Was haltet ihr davon(?):
Langer Ritt auf dem Ionenstrahl
Im Weltall gibt es keine Steckdosen. Ein Problem, das John Mankins, Cheftechnologe des Advance System Program der Nasa zu schaffen macht. Denn eine solche einfache Energiequelle würde bemannte Missionen ins Weltall entscheidend vereinfachen. Energie ist das A und O, ohne welches bemannte Raumfahrt in entfernte Welten nicht gelingen kann. Der Betrieb der Systeme an Bord, der Raumschiffantrieb, die lebenserhaltenden Systeme - alles braucht Saft. Und zwar eine ganze Menge davon.
Ritt auf dem chemischen Strahl
Seit Robert Goddards erstem Raketentest 1916 machen die Raumfahrer sich mit chemischen Treibstoffen auf ins All. Fünf bis fünfzehn Minuten lang machen die Triebwerke der Raumfähre buchstäblich Feuer unterm Hintern und bringen sie auf den Weg. Danach ist der Treibstoff aufgebraucht und die Fähre gleitet den Rest des Weges, wenn sie nicht die Gravitation anderer Planeten ausnutzt, um Schwung zu holen. Leider sind chemische Raketen wahre "Treibstoff-Fresser". Für längere Weltraumabenteuer müssten riesige Tanks mitgeschleift werden. Dies ist aber nicht umsetzbar.
Ionenantriebe sollen's richten
Bei der Nasa setzt man deshalb auf neue Technologien. Die Avantgarde der neuen Antriebe sind dabei elektrische Triebwerke, etwa die berühmten Ionenantriebe. Dabei werden Atome eines Stoffes ionsisiert und anschließend durch ein starkes elektrisches Feld beschleunigt und ausgestoßen: die Raumsonde nimmt Geschwindigkeit auf. Die Energie für den Prozess der Ionisierung kam bisher meist von Sonnenkollektoren. Mit dem Schub von chemischen Triebwerken können sie allerdings nicht konkurrieren. Auch in Zukunft werden diese nötig sein, um dem Gravitationsfeld der Erde zu entfliehen. Einmal im All angekommen sind die Ionenantriebe aber viel effizienter.
Kernkraftwert an Bord
Für bemannte Missionen reicht allerdings selbst die Kraft der Sonne nicht aus. Eine neue Generation von nuklear-elektrischen Antrieben soll daher die nötige Leistung bringen, um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, mit denen man etwa den Mars in akzeptabler Zeit erreichen könnte. So könnten durch Kernspaltung elektrische Antriebe mit hoher Leistung gespeist und auch der sonst anfallende Energiebedarf gedeckt werden." Ein Kernspaltungsreaktor an Bord wäre wie ein eigenes kleines Kernkraftwerk", erklärt Les Johnson vom Advanced Space Transportation Program der Nasa.
Mit Kernfusion?
Für John Cole, Manager des Revolutionary Propulsion Research Project Office ist selbst Kernspaltung noch nicht gut genug. Er möchte ein System, das es erlaubt, Raumfahrer innerhalb eines Jahres bis an die Grenzen des Sonnensystems und zurück zu schicken. Dafür reicht die auf diese Weise zu erreichende Geschwindigkeit nicht aus. Kernfusion heißt das Zauberwort, das die nötige Beschleunigung bringen soll. Bei der Verschmelzung von Atomen werden riesige Energiemengen freigesetzt. Die Sache hat nur einen Haken: Mit dem heutigen Stand der Technik hätten die Kernfusions-Antriebe riesige Ausmaße. Ein Gebilde von der Größe des Kampfsterns Galaktika wäre erforderlich.
Von der Nukleartechnik hat nicht nur der Antrieb etwas", macht Colleen Hartman, Direktor für die Erforschung des Sonnensystems bei der Nasa, andere Vorzüge der Systeme deutlich. "Auch die anderen Systeme an Bord einer Raumsonde profitieren. Die überschüssige Energie ist so als ob man statt einer einzelnen Glühbirne die Lichter von Las Vegas bekommt. Das führt zu größerer Flexibilität."
