Olympische Spiele 2012 London

[Thomas W. Riker]

Ich finde es sehr schade das es keinen der Österreicher/innen gelungen ist eine Medaille zu holen, egal welche Farbe auch immer.
Laut Medien ist das das schlechteste Ergebnis seit fast 50 Jahren, seit Tokio 1964.

Besonders herb ist dann wohl das Abschneiden der Schweiz mit 2x Gold und 1x Silber (In der ewigen Tabelle der Sommerspiele jetzt 184:86 Medaillen im Vergleich Schweiz-Österreich) und dass 80 Nationen schon mindestens eine Medaille geholt haben (2008 waren es am Ende 86).

Edit:
Die deutschen Sportverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hatten eine völlig irrwitzige Zielvorgabe von 86 Medaillen für Deutschland ausgegeben, die selbst 1992 getoppt hätte, dabei sinkt seit den ersten Spielen nach der deutsch-deutschen Vereinigung die Medaillenzahl beständig. Wenn die Zahl von 2008 noch erreicht wird, ist dies imho ein guter Erfolg.
Einige deutsche Sportfunktionäre raffen offensichtlich nicht, dass die internationale Konkurrenz in den letzten Jahrzehnten beständig größer wurde.

[SBH]

Gerade läuft, so nebenbei, Stabhochsprung bei mir im TV und da fiel mir gleich (und nur) Serhij Bubka ein. Andere Stabhochspringer habe ich nicht gespeichert...

Da wollte ich mal gucken, welche Höhe der aktuelle Weltmeister so springt, aber siehe da: Seine 6,14 Meter sind noch immer die Messlatte!

Und irgendwie wundert mich das. In allen möglichen Disziplinen in denen der Athlet nur mit seinem Körper antritt werden doch auch immer wieder Rekorde gebrochen. Da denke ich Minderbemittelter doch:

"Hey! In den letzten fast zwei Jahrzehnten sollte auch das Arbeitsgerät im Stabhochsprung verbessert worden sein!"

Aber der gute Serhij hält noch immer den Rekord! Er war bei Summer Games auf dem C64 immer mein Vorbild!

Ist er wirklich so eine Ausnahme für die Ewigkeit? Wenn ich mir die Weltbestenliste ansehe, scheint er ja in Regionen gesprungen zu sein, wo kein Mensch nach ihm hingesprungen ist!

Oder gibt es irgendeinen "technischen" Grund?

[Achilles]

Tja, lässt sich Erfolg überhaupt planen? Zumindest fragt man sich, was für Geistesakrobaten auf die Idee kommen, eine „Medaillenplanung“ aufzustellen, die dann auch noch um Lichtjahre verfehlt wird.

Ein interessanter Bericht, wie ich finde:

Olympia 2012: Die Medaillenvorgabe des DOSB ist wenig transparent - SPIEGEL ONLINE

[Baal´sebub]

Erde an Verband: Spart euch das nächste Mal so eine Nominierung, um euch nicht noch weiter zu blamieren.

Solange sie keinem anderen den Startplatz wegnimmt, was solls? Die Kohle für einen Start mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett.

[newman]

Für mich sieht diese Medaillenplanung eher wie ein Best-Case-Szenario aus. Also das Maximum was theoretisch möglich ist. Um zu sehen in welchen Sportarten überhaupt ein Medaillenkandidat existiert, für den es sich lohnt Geld auszugeben. Oder war das ernsthaft eine realistische Erwartungshaltung des BMI?

Aber schon interessant, dass der Medaillenspiegel seitdem kein ehemaliger DDRler mehr antritt stetig sinkt. Das Geld wäre vielleicht in der Pharmaindustrie besser angelegt.

[Thomas W. Riker]

Die Medaillenvorgabe für die letzten Winterspiele stimmte wenigstens zu ca 75%. Einige Sportarten wie Schießen, Boxen, Ringen und Ertrinken (mit 1 Ausnahme), upps Schwimmen, wurden wurden zum Worst Case Szenario.
In einigen Sportarten wurden Medaillen schon eingeplant, bevor sich die Sportler/Teams -> nicht <- qualifizierten!

