Einzigster tost an diesen russischen Atomkraftwerken in der Erdumlaufbahn ist wohl, das die Russen die größte Erfahrung damit haben etwas in der Umlaufbahn verglühen zu lassen ohne das dabei die Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen wird, also sollten diese Satelliten eines Tages nicht mehr von Nutzen sein, kann man darauf hoffen das die Russen ihre Spionagesateliten im Pazifik versenken.
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@Starwatcher
Das stimmt bei der MIR hat es ja sehr gut geklappt. Da werden so ein paar kleine Satelitten kein Problem darstellen.***Wer bist du? (Vorlonen!) Was willst du? (Schatten!)***
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Kommentar
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So das ging schnell. Habe einen Text aus dem Netz genommen und die Grafiken entfernt. Viel Spass beim lesen.
Ist ein kleiner Infotext.
hier die Seite http://www.vbs.admin.ch/ls/d/h_info/plutonium/
WAS IST EIGENTLICH PLUTONIUM ?
Die ersten drei chemischen Elemente mit Ordnungszahlen grösser als 91 (Protactinium), deren Atomkern also mehr als 91 Protonen enthält, sind nach den äussersten Planeten des Sonnensystems benannt und zwar in der Reihenfolge ihres Sonnenabstandes: Uranus, Neptun und Pluto waren für die Namengebung von Uran, Neptunium und Plutonium verantwortlich. Pluto seinerseits ist in der griechischen Mythologie der Herrscher der Unterwelt. Das allein vermag bei vielen Leuten schon Assoziationen zu etwas Schrecklichem und Unheimlichem zu wecken.
Dabei ist Plutonium (Pu), 1940 vom amerikanischen Forscher Seaborg und seinen Mitarbeitern entdeckt, zunächst einmal ganz einfach das chemische Element Nummer 94, ein Schwermetall, das sich chemisch im menschlichen Körper ähnlich wie Blei oder Quecksilber verhält und damit als chemisch toxisch bzw. giftig bezeichnet werden muss. Das silbrig-glänzende Plutonium-Metall hat bei Raumtemperatur eine Dichte von ca. 20 g/cm3, ist damit rund zwanzigmal so schwer wie Wasser.
Plutonium besitzt kein stabiles Isotop*), ist also in allen seinen Erscheinungsformen radioaktiv. Das heisst, dass sich alles Plutonium ganz von selbst im Verlauf der Zeit in Isotope anderer Elemente verwandelt. Diese Umwandlung geht langsam vor sich; beim Hauptvertreter, dem Pu-239 beträgt die sogenannte Halbwertszeit 24'000 Jahre, solange dauert es, bis die Hälfte der vorhandenen Kerne sich umgewandelt hat. Nach weiteren 24'000 Jahren ist nur noch ein Viertel der ursprünglich vorhandenen Menge da usw. In den meisten Fällen geschieht die Umwandlung unter Aussendung eines zweifach elektrisch geladenen Heliumkerns, auch Alpha-Teilchen genannt. Die meisten Plutonium-Isotope haben zudem die Tendenz sich spontan, ohne äusseren Einfluss zu spalten. Eine Spaltung kann auch durch Neutronen ausgelöst werden. Die bei diesen Spaltungen entstehenden Kernbruchstücke sind wiederum radioaktiv und der Spaltvorgang ist mit dem Auftreten von Gammastrahlung und der Emission von weiteren Neutronen verbunden.
Sind nun genügend andere Plutoniumkerne in der Nähe, die sogenannte "kritische Masse" beieinander, so können diese Spalt-Neutronen weitere Kerne spalten, wobei wieder Neutronen ausgesandt werden, welche wieder Kerne spalten, usw. Diese Möglichkeit einer selbsterhaltenden Kettenreaktion macht Plutonium als Reaktorbrennstoff und in noch vermehrtem Masse als Ausgangsmaterial für Atombomben attraktiv.
*) Mit "Isotope" werden diejenigen Erscheinungsformen eines Elements bezeichnet, die zwar gleiche chemische Eigenschaften aufweisen, deren Kerne also immer gleich viele Protonen besitzen, die aber aufgrund unterschiedlicher Neutronenzahl andere Massenzahlen und damit oft auch andere kernphysikalische Eigenschaften haben.
