Vegetarier

[T`Pau]

Das hat mit der Frage, ob man Tiere vermeschlicht oder nicht und trotzdem eine erfüllende Beziehung zu ihnen aufbaut, rein gar nichts zu tun.

Eben.
Gut, ich gebe zu, ich rede mit meinem Adler und meinem Wüstenbussard auch, das bleibt wohl nicht aus, wenn man den ganzen Tag mit ihnen arbeitet.
Bei der Flugvorführung sage ich sogar "Bitte" und "Danke" zu meinen Tieren
Aber dennoch bleibt man realistisch, das Schlachten von Futtertieren, auch wenn ich Wachteln mag, gehört einfach dazu und ich esse obwohl ich Tiere sehr liebe, selbst gern Fleisch.

[Kid]

Ich denke das ich völlig normal.
Man lebt ja bis zu 15 Jahre lang mit einem Hund zusammen, da entwickelt man schon eine enge Beziehung zum Tier und fängt es irgendwie auch zu vermenschlichen.

Das kommt aber auch natürlich auf den Menschen drauf an.
Es gibt Menschen die mit Tieren nichts anfangen können und es gibt jene die einfach Tiere mögen.

Ich zb. hatte bis auf 3-4 Jahre in meinem Leben immer ein Hund an meiner Seite.

Mit dem Tier zu reden ist ja das eine. Aber eine Reaktion zu erwarten oder anscheinend zu sehen ist was vollkommen anderes.

Es gibt ja Hundebesitzer, die meinen, sie könnten ihrem Hund ansehen, dass er etwas angestellt hat. Was natürlich völliger Quatsch ist. Und genau das meine ich mit Vermenschlichung.

Der Hund bekommt einen pawlowschen Reflex antrainiert, bei wedelndem Zeigefinger immer Kulleraugen zu machen, und der Hundebesitzer bastelt sich daraus das Hirngespinst zusammen, dass ihn der Hund wirklich verstünde.

[T`Pau]

Man kann sein Tier schon sehr genau kennen.
Ich habe zum Beispiel völligstes Vertrauen in meinen Wüstenbussard.
Ich kenne jede Reaktion, jede Idee und jede Körperhaltung.
Und ich weiß, wie sie auf mich reagiert...auf jede Körperbewegung oder Geste.
Das hat nichts mit vermenschlichen zu tun, sondern mit Beobachtungsgabe.

[TimeGypsy]

Jupp.

Und es wäre mir neu, dass Tiere nicht reagieren, wenn man ihnen was sagt etc. Ich hatte immer eine sehr enge Verbindung zu meinen Katzen, wirklich vermenschlichen tu ich sie deshalb trotzdem nicht. Und dass es eine empathische Verbindung zwischen haustier und Besitzer gibt, die von beiden Seiten ausgeht, ist ja auch schon vor Jahren wissenschaftlich untersucht und belegt worden.

[irony]

Und es wäre mir neu, dass Tiere nicht reagieren, wenn man ihnen was sagt etc. Ich hatte immer eine sehr enge Verbindung zu meinen Katzen, wirklich vermenschlichen tu ich sie deshalb trotzdem nicht.

Man muss Tiere auch nicht unbedingt vermenschlichen, um ein schlechtes Gefühl zu haben, wenn so ein Tier in verschmorten Einzelteilen vor einem auf dem Teller liegt. Höhere Tiere zu schlachten ist etwas Barbarisches, da helfen auch keine noch so schönen Bilder in Kochbüchern.

[T`Pau]

Man muss Tiere auch nicht unbedingt vermenschlichen, um ein schlechtes Gefühl zu haben, wenn so ein Tier in verschmorten Einzelteilen vor einem auf dem Teller liegt. Höhere Tiere zu schlachten ist etwas Barbarisches, da helfen auch keine noch so schönen Bilder in Kochbüchern.

Was ist ein höheres Tier?

[irony]

Was ist ein höheres Tier?

Das wird wohl jeder anders sehen. Für manche sind ja nicht mal Gorillas oder Delfine intelligent genug, um als höheres Tier Schonung zu verdienen. Ich zähle z.B. Säugetiere, Reptilien, Vögel und Fische zu den höheren Tieren, außerdem noch das Viehzeugs, was es in Australien gibt, Beuteltiere, Schnabeltiere, usw.

