Tour de France

[Karl Ranseier]

Schön zu sehen, wie sehr die Doping-Fälle und Diskussionen der Tour wirklich geschadet haben - es läuft die Ausgabe von 2009, Klöden liegt auf Rang 4, Martin führt in der Jugendwertung - und niemand postet hier und keinen interessiert's, wohl auch weil Dauer-Doper Lance Armstrong auf Platz 2 wieder dabei sein darf und sich effektiv durch die Doping-Kontrollen nix bessert Der Radsport killt sich selbst.

[Ford Prefect]

Also 2008 schrieb während die Tour lief hier niemand einen Beitrag, jetzt sind es immerhin schon zwei Leute. Ist das nicht ein Aufwärtstrend?

Ich verfolge die Tour jedenfalls weiterhin, aber ohne großartigen Enthusiasmus. Das liegt zum einen an der Dopingproblematik, zum anderen aber auch daran, dass die Rundfahrt bis hierhin kaum Spannungsmomente bot. Die Bergankunft am Freitag war interessant, aber die Pyrenäen Etappen vom Samstag und Sonntag konnte man völlig in die Tonne kloppen. In der Gesamtwertung tat sich gar nichts. Das lag allerdings wohl auch am merkwürdigen Streckenprofil an diesen Tagen. Die Wege von der letzten Bergwertung bis zum Ziel des Tages waren schlicht zu lang, als dass sich Angriffe lohnen würden. Vielleicht passiert in den Alpen mehr...

Interessanterweise scheint die Tour dieses Jahr aber wirklich weniger anspruchsvoll. In den letzten Jahren mussten teilweise drei HC Berge an einem Tag bewältigt werden, in diesem Jahr gibt es maximal einen ganz großen Anstieg pro Etappe. Musste man die Strecke etwa einfacher gestalten, weil ein großer Teil des Feldes jetzt tatsächlich nicht mehr dopt und ein alte Tour sauber gar nicht durchzustehen gewesen wäre?

[Gast]

Ich gucke ab und zu mal rein, mehr aber auch nicht mehr. Die ganze Doperei geht mir nurnoch auf die Nerven, auf dem Trppchen wird am Ende doch sowieso niemand stehen, dem man nicht schonmal Doping nachgewiesen hatte, der bei Fuentes aufgefallen ist oder gegen den zumindest schonmal wegen Dopings ermittelt wurde.

[Liska]

Interessanterweise scheint die Tour dieses Jahr aber wirklich weniger anspruchsvoll. In den letzten Jahren mussten teilweise drei HC Berge an einem Tag bewältigt werden, in diesem Jahr gibt es maximal einen ganz großen Anstieg pro Etappe. Musste man die Strecke etwa einfacher gestalten, weil ein großer Teil des Feldes jetzt tatsächlich nicht mehr dopt und ein alte Tour sauber gar nicht durchzustehen gewesen wäre?

Du bist so optimistisch "ein großer Teil des Feldes" zu sagen?

Aber Du könntest recht haben, denn wenn ich mir in den letzten Jahren angesehen habe, was sie am Tag so wegstrampeln müssen und dass 3 (?) Wochen lang, das kann man ohne Aufputschen doch gar nicht mehr schaffen - Leistungssport ist ungesund und Tour de France ist der beste Beweis dafür (auch ohne Doping).

[Dr.Bock]

Meiner Meinung nach ist der Boykott der Tour, den die deutschen Medien tätigen, einfach nur lächerlich. Jedem auch nur halbwegs Radsportinteressierten ist doch schon seit Jahrzehnten klar, dass dort massiv gedopt wird. Dopingfälle bei der Tour gibts auch fast seit Bestehen der Tour. Ist doch jetzt alles nur eine heuchlerische Medienkampagne gewesen, damit man reißerisch über was berichten konnte. Immerhin hat damals schon der erste fünfache Toursieger in den 60er so schön gesagt, dass man sich bloß nicht vorstellen solle, Leistungen wie die bei der Tour erbrachten seien nur mit Mineralwasser zu erreichen .

Nicht falsch verstehen, ich heiße Doping nicht unbedingt gut, aber so neu und wirklich erschütternd wie die deutschen Medien das Thema gemacht haben, ist es nun wirklich nicht gewesen. Auch daran zu erkennen, dass es außerhalb Deutschlands nicht solche Kampagnen in den Medien gab.

Ich verfolge die Tour weiterhin, da ich sie einfach spannend finde. Vollkommen egal ob nun keiner oder alle gedopt sind (dazwischen gibts eh nichts). Daher finde ich es sehr schade, dass man in den Medien rein gar nichts zur Tour findet. Früher gab es jeden morgen in der Tageszeitung ein ausführliches Streckenprofil und Seitenweise Analysen und Kommentare. Dieses Jahr nichts. Selbst ARD und ZDF schalten nur noch die letzten 30-60min zur Tour. Gott sei dank gibt es noch Eurosport. Lediglich der Spiegel bietet neben den Sportmagazinen noch reichlich Infos zur Tour.

Und jetzt zur diesjährigen Tour:
Ford Prefect hat es schon angesprochen. Auch ich war von den Etappen am Wochenende enttäuscht. Freitag gab es noch eine schöne Bergankunft und am Samstag und Sonntag, wo man auch mal die Zeit hat die Etappen komplett zu verfolgen, kam dann so ein langweiliger Bockmist an Etappen. Und so wie es aussieht, gibts auch in den Alpen kaum wirkliche Bergankünfte und nur noch einen HC-Berg.