Hoffen auf Antimaterie
Ohnehin ist die Kernfusion nicht das Nonplusultra. Eine andere Zukunftstechnologie verweist sie im Reich der Visionen locker auf den zweiten Platz. Ein Antimaterie-Antrieb soll noch einmal doppelt so effizient sein, wie sein Kernfusions-Konkurrent. Und Forscher arbeiten emsig daran, dass er nicht für ewig ins Reich der Science Fiction verbannt bleibt. So ist es Wissenschaftlern am europäischen Kernforschungszentrum Cern erst vor kurzem gelungen, eine relativ große Menge von Anti-Wasserstoffatomen herzustellen.
weiter im Plan
Der neue Nasa-Chef O'Keefe hat sich bislang vor allem durch Sparmaßnahmen einen Namen gemacht. So wurde erst kürzlich eine geplante Pluto-Mission gestrichen, die Mittel für die Internationale Raumstation ISS stark gekürzt. Doch bei der Schilderung neuer Antriebsmöglichkeiten in der Raumfahrt kommt selbst der eiskalte Sparmanager ins Schwärmen: Atomantriebe könnten der Menschheit endlich helfen, "die Probleme von Zeit und Raum" bei der Erkundung des Weltalls zu lösen. In aller Stille sind im neuen Haushalt der Bush-Regierung 125 Millionen Dollar (143,2 Millionen Euro) für die Entwicklung der Nukleartechnologie eingeplant worden. Insgesamt eine MIlliarde Dollar hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa für die Entwicklung vorgesehen.
Raum und Zeit überwinden
Die Vorstellung klingt verlockend: Raumschiffe und Sonden mit Atomantrieb könnten das Sonnensystem mit noch nie da gewesener Geschwindigkeit durchqueren und damit die Reisezeiten drastisch verkürzen. So könnte sich ein bemannter Flug zum Mars von zwei Jahren auf unter ein Jahr verkürzen. Befürworter der neuen Antriebstechnik weisen ferner darauf hin, dass sich die gesundheitlichen Strapazen für die Astronauten auf diese Weise deutlich verringern lassen. Der Vorteil eines Atomantriebs besteht darin, dass auf kleinstem Raum genügend Brennstoff erzeugt werde, um etwa eine Sonde über einen langen Zeitraum anzutreiben. Bislang werden Sonden stets mit einem kurzen Schub ihrer konventionellen Antriebsraketen auf ihre lange Reise gebracht und holen sich dann Schwung, indem sie die Anziehungskraft anderer Planeten ausnutzen - ein kompliziertes Verfahren. Kein Wunder also, dass viele in der Nasa und nicht zuletzt die Astronauten das neue Programm begrüßen.
Neues Raumfahrtprogramm in der Kritik
Auch die "Planetary Soceity", die sich als größter Interessensverband der Weltrauminteressierten bezeichnet, lobte die Atompläne. Diese Entwicklung werde die Weltraumforschung ähnlich revolutionieren, wie die Möglichkeiten der US-Marine durch den Einsatz von Atom-U-Booten revolutioniert wurden. Erste Kritik an dem Programm kam von Atom- und Rüstungsgegnern. Sie sehen die Gefahr einer atomaren Verseuchung, falls es beim Start ein Unglück geben sollte. Außerdem fürchten sie, dass die Nasa damit Forschungshilfe für Sternenkriegspläne des Verteidigungsministeriums leisten soll. Beide Kritikpunkte weist die Nasa entschieden zurück. So sollen die Atomantriebe nicht beim Start von Raketen eingesetzt werden, sondern erst in der Umlaufbahn. Einige Wissenschaftler favorisieren sogar die Idee, die Raumschiffe erst dort zusammenzusetzen. Nasa-Sprecher Donals Savage erklärte, es handele sich um ein rein wissenschaftliches Programm, das allein der Erforschung des Sonnensystems diene.
--- Dies stand alles kürzlich bei www.t-online.de ---
Ich finde die Vorstellung ganz angenehm ein Raumschiff im All zu konstruieren und ein Kernkraftwerk einzubauen und mit Ionenantrieben auszustatten. Zumindest jetzt könnte die Erkundung des eigenen Sonnensystems mit solch einem "bemannten Raumschifft" gut aufnehmen.
Was meint ihr?
Wird auch Antimaterie Zukunft haben?
