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Das Ende des Jan Ulrich

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    #61
    Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
    Wenn du nachher für 2-5 Jahre ins Gefängnis mußt und sämtliche Millionen aus den Werbeeinnahmen vom Staat einkassiert werden würde es dich vermutlich schon ganz gewaltig jucken.
    Dann würde mich das jucken. Nur kann ein Sportgericht keine Gefängnisstrafen aussprechen. Und ich denke man sollte das Thema Doping auch bei den Sportgerichten belassen. Das ganze in staatliche Hand zu geben ist schon übertrieben. Vor allem eine Gefängsnistrafe für ein "Foul" von 5 Jahren. Da stellen andere Leute wirklich schlimme Sachen an und kommen mit weniger weg.
    "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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      #62
      Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
      Dann würde mich das jucken. Nur kann ein Sportgericht keine Gefängnisstrafen aussprechen. Und ich denke man sollte das Thema Doping auch bei den Sportgerichten belassen. Das ganze in staatliche Hand zu geben ist schon übertrieben. Vor allem eine Gefängsnistrafe für ein "Foul" von 5 Jahren. Da stellen andere Leute wirklich schlimme Sachen an und kommen mit weniger weg.

      Natürlich sollen die bestraft werden und nicht nur von einem Sportgericht.
      Sie nehmen Sportlern, die nicht dopen die Siegprämie weg. Also sind Zabel, Ries und Co nichtsweiter als gemeine Diebe und solche gehören bestraft.
      1 Brasilien (19) 97 67 15 15 210 : 88 216 (20) 104 70 17 17 221:102
      2 Deutschland (17) 99 60 19 20 206 : 117 199 (18) 106 66 20 20 224:121
      3 Italien (17) 80 44 21 15 126 : 74 153 (18) 83 45 21 17 128:77

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        #63
        Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
        Dann würde mich das jucken. Nur kann ein Sportgericht keine Gefängnisstrafen aussprechen. Und ich denke man sollte das Thema Doping auch bei den Sportgerichten belassen.
        Da es im Sport um immer mehr Geld geht und die "Sportgerichte" bereits seit längerem absolut unfähig sind, die Kriminalität aus dem Sport fernzuhalten, wäre die logische Folge ein staatlicher Eingriff, denn der ist für die Kriminalitätsbekämpfung primär verantwortlich. Entweder man weist den Sportgerichten mehr Handlungsspielraum ein, oder ersetzt sie komplett. Dass das allerdings leichter gesagt als getan ist, vor allem da bestimmt wieder jedes Land seine eigenen Vorstellungen einbringen wird...das ist mir auch klar. Nur so wie es jetzt abläuft kann es ja nicht ewig weitergehen.

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          #64
          Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
          Da es im Sport um immer mehr Geld geht und die "Sportgerichte" bereits seit längerem absolut unfähig sind, die Kriminalität aus dem Sport fernzuhalten, wäre die logische Folge ein staatlicher Eingriff, denn der ist für die Kriminalitätsbekämpfung primär verantwortlich.
          Sehe ich auch so. Und man sollte nicht vergessen, dass auch Ärzte involviert sind und nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch ohne das Wissen der Sportler das eine oder andere Mittelchen verabreicht wurde. Das ist dann Körperverletzung und für das Ganze sind, wie letzens einer der Dopingexperten meinte, "nicht irgendwelche Sportfutzis zuständig".
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            #65
            Zabel will übrigens weiterfahren. Ich hoffe inständig, dass nicht rauskommt, dass er weit mehr gedopt hat, als er bisher zugegeben hat. Dann sähe das nämlich sehr berechnend und nach "Flucht nach Vorne" aus, denn in dem Fall hätte er nur das zugegeben, was schon verjährt ist und damit seine Karriere nicht gefährdet. Bin jedenfalls mal gespannt, wie die weitere Entwicklung aussieht.

            Quelle: SPIEGEL online
            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
            -Peter Ustinov

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              #66
              Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, was der Staat im Problem Doping groß zu suchen hat.

