Ich denke, in diesem Forum ist das Folgende wohl ganz gut aufgehoben: am Montag bin ich nämlich wieder einmal auf einen sehr interessanten Bericht in unserer Regionalzeitung gestoßen, den ich hier nicht vorenthalten möchte (war ja recht schnell abgetippt):
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„Polwanderung“ immer rascher
Forscher: Magnetfeld der Erde zunehmend schwächer – Weniger Schutz
GÖTTINGEN. Der magnetische Nordpol bewegt sich immer rascher. Bis 2050 könnte er Nordsibirien erreicht haben. Zudem wird das Magnetfeld der Erde schwächer. Es schützt vor kosmischen Energiestürmen. Mit den gewaltigen Auswirkungen auf die Technik und den Menschen befasste sich jetzt eine von deutschen Wissenschaftlern gegründete Forschungseinrichtung. Das interdisziplinäre Zentrum für Katastrophenmanagement und –vorsorge Cedium (Center for Disaster Management and Risk Reduction Technologies) ist eine Einrichtung der Uni Karlsruhe und des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) und widmet sich der Erforschung von Überschwemmungen, Stürmen, Vulkanismus und Erdbeben.. Es geht aber auch um das Phänomen der Polwanderung und dessen künftige Auswirkungen etwa auf Stromnetze, elektronische Anlagen oder Pipelines.
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass der magnetische nicht mit dem geografischen Nordpol identisch ist und sich zudem bewegt. „Die Geschwindigkeit des magnetischen Nordpols hat sich deutlich beschleunigt“, berichtet der Leiter des Projektbereichs, Professor Hermann Lühr vom GFZ. Vor einem Jahrhundert waren es wenige Kilometer pro Jahr, mittlerweile sind es etwa 40 Kilometer. Derzeit zwischen Nordostkanada und Grönland gelegen, könnte der magnetische Nordpol nach Einschätzung Lührs in gut 20 Jahren in der Nähe des geografischen Nordpols angelangt sein und bis 2050 Sibirien erreichen.
Schwere Störungen im Stromsystem
Parallel dazu beobachten die Forscher ein zweites Phänomen. Das Magnetfeld der Erde, das den Planeten vor einem zu starken Einfluss kosmischer Stürme, der „Sonnenwinde“, schützt, hat sich laut Professor Karsten Bahr von der Universität Göttingen in den vergangenen 150 Jahren um etwa acht Prozent abgeschwächt.
Die Auswirkungen des Sonnenwinds bekamen im Jahr 1989 die Bewohner Ostkanadas zu spüren. Damals führten von der Sonne ausgestoßene stark aufgeladene Teilchenströme in der Provinz Quebec zu schweren Störungen im Stromsystem. Mehrere Transformatoren brannten nach Überhitzung ab, die Elektritätsversorgung der Provinz war neun Stunden lang lahm gelegt.
Betroffen von solchen Energieströmen, die durch ein schwächeres Magnetfeld kaum mehr abgefangen würden, wären unter anderem auch Kommunikationssysteme und elektrische Anlagen in Flugzeugen und Satelliten. Gesteinsmagnetische Untersuchungen zeigen, dass Nord- und Südpol im Lauf der Erdgeschichte durchschnittlich alle 500.000 Jahre ihre Position tauschen. Vor dieser Polumkehr schwächt sich das Magnetfeld zunehmend ab und verschwindet schließlich nahezu ganz, bevor es sich in entgegengesetzter Orientierung wieder neu aufbaut. Ziel des Cedim-Projektbereichs ist es, die Risiken in Zusammenhang mit der Polwanderung und der Abnahme des Magnetfeldes zu erforschen und Vorkehrungen zum Schutz technischer Anlagen zu entwickeln.
Die Ursache für das Magnetfeld liegt weit im Erdinneren im flüssigen äußeren Erdkern unterhalb von 2900 Kilometer Tiefe begründet. Weil dieser Kern zur Mitte hin heißer ist, als außen am Erdmantel, ist die Flüssigkeit in ständiger Konvektionsbewegung, ähnlich wie brodelndes Wasser in einem Kochtopf. Zusätzlich löst die Rotationsbewegung der Erde Wirbel aus. Da der flüssige Erdkern vor allem aus Metall und damit aus leitender Materie besteht, wird die Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt. Diese elektrischen Ströme erzeugen wiederum magnetische Felder, die sich gegenseitig beeinflussen.
Quelle: Die Rheinpfalz, Nr. 291, Montag, 16. Dezember 2002
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Der Höhepunkt der Magnetfeld-Abschwächung wird uns selbst zwar nicht mehr betreffen, aber für die entsprechende Generation muss dann ein passender Schutz vorhanden sein. Denn was sich vor rund 13 Jahren in Quebec abgespielt hat, wird dann in einem vielfachen extremer sein, als es bei jetztigen Sonnenwinden werden kann.
