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Platons Physik

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    Platons Physik

    Ich verstehe einen Teil von Platons Anschauung nicht, und zwar seine Physik. Ich habe hier einen Auszug aus einem Buch über Platons Physik, kann damit aber nicht viel anfangen. Kann mir das jemand erklären?

    Auszug aus "dtv-Atlas Philosophie":
    Platons Physik wird im Dialog "Timaios" dargestellt:
    Die materielle Welt des Werdens wird durch den Weltbildner, den Demiurgen, genäß der Vernunft planvoll angelegt (Teleologie), indem er sie nach dem Vorbild der Ideen gestaltet.
    Deshalb ist die Welt in platon. Sinne auch ein Kosmos, eine natürl. Harmonie.
    Das noch ungeformte Material, in dem sich die Abbildung der Ideen vollzieht, nennt Platon "dechómenon", das "Aufnehmende". Es tritt als ein Drittes zwischen Sein und Werden.
    Da die vernunftlose Materie aber als Mitursache der Welt ins Spiel kommt, bleibt die Abbildung der Ideen in der Welt unvollkommen.
    (c) DTV

    Danke im voraus!

    #2
    Ich denke das Problem liegt darin, daß sich Platon aus philosophischer Sicht der Welt dem problem näherte und das für uns schon keine Physik mehr ist....

    Er scheint so in etwa zu denken wie es Tolkien dann für sein Silmarillion festlegte: Da ist jemand und der macht aus Nichts ein Universum indem er seinen Gedanken Form gibt.

    Aber - das ist dann nur noch platonisch - weil die Masse dafür irgendwoher kommen muss und der Gestalter sie bearbeiten muss um ihr Form zu geben kann er die Gedanken nicht zu 100% umsetzen sondern nur grob.... darum ist die Welt wohl nicht so perfekt wie sie sein könnte


    Reichlich philosophisch, aber da die Physik ja auch nur über die Entstehung der Welt bzw den Auslöser dazu mutmassen kann, warum nicht
    »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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      #3
      Soll dieser Gestalter (Demiurgen) etwa Gott sein? Oder nimmt jeder die Funktion des Demiurgen ein, der irgendetwas (im weitesten Sinne) in der Welt verändert?

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        #4
        Platon hat eindeutig ein idealistisches Weltbild. Grundlage ist nicht die Realität, sondern Ideen. Es ist also aus wissenschaftlicher Sicht vollkommen unbrauchbar. Auch diese Betonung des harmonischen, dass nur durch die vernunftlose Materie nicht vollkommen ist, passt mehr zu irgendwelchen Predigen über Gottes Schöpfung als zu physikalische Theorien.

        War es Plato, der diese Philosophie aufgestellt hat, dass es den idealen Mensch, den idealen Baum etc. aufgestellt hat? Das also nicht die natürliche Variation sondern abstrakte Ideale betrachtet werden? Oder verwechsele ich da gerade was? (mein Kopf ist voll unnötiger Dinge für Prüfungen )
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          #5
          Soll dieser Gestalter (Demiurgen) etwa Gott sein? Oder nimmt jeder die Funktion des Demiurgen ein, der irgendetwas (im weitesten Sinne) in der Welt verändert?
          Nein ich denke es ist schon ein Schöpfer gemeint gewesen. Egal ob man jetzt Gott oder Universale Kraft oder was auch immer dazu sagt, es muss etwas externes sein was das "Alles" aus dem "Nichts" schafft.
          »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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            #6
            @max: Du verwechelst da nichts. Die Ideenlehre war in der Tat Teil von Platons Anschauung.
            @all: Danke für die Hilfe!

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              #7
              Ein Problem ist sicher auch, dass Platon Schüler des Sokrates war, der die Philosophie vollkommen neu erfand und deshalb viele seiner Vorläufer (u.a. die ganzen Naturphilosophen, sowie Anaximedes und Anaxagoras (letzterer war der Lehrer des "Lehrers" von Sokrates). Gerade die beiden letztgenannten haben mit vielem Recht behalten, was teilweise erst in den letzten 150 Jahren (teilweise weit weniger) wieder bekannt wurde. Anaximedes wusste, dass alles Leben aus dem Meer kam und wir von Fischen abstammen. Anaxagoras wusste, dass die Hand wichtig war bei der Menschwerdung, nur weil wir das vielseitigste Werkzeug der Natur besitzen, konnten wir uns zu dem entwickeln. Später wurde er aus Athen vertrieben, weil er sagte, dass die Sonne eine glühende Masse (und nichts göttliches) ist.

              Die ganzen Fehler, die mit Sokrates begannen wurden auch von Platons Schüler Aristoteles fortgesetzt. Hierbei empfehle ich die Parva naturalia (dt.: kleine Naturwissenschaftliche Schriften)
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
              Klickt für Bananen!
              Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                #8
                Original geschrieben von Apollo
                Soll dieser Gestalter (Demiurgen) etwa Gott sein? Oder nimmt jeder die Funktion des Demiurgen ein, der irgendetwas (im weitesten Sinne) in der Welt verändert?
                Ich denke er meint beides.
                Zuerst die Schöpfung der Erde (durch Gott) und dann die schöpfung auf der Erde (durch den Manschen).
                Und wie bereits gesagt, kann der Gedanke durch die vernunftlose Materie (sturheit des Materials, dam man nicht einfach sagen kann, welche Form es annehmen soll) nicht 1:1 umgesetzt werden.
                Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!
                Bilder vom 1. und 4.Treffen

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                  #9
                  Hallo
                  Auf BAGLIS.TV - La chaîne de la tradition, werden Sie eine sehr interessante Konferenz von Jean Pataut betreffend finden " Der Mythus der Höhle von Platon ". Das ist eine Adresse(Geschick), die Ihnen erlauben wird, dazu leichter zu gelangen:
                  Http: // www.baglis.tv/weblog/fiches/Du%20mythe% 20de%20la%20caverne%20de%20Platon.html

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                    #10
                    @Spocky: Du hast Demokrit noch vergessen.

                    Als Materialist postulierte er wie Leukippos und Anaxagoras, dass die Materie aus kleinsten, unteilbaren Teilchen, den Atomen, zusammengesetzt sei. Jedes dieser Atome sollte fest und massiv, aber nicht gleich sein. Es gäbe unendlich viele Atome: runde, glatte, unregelmäßige und krumme. Wenn diese sich einander näherten, zusammenfielen, sich miteinander verflochtenen, dann erschienen die einen als Wasser, andere als Feuer, als Pflanze oder als Mensch. Seiner Meinung nach lassen sich auch Sinneswahrnehmung und Seelenexistenz auf atomistische Prinzipien zurückführen, indem die Seele aus Seelenatomen bestehe. Stirbt ein Mensch, so streuen diese Seelenatome davon und können sich einer neuen Seele, die gerade gebildet wird, anschließen.

                    Jene Lehre ist ein konsequenter und zwar atomistischer Materialismus, dessen wesentliche Grundzüge sich bei den materialistisch gesinnten Naturforschern späterer Tage beinahe unverändert wiederfanden.
                    Quelle:Demokrit

                    Platons Lehre hat wohl die gesamte Religion im Abendland geprägt und war Grundstein für die Erkenntistheorie.

                    Naja, auf mich wirkt das naturwissenschaftliche Bild von Platon noch sehr vermischt und metaphysisch(fast esoterisch). Da gefallen mir die Erklärungen und Erkenntnisse der Vorsokratiker besser.

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