Fußball-WM 2014 (Brasilien)

[KennerderEpisoden]

Aus deutscher Sicht ist es einfach nur noch traurig, was für ein mittelmäßiges Team der Bundesjogi aus so tollen Einzelspielern geformt hat. Nachdem man vor einiger Zeit noch das Ziel ausgerufen hat, zu Spanien aufzuscließen, ist inzwischen die Augenhöhe mit Österreich erreicht.

Immerhin wurde das Problem der mangelnden Chancenverwertung elegant gelöst, indem einfach keine Chancen mehr herausgespielt werden, die sich vergeben ließen.

[Thomas W. Riker]

Umso beachtlicher ist es in dieser niedrigen Augenhöhe schon 6 Punkte, darunter 3 wertvolle Auswärtspunkte erreicht zu haben, wofür man schon mal den Zuckerhut ziehen kann
Evtl ist Österreich ja auch auf Augenhöhe mit Spanien?

[Achilles]

Das einzige, was konstant ist, sind die guten Ergebnisse bei Freundschafts- und Qualifikationsspielen. Sobald es aber um die Wurst geht, ist im Halbfinale der Ofen aus. Da nützt der angeblich so schöne und taktisch ausgereifte Fußball der Multikulti-Truppe des Herrn Löw auch nicht mehr viel. Ich glaube nicht, dass der deutsche Fußball unter einem Bundestrainer Löw noch wesentliche Fortschritte machen wird. Manchmal sehne ich mich nach dem guten alten Rumpel-Fußball zurück, der zwar nicht immer schön anzusehen, aber wenigstens hier und da erfolgreich war.

Achja, und das Österreich-Spiel?
2:1 gewonnen. Und damit ist schon alles gesagt.

[Skeletor]

Manchmal sehne ich mich nach dem guten alten Rumpel-Fußball zurück, der zwar nicht immer schön anzusehen, aber wenigstens hier und da erfolgreich war.

Dann dürftest du gestern abend voll auf deine Kosten gekommen sein.

Es ist vielleicht ganz gut, dass die DFB-Elf auch mal etwas Sand im Getriebe spürt und solche Dinge nicht einfach übergangen werden.

[Seether]

"Sand im Getriebe" spüren?
Ja, aber ganz sicher nicht bei dieser Generation verzogener Jungmillionäre.
Was Müller und Lahm nach dem Spiel haben hören lassen, klang erstmal so, als hätte man in einem glorreichen Rumpelkampf einen superstarken und total gefährlichen Gegner verdient niedergerrungen; dass man einfach nur mal scheisse gespielt und gerade in den ersten dreissig minuten kollektiv die Hosen voll hat, wurde mit keiner Silbe erwähnt.
Einige da leben einfach in einer selbstrechtfertigenden Parallelwelt, und das muss sich ändern vor dem nächsten Turnier, sonst ist Ende.

[Skeletor]

Ich mache mir wegen der Selbstkritikfähigkeit der Spieler überhaupt keine Sorgen. Und ich möchte da auch keine Spieler sehen, die sich vor dem Reporter in den Sand werfen und um Vergebung winseln.

Das was wir haben sind mal wieder Luxusprobleme. Solche Phasen hatten wir doch immer.

[Seether]

Ich sehe da ein Grundsätzliches - und kein Luxusproblem, wenn die angeblich beste Generation technisch versierter Spieler keine Titel gewinnt.
Wenn man Weltmeister werden will, darf man sich nicht wegen 45.000 ösi-Fans im Stadion dreissig Minuten lang in die Hose machen und auf nen Glückstreffer angewiesen sein, während man es wiedermal nicht schafft, zu Null gegen einen unterdurchschnittlichen Gegner zu spielen.

[Achilles]

Ich mache mir wegen der Selbstkritikfähigkeit der Spieler überhaupt keine Sorgen.

Nunja, aber die Selbstzufriedenheit bei einigen Spielern ist schon nicht ganz ungefährlich. Andererseits ist es beinahe verständlich, dass der Ligabetrieb und die Vereinswettbewerbe im Vordergrund stehen, denn dort wird - im Gegensatz zur Nationalmannschaft - das große Geld verdient.

Solche Phasen hatten wir doch immer.

Die „Phase“ dauert aber immerhin schon 16 Jahre.

[Skeletor]

Die „Phase“ dauert aber immerhin schon 16 Jahre.

Ich meinte damit die Phasen nach den großen Turnieren, wo dann erst mal wieder um ein paar Ergebnisse gekämpft werden muss.

Ich finde es eher normal, dass solche Spiele in dieser Phase der Saison passieren können. Vielleicht sollte man sich einfach mal abgewöhnen immer in Superlativen zu reden oder die immer zu verlangen. Das Spiel gestern war nicht gut und das wissen die Spieler auch. Ich finde es durchaus verständlich, dass sie sich da jetzt nicht zerfleischen lassen wollen.

Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass die Spieler nicht erkannt haben wo es gestern gehapert hat. Auch wenn sich ein Thomas Müller "den Sieg nicht kaputt machen lassen will".

