Vegetarier

[irony]

Ist es wirklich so, dass Flächen, auf denen seit jeher nur Gras wächst, auf einmal für den Ackerbau genutzt werden können?

Nein, nicht alle Weiden lassen sich für den Ackerbau nutzen, aber mit den paar Flächen, die nur für Viehhaltung geeignet sind, ließe sich die derzeitige Fleischproduktion nicht aufrechterhalten. Oder glaubst du, heutzutage kommen nur freilaufende Schweine auf den Teller?

[Kid]

Nein, nicht alle Weiden lassen sich für den Ackerbau nutzen, aber mit den paar Flächen, die nur für Viehhaltung geeignet sind, ließe sich die derzeitige Fleischproduktion nicht aufrechterhalten. Oder glaubst du, heutzutage kommen nur freilaufende Schweine auf den Teller?

Die paar Flächen?

In Erdkunde hab ich mal gelernt dass Steppengebiete ziemlich weiträumig in Asien (Mongolei etc.) und den USA sind.

Der Mehraufwand um da mehr als Gras wachsen zu lassen muss da schon enorm sein.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Kid schrieb nach 2 Minuten und 36 Sekunden:

16 Kalorien Getreide für eine Kalorie Fleisch oder so was, hab ich gehört. Kann ungefähr hinkommen, so ein Schwein verschlingt eine ganze Menge.

Der Brennwert sagt halt mal gar nix über den Nährwert aus.

[irony]

In Erdkunde hab ich mal gelernt dass Steppengebiete ziemlich weiträumig in Asien (Mongolei etc.) und den USA sind.

Quadratkilometermäßig sind diese Gebiete groß, aber sie geben nicht so viel her. Effektiv sind sie klein bzw. wenig ertragreich. Viehherden müssen ganz schon rumkommen, um ihr Futter zusammenzukriegen. Bei nährstoffreichen Böden kann man mit Ackerbau sehr viel mehr rausholen.

Der Brennwert sagt halt mal gar nix über den Nährwert aus.

Der Brennwert in absoluten Zahlen nicht, aber das Verhältnis von 16:1 hingegen schon. Mit der gleichen Menge Ackerland kann man einen Menschen durch Schweinefleisch (Getreide als Schweinefutter) oder 16 Menschen mit Getreide ernähren. Das da noch ein paar Proteine usw. fehlen, lässt sich mit Eiern usw. ausgleichen. Ein paar Hühner zu halten, ist keine Katastrophe. Schweine sind da schon eine andere Sache.

[Uriel Ventris]

Der Brennwert sagt halt mal gar nix über den Nährwert aus.

Nein.

Und trotzdem ist eine Kalorie eine Kalorie, da kannst du rumdrehen, wie viel du willst.

[Noir]

Der Brennwert sagt halt mal gar nix über den Nährwert aus.

Auf alle Fälle kann man mit der Menge an Futter (z.B. Getreide), mit der man z.B. ein Rind füttern muss, bis es schlachtreif ist und von ein paar wenigen Menschen gegessen werden kann, wesentlich mehr Menschen ernähren, wenn sie sich vegetarisch von dem Getreide ernähren, das von der Kuh gefressen würde.

Ist der Satz halbwegs verständlich? Kommt mir so komisch vor...

[Kid]

Auf alle Fälle kann man mit der Menge an Futter (z.B. Getreide), mit der man z.B. ein Rind füttern muss, bis es schlachtreif ist und von ein paar wenigen Menschen gegessen werden kann, wesentlich mehr Menschen ernähren, wenn sie sich vegetarisch von dem Getreide ernähren, das von der Kuh gefressen würde.

Ist der Satz halbwegs verständlich? Kommt mir so komisch vor...

Wie gesagt, Heu ist immernoch Hauptfuttermittel und für Menschen nicht geeignet, obwohl es sicher viele Kalorien hat... *lol
Getreide wird meist nur beigemischt, und auch da teils nicht essbares (nicht zu Brot verarbeitbar, da zu wenig Eiweiß enthalten), teils Nebenprodukte des Ackerbaus.

[irony]

Man kann die Zahlen sicher noch genauer überprüfen, aber laut Wikipedia sind es 35%, die als Futter in den Mägen von Tieren verschwinden.

Getreide ? Wikipedia

Getreide stellt weltweit das wichtigste Futtermittel dar. Vor allem an Wiederkäuer wird es überwiegend als Ganzpflanzensilage (GPS), z. B. als Roggen-, Gerste- oder Mais-GPS verfüttert. Nach Angaben der FAO wurden 2008/09 35 % der weltweiten Getreideproduktion von 2,23 Milliarden Tonnen als Futtermittel verwendet.

In Deutschland:

Im Wirtschaftsjahr 2006/07 wurden von knapp 43 Millionen Tonnen Getreide in Deutschland 9 % für die stoffliche industrielle Nutzung verwendet, 3,5 % für Energie sowie 62 % für Futtermittel, 20 % für Nahrung und 2,3 % für Saatgut.

[Kid]

Nein.

Und trotzdem ist eine Kalorie eine Kalorie, da kannst du rumdrehen, wie viel du willst.

