man die Bedeutung der Platte verstehen, wenn man nur will (und die Sonde nicht als Übungsziel missbraucht :-) ).
Witzig an der Platte ist, dass der Durchmesser Plutos mit 6000 km angegeben wird, viel zu viel, aber korrekt nach damaligem Wissensstand.

[Sternengucker]

Bynaus, solange nicht jede Schrift auf der Erde entschlüsselt ist und nicht jede Hieroglyphe eindeutig übersetzt werden konnte halte ich es für einfach nur naiv Intelligenz mit unendlichem Übersetzungspotential gleichzusetzen.

[Bynaus]

Ja, aber diese Hieroglyphen waren auch nicht mit der Absicht erstellt worden, "Fremdartigen" etwas mitzuteilen, im Gegenteil, Schrift war über Jahrtausende Geheimsache der Elite.
Eine solche Plakette auf einem Raumschiff ist etwas ganz anderes: Man versucht, etwas mitzuteilen, und das in möglichst einfacher Art und Weise: hauptsächlich in binärer (sic! :-) ) Sprache und mit Bildern, Geräuschen. Sie stützt sich auf Phänomene, die "All"-gegenwärtig sind: Pulsare, Planeten, etc. Natürlich wird eine ausserirdische Kultur vielleicht mehrere Anläufe brauchen, um sie zu entschlüsseln: Aber wenn sie nicht gerade von den Pakleds gefunden wird, zweifle ich keinen Moment daran, dass die Plakette verständlich ist.

[Borgking]

Exakt. Wie ein Leuchtturm. Den Leuchtturm können nur deshalb alle sehen, weil die Atmosphäre das Licht streut und teilweise reflektiert. Im Weltraum ist aber nicht so. Dort kann nur derjenige den Strahl sehen, der direkt von ihm getroffen wird.

Das stimmt schon, aber der "Strahl" ist nicht ein dünner Pfeil, sondern bereits am Austrittspunkt des Pulsars kegelförmig !
Das heisst mit steigender Entfernung können ihn immer mehr "Leute" wahrnehmen, da er ein immer größeres Gebiet abdeckt !

http://www.mpifr-bonn.mpg.de/public/science/pulsars.html

The BorgKing.

[Sternengucker]

Ja, aber diese Hieroglyphen waren auch nicht mit der Absicht erstellt worden, "Fremdartigen" etwas mitzuteilen, im Gegenteil, Schrift war über Jahrtausende Geheimsache der Elite.
Eine solche Plakette auf einem Raumschiff ist etwas ganz anderes: Man versucht, etwas mitzuteilen, und das in möglichst einfacher Art und Weise

Nunja, aber Schrift muss bzw IST auch entschlüsselbar gewesen.. bei vielen Schriften ist genau bekannt wie sie entstanden sind. Eine jede Schrift, die sich nicht entschlüsseln lässt als absichtlich kryptisch zu bezeichnen ist IMO nicht ganz korrekt. Das mit dem Schreiben dürfte eher ala Stargate (Verbot bzw keiner der unterrichtet) abgelaufen sein als mit einer ausgeklügelten unmöglich zu entschlüsselnden Schrift

Allerdings gilt eine Einschränkung: um zu verstehen, wie man von einem bestimmten Bild auf ein bestimmtes (Schrift)symbol kommen kann, muss man die Gedankengänge schon nachvollziehen können. Wenn das ganze Werte und Sprachsystem sich vollkommen von dem unterscheidet, was unseren "Hinweistafeln" zu Grunde liegt, wird man auch vergeblich versuchen diese Tafeln zu entschlüsseln. Egal wie einfach sie einem unserer FORSCHER auch erscheinen mögen
Es ist ja schnon ein Unterschied, ob man einem Zivilen oder einem militärischen Forscher die Entschlüsselung übergibt, weil da die Vorstellungswelten schon gewaltig differieren können. bzw wer sagt, dass es regelrechte "Schriftgelehrte" überhaupt gibt wo auch immer diese Dinger eines Tages vielleicht ankommen mögen

[Bynaus]

Ich sagte ja auch nicht, dass die Hieroglyphen absichtlich unleserlich sein sollten - aber sie waren bestimmt nicht darauf ausgelegt, so fundamental einfach zu sein, dass sie auch von anderen Wesen verstanden werden könnten. Sie waren so ausgelegt, um den anderen Priestern + dem rest der ägyptischen Elite etwas über diesen oder jenen Pharao mitzuteilen (keine Ahnung, bin kein Ägyptologe... ;-) )... Kein Ägypter wollte die Schrift jemals so gestalten, dass sie auch von einem Besucher aus einem anderen Kontinent in tausenden von Jahren entschlüsselt werden könnte.

Bei der Raumsonde hingegen wurde die Schrift von anfang an darauf AUSGELEGT, gut verständlich für andere Zivilisationen zu sein, soweit man sich die vorstellen kann. Man beschränkt sich auf das wesentliche, auf (scheinbar) allgemeingültige Dinge, etc.