Du hast die Fähigkeit, einen derart mit belegten Fakten zu erschlagen, dass man sich wie ein kleiner polemischer Politiker vorkommt... (das war ein Kompliment)
Vertebraten
Vielleicht gibts keinen Trend in Richtung vegetarische Ernährung (vielleicht aber doch)
Was aber eher schlimmer, denn besser werden wird, ist: Wir sind - schon allein aufgrund unserer hohen Anzahl - auf industrielle Massenproduktion angewiesen.
Man kann eine Dreimillionenstadt wie Berlin nicht allein durch Klein- und Minibetriebe versorgen.
Die Unterscheidung zwischen "guten", "vertretbaren" und "schlechten" Produkten ist aber wirklich schwer. Teilweise sogar unmöglich, weil das "offensichtlich beste" nicht auch das wirklich beste sein muss.
Was Umverpackungen anbetrifft, ist die Entscheidung dabei noch am einfachsten. Produkte wie Ferrero Roché (Schokobällchen in Aluminium auf einem Papierstück in einer Plastikbox) sind doch furchtbar. Noch schlimmer ist die neuere Tendenz, das Produkt zu verkleinen und stattdessen MEHR Verpackungsmaterial zu verwenden - siehe die MINIs (Haribo-Mini, Bounty-Mini etc.) - und das auch noch als hipp zu verkaufen.
Oder das Beispiel der Pfandflaschen im Vergleich zum Tetrapak. Wenn ich Tetrapak kaufe, produziere ich zwar Müll, aber wieviel Energie wird aufgewendet, um eine zurückgegebene Flasche zu sterilisieren, bevor sie wiederverwendet werden darf? Was rechnet sich da besser? Hier eine richtige Entscheidung zu treffen, ist fast unmöglich.
Schwierig bzw. fast unmöglich ist es bei Tierprodukten. Der Werbung entsprechend ist ja jedes Huhn und jedes Schwein glücklich. Hier sollte man vielleicht, so man denn Tierprodukte kauft - auf Produkte kleinerer Hersteller und regionaler Quellen zurückgreifen, um hier unnötige Transporte zu vermeiden. (was besonders für Obst gilt: Der Apfel muss nicht aus Argentinien stammen). Und wer schon unbedingt in ein Steakhaus muss: auch da muss es nicht argentinisch sein.
Die von dir beobachtete Schizophrenie zwischen Tierliebe und Fleischkonsum löst sich ja dadurch auf, dass viele Menschen keinen Bezug mehr zum Tierprodukt haben, weil es doch sehr entfremdet wird. Das ist dasselbe wie bei dir mit dem Fisch. Der Fisch hat nicht so süße Kulleraugen wie ein Kaninchen.
Fisch esse ich gar nicht (Der Fisch hat nicht so süße Kulleraugen wie ein Kaninchen ). Grillfleisch mag ich auch nicht. Ich selbst esse kaum Steaks oder Schnitzel oder ähnliches, sondern wenn, dann höchstens Aufschnitt, den ich meistens "verbutterbrote". Wenn ich irgendwo in einem Archiv bin, muss ich mich zwischendurch mal wieder auftanken und ich habe den Eindruck, dass Fleisch da schon besser ist.
Ich mag es nicht, wenn Fleisch zu sehr "vertempelt" wird oder besonders pervers: Kinderwurst, wo die Wurst ein lächelndes Gesicht hat.
Was jetzt den Aufschnitt anbetrifft, so habe ich auch noch keinen mich wirklich zufriedenstellenden Hersteller gefunden. Eier bekomme ich von einer Kollegin, die Hühner hält. Wenn ich mir zuhause Nudeln etc. mache, dann vermeide ich Fleischprodukte, auch packe ich mir zuhause nur selten Aufschnitt drauf, also esse ich auch nicht jeden Tag Fleisch.
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