BMI: Body-Mass-Index Ach so, die Funktionäre haben den Ranzen nicht voll bekommen.

Die Medaillenzahl von Peking (16-10-15/41) wird leicht übertroffen, die der Goldenen allerdings unterschritten. 6. Platz, nach Medaillenzahl 5. ist aber imho respektabel bis gut.

[Nopper]

Für mich sieht diese Medaillenplanung eher wie ein Best-Case-Szenario aus. Also das Maximum was theoretisch möglich ist. Um zu sehen in welchen Sportarten überhaupt ein Medaillenkandidat existiert, für den es sich lohnt Geld auszugeben. Oder war das ernsthaft eine realistische Erwartungshaltung des BMI?

Bei den Zielvereinbarungen, deren Veröffentlichung von den WAZ Mitarbeitern eingeklagt wurde, handelt es sich um Vereinbarungen zwischen BMI/DOSB und den Sportfachverbänden in denen festgehalten ist wie viel Geld, welcher Verband, für welche Disziplinen bekommt und welche Medaillen dafür erwartet werden. Kein Best-Case, kein Worst-Case sondern konkret (vereinfacht): Verband X bekommt Y Euro und muss dafür Z Medaillen erringen.

Für die Verteilung der Gelder gibt es daneben weitere Kriterien. Die konkrete Berechnung der Verteilung der Sportfördergelder ist keinem außerhalb des BMI/DOSB bekannt. Auch die Sportfachverbände wissen letztlich nicht genau wie die einzelnen Faktoren gewichtet werden, geschweige denn sind die Faktoren alle bekannt bzw. einsehbar festgeschrieben. Diese Dokumente müssen vom BMI nun veröffentlich werden, was immer noch nicht getan wurde. Die jetzt bekannte Medaillenerwartung ist nicht das worum es den WAZ Leuten geht, sondern die Auflistung / Berechnungsgrundlage der Verteilung von Steuergeldern (!) an die Sportfachverbände.

Die Frage was diese Medaillenvorgabe Wert ist, kann letztlich nur anhand der Gewichtung der Kriterien zur Verteilung der Gelder beantwortet werden. Ist diese Vorgabe das maßgeblichste Kriterium sind sie vollkommen weltfremd und Kokolores. Rangieren sie irgendwo an 5., 6., ... Stelle sind sie ein frommer Wunsch und kein Grund zur Aufregung.

[Candamir]

Ich gucke mir gerade das Fußball-Finale an und habe mich dabei gefragt, wann Deutschland überhaupt das letzte mal qualifiziert war. Was kam heraus? 1988! Oder anders: der Mitgliederstärkste Fußballverband der Welt aus einem Land, in dem wirklich alles tief im Schatten des Fußballs steht, hat jetzt sechs Mal hintereinander Olympia verpasst.

Ich stelle mir wirklich gerade die Frage, ob es Vorsatz ist. Man weiß ja, wie ungern die Bundesliga Spieler an das olympische Turnier abstellt. Schon klar, es qualifizieren sich immer nur drei europäische Teams, aber das wir bei der EM-Quali in einer Gruppe mit Tschechien, Island, Nordirland und San Marino Platz zwei verpasst haben, ist schon bemerkenswert.

[Achilles]

Hinzu kommt das vergleichsweise geringe Zuschauer-Interesse in Deutschland, das aber wohl auch traditionell bedingt ist. Der deutsche Fußball feierte seine größten Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften, wo man etliche Titel holte. Olympiasieger war Deutschland hingegen noch nie. Vielleicht würde sich das Zuschauer-Interesse verändern, wenn Deutschland Olympiasieger werden würde. Doch dafür müsste man sich zunächst mal qualifizieren.

