Mal wieder Planet X entdeckt

[LuckyGuy]

Eines begreife ich nicht.
Wie kann so nah an einer Sonne ein Gasriese existieren?
Ich dachte, die gerade in der Entstehungsphase einer neuen Sonne sehr heftigen Sonnenwinde würden die Gase in die aüßeren Regionen des Systems pusten?
Deshalb sind in unserem System ja auch die Planeten brav getrennt nach inneren Planeten (Felsplaneten) und aüßeren Planeten (Gasriesen).
Warum ist das dort nicht so?

[Spocky]

Speziell im Fall des Jupiter ist es ja so, dass ihm gar nicht so viel gefehlt hat, um selbst das Sonnenfeuer zu entzünden. Ich denke mal, dass dadurch auch bei ihm die Massenanziehung hinreichend war, um dem Sonnenwind zu widerstehen. Und so sehr nah ist er der Sonne ja auch wieder nicht. Er ist 5,2 Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt, also 5,2x der Abstand Erde - Sonne.
Jupiter

[Bynaus]

Eine gute Frage, an der viele Wissenschaftler derzeit arbeiten. Es gibt keine definitive Erklärung, nur Ansätze, Möglichkeiten:

Allgemein entsteht ja ein Planet in der Staubscheibe (Akkretionsscheibe) seines Sterns.
Gemäss der heute verbreitetsten Idee entstehen diese "Hot Jupiters", wie die Gasriesen nahe an Sternen genannt werden, in einer dichteren Staubscheibe als diejenige, aus der unser Sonnensystem entstand. Dadurch wachsen sie schneller, und mindestens ein Planet des Systems wird dabei riesig und beginnt, die Bahnen der anderen nachhaltig zu stören. Durch den verbleibenden Staub wird er abgebremst und bewegt sich auf seine Sonne zu. Dadurch verhindert er die Entstehung von erdähnlichen Welten, und frisst sich langsam durch die innere Staubscheibe, bis er nicht mehr näher an seine Sonne rankann, weil die den innersten Bereich der Scheibe mit dem Sonnenwind leergefegt hat.
So ungefähr stellt man sich das vor, wie gesagt, keine abschliessende Sicherheit besteht darüber.

Edit: An Spocky: naja, Jupiter fehlten ca. 10 mal mehr Masse, um auch nur ein brauner Zwerg zu werden, und 50 mal mehr Masse, um ein Deuteriumbrenner zu werden, oder auch 100 mal mehr Masse, um ein echter kleiner "Stern" zu werden. Ziemlich knapp, nicht wahr. :-)

[Spocky]

Original geschrieben von Bynaus
Edit: An Spocky: naja, Jupiter fehlten ca. 10 mal mehr Masse, um auch nur ein brauner Zwerg zu werden, und 50 mal mehr Masse, um ein Deuteriumbrenner zu werden, oder auch 100 mal mehr Masse, um ein echter kleiner "Stern" zu werden. Ziemlich knapp, nicht wahr. :-)

Ich wusste schon, dass die Zahl, wenngleich ich sie nicht im Kopf hatte, recht hoch war, glaubte sie aber ein wenig geringer. Nichtsdestotrotz nennen das selbst die Astronomen einen ziemlich kleinen Unterschied. Mir ist klar, dass die Sonne 99,9% der gesamten Masse unseres Sonnensystems auf sich vereinigt, allerdings gehören vom Rest wiederum 90% dem Jupiter. Zu diesem Thema gabs aber garantiert schon eine Sendung bei Alpha-Centauri. Ich hab den Link zwar schonmal irgendwo gepostet, ich bring ihn aber gerne nochmals ein:
Alpha-Centauri

[Bynaus]

Jemand hat mal gesagt: "Das Sonnensystem besteht aus der Sonne, dem Planeten Jupiter und einem Haufen Geröll." :-) Das triffts ziemlich gut, finde ich. Das sieht man besonders gut, wenn man sich die relativen Massen (Erde=1) der Sonne und der Planeten ansieht:

332946
0.06
0.82
1
0.11
318
95
15
17
0.002

Wenn man das ausrechnet, sieht man, dass Die Sonne über 99.99% der Masse des Sonnensystems ausmacht, und dass vom Rest über 60% auf den Jupiter gehen.

[Spocky]

Dazu gab es auch mal eine Sendung in α-Centauri. Die Daten für einen 10. Planeten sind sehr sehr vage und reichen von einem recht kleinen Planeten nicht weit außerhalb der Pluto-Bahn bis hin zu einem Riesenplaneten in der 8fachen Plutp-Bahn. Was man davon halten kann weiß ich nicht. Sicher scheint zu sein, dass es in der Pluto-Bahn Abweichungen gibt, die man sich nicht recht erklären kann und wozu man noch keine Kraft gefunden hat. Ob man aber in absehbarer Zeit einen 10. Planeten finden wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht ist es ja auch was vollkommen anderes...?