WIE ENTSTEHT PLUTONIUM; WIE WIRD PLUTONIUM HERGESTELLT ?
Plutonium-239 entsteht, wenn ein Kern des Uranisotops-238*) ein Neutron einfängt. Dies ergibt zunächst einen U-239-Kern, welcher rasch über einen Zwischenschritt zu Pu-239 zerfällt. In grossem Stil geschieht solches in Kernanlagen, in welchen Urankerne mit Neutronen beschossen werden oder, vornehmer ausgedrückt, einem intensiven Neutronenfluss ausgesetzt sind. Diese Kernanlagen nennt man Kernkraftwerke, wenn dabei die Energieproduktion das primäre Ziel ist und das täglich in Gramm-Mengen entstehende Plutonium (auch in Schweizer Kernkraftwerken!) als "Abfallprodukt" betrachtet wird. Die Anlage wird Plutoniumfabrik genannt, wenn das hauptsächliche Ziel die Plutoniumproduktion zu militärischen Zwecken ist und die dabei anfallende Energie eine Nebenerscheinung darstellt. Die Unterschiede sind graduell.
*) Natururan (U) besteht zu 99,3% aus dem schwer spaltbaren Isotop U-238, zu ca. 0.7% aus dem leichter spaltbaren Isotop U-235 und einem Hauch U-234.
Je nachdem nun, wie lange das in den Brennstäben enthaltene Uran (üblicherweise etwa 96,5 % U-238 und 3.5 % U-235) im Kernreaktor mit Neutronen beschossen wird und je nach Dichte des Neutronenflusses, bilden sich unterschiedliche Mengen von Plutonium-239 und von diesem Pu-239 aus durch Anlagerung von weiteren Neutronen die höheren Plutonium-Isotope Pu-240, Pu-241 usw. Das Ganze wird kompliziert durch die Tatsache, dass das Pu-239 von den Neutronen auch gespalten werden kann, so dass gegen Ende der normalen Verweilzeit eines Brennstabs im Reaktor etwa gleichviel Pu-239 durch diese Prozesse zum Verschwinden gebracht wird, wie durch Neutronenanlagerung am U-238 neu entsteht. Der Pu-239 Gehalt bleibt dann fast konstant, der Gehalt an höheren Plutonium-Isotopen nimmt noch immer zu (Figur 1).
Figur 1
Gehalt der verschiedenen Pu-Isotope in Abhängigkeit der Verweildauer im (Leichtwasser)-Reaktor. (Nach "Scientific American" Juni 1977).
Nebenbei gesagt ist hiermit ein Weg skizziert, wie man das Plutonium wieder loswerden könnte, nämlich durch "Verbrennen" in Reaktoren, in welchen neben herkömmlichen Uran-Brennstäben auch sogenannte Mixed-Oxide-Brennstäben (MOX) verwendet werden. Dabei dient Plutonium in Konzentrationen von ca. 5% als spaltbares Material. Das Problem dabei ist, eine über alles gesehen negative Bilanz zu erreichen, d.h. mehr "altes" Plutonium zu spalten, als neues zu erzeugen. Im KKW Beznau wird zur Zeit solcher MOX-Brennstoff im Sinne eines internationalen Versuchs eingesetzt.
Noch eine Nebenbemerkung: Eine ausgeglichene oder leicht positive Spaltmaterial-Bilanz ist Kennzeichen des sog. "Brutreaktors", der laufend Energie produziert, sich dabei seinen Brennstoff ebenso laufend wieder "erbrütet" und damit dem Traum von der unerschöpflichen Energiequelle nahekommt.
Als Summe aller dieser menschlichen Aktivitäten, mit zivilem und militärischem Hintergrund, resultiert, dass heute weltweit etwa tausend Tonnen Plutonium vorhanden sind. Dies entspräche einem Plutonium-Würfel mit einer Kantenlänge von etwa vier Metern; vom Volumen her ist das gar nicht so schrecklich viel. Für die Herstellung einer Atombombe braucht es allerdings, wie wir später sehen, bloss ein "Würfeli" von 6 - 8 cm Kantenlänge.
