Plattentektonik auf dem Mars
Der Mars besass einst eine Plattentektonik, wie sie die Erde heute noch besitzt. Dies ergibt sich aus neuen Daten des MGS Mars-Satelliten der NASA.
Wie funktioniert diese Karte?
Dunkle Farben geben die Magnetisierung der Kruste an - rot in die eine Richtung, blau / violett in die andere.
Auf der Erde gibt es auch solche Streifenmuster: sie laufen parallel zu den Mittelozeanischen Rücken (= die grössten Gebirge der Erde, entlang der Plattengrenzen, z.B. im Zentralatlantik, im Südlichen Indik, im Östlichen Pazifik). Sie entstehen, wenn heisses Material, das an die Oberfläche steigt und erstarrt, die Magnetisierung des gerade vorherrschenden planetaren Magnetfeldes übernimmt. Das Magnetfeld ändert nach einer gewissen Zeit seine Richtung, und das neue Material, das nachstösst (während das ältere, erkaltete Material beidseitig weggeschoben wird), übernimmt die neue Magnetisierung. Im Verlauf der Jahrmillionen finden viele Polarisationswechsel statt - daher das Streifenmuster.
Das Muster passt auch gut zu anderen geologischen Eigenschaften der Marsoberfläche: so liegt das Vallis Marineris genau parallel zu den Streifenmustern - wie man es erwarten würde, wenn es durch eine langsame Auseinanderbewegung entstanden wäre. Weiter sieht man, dass die Tharsis-Vulkane sich auf einer Kette aufreihen, ähnlich wie Hotspot-Tracks (prominentes Beispiel: Hawaii) auf der Erde. Man sieht auch, dass die grossen Vulkane jünger sein müssen als die Magnetisierung, denn sie überprägen sie - sie entstanden wohl erst, als der Mars schon kein Magnetfeld mehr besass. Weiter sieht man, dass die grossen Einschlagbecken Hellas (Südwesten) und Argyre (Südosten) gegen Ende der Magnetfeld-Phase entstanden sein müssen. Utopia Planitia hingegen scheint eher ein sehr junges Einschlagbecken zu sein - ein gewaltiges dazu. Beim Einschlag wurde das Gestein aufgeschmolzen und verlor die Richtung - da es keine neue Richtung einnahm, war zum Zeitpunkt des Einschlags wohl das Magnetfeld schon verschwunden.
Was lernt man daraus?
1. Der Mars hatte mal eine Plattentektonik.
2. Der Mars hatte einst ein starkes planetares Magnetfeld
3. Das Magnetfeld erlosch relativ früh wieder, ebenso die Plattentektonik
4. Für Plattentektonik braucht es flüssiges Wasser, sogar grosse Mengen davon.
5. Erstaunlicherweise finden sich die stärksten Magnetisierungen im Süden, im "Hochland" - hier hätte man eigentlich keine solchen Streifenmuster erwartet, findet man sie auf der Erde doch nur in den Ozeanen. War der Mars einst von einem Planetenweiten Ozean bedeckt?
Faszinierend, was sich alles aus einem einzigen Bild heraus lesen lässt...
Der Mars besass einst eine Plattentektonik, wie sie die Erde heute noch besitzt. Dies ergibt sich aus neuen Daten des MGS Mars-Satelliten der NASA.
Wie funktioniert diese Karte?
Dunkle Farben geben die Magnetisierung der Kruste an - rot in die eine Richtung, blau / violett in die andere.
Auf der Erde gibt es auch solche Streifenmuster: sie laufen parallel zu den Mittelozeanischen Rücken (= die grössten Gebirge der Erde, entlang der Plattengrenzen, z.B. im Zentralatlantik, im Südlichen Indik, im Östlichen Pazifik). Sie entstehen, wenn heisses Material, das an die Oberfläche steigt und erstarrt, die Magnetisierung des gerade vorherrschenden planetaren Magnetfeldes übernimmt. Das Magnetfeld ändert nach einer gewissen Zeit seine Richtung, und das neue Material, das nachstösst (während das ältere, erkaltete Material beidseitig weggeschoben wird), übernimmt die neue Magnetisierung. Im Verlauf der Jahrmillionen finden viele Polarisationswechsel statt - daher das Streifenmuster.
Das Muster passt auch gut zu anderen geologischen Eigenschaften der Marsoberfläche: so liegt das Vallis Marineris genau parallel zu den Streifenmustern - wie man es erwarten würde, wenn es durch eine langsame Auseinanderbewegung entstanden wäre. Weiter sieht man, dass die Tharsis-Vulkane sich auf einer Kette aufreihen, ähnlich wie Hotspot-Tracks (prominentes Beispiel: Hawaii) auf der Erde. Man sieht auch, dass die grossen Vulkane jünger sein müssen als die Magnetisierung, denn sie überprägen sie - sie entstanden wohl erst, als der Mars schon kein Magnetfeld mehr besass. Weiter sieht man, dass die grossen Einschlagbecken Hellas (Südwesten) und Argyre (Südosten) gegen Ende der Magnetfeld-Phase entstanden sein müssen. Utopia Planitia hingegen scheint eher ein sehr junges Einschlagbecken zu sein - ein gewaltiges dazu. Beim Einschlag wurde das Gestein aufgeschmolzen und verlor die Richtung - da es keine neue Richtung einnahm, war zum Zeitpunkt des Einschlags wohl das Magnetfeld schon verschwunden.
Was lernt man daraus?
1. Der Mars hatte mal eine Plattentektonik.
2. Der Mars hatte einst ein starkes planetares Magnetfeld
3. Das Magnetfeld erlosch relativ früh wieder, ebenso die Plattentektonik
4. Für Plattentektonik braucht es flüssiges Wasser, sogar grosse Mengen davon.
5. Erstaunlicherweise finden sich die stärksten Magnetisierungen im Süden, im "Hochland" - hier hätte man eigentlich keine solchen Streifenmuster erwartet, findet man sie auf der Erde doch nur in den Ozeanen. War der Mars einst von einem Planetenweiten Ozean bedeckt?
Faszinierend, was sich alles aus einem einzigen Bild heraus lesen lässt...
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