              Ich darf eine große Bandbreite leistungssteigernder Mittel nehmen, um im Beruf erfolgreicher zu sein, alle möglichen Medikamente usw. Verboten ist mir da recht wenig (Koks zB). Mit diesen Mitteln wäre ich eventuell erfolgreicher und würde mehr verdienen.
              Bei einem Sportler ist es doch genau dasselbe - er hat einen Job, und wenn er Mittel schluckt, ist er erfolgreicher und verdient mehr Geld, der Unterschied liegt nur in den Proportionen, nicht im Prinzip.

              Meine Berufs-"Innung" kennt darüber hinaus nicht einmal etwas vergleichbares zu den Sportgerichten, keine Überwachung, kein gar nichts (ist natürlich auch nicht so wahnsinnig nötig).

              Jetzt finde ich diese Sportgerichte schon mal ziemlich bedenklich, wieso dürfen die eigentlich de-facto Berufsverbote aussprechen?
              Und weiter - Was hat der Staat damit zu tun? Legale Mittel (teilweise nicht mal Drogen, sondern "einfach" nur mit Suarestoff angereichertes Eigenblut und ähnliche Seltsamkeiten) werden illegal, wenn sie von einem Sportler eingenommen werden?
              Wie geht so etwas eigentlich mit so grundlegenden Gesetzen wie Verfassung, Menschenrechte, wasweißich konform?

              Bitte um Erläuterung.


              btw - soll kein Aufruf zum Doping sein, mir fallen durchaus einige Argumente dagegen ein, aber die liegen eh auf der Hand
              Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
              Johann Nestroy

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                #67
                Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, was der Staat im Problem Doping groß zu suchen hat.
                Das wurde doch schon erläutert. Leute, die mittels Doping betrügen, sind Kriminelle, die sich teils um Millionenbeträge bereichern, und bei so etwas muß der Staat eingreifen.

                Die Mittel, die dir im Beruf womöglich weiterhelfen werden wohl kaum tödliche Nebenwirkungen haben bzw auch nur annähernd den finanziellen und kulturellen Schaden verursachen, wie Doping es tut. Das läuft natürlich teilweise schon auf die von dir angesprochenen "Proportionen" hinaus, aber im berufsleben wird man so etwas sicherlich nicht vor dem Hochleistungssport umsetzen können, weil das ja noch komplizierter zu überwachen wäre. Man kümmert sich ja meistens erst um die Schwerverbrecher, eher man zu der Bagatelle übergeht.

                Dass ein "Sportgericht", welches IMO zu einem Verband gehört, seinen "Mitgliedern" Regeln geben und entsprechend auch bestrafen kann ist IMO vollkommen in Ordnung. Es wird ja niemand zum Profisport gezwungen, und jeder weiß, dass er sich an den Verband halten muß und es unmöglich ist, selber eine WM nach eigenen Regeln aufzustellen.

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                  #68
                  Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                  Das wurde doch schon erläutert. Leute, die mittels Doping betrügen, sind Kriminelle, die sich teils um Millionenbeträge bereichern, und bei so etwas muß der Staat eingreifen.
                  Ich habe diesen Thread durchaus gelesen, und frage eigentlich, warum es Kriminelle sind?
                  Der Grund kann ja nicht sein, dass sie sich um Millionenbeträge bereichern - das versuchen die meisten. Auf Kosten anderer geht so etwas auch immer in gewisser Weise. Wenn es wirklich nur aufgrund der in diesen Fällen vermuteten starken Nebenwirkungen, des höheren Schadens etc kriminell ist (also wegen der Proportionen), dann kann ich das akzeptieren, bin aber irgendwie nicht glücklich damit - ich fände das eine seltsame gesetzliche Grenzziehung.