Langer Ritt auf dem Ionenstrahl
Im Weltall gibt es keine Steckdosen. Ein Problem, das John Mankins, Cheftechnologe des Advance System Program der Nasa zu schaffen macht. Denn eine solche einfache Energiequelle würde bemannte Missionen ins Weltall entscheidend vereinfachen. Energie ist das A und O, ohne welches bemannte Raumfahrt in entfernte Welten nicht gelingen kann. Der Betrieb der Systeme an Bord, der Raumschiffantrieb, die lebenserhaltenden Systeme - alles braucht Saft. Und zwar eine ganze Menge davon.
Ritt auf dem chemischen Strahl
Seit Robert Goddards erstem Raketentest 1916 machen die Raumfahrer sich mit chemischen Treibstoffen auf ins All. Fünf bis fünfzehn Minuten lang machen die Triebwerke der Raumfähre buchstäblich Feuer unterm Hintern und bringen sie auf den Weg. Danach ist der Treibstoff aufgebraucht und die Fähre gleitet den Rest des Weges, wenn sie nicht die Gravitation anderer Planeten ausnutzt, um Schwung zu holen. Leider sind chemische Raketen wahre "Treibstoff-Fresser". Für längere Weltraumabenteuer müssten riesige Tanks mitgeschleift werden. Dies ist aber nicht umsetzbar.
Ionenantriebe sollen's richten
Bei der Nasa setzt man deshalb auf neue Technologien. Die Avantgarde der neuen Antriebe sind dabei elektrische Triebwerke, etwa die berühmten Ionenantriebe. Dabei werden Atome eines Stoffes ionsisiert und anschließend durch ein starkes elektrisches Feld beschleunigt und ausgestoßen: die Raumsonde nimmt Geschwindigkeit auf. Die Energie für den Prozess der Ionisierung kam bisher meist von Sonnenkollektoren. Mit dem Schub von chemischen Triebwerken können sie allerdings nicht konkurrieren. Auch in Zukunft werden diese nötig sein, um dem Gravitationsfeld der Erde zu entfliehen. Einmal im All angekommen sind die Ionenantriebe aber viel effizienter.
Kernkraftwert an Bord
Für bemannte Missionen reicht allerdings selbst die Kraft der Sonne nicht aus. Eine neue Generation von nuklear-elektrischen Antrieben soll daher die nötige Leistung bringen, um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, mit denen man etwa den Mars in akzeptabler Zeit erreichen könnte. So könnten durch Kernspaltung elektrische Antriebe mit hoher Leistung gespeist und auch der sonst anfallende Energiebedarf gedeckt werden." Ein Kernspaltungsreaktor an Bord wäre wie ein eigenes kleines Kernkraftwerk", erklärt Les Johnson vom Advanced Space Transportation Program der Nasa.
Mit Kernfusion?
Für John Cole, Manager des Revolutionary Propulsion Research Project Office ist selbst Kernspaltung noch nicht gut genug. Er möchte ein System, das es erlaubt, Raumfahrer innerhalb eines Jahres bis an die Grenzen des Sonnensystems und zurück zu schicken. Dafür reicht die auf diese Weise zu erreichende Geschwindigkeit nicht aus. Kernfusion heißt das Zauberwort, das die nötige Beschleunigung bringen soll. Bei der Verschmelzung von Atomen werden riesige Energiemengen freigesetzt. Die Sache hat nur einen Haken: Mit dem heutigen Stand der Technik hätten die Kernfusions-Antriebe riesige Ausmaße. Ein Gebilde von der Größe des Kampfsterns Galaktika wäre erforderlich.
Von der Nukleartechnik hat nicht nur der Antrieb etwas", macht Colleen Hartman, Direktor für die Erforschung des Sonnensystems bei der Nasa, andere Vorzüge der Systeme deutlich. "Auch die anderen Systeme an Bord einer Raumsonde profitieren. Die überschüssige Energie ist so als ob man statt einer einzelnen Glühbirne die Lichter von Las Vegas bekommt. Das führt zu größerer Flexibilität."