Und was, wenn ich dir sage, dass man trotz ausreichender Kalorienmenge unter Unterernährung leiden kann?

[Noir]

Wie gesagt, Heu ist immernoch Hauptfuttermittel und für Menschen nicht geeignet, obwohl es sicher viele Kalorien hat... *lol

Mit Heu und Gras kannst Du z.B. keine Hochleistungsmilchkuh oder für die Fleischerzeugung hochgezüchteten Rinder füttern. Die armen Tiere verhungern Dir schlichtweg. Da braucht es schon Kraftfutter. Und was ist das? - Nein, ich meine nicht Tiermehl.

[Kid]

Man kann die Zahlen sicher noch genauer überprüfen, aber laut Wikipedia sind es 35%, die als Futter in den Mägen von Tieren verschwinden.

Getreide ? Wikipedia


In Deutschland:

Die ganze Pflanze wird bei der Silage verwendet, jedoch ist nicht die ganze Pflanze für Menschen geeignet, sondern nur das Korn daraus.

Also nur ein winziger Bruchteil der Futtermasse.

Hinzu kommt dass bei der Teigreife geerntet wird, d.h. sie muss nicht den kompletten Wachstumszyklus durchlaufen.
Das heißt man kann auf derselben Fläche öfter Futtergetreide ernten als Nahrungsgetreide.

[irony]

Also nur ein winziger Bruchteil der Futtermasse.

So kann man aber nicht rechnen. Das Korn enthält ja die meisten Kalorien. Wie viel Nährwert hat leergedroschenes Stroh?

Am Ende kommt es auf eine Zahl raus, wie sie Uriel Ventris genannt hat. Mit einem Acker der die dazu nötige Größe hat, kann man entweder 16 Menschen direkt übers Getreide ernähren, oder einen Menschen indirekt über das Schweinefleisch. Auch wenn das Verhältnis nicht 16:1 sondern kleiner ist, es ist jedenfalls deutlich größer als 1:1. Es ist nicht egal, was man mit dem Getreide macht.

[Dannyboy]

Allerdings hat der Hunger auf der Welt vor allem mit verlotterter Infrastruktur und weniger mit Fleischkonsum zutun.
EIn Großteil der Ernte verrottet einfach.

[Seether]

Und was, wenn ich dir sage, dass man trotz ausreichender Kalorienmenge unter Unterernährung leiden kann?

In Industrienationen ist es aber sehr schwer, seinen Kalorienbedarf zu Decken und gleichzeitig wichtige Schlüsselnährstoffe nicht im Wochendurchschnitt in ausreichendem Maße zu sich zu nehmen.
Wenn man das schaffen will, muss man faktisch schon eine vorsätzliche Fehlernährung durchführen, mit dem Ziel, bestimmte essentielle Nährstoffe bewusst auszuschließen.
Das Gerücht des mit Vitaminen (u.a) unterversorgten, weil "nur" Chips und Burger essenden Westeuropäers/USAmerikaners hält sich ziemlich hartnäckig. Das Thema kommt alle paar Jahre mal wieder hoch, auch im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungspräparaten. Fast alle Studien und Berichte, dich im Laufe der Zeit im TV oder Radio dazu vernommen habe, legen eigentlich nahe, dass sich Ernährungsbedingte Probleme in der westlichen Welt eher durch ein Überangebot (zuviel Fleisch, zu viel Fett, zu viel Zucker) als aufgrund eines Mangels (zu wenige Vitamine etc.pp) ergeben. Einzige relevante und entsprechend viel diskutierte Ausnahme scheint der VitaminD-Pegel beim durchschnittlichen Büroarbeiter zu sein, der bestenfalls zum Auto und zurück geht, aber hier sind die Studienergebnisse auch alle sehr widersprüchlich.

[Enas Yorl]

In Asien oder Afrika werden 2050 wahrscheinlich sehr viel mehr Insekten als heute gegessen werden.

Ach, die Europäer lernen das auch noch, so groß ist der Schritt von der Garnele zur Heuschrecke nun nicht.

Die Ackerflächen der Erde sind so ziemlich am Maximum dessen, was an Erträgen möglich ist.

In vielen Regionen der dritten Welt fehlen die Mittel, das Wissen, die ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen, um die dortige Landwirtschaft überhaupt effizient zu betreiben. Von einem globalen Maximum an Erträgen, kann hier keine Rede sein.

Nur dass das, was verfüttert wird, nicht für Menschen geeignet ist. Es sei denn Heu zu fressen ist der neueste Veggie-Trend.

Das stimmt so nicht ganz, man findet beim Kraftfutter auch Anteile von hochwertigen Nahrungsmitteln.

[Liopleurodon]

Allerdings hat der Hunger auf der Welt vor allem mit verlotterter Infrastruktur und weniger mit Fleischkonsum zutun.
EIn Großteil der Ernte verrottet einfach.

Das auch, aber hauptursächlich sind Fehler in der Verteilung der Lebensmittel. Gerade in vielen Regionen Afrikas gibt der lokale Markt nicht genügend Ertrag her, um die gesamte Bevölkerung zu ernähren und für Importware hat besonders die Landbevölkerung kein Geld und die Regierungen oft andere Prioritäten.