PLUTONIUM EIN KÜNSTLICHES ELEMENT ?
Auch wenn kein stabiles Plutonium-Isotop existiert, kann man Plutonium trotzdem nicht als erstes vom Menschen geschaffenes Element bezeichnen.
Die Natur kann das seit eh und je! Zwei Beispiele dazu:
In den Supernovae-Explosionen, die uns nach gängigen Vorstellungen alle schweren Elemente des Universums beschert haben, entstand Plutonium, das jedoch zwischenzeitlich wegen seiner geologisch gesehen "kurzen" Halbwertszeit wieder verschwunden ist.
In den Uranlagerstätten von Oklo in Gabun (Afrika) war vor zwei Milliarden Jahren die Urankonzentration, insbesondere der Gehalt am spaltbaren U-235 so hoch, dass Kettenreaktionen stattfinden konnten und zwar in so grosser Zahl, dass man mit Fug und Recht von " fossilen Kernreaktoren" sprechen darf. Dabei wurde auf dem oben gezeigten Weg auch Plutonium erzeugt. Diese Vorgänge lassen sich aus der Analyse des Uranerzes in diesen Lagerstätten rekonstruieren.
IDENTIFIKATION VON PLUTONIUM ?
Die grosse Frage bei den in letzter Zeit in Deutschland oder auch anderswo aufgetauchten Plutonium-"Müsterchen" ist: Woher kommt das Zeugs? Fachleute kommen offenbar zum Schluss: "Tomsk-7". Wie kann man da so sicher sein, Plutonium ist doch Plutonium ? Schon, aber:
Plutonium entsteht, wie erwähnt, in Reaktorbrennstäben und von dort muss es in Aufbereitungsanlagen aus den hochradioaktiven (hier ist dieser mediengängige Begriff für einmal am Platz) Stäben wieder rausgeholt werden. Das geht etwa so:
Zuerst werden die recht soliden Brennstabumhüllungen aufgetrennt, dann die Füllung in Säure aufgelöst, anschliessend folgt eine Reihe von chemischen Prozessen, Reduktionen, Fällungen, Oxydationen, usw., bis das Plutonium vom Rest abgetrennt ist. Die Isotopenzusammensetzung dieses Plutoniums sagt bloss, wieviel Kernenergie der ursprüngliche Brennstab produziert hat, wie lange er also im Reaktor drin war und vielleicht noch, um welchen Reaktortyp es sich gehandelt hat, aber nicht, wo dieser Reaktor stand!
Der springende Punkt ist nun der, dass das Plutonium nie zu 100 % rein gewonnen werden kann, sondern zu vielleicht 99.7% oder 99,9%. Die verschiedenen Prozesse, die in den verschiedenen Aufbereitungsanlagen leicht unterschiedlich ablaufen, hinterlassen Spuren. Die Analyse der Zusammensetzung des kleinen " Nicht-Plutonium"- Anteils, die Auflistung der darin enthaltenen Elemente und Verbindungen, die Verhältniszahlen von Elementen untereinander usw., liefern einen "Fingerabdruck" der Wiederaufbereitungsanlage.
Solche Wiederaufbereitungsanlagen, zumindest die zivilen, mit ihren "Fingerabdrücken" sind heute weitgehend bekannt. Woher das "Schmuggler'- Plutonium nun tatsächlich stammt, aus dem ehemaligen sowjetischen Atomwaffenkomplex, oder von anderswo, ist somit eine für Experten beantwortbare Frage.
II. FRAGEN MEDIZINISCHER NATUR
DAS "HOCHGIFTIGE" PLUTONIUM ?
Das Schwermetall Plutonium ist, wie schon erwähnt, giftig, wie Blei und Quecksilber auch. Allein deswegen müsste man eigentlich kein grosses Aufhebens machen. Der Grund dafür, dass man dem Plutonium grossen Respekt entgegenbringen muss, liegt in der speziellen Wirkung der davon ausgehenden Strahlung, also seiner Radiotoxizität, dergegenüber die chemische Giftigkeit in den Hintergrund gedrängt wird.