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„Polwanderung“ immer rascher
Forscher: Magnetfeld der Erde zunehmend schwächer – Weniger Schutz
GÖTTINGEN. Der magnetische Nordpol bewegt sich immer rascher. Bis 2050 könnte er Nordsibirien erreicht haben. Zudem wird das Magnetfeld der Erde schwächer. Es schützt vor kosmischen Energiestürmen. Mit den gewaltigen Auswirkungen auf die Technik und den Menschen befasste sich jetzt eine von deutschen Wissenschaftlern gegründete Forschungseinrichtung. Das interdisziplinäre Zentrum für Katastrophenmanagement und –vorsorge Cedium (Center for Disaster Management and Risk Reduction Technologies) ist eine Einrichtung der Uni Karlsruhe und des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) und widmet sich der Erforschung von Überschwemmungen, Stürmen, Vulkanismus und Erdbeben.. Es geht aber auch um das Phänomen der Polwanderung und dessen künftige Auswirkungen etwa auf Stromnetze, elektronische Anlagen oder Pipelines.
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass der magnetische nicht mit dem geografischen Nordpol identisch ist und sich zudem bewegt. „Die Geschwindigkeit des magnetischen Nordpols hat sich deutlich beschleunigt“, berichtet der Leiter des Projektbereichs, Professor Hermann Lühr vom GFZ. Vor einem Jahrhundert waren es wenige Kilometer pro Jahr, mittlerweile sind es etwa 40 Kilometer. Derzeit zwischen Nordostkanada und Grönland gelegen, könnte der magnetische Nordpol nach Einschätzung Lührs in gut 20 Jahren in der Nähe des geografischen Nordpols angelangt sein und bis 2050 Sibirien erreichen.
Schwere Störungen im Stromsystem
Parallel dazu beobachten die Forscher ein zweites Phänomen. Das Magnetfeld der Erde, das den Planeten vor einem zu starken Einfluss kosmischer Stürme, der „Sonnenwinde“, schützt, hat sich laut Professor Karsten Bahr von der Universität Göttingen in den vergangenen 150 Jahren um etwa acht Prozent abgeschwächt.
Die Auswirkungen des Sonnenwinds bekamen im Jahr 1989 die Bewohner Ostkanadas zu spüren. Damals führten von der Sonne ausgestoßene stark aufgeladene Teilchenströme in der Provinz Quebec zu schweren Störungen im Stromsystem. Mehrere Transformatoren brannten nach Überhitzung ab, die Elektritätsversorgung der Provinz war neun Stunden lang lahm gelegt.
Betroffen von solchen Energieströmen, die durch ein schwächeres Magnetfeld kaum mehr abgefangen würden, wären unter anderem auch Kommunikationssysteme und elektrische Anlagen in Flugzeugen und Satelliten. Gesteinsmagnetische Untersuchungen zeigen, dass Nord- und Südpol im Lauf der Erdgeschichte durchschnittlich alle 500.000 Jahre ihre Position tauschen. Vor dieser Polumkehr schwächt sich das Magnetfeld zunehmend ab und verschwindet schließlich nahezu ganz, bevor es sich in entgegengesetzter Orientierung wieder neu aufbaut. Ziel des Cedim-Projektbereichs ist es, die Risiken in Zusammenhang mit der Polwanderung und der Abnahme des Magnetfeldes zu erforschen und Vorkehrungen zum Schutz technischer Anlagen zu entwickeln.
Die Ursache für das Magnetfeld liegt weit im Erdinneren im flüssigen äußeren Erdkern unterhalb von 2900 Kilometer Tiefe begründet. Weil dieser Kern zur Mitte hin heißer ist, als außen am Erdmantel, ist die Flüssigkeit in ständiger Konvektionsbewegung, ähnlich wie brodelndes Wasser in einem Kochtopf. Zusätzlich löst die Rotationsbewegung der Erde Wirbel aus. Da der flüssige Erdkern vor allem aus Metall und damit aus leitender Materie besteht, wird die Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt. Diese elektrischen Ströme erzeugen wiederum magnetische Felder, die sich gegenseitig beeinflussen.
Quelle: Die Rheinpfalz, Nr. 291, Montag, 16. Dezember 2002
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Der Höhepunkt der Magnetfeld-Abschwächung wird uns selbst zwar nicht mehr betreffen, aber für die entsprechende Generation muss dann ein passender Schutz vorhanden sein. Denn was sich vor rund 13 Jahren in Quebec abgespielt hat, wird dann in einem vielfachen extremer sein, als es bei jetztigen Sonnenwinden werden kann.
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