Würmer und Insekten zähle ich zu den niederen Tieren.

[T`Pau]

Also isst du nichts davon ausser vielleicht Insekten?

[irony]

Also isst du nichts davon ausser vielleicht Insekten?

Nein, ich esse keine Insekten. Aber ich esse z.B. Fische (z.B. Forellen) und auch Vögel (fast ausschließlich Hühner), aber ich mache mir nichts vor, dass es etwas Barbarisches ist, diese höheren Lebewesen zu töten. Das Töten von Säugetieren wie z.B. Schafen, Rindern usw. unterstütze ich nicht.

[T`Pau]

Aber warum isst du dann Fisch und Geflügel?
Als ich noch wußte, daß ich nicht in der Lage bin, ein Huhn zu töten hätte ich es aus eben dem Grund nicht gegessen.
Es erschien mir so gewissenlos, es Metzger machen zu lassen, damit ich damit nichts zu tun habe.

[Kid]

Das wird wohl jeder anders sehen. Für manche sind ja nicht mal Gorillas oder Delfine intelligent genug, um als höheres Tier Schonung zu verdienen. Ich zähle z.B. Säugetiere, Reptilien, Vögel und Fische zu den höheren Tieren, außerdem noch das Viehzeugs, was es in Australien gibt, Beuteltiere, Schnabeltiere, usw.

Würmer und Insekten zähle ich zu den niederen Tieren.

Was hat Intelligenz bitte mit Essen zu tun?

Beziehungsweise, wieso ist Intelligenz ein besseres Kriterium als z.B. die Fähigkeit zu fliegen? Oder zu tauchen?

Das ist doch ein willkürliches Kriterium.


.
EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Kid schrieb nach 3 Minuten und 11 Sekunden:

Übrigens ist auch die Definition von Intelligenz bei Tieren sehr abstrus konstruiert.

Da wird die Problemlösfähigkeit eines Tieres gleichgesetzt mit Intelligenz, und das wird gerne mißverstanden und vermenschlicht, weil wir unter Intelligenz etwas völlig anderes verstehen.

[fraken]

Wenn die Menschen nur die Tiere essen würden, die sie auch selbst bereit wären zu schlachten, hätten wir sehr viel mehr Vegetarier!

[Kid]

Wenn die Menschen nur die Tiere essen würden, die sie auch selbst bereit wären zu schlachten, hätten wir sehr viel mehr Vegetarier!

Ich kann auch keine Bienen züchten und esse trotzdem Honig.

(Mal abgesehen davon dass ich kein Problem hätte ein Rind zu schlachten und ein Huhn schonmal geköpft hab).

[irony]

Aber warum isst du dann Fisch und Geflügel?

Weil ich mich beim Einkaufen leicht dazu verleiten lasse, weil es gut schmeckt und ich mein schlechtes Gewissen verdränge. Eine wirkliche Rechtfertigung gibt es nicht. Ich könnte mich auch vollkommen fisch- und fleischlos ernähren, und das tue ich oft auch einige Wochen lang.

Als ich noch wußte, daß ich nicht in der Lage bin, ein Huhn zu töten hätte ich es aus eben dem Grund nicht gegessen.

So ziemlich jeder Mensch ist in der Lage, ein Huhn zu töten. Aber es bleibt ein barbarischer, hässlicher Akt. Natürlich ist es einfacher, das Hühnchenäquivalent zu Fischstäbchen aus dem Tiefkühlregal eines Supermarktes zu holen, als selbst zu schlachten, und man kann es dann auch sehr leicht vergessen, was genau dieses Fleisch einmal gewesen war. Philosophisch betrachtet ist es aber kein großer Unterschied.

[T`Pau]

Wenn die Menschen nur die Tiere essen würden, die sie auch selbst bereit wären zu schlachten, hätten wir sehr viel mehr Vegetarier!

Absolut meine Rede.
Und darum ist jedes Stück Fleisch auf meinem Teller was besonderes, erst recht wenn ich es selbst gejagt oder geschlachtet habe.
Und dann mache ich mir die Hände auch noch "schmutzig" indem ich sie selbst ausnehme.
Ich finde Fleischkonsum normal, aber auch kostbar. Massentierhaltung allerdings halte ich für krank und wirklich abartig.