Beim Zerfall wandelt sich der Plutoniumkern durch Emission eines Alpha-Teilchen um und wird dadurch zu einem Kern des Uranisotops U-235. In einem Pu-Partikelchen von einem Millionstel-Gramm findet dieser Prozess etwa 2000 mal pro Sekunde statt. Die elektrisch geladenen und mit hoher Geschwindigkeit ausgestossenen Alpha-Partikel treten allerdings mit ihrer Umgebung in starke Wechselwirkung, geben ihre Energie an die Umgebung ab und werden dadurch sehr rasch abgebremst. So hat diese Strahlungsart in Luft nur eine Reichweite von einigen Zentimetern. Schon eine dünne Luftschicht schützt uns also wirksam vor einer externen Bestrahlung. Ein leicht hinkender Vergleich: Die Pu-"Kanone" verschiesst pro Millionstel-Gramm 2000 Schuss pro Sekunde, die "Mündungsgeschwindigkeit" der Geschosse beträgt einige Kilometer pro Sekunde und die "Reichweite" einige Zentimeter!
Bei einem Millionstel-Gramm Cäsium-137 sind es pro Sekunde 3'000'000 "Schuss" einer durchdringenden Strahlungsart und bei einem Millionstel-Gramm lod-131 gar 4'000'000'000. Ob die Bezeichnung "hochradioaktiv" bei Plutonium am Platz ist, möge der Leser selber beurteilen.
Plutonium ist aber trotzdem nicht harmlos, denn die Reichweite der Strahlung allein ist noch kein Mass für die Beurteilung ihrer Wirkung, beispielsweise im menschlichen Körper. Zudem werden beim Zerfall noch andere Strahlungsarten emittiert, wie wir gesehen haben und auch die spontane Spaltung des Pu-Kerns ist von Strahlung begleitet.
GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG DURCH PLUTONIUM ?
Die von aussen auf den Menschen einwirkende Plutonium-Strahlung ist kein grosses Problem. Wenn sie überhaupt soweit kommt, wird die Alpha-Strahlung schon in den obersten Hautschichten ohne weitere Folgen absorbiert. Anders sieht die Sache aus, wenn Plutonium inkorporiert wird, also auf irgendeine Art in den Körper gelangt, sei es mit der Atemluft oder mit der Aufnahme von Getränken und/oder Lebensmitteln. Der Mechanismus der raschen Energieabgabe, der uns vor einer externen Bestrahlung schützte, wirkt nun im Körper drin schädigend: Die Zellen in unmittelbarer Umgebung des strahlenden Plutoniumteilchens sind von der Wechselwirkung mit dem Alpha-Teilchen betroffen, werden von der aufgenommenen Energie geschädigt, sterben ab oder werden möglicherweise zu unkontrolliertem Wachstum und damit zur Tumorbildung angeregt. Die Lunge ist zunächst das kritische Organ, später die Knochenhaut.
Plakativ lässt sich die Gefährdung für die Gesundheit etwa so beschreiben: Plutonium ist ausserhalb des Körpers auch in grösseren Mengen, Gramm oder so, ein relativ kleines Problem; Plutonium in winzigen Mengen, Tausendstel-Gramm oder noch weniger, im menschlichen Körper drin, ist jedoch ein grosses Problem.
Theoretisch, ausdrücklich wiederholt theoretisch, nämlich durch Verabreichen von Einzelportionen von je etwa einem Tausendstel-Gramm, könnte man also schon mit einem Gramm Plutonium sehr viele Menschen kontaminieren, populär gesagt "vergiften", in dem Sinn, dass der gesetzlich festgelegte Wert für die tolerierbare Menge von Plutonium im Körper bei diesen Personen so massiv überschritten würde, dass bei diesen Menschen nun auch gesundheitliche Probleme entstehen. Das heisst aber nicht, dass diese Leute tot umfallen, wie dies bei einer Überdosis von Gift der Fall wäre, sondern es bedeutet, dass die so kontaminierten Personen höchstwahrscheinlich in der näheren Zukunft an einem (bösartigen) Tumor erkranken werden.
