So, so. Also doch? Bei ausreichend großer Geschwindigkeit ist mir beim Ankunft an der Andromeda gerade mal ein Drei Tage-Bart gewachsen, aber auf der Erde lebt niemand mehr, der sich noch an mich erinnern würde.
Das Gerede über imaginäre Eigenzeit und Gleichzeitigkeit, das in den letzten Tagen und Wochen um mir herum schwirrte, hat mich verwirrt und in einem anderen Forum zu der Aussage verleitet, dass man bei einem Flug zur Andromeda auch mit 0,99~ c um 2,5 Millionen Jahre altern und erst beim Abgleich mit einer Uhr auf der Erde feststellen würde, dass die eigene Uhr sehr viel langsamer herunter getickt ist.
Tatsächlich ist es aber wohl so, dass beide Beobachter, der im Raumschiff auf dem zur Andromeda und der Kollege auf der Erde, die Zeitdilitation nicht feststellen. Für den Raumschiffpiloten wird die Zeit nicht zu einer dicken Suppe, die nur sehr langsam "fließt". Diese Feststellung können beide Beobachter nur dann machen, wenn sie ihre Teleskope auf das Bezugsystem des anderen richten. Der Beobachter auf der Erde würde feststellen, dass die Uhr im Raumschiff sehr viel langsamer tickt als sein eigene. Richtig, soweit?
Aber bedeutet das nicht auch, dass ein Beobachter, der sich mit 0,99~ c bewegt, das Ende aller Tage erreichen könnte? Nehmen wir an, dieser Beobachter fliegt zu einem Ort, der 40 Milliarden Jahre entfernt ist (lasst uns davon ausgehen, dass in dieser Angabe bereits die zwischenzeitliche Ausdehnung des Raumes inbegriffen ist). Er erreicht diesen Ort vielleicht in wenigen Monaten, aber in der Zwischenzeit ist das Universum um 40 Milliarden Jahre gealtert. 40 Milliarden Jahre. Das ist etwa das Dreifache des heutigen Alters des Universums. Er sähe ein Universum, das rund 65 Milliarden Jahre alt ist. Fliegt er noch ein paar Monate oder Jahre weiter, sieht er vielleicht ein Universum, in dem nur noch schwarze Löcher existieren, die langsam zerstrahlen.
Ist dieses Bild falsch, oder ist dies tatsächlich eine zwingende Konsequenz der Zeitdiliatation? Und geht daraus nicht nebenbei eine Lösung des Fermi-Paradoxons hervor? Wenn Zivilisationen innerhalb ihres Bezugssystems Milliarden Lichtjahre in einem Wimpernschlag überbrücken können, dann können sie jeden Ort des Universums erreichen, während in der Zwischenzeit ganze Welten entstehen und wieder vergehen. Es wäre nahezu unendlich unwahrscheinlich, dass sich zwei Zivilisationen an einem Ort und zu gleichen Zeit über den Weg laufen.
P.S.: Und was soll man sich eigentlich imaginäre Eigenzeit vorstellen? Das klingt wie etwas, dass in Relation zu einem absoluten Bezugssystem steht.
Das Gerede über imaginäre Eigenzeit und Gleichzeitigkeit, das in den letzten Tagen und Wochen um mir herum schwirrte, hat mich verwirrt und in einem anderen Forum zu der Aussage verleitet, dass man bei einem Flug zur Andromeda auch mit 0,99~ c um 2,5 Millionen Jahre altern und erst beim Abgleich mit einer Uhr auf der Erde feststellen würde, dass die eigene Uhr sehr viel langsamer herunter getickt ist.
Tatsächlich ist es aber wohl so, dass beide Beobachter, der im Raumschiff auf dem zur Andromeda und der Kollege auf der Erde, die Zeitdilitation nicht feststellen. Für den Raumschiffpiloten wird die Zeit nicht zu einer dicken Suppe, die nur sehr langsam "fließt". Diese Feststellung können beide Beobachter nur dann machen, wenn sie ihre Teleskope auf das Bezugsystem des anderen richten. Der Beobachter auf der Erde würde feststellen, dass die Uhr im Raumschiff sehr viel langsamer tickt als sein eigene. Richtig, soweit?
Aber bedeutet das nicht auch, dass ein Beobachter, der sich mit 0,99~ c bewegt, das Ende aller Tage erreichen könnte? Nehmen wir an, dieser Beobachter fliegt zu einem Ort, der 40 Milliarden Jahre entfernt ist (lasst uns davon ausgehen, dass in dieser Angabe bereits die zwischenzeitliche Ausdehnung des Raumes inbegriffen ist). Er erreicht diesen Ort vielleicht in wenigen Monaten, aber in der Zwischenzeit ist das Universum um 40 Milliarden Jahre gealtert. 40 Milliarden Jahre. Das ist etwa das Dreifache des heutigen Alters des Universums. Er sähe ein Universum, das rund 65 Milliarden Jahre alt ist. Fliegt er noch ein paar Monate oder Jahre weiter, sieht er vielleicht ein Universum, in dem nur noch schwarze Löcher existieren, die langsam zerstrahlen.
Ist dieses Bild falsch, oder ist dies tatsächlich eine zwingende Konsequenz der Zeitdiliatation? Und geht daraus nicht nebenbei eine Lösung des Fermi-Paradoxons hervor? Wenn Zivilisationen innerhalb ihres Bezugssystems Milliarden Lichtjahre in einem Wimpernschlag überbrücken können, dann können sie jeden Ort des Universums erreichen, während in der Zwischenzeit ganze Welten entstehen und wieder vergehen. Es wäre nahezu unendlich unwahrscheinlich, dass sich zwei Zivilisationen an einem Ort und zu gleichen Zeit über den Weg laufen.
P.S.: Und was soll man sich eigentlich imaginäre Eigenzeit vorstellen? Das klingt wie etwas, dass in Relation zu einem absoluten Bezugssystem steht.
Kommentar