                  Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                  aber im berufsleben wird man so etwas sicherlich nicht vor dem Hochleistungssport umsetzen können, weil das ja noch komplizierter zu überwachen wäre. Man kümmert sich ja meistens erst um die Schwerverbrecher, eher man zu der Bagatelle übergeht.
                  Ich würde das ehrlich gesagt auch nicht wollen - wo bleiben Datenschutz, Persönlichkeitsschutz, etc? Bei Sportlern wird auf Basis irgendwelcher nichtstaatlicher Untersuchungen dann kriminalisiert (so etwas wird es doch derzeit diskutiert, oder?). Wollen wir das (als Gesellschaft)?

                  Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                  Dass ein "Sportgericht", welches IMO zu einem Verband gehört, seinen "Mitgliedern" Regeln geben und entsprechend auch bestrafen kann ist IMO vollkommen in Ordnung.
                  Analoges Beispiel dazu sind imho die Wettbewerbsklauseln in Dienstverträgen - ich dürfte nach den Verträgen meines letzten Arbeitgebers kaum wo arbeiten. Ist afaik einfach eine ungültige Bestimmung zur Abschreckung, da einem Berufsverbot gleichkommend. Trotzdem habe ich den Vertrag vollkommen freiwillig unterschrieben und gewusst, worauf ich mich einlasse.

                  Wie gesagt, mir ist bewusst, dass ich hier provoziere, aber ich verstehe in gewisser Weise wirklich nicht - ich fühle mich nicht gut dabei, dass jetzt alle nach dem Gesetzgeber rufen (wie heute im ARD Morgenmagazin)
                  Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                  Johann Nestroy

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                    #69
                    Wer, wenn nicht der Staat, soll sich denn sonst diesem offensichtlichen Problem annehmen?
                    Das Problem das du da erkennst war ja auch der Grund, wieso man das bislang in den Händen der "Sportgerichte"/Verbände belassen hat, aber da es halt offensichtlich nicht anders geht, muß sich etwas ändern.

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                      #70
                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Ich habe diesen Thread durchaus gelesen, und frage eigentlich, warum es Kriminelle sind?
                      Der Grund kann ja nicht sein, dass sie sich um Millionenbeträge bereichern - das versuchen die meisten.
                      Doch, das ist bisher (neben einer möglichen Körperverletzung, i.d.R. wenn der Athlet selbst keine Einwilligung zum Doping erteilt hat und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz) die einzige Form, in der Doping in Deutschland strafbar ist. Es wird getäuscht über die "faire" und bestimmungsgemäße Erbringung einer sportlichen Leistung. Daran sind die Sponsorenverträge und Siegesprämien in der Regel ja geknüpft. Sofern man das alles inklusive Vorsatz, Kausalität und den sonstigen Voraussetzungen nachweisen kann, kann das durchaus als Betrug zu werten sein.

                      Dass andere auf anderen Wegen auch betrügen und Gelder "erschleichen" ändert daran ja nichts.

                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Bei Sportlern wird auf Basis irgendwelcher nichtstaatlicher Untersuchungen dann kriminalisiert (so etwas wird es doch derzeit diskutiert, oder?).
                      Das ist ja einer der Gründe, wieso die Sache nicht unbedingt in die Hände der Sportgerichte gehört. Die sind gar nicht berufen dazu, echte Strafen auszusprechen. Die können nur im Rahmen ihrer Zuständigkeit Sanktionen für den Bereich im Verband selbst aussprechen, also Sperren. Das ist keine Kriminalisierung, sondern lediglich die Sanktion des Verstoßes gegen Verbandsrecht.
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

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                        #71
                        Nur mal so als Einwurf in die Runde: Ich lese hier immer von Millionenbeträgen. Zumindest im Radsport gibt es diese nicht. Ein Profi-Radsportler verdient nicht viel. Nur wenn er extrem erfolgreich ist oder schon ewig dabei. Siegprämieren (die nicht wirklich sehr hoch sind im Vergleich mit anderen Sportarten) kommen dazu noch meist in die Mannschaftskasse. Als Durchschnittlicher Radsportler hat man jedenfalls am Ende der Karriere noch lange nicht ausgesorgt.
                        "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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                          #72
                          Für einen Betrug muss man auch keine Millionen erwirtschaften. Dazu genügen (theoretisch) schon Kleinstbeträge. Und selbst wenn Siegprämien in die Gemeinschaftskasse fließen, reicht das -sofern wie gesagt alle anderen Voraussetzungen gegeben sind- ebenfalls für einen Betrug aus. Es genügt, "sich oder einem Dritten" einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen.