[Spooky Mulder]

Mister Doping hat anscheinend doch wieder zugeschlagen:
Armstrong & Doping (Folge 2437) - Tour-Blutwerte anomal - n-tv.de

[Thomas W. Riker]

Mister Doping hat anscheinend doch wieder zugeschlagen:
Armstrong & Doping (Folge 2437) - Tour-Blutwerte anomal - n-tv.de

Heute hat sich der Internationale Radsportverband den Ermittlungsergebnissen der US-Amerikanischen Anti-Doping-Behörde angeschlossen und hat Lance Armstrong alle 7 Tour-Siege aberkannt, ihn lebenslang für alle Radsport-Events gesperrt und zur Persona non grata erklärt.

http://www.sportschau.de/weitere/radsport/lancearmstronguci102.html

[EREIGNISHORIZONT]

Die Titel an die jeweiligen Zweiten zu vergeben, die zum großen Teil ebenfalls des Dopings überführt wurden, wäre auch ein Treppenwitz der Sportgeschichte.

(Zitat aus dem "Nachrichten des Tages - Thread)

Allerdings!
Am besten sollten für all diese Touren keine Wertungen gegeben werden. Ist zwar utopisch, würden die nie machen, aber es wäre ein sauberer Schnitt, die verseuchten Spiele dementsprechend auch zu (ent)werten.
Schade und dumm wäre es leider für die sicherlich auch ehrlichen Fahrer im Feld.

[Gast]

(Zitat aus dem "Nachrichten des Tages - Thread)

Allerdings!
Am besten sollten für all diese Touren keine Wertungen gegeben werden. Ist zwar utopisch, würden die nie machen, aber es wäre ein sauberer Schnitt, die verseuchten Spiele dementsprechend auch zu (ent)werten.
Schade und dumm wäre es leider für die sicherlich auch ehrlichen Fahrer im Feld.

Gibt es die nicht gedopten denn überhaupt? Inzwischen ist Doperei selbst bei Jedermann-Rennen, wo es eigentlich um nicht viel geht, keine wirkliche Seltenheit mehr. Und in vielen anderen Sportarten (Leichtathletik, Schwimmen, Gewichtheben...) ist es sicherlich nicht viel besser, nur dass da weniger streng kontrolliert wird. Es waren ja auch bei weitem nicht nur Rennradler, die bei Fuentes in "Behandlung" waren.

[Achilles]

Was muss ich da lesen? Bei der Tour wurde/wird gedopt? Das sind ja ungeheuerliche Vorwürfe! Wenn es überhaupt eine Sportart gibt, die sauber ist, dann ist es der Radsport!

[Thomas W. Riker]

Gibt es die nicht gedopten denn überhaupt? Inzwischen ist Doperei selbst bei Jedermann-Rennen, wo es eigentlich um nicht viel geht, keine wirkliche Seltenheit mehr. Und in vielen anderen Sportarten (Leichtathletik, Schwimmen, Gewichtheben...) ist es sicherlich nicht viel besser, nur dass da weniger streng kontrolliert wird. Es waren ja auch bei weitem nicht nur Rennradler, die bei Fuentes in "Behandlung" waren.

Na ja, die Gewichtheber haben harte Maßnahmen ergriffen.
Wenn in einem Land in einem gewissen Zeitraum zu viele Doper erwischt werden, wird der gesamte Nationalverband für einen gewissen Zeitraum für internationale Wettkämpfe gesperrt.
Deshalb werden intensive natoionale Vorkontrollen durchgeführt. International erwischt werden dann hauptsächlich Doper, die sich versehentlich für das A- anstelle des B-Finales qualifizieren, also diejenigen, die ca auf den Plätzen 9 bis 12 landen.

[Spocky]

Hat jetzt nur indirekt mit der Tour zu tun, aber immerhin ist der im folgenden genannte Sportler 1997 "Gewinner" der Lanterne Rouge geworden :

Philippe Gaumont ist jetzt mit 40 Jahren einem Herzinfarkt erlegen, nachdem er seit April im Koma lag. Gaumont war immer wieder in Dopingaffären verwickelt und gab irgendwann zu, von Anfang an gedopt zu haben. In sofern scheint mir sein früher Tod nun eine Konsequenz dessen zu sein - so makaber es klingt.

Falls irgend jemand mal wieder forddern sollte, Doping wegen der Chancengleichheit freizugeben, der sollte auf solche tragischen Fälle schauen, die es zu Hauf gibt.

[Spooky Mulder]

Kann mich sogar noch dran erinnern, wie ihm die Hansel vom ZDF damals ein Gemälde eines Fahrers mit einer roten Laterne verliehen haben.

[Thomas W. Riker]

Die Laterne zu erreichen erfordert einiges taktisches Geschick, da beim Einzelzeitfahren der Letzte als Erster startet.

Beim Giro errang 1952 ein Fahrer das schwarze Trikot auf einer Schlußsetappe von 40km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 km/h.

Gaumont schrieb über seine Doping-Karriere ein Buch.
1992 errang er übrigens Bronze im 100km-Mannschaftsfahren bei Olympia.

[Spooky Mulder]

Letzter Ankommender bei einer Rundfahrt muss ja auch nicht bedeuten, dass derjenige ein dermaßen schlechter Fahrer ist. Das sind meist Wasserträger, Ersatzteilbeschaffer, Mädchen für alles, Beschützer und Antreiber des Mannschaftskapitäns, die stundenlang für ihr Team vorne Höllentempo machen und dadurch am Ende einer Etappe weit zurückfallen.