[Achilles]

Die US-Basketballer sind Olympiasieger. Was auf den ersten Blick so aussieht, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, war in Wahrheit eine enge Angelegenheit: 107:100 gegen Europameister Spanien. Das Spiel war lange ausgeglichen und wurde erst im letzten Viertel entschieden.
Trotzdem: Glückwunsch USA zum 14. Olympiasieg!

Basketball bei Olympia: ?Team USA?, wer sonst! - Olympia 2012 - FAZ

[Spooky Mulder]

Naja, mir kam es über weite Strecken nicht wirklich so vor, als hätten die Amerikaner mehr als 80% in das Spiel gesteckt, während die Spanier sowohl körperlich als auch mit den Nerven schon ziemlich am Limit schienen.

[EREIGNISHORIZONT]

Wie fandet ihr die Abschlussfeier gestern?

Also ich fand das ehrlich gesagt sehr überladen mit den ganzen "Stars". Irgendwie war das einfach zu viel des Guten. Da hätte ich lieber mehr von Monthy Python gesehen, als nur diesen einen Brian-Hit.
Einer der Kommentatoren sagte, es wäre ein wenig viel des Guten, was das Nationale angeht. Ich sehe das auch so.

[Spooky Mulder]

Wie fandet ihr die Abschlussfeier gestern?

Also ich fand das ehrlich gesagt sehr überladen mit den ganzen "Stars". Irgendwie war das einfach zu viel des Guten. Da hätte ich lieber mehr von Monthy Python gesehen, als nur diesen einen Brian-Hit.
Einer der Kommentatoren sagte, es wäre ein wenig viel des Guten, was das Nationale angeht. Ich sehe das auch so.

Da hat er aber von der Eröffnungsfeier gesprochen. Ich fand das gestern nicht wirklich überzogen patriotisch. Schlussfeiern waren doch immer eine Ansammlung an Rock- und Poplegenden des jeweiligen Landes.

Was mich aber auch gestern bei der Medaillenvergabe an die Marathonläufer sowie eigentlich bei allen Leichtathletik- und Schwimmwettbewerben gestört hat: Solange kein Deutscher auf dem Treppchen steht, labern die Kommentatoren wieder nur über Doping - auch wenn sie natürlich niemandem irgendetwas unterstellen wollen...

[spidy1980]

Hinzu kommt das vergleichsweise geringe Zuschauer-Interesse in Deutschland, das aber wohl auch traditionell bedingt ist. Der deutsche Fußball feierte seine größten Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften, wo man etliche Titel holte. Olympiasieger war Deutschland hingegen noch nie. Vielleicht würde sich das Zuschauer-Interesse verändern, wenn Deutschland Olympiasieger werden würde. Doch dafür müsste man sich zunächst mal qualifizieren.

Es wird auch eine Nischendisziplin bleiben solang da nicht die A-Nationalmannschaft aufläuft.

Was natürlich nicht passieren kann, da sich die Spiele mit der Saisonvorbereitung der Klubs überschneiden. Noch dazu steckt den Nationalspielern jedesmal eine EM in den Knochen.

Ist halt blöd, wenn EM und Sommerspiele immer im gleichen Jahr stattfinden.

[EREIGNISHORIZONT]

[...]Solange kein Deutscher auf dem Treppchen steht, labern die Kommentatoren wieder nur über Doping - auch wenn sie natürlich niemandem irgendetwas unterstellen wollen...

Ja, das ist mir auch übel aufgestoßen. Dieser ewig erhobene Zeigefinger im Bezug auf andere Athleten. Auch Deutschland hatte (hat?) seine Dopingsünder.

Ach ja, und was auch gestern bei der Show nervte, war das ewige einblenden der deutschen Kamerabilder. Ich hätte gerne auch andere Athleten gesehen beim Betreten des Innenraumes und nicht andauernd eine Ariane Friedrich mit Fähnchen und Kamera in der Hand.