Die Bezeichnung "hochgiftig" lässt sich also nur bezüglich der Menge rechtfertigen, die für die Wirkung erforderlich ist, der Mechanismus der Schädigung ist jedoch ein völlig anderer. Gift hemmt oder blockiert Körperfunktionen und zwar sofort; Plutonium schädigt (bei diesen winzigen Mengen) durch Strahlung, die Wirkung ist nicht unmittelbar.
BEDROHUNG DURCH VAGABUNDIERENDES PLUTONIUM ?
Das Schwarzmarktplutonium bedroht uns in mehrfacher Hinsicht. Zunächst stellt Plutonium wie bemerkt eine Riesengefahr dar, wenn es inkorporiert wird. Das vagabundierende Plutonium ist also einmal dann eine Gefahr, wenn es aus Unkenntnis oder Leichtsinn nicht sachgemäss gehandhabt wird. In der Praxis sollte man davon ausgehen können, dass die Plutonium Schmuggler auch um die Gefahr wissen und aus reinem Selbsterhaltungstrieb und Eigenliebe ihre Ware sorgfältig verpacken. Tun sie das nicht, so gefährden sie in erster Linie sich selber und in zweiter Linie Unbeteiligte in ihrer näheren Umgebung.
Im Weiteren und darin besteht der Albtraum, könnte dieses Plutonium, in Erpressungs- und/ oder Sabotageszenarien oder gar als Nuklearsprengkörper eingesetzt, die Gesundheit und das Leben von Tausenden von Unbeteiligten bedrohen. Die Trivialliteratur hat einige solche Horrorszenarien vorweggenommen, z.B.Larry Collins mit "The fifth horseman.." und Tom Clancy: "The sum of all fears".
III. FRAGEN KERNWAFFENTECHNISCHER NATUR
WAFFENFÄHIGKEIT VON PLUTONIUM ?
'Waffenfähiges Plutonium" ist (fast) dasselbe wie ein "weisser Schimmel». Das aus Reaktorbrennstäben extrahierte Isotopengemisch von Plutonium ist grundsätzlich waffenfähig. Je nach seiner Isotopenzusammensetzung ist es aber zur Bombenherstellung mehr oder weniger gut geeignet. Im amerikanischen Sprachgebrauch ist von den Qualitätsstufen "weapon grade"- Plutonium (mindestens 93.5% Pu-239), "Fuel grade" und "Reactor grade" die Rede, also von Waffenqualität, Brennstoffqualität und Reaktorqualität. Mit diesen Qualitätsstufen soll zum Ausdruck gebracht werden, dass zur Bombenherstellung reines Pu-239 am besten geeignet ist. Der Begriff " weapon grade" wird nun oft fälschlicherweise mit "waffenfähig" übersetzt. Richtig wäre z.B. "zur Waffenherstellung sehr gut geeignet".
Figur 2
Kritische Masse von Uran und Plutonium als Funktion ihrer Isotopenreinheit. (Nach "Nuclear Energy and Nuclear Weapon Proliferation", SIPRI 1979).
Die oben stehende Figur 2 zeigt, dass bei 100%igem Pu-239 die kritische Masse, bei welcher erreicht werden kann , dass die selbsterhaltende Kettenreaktion in Form einer Explosion abläuft, "bloss" etwa 4-5 kg beträgt.
Diese kritische Masse steigt an auf etwa 20 kg bei (fast) ausschliesslich höheren Pu-Isotopen (ca. 0% Pu-239!). In diesem Fall übernimmt das ebenfalls relativ leicht spaltbare Pu-241 die Rolle des Hauptenergielieferanten. Präzisere Zahlenangaben sind schwierig, weil diese kritische Masse keine Naturkonstante ist, sondern von verschiedenen Einflussgrössen abhängt, z.B. von der Reinheit des Materials und vom Vorhandensein bzw. Fehlen eines Neutronenreflektors um den Pu-Kern herum.