Hoffen auf Antimaterie
Ohnehin ist die Kernfusion nicht das Nonplusultra. Eine andere Zukunftstechnologie verweist sie im Reich der Visionen locker auf den zweiten Platz. Ein Antimaterie-Antrieb soll noch einmal doppelt so effizient sein, wie sein Kernfusions-Konkurrent. Und Forscher arbeiten emsig daran, dass er nicht für ewig ins Reich der Science Fiction verbannt bleibt. So ist es Wissenschaftlern am europäischen Kernforschungszentrum Cern erst vor kurzem gelungen, eine relativ große Menge von Anti-Wasserstoffatomen herzustellen.
weiter im Plan
Der neue Nasa-Chef O'Keefe hat sich bislang vor allem durch Sparmaßnahmen einen Namen gemacht. So wurde erst kürzlich eine geplante Pluto-Mission gestrichen, die Mittel für die Internationale Raumstation ISS stark gekürzt. Doch bei der Schilderung neuer Antriebsmöglichkeiten in der Raumfahrt kommt selbst der eiskalte Sparmanager ins Schwärmen: Atomantriebe könnten der Menschheit endlich helfen, "die Probleme von Zeit und Raum" bei der Erkundung des Weltalls zu lösen. In aller Stille sind im neuen Haushalt der Bush-Regierung 125 Millionen Dollar (143,2 Millionen Euro) für die Entwicklung der Nukleartechnologie eingeplant worden. Insgesamt eine MIlliarde Dollar hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa für die Entwicklung vorgesehen.
Raum und Zeit überwinden
Die Vorstellung klingt verlockend: Raumschiffe und Sonden mit Atomantrieb könnten das Sonnensystem mit noch nie da gewesener Geschwindigkeit durchqueren und damit die Reisezeiten drastisch verkürzen. So könnte sich ein bemannter Flug zum Mars von zwei Jahren auf unter ein Jahr verkürzen. Befürworter der neuen Antriebstechnik weisen ferner darauf hin, dass sich die gesundheitlichen Strapazen für die Astronauten auf diese Weise deutlich verringern lassen. Der Vorteil eines Atomantriebs besteht darin, dass auf kleinstem Raum genügend Brennstoff erzeugt werde, um etwa eine Sonde über einen langen Zeitraum anzutreiben. Bislang werden Sonden stets mit einem kurzen Schub ihrer konventionellen Antriebsraketen auf ihre lange Reise gebracht und holen sich dann Schwung, indem sie die Anziehungskraft anderer Planeten ausnutzen - ein kompliziertes Verfahren. Kein Wunder also, dass viele in der Nasa und nicht zuletzt die Astronauten das neue Programm begrüßen.
Neues Raumfahrtprogramm in der Kritik
Auch die "Planetary Soceity", die sich als größter Interessensverband der Weltrauminteressierten bezeichnet, lobte die Atompläne. Diese Entwicklung werde die Weltraumforschung ähnlich revolutionieren, wie die Möglichkeiten der US-Marine durch den Einsatz von Atom-U-Booten revolutioniert wurden. Erste Kritik an dem Programm kam von Atom- und Rüstungsgegnern. Sie sehen die Gefahr einer atomaren Verseuchung, falls es beim Start ein Unglück geben sollte. Außerdem fürchten sie, dass die Nasa damit Forschungshilfe für Sternenkriegspläne des Verteidigungsministeriums leisten soll. Beide Kritikpunkte weist die Nasa entschieden zurück. So sollen die Atomantriebe nicht beim Start von Raketen eingesetzt werden, sondern erst in der Umlaufbahn. Einige Wissenschaftler favorisieren sogar die Idee, die Raumschiffe erst dort zusammenzusetzen. Nasa-Sprecher Donals Savage erklärte, es handele sich um ein rein wissenschaftliches Programm, das allein der Erforschung des Sonnensystems diene.
--- Dies stand alles kürzlich bei www.t-online.de ---
Ich finde die Vorstellung ganz angenehm ein Raumschiff im All zu konstruieren und ein Kernkraftwerk einzubauen und mit Ionenantrieben auszustatten. Zumindest jetzt könnte die Erkundung des eigenen Sonnensystems mit solch einem "bemannten Raumschifft" gut aufnehmen.
Was meint ihr?
Wird auch Antimaterie Zukunft haben?
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