[Morn]

Nun ja, eigentlich ist Charon für einen Mond sehr groß, soweit ich weiß, beeinflusst er auch die Bahn des Pluto, deshalb könnte man ihn eigentlich selbst schon als Planeten werten (womit wir bei zehn wären ), allerdings treten dann die selben Zweifel wie beim Pluto selbst auf, ich würde eher dazu tendieren, dass beide halbe Planeten sind, die zusammen den neunten ergeben.

[Spocky]

Charon und Pluto sind sowieso ein Sonderfall. Viele Wissenschaftler erkennen Pluto ja nicht mal den Status eines Planeten zu, da der gemeinsame Schwerpunkt dieses "Doppelsystems" außerhalb von Pluto liegt. Das bedeutet, dass auch er sich um einen Punkt dreht, der außerhalb seines Vulumens liegt, was sonst kein Planet tut. Ein echter Planet dreht sich um seine Achse und um die Sonne. Pluto dreht sich um seine Achse, um die Sonne und um den gemeinsamen Schwerpunkt.

[Bynaus]

Das ist aber nicht unbedingt das Hauptargument. Pluto ist einfach viel zu klein und unterscheidet sich in so vieler Hinsicht von den anderen Planeten, z.B. bezüglich Bahn, Bahnneigung usw. Dazu kommt, dass der grösste "Asteroid" des Kuipergürtels, den man bisher kennt, 1300 km Durchmesser hat, mehr als die Hälfte von Pluto. Was wäre, wenn man einst entdecken würde, dass es hunderte von Objekten wie Pluto gibt? Dann wäre man wohl ziemlich ratlos, vor allem, was die Namensgebung anbetrifft... :-)

[Spocky]

Naja, was die Namensgebung anbelangt, gäbe es wohl viele Menschen, die sich darum reißen würden. Mit Gottheiten hätte man dann allerdings seine Probleme, da geb ich dir Recht, zumal einige ja auch für Kometen vergeben sind.

Was die Bahn angeht, so könnte man die sicher auch durch einen Zusammenstoß erklären. man kann sich aber die "Bauart" nicht erklären. Ein Himmelskörper mit dieser Zusammensetzung hätte so weit draußen gar nicht entstehen dürfen.

[Bynaus]

Warum nicht? Der Kuipergürtel ist sehr ausgedehnt, und es war ja klar, dass ein Grossteil des Gases, das aus dem inneren Sonensystem geblasen wurde, nicht einfach in den interstellaren Raum verschwindet. Pluto ist wohl nichts weiter als das (bisher) grösste Objekt im Kuipergürtel, dessen Mitglieder übrigens alle extreme Bahnen haben.

(lies nur den entsprechenden Eintrag im Astrolexikon auf meiner Seite :-))

[Spocky]

Original geschrieben von Bynaus
Warum nicht? Der Kuipergürtel ist sehr ausgedehnt, und es war ja klar, dass ein Grossteil des Gases, das aus dem inneren Sonensystem geblasen wurde, nicht einfach in den interstellaren Raum verschwindet. Pluto ist wohl nichts weiter als das (bisher) grösste Objekt im Kuipergürtel, dessen Mitglieder übrigens alle extreme Bahnen haben.

Ich habe mich schlecht ausgedrückt, sorry. Ein Planet kann so weit draußen nicht auf dieselbe Weise entstehen, wie bei den inneren Planeten. Klar gab es Planetissimale auch weiter draußen und einige wurden wohl auch nach außen abgelenkt. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ein Planet da draußen wohl nicht aus den Teilen entstanden ist, die sich im Hauptbereich der Konkretionsscheibe zu Beginn des Sonnensystems befanden. Es ist weitaus wahrscheinlicher, dass Pluto vielleicht sogar erst von der Sonne "eingefangen" wurde, was auch eine Erklärung für seine ungewöhnliche Bahn sein könnte.

Original geschrieben von Bynaus
(lies nur den entsprechenden Eintrag im Astrolexikon auf meiner Seite :-))

OK, werd ich machen

[Der Fürsorger]

10. Planet endeckt

Ab heute ist es offiziell – es gibt 10 Planeten im Sonnensystem. Hab es grad in den Nachrichten gesehen nur leider nichts genaueres mitgekriegt.

[RvC-Neelix]

Was?! Wirklich... das is jetz aber schon überraschend.
Ich glaub, ich werd heut mal Nachrichten schaun müssen.

[Ductos]

Der 10.Planet unseres Systems heißt Quaoar, benannt nach einer indianischen Schöpfungskraft. Er ist 5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und hat eine Oberflächentemperatur von 273 °C unter Null. Für eine Umrundung braucht er 288 Jahre.

So viel konnte ich auf verschiedenen Internet-Seiten herausfinden.
Jedenfalls ist nun der Planetenstatus von Pluto in Frage gestellt worden.