Beim Uranisotop U-235 ist ganz eindeutig die lsotopenreinheit viel wichtiger. Mit Natururan (0.7% U-235) oder Brennstab-Uran (3.5 % U-235) lässt sich keine Atombombe bauen. Dazu braucht es höher angereichertes Uran. Bei einer Reinheit von mehr als 80% beträgt die kritische Masse zwischen 15 und 20 Kilo.
Mit den Qualitätsstufen wird beim Plutonium implizit auch zum Ausdruck gebracht, dass es mit minderer "Qualität' zunehmend schwieriger wird, eine Bombe prognostizierbarer Sprengkraft herzustellen. Dies, weil die höheren Isotope den Neutronenuntergrund und damit die Wahrscheinlichkeit einer "Frühzündung", eines "Verpuffens" des Sprengkörpers erhöhen. Eine solche " Nuklearpetarde" hätte aber möglicherweise immer noch ein nicht zu verachtendes Sprengäquivalent von einigen hundert Tonnen des konventionellen Sprengstoffs TNT. Die "Frühzünd"-Probleme lassen sich mit einer hochentwickelten Bombentechnologie überwinden. In den USA wurden schon in den 70er-Jahren zur Abklärung dieser Fragestellung in der Nevada-Wüste Versuchsexplosionen mit Reaktorplutonium durchgeführt,
IV. PLUTONIUM UND NUKLEARE PROLIFERATION *)
*) Proliferation: "Die (rasche) Vermehrung und Verbreitung von ...". Hier auf Kernwaffen bezogen.
WER HAT DAS FACHWISSEN UND DIE TECHNISCHEN MÖGLICHKEITEN ATOMBOMBEN HERZUSTELLEN ?
Das Technologieniveau der Mehrfachsprengköpfe auf Interkontinentalraketen ist heute und in der näheren Zukunft ausschliesslich den Supermächten (USA, Russland), und den andern offiziellen Nuklearmächten vorbehalten.
Das Technologieniveau der vierziger Jahre jedoch, die Technologie der ersten, aus heutiger Sicht "primitiven" Atombomben, ist heute einem weiten Kreis von potentiellen Bombenherstellern zugänglich. Dieser Kreis erstreckt sich von Staaten mit aggressiver Aussenpolitik, die die Bombe als Machtinstrument besitzen wollen, bis hin zu subnationalen Gruppierungen, die ihrerseits die Bombe in verschiedenen denkbaren Szenarien der indirekten Kriegführung, des internationalen Terrorismus und des gewalttätigen Extremismus oder auch für blosse Erpressungsversuche einsetzen könnten.
Mit den technischen Möglichkeiten ist es noch nicht getan, es braucht auch noch einiges an Spezialwissen. Dieses Wissen muss sich ein Staat, der die Kernwaffenoption ergreifen will, mühsam selber erarbeiten; Beispiel hierzu Frankreich mit seiner "Force de frappe". Dieses grosse Hindernis auf dem Weg zur Bombe, zusammen mit einer recht gut funktionierenden Geheimhaltung in den betreffenden Ländern haben bewirkt, dass heute der Klub der Kernwaffenbesitzer "offiziell" nur fünf Mitglieder hat. Trotzdem ist es unausweichlich, dass das zur Bombenherstellung benötigte Fachwissen im Verlauf der Zeit einem breiteren Publikum zugänglich wird; ein Leck hier, eine Unvorsichtigkeit da; Zu dieser Proliferation des Wissens zwei Beispiele:
Beispiel 1: Der "Los Alamos Primer". Ein Papier, dessen unbefugter Besitz vor 50 Jahren in den USA ein Gerichtsverfahren wegen Hochverrats nach sich gezogen hätte und heute deklassifiziert ist (kann bei den Autoren eingesehen werden). Dies ist wahrscheinlich eines der Papiere die der Atomspion Klaus Fuchs damals der Sowjetunion zuspielte. Es ist nicht gerade Anleitung für Bombenbastler, enthält aber doch wesentliches Fachwissen.
Beispiel 2: Der "Progressive"-Case, wo ein amerikanischer Journalist im Jahre 1979 in Teufels Küche geriet, weil er in einer Publikation zusammenfasste, was er in der offenen Literatur über die Konstruktion und Funktionsweise der Wasserstoffbombe so alles hatte in Erfahrung bringen können (Figur 3). Dieselbe Information, aufdatiert und weiter ins Detail gehend, erschien 1988 in einem offen zugänglichen Buch mit dem Titel "US Nuclear Weapons".