[Achilles]

Ich meinte damit die Phasen nach den großen Turnieren, wo dann erst mal wieder um ein paar Ergebnisse gekämpft werden muss.

Schon klar, ich habe es nur etwas überspitzt formuliert.

Ich finde es eher normal, dass solche Spiele in dieser Phase der Saison passieren können.

Der Zeitpunkt von bestimmten Länderspielen wurde ja in den letzten Jahren schon oft kritisiert. Woran es liegt, dass die Zeitpunkte oft so unglücklich gewählt sind, weiß ich nicht. Entweder geht es terminlich einfach nicht anders oder die verantwortlichen Verbände sind beratungsresistent.

[Karl Ranseier]

Wo issen eigentlich das Problem? Gewonnen, 3 Punkte und mit maximaler Ausbeute in die Quali gestartet. Für die Ösis ist das immer "das Spiel", da gehen die immer mit einer Extra-Portion Motivation rein. Für die Piefkes halt nicht mehr, man hat sich an den freundlichen Punktelieferanten gewöhnt.

Wenn überhaupt, hat die Deutsche Nationalmannschaft ein Charakter-Problem. Das fängt bei Löw an, der das Leistungsprinzip predigt - wenn es darum geht, unbequem gewordene, verdiente Spieler rauszuekeln - und es selbst unterläuft, wenn ihm danach ist. Auf kicker.de wurde vor dieser Runde mit der Nationalelf darauf hingewiesen, das bei Stefan Kießling die Leistungsquote stimmt, er aber nicht mal mehr eingeladen wird - war denen vor den Spielen einen eigene Artikel wert. Mit den Nominierungen des EM-Kaders gab's hier ja auch ein paar Diskussionen

Dan haben wir da "Königsmörder" Philip Lahm, Löws erster Handlanger. Wird trotz seines Buches nicht geschasst - im Vergleich dazu ist Kuranyi eigentlich für weniger raus. Und wenn sich oben erst mal ein kleiner Sumpf etabliert, geht das nach unten so weiter.

Die jetzige Generation Profi-Fußballer ist viel mehr Profi als die vorherigen. Man sollte sich also an das "Messi-Syndrom" gewöhnen: Volle Leistung da, wo volle Kasse - im Verein.

[Achilles]

6:1 gegen die Übermannschaft Irland gewonnen.

Ich freue mich schon auf die "Wir sind die kommenden Weltmeister"-Kommentare, die es ab morgen wieder zu lesen gibt.

[Thomas W. Riker]

Na ja, bis auf das Ehrentor wurde konsequent gespielt und nicht schon beim 4:0 aufgehört. Die Chancenausnutzung war gut und Irland hatte rund 30 Minuten die Kraft, Gegentore zu vermeiden.
Gegen Schweden in Berlin gewinnen und dann werden die Freundschaftsspiele am 14.11. in den Niederlanden und am 6.2. in Frankreich gnadenlos vergeigt, bevor die beiden Quali-Spiele gegen Kasachstan wieder richtig ernst genommen werden.

[Rarehero]

Ich freue mich schon auf die "Wir sind die kommenden Weltmeister"-Kommentare, die es ab morgen wieder zu lesen gibt.

Darüber redet niemand. Eher klammern sich die Medien beinahe verzweifelt an die Krise, die sie herbei geschrieben haben und die für viel Gesprächsstoff geliefert hat. Dass sich die Mannschaft nach diesem Turnier einmal kräftig schütteln musste, ist klar. Das kann nicht ausbleiben. Aber man haut die Iren auf deren Boden auch nicht mit sechs Toren weg, wenn man nicht ins sich gefestigt ist. Klar, die Iren stecken wirklich in einer Krise, aber die haben bis zuletzt jedem noch so großen Namen eine schwere Zeit auf ihrer Insel. Deutschland hat ein beinahe ausgeglichenes Verhältnis von Siegen und Niederlagen gegen die Iren und bis gestern über 30 Jahre lang nicht mehr auf der Insel gewonnen. Diesem Gegner in recht überzeugender Manier sechs Buden einzuschenken, spricht schon eine deutliche Sprache. Nein, von Titeln sollten wir nicht reden, aber jedes Gerede von einer tiefgreifenden Krise inklusive großen Zerwürfnissen zwischen den Blöcken kann man sich auch sparen, liebe Medien. Dass war gestern keine Mannschaft, die sich in der Auflösung befindet.

[KennerderEpisoden]

Inzwischen über 70 eigene Ecken ohne Torerfolg, ob das ein Rekord ist? Selbst Reus scheint die Hoffnung mittlerweile verloren zu haben und führt mehr und mehr kurz aus.

Das sei nur vorbeugend erwähnt, für den Fall, dass man 2014 mal wieder durch eine stümperhaft verteidigt Standardsituation ausscheidet und dann wieder nicht die Welt versteht, weil man trotz 10 Qualifikationssiegen keine Chance gegen Elitemannschaften in Entscheidungsspielen hat.