Eine weitere Variante der Wissensproliferation ist der arbeitslose und darbende Wissenschafter aus dem Atomwaffenkomplex der ehemaligen Sowjetunion, der jetzt sein Wissen dem Meistbietenden zur Verfügung stellen könnte.
Figur 3. Skizze zu Konstruktion und Funktionsweise einer Wasserstoffbombe (nach H. Morland, "The Progressive", 1079 und A. DeVolpi: "Born Secret", Pergamon Press 1981)
PROLIFERATIONSÄNGSTE UND PROLIFERATIONSVERHINDERUNG
Es gibt Proliferationsstaaten, Staaten von denen wir wissen oder vermuten, dass sie versuchen, die Kernwaffe in die Hand zu bekommen; Irak und Nordkorea als Beispiel. Das ist ein Problem und ein Grund zur Beunruhigung. Diese Art staatlicher Proliferation ist in vollem Gang, lässt sich aber durch geeignete Massnahmen möglicherweise verhindern oder zumindest verzögern.
Eine Möglichkeit bestünde beispielsweise darin, dass sich alle Staaten bereitfänden, auf Kernwaffen zu verzichten. Solange aber die offiziellen Kernwaffenmächte in einer Art Kartellabsprache (der Kernwaffensperrvertrag (NPT) ist nichts anderes als eine solche Kartellabsprache) und mit Exportkontrollen bloss verhindern, dass andere Staaten auch die Kernwaffenoption ergreifen, solange besteht Grund zur Skepsis. So lässt sich die Weiterverbreitung von Kernwaffen bloss verzögern, aber nicht verhindern. Auch das umfassende Teststoppabkommen, sollte es je in Kraft treten, wird daran nicht viel ändern.
Heute besteht das grössere Problem und der grössere Grund zur Beunruhigung darin, dass Plutonium-239 auf dem Schwarzmarkt erhältlich und damit für (fast) jedermann zugänglich ist. Diese Materialproliferation hätte nie und nimmer passieren dürfen. Bisher konnte man nämlich bei der Aufstellung und Bewertung von nuklearen Terror- und Sabotageszenarien davon ausgehen, dass die Beschaffung des benötigten Spaltmaterials in der benötigten Menge und Reinheit für subnationale Gruppierungen, Mafia oder so, ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Dieses Haupthindernis auf dem Weg zur Bombe ist verschwunden, denn mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Ende des kalten Krieges ist die Kontrolle über solche sensitive strategische Materialien im ehemaligen Ostblock zumindest lockerer geworden. Die sechs Gramm Plutonium oder allenfalls auch sechzig bzw. dreihundert Gramm, von denen im Sommer '94 häufig die Rede war, stellen wahrscheinlich bloss die Spitze des Eisbergs dar, der weltweite Vorrat an Plutonium in Waffenqualität beträgt einige hundert Tonnen und etwa die Hälfte davon befindet sich in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Damit rückt nun die Herstellung eines primitiven Sprengkörpers, in der Sprengkraft vergleichbar mit der Hiroshima-Bombe, auch für solche subnationale Gruppierungen in den Bereich der Möglichkeiten. Es braucht schon auch noch Chemiker, Physiker, Metallurgen, Mechaniker, Sprengstoffexperten, Präzisionsinstrumente usw, die Vorstellung aber, dass genügend Kleingeld eine der Hauptvoraussetzungen darstellt, lässt erschaudern.
Dieser Materialproliferation stehen die staatlichen Organe nicht gerade hilflos gegenüber,- in Deutschland beispielsweise werden im Durchschnitt wöchentlich drei bis vier Fälle von versuchtem Nuklearschmuggel aufgedeckt. Trotzdem steht auch hier zu befürchten, dass mit staatlichen Massnahmen wie Polizeieinsätze und Grenzkontrollen die Materialproliferation bloss verzögert aber nicht verhindert werden kann.
STEHT "RED MERCURY' IM ZUSAMMENHANG MIT PLUTONIUM ?
Man nehme ein Material, gebe ihm einen geheimnisvollen Namen, übertreibe seine physikalischen Eigenschaften, passe die Einsatzmöglichkeiten den Wunschträumen potentieller Kunden an und offeriere es für eine Million Dollar pro Kilogramm. Mit einem bisschen Glück kann man jemanden hereinlegen und wird reich dabei. Das ungefähr steckt nach der Meinung von Fachleuten hinter dem sagenhaften "Red Mercury".
Zu denken gibt einzig die Tatsache, dass immer dort wo das rote Quecksilber auftaucht, auch ein mehr oder weniger loser Zusammenhang mit einem illegalen Handel mit radioaktiven Substanzen besteht.
Ist somit "Red Mercury" eventuell ein Transportmittel oder ein Deckname für Plutonium in Waffenqualität ? Von allen den Gerüchten die über "Red Mercury" herumgeboten werden, wäre dies noch fast am einleuchtendsten. Im Zentrum einer Flasche mit "harmlosem" rotem Quecksilber versteckt, würde eine Plutoniumkapsel nicht auffallen und wäre, hinter der guten Abschirmung durch das Quecksilber, der Detektion durch die gängigen Strahlungsmessgeräte entzogen. Denkbar, dass mit dem ganzen Getue um das Red Mercury Transportrouten für Schmugglerplutonium aufgebaut werden. Sollte hinter dem Red Mercury tatsächlich Plutonium in Waffenqualität versteckt sein, so würde dies wenigstens den exorbitanten Preis erklären.
Nach unserer Meinung ist aber Red Mercury nichts anderes, als eine weitere unschöne Facette des blühenden nuklearen Proliferationsgeschäfts.
Plutonium, der Stoff aus dem die (Alb)-Träume sind ?
Der Traum, in welchem dem Menschen das Plutonium als unerschöpfliche Energiequelle in Brutreaktoren erschien, hat dem Albtraum der nuklearen Proliferation, des Terrors und der Sabotage Platz gemacht. Ermutigend Ist, dass die Weltgemeinschaft dies wahrgenommen hat und über die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) die entsprechenden Schritte zur Kontrolle des vielschichtigen Plutoniumproblems unternimmt.***Wer bist du? (Vorlonen!) Was willst du? (Schatten!)***
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Das war das beste was ich auf die schnelle gefunden habe.
Also ich kann dir noch sagen, dass Plutonium(Pu) einen Schmelzpunkt (Kp = 639°C) hat. Aber ich weiss net ob es dann noch radioaktiv ist. so tief habe ich auf die schnell nicht geforscht.***Wer bist du? (Vorlonen!) Was willst du? (Schatten!)***
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Da Plutonium ein chemisches Element ist, kann es verdampfen und verglühen und was weiss ich alles - es wird immer da sein, in gasförmiger Form vielleicht, aber es kann sich nicht einfach "auflösen".
Und die Radioaktivität ist auch nicht abhängig von der Temperatur...
Den Text solltest du wirklich ganz durchlesen, er ist IMO sehr interessant.Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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Original geschrieben von Starwatcher
sollten diese Satelliten eines Tages nicht mehr von Nutzen sein, kann man darauf hoffen das die Russen ihre Spionagesateliten im Pazifik versenken.
Das Problem, warum man nicht alle runterholt ist wohl das, dass statistisch gesehen einige auf bewohntes Gebiet fallen würden und wohl nicht mal die erfahrenen Russen dieses Risiko eingehen wollen.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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Ist halt schon so, alles was wir hochschiessen (und in einer Umlaufbahn lassen) wird früher oder später wieder runterkommen, oder zumindest anderen Objekten im Orbit Schwierigkeiten machen.
Es gab (oder gibt) mal ein Projekt, bei welchem man einen Laser einsetzen wollte, um Trümmerstücke usw. zu entfernen, das wäre doch was für die kommenden Jahre. Nicht dass uns die Phönix von irgend so einem alten Satelliten zerfetzt wird, bevor sie auf Warp geht"All I ask is a small Ship and a Star to steer her by."
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