                          Soweit rein rechtlich. Wie es menschlich aussieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich glaube auch nicht, dass die einzige Motivation für Doping im Profit liegt. Ich kaufe vielen Dopingsündern schon ab, dass sie zumindest auch sportlich was beweisen wollten. Gerade in einem Sport, in dem "das ja sowieso alle machen".
                          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                          -Peter Ustinov

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                            #73
                            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                            Es wird getäuscht über die "faire" und bestimmungsgemäße Erbringung einer sportlichen Leistung. Daran sind die Sponsorenverträge und Siegesprämien in der Regel ja geknüpft. Sofern man das alles inklusive Vorsatz, Kausalität und den sonstigen Voraussetzungen nachweisen kann, kann das durchaus als Betrug zu werten sein.
                            OK, bleiben wir beim Betrug (Doping als Köperverletzung ist natürlich was ganz anderes, das ist klarerweise ein Verbrechen).
                            Man tut ja (zumindest als Normalsterblicher) nichts illegales, wenn man sein Eigenblut mit Sauerstoff anreichern lässt (glaube ich ) - ist es eigentlich unerheblich für den Tatbestand Betrug, dass die betrügerische Handlung selbst eigentlich gar nicht illegal ist? Falls ja, hast Du gewonnen

                            Zitat von Zefram Beitrag anzeigen
                            Wer, wenn nicht der Staat, soll sich denn sonst diesem offensichtlichen Problem annehmen?
                            Natürlich hast Du damit recht, es gibt viele gute Gründe dafür, dass sich der Staat darum kümmert.
                            Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                            Johann Nestroy

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                              #74
                              Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                              Man tut ja (zumindest als Normalsterblicher) nichts illegales, wenn man sein Eigenblut mit Sauerstoff anreichern lässt (glaube ich ) - ist es eigentlich unerheblich für den Tatbestand Betrug, dass die betrügerische Handlung selbst eigentlich gar nicht illegal ist?
                              Natürlich kann jeder grundsätzlich sein Eigenblut mit Sauerstoff anreichern wie er will. Das ist bestenfalls eine eigenverantwortliche Selbstgefährdung. Strafrechtlich relevant wird es erst, wenn es zu Täuschungszwecken geschieht, wenn also andere (Sponsoren etc.) davon ausgehen, dass man den Wettkampfbedingungen entsprechend nicht mit angereichertem Blut fährt und daraus ein rechtswidriger Vermögensvorteil, also z.B. Preisgelder entsteht.

                              Gewonnen?
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                              -Peter Ustinov

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                                #75
                                Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
                                Nur mal so als Einwurf in die Runde: Ich lese hier immer von Millionenbeträgen. Zumindest im Radsport gibt es diese nicht. Ein Profi-Radsportler verdient nicht viel. Nur wenn er extrem erfolgreich ist oder schon ewig dabei.
                                Naja, allein die ARD hat doch in dem Privatvertrag mit Ullrich afair hundertausend Euros an GEZ-Gebühren abgedrückt, also ist das durchaus ein Millionengeschäft. Zwar sicher nicht für alle, aber das ist in den wenigsten Sportarten so. Die richtig erfolgreichen (=die besten Doper) können durchaus in ihrer Karriere 7stellige Summen erfahren, zu denen es einige von uns hier in ihrem ganzen Leben niemals bringen werden.

                                Man tut ja (zumindest als Normalsterblicher) nichts illegales, wenn man sein Eigenblut mit Sauerstoff anreichern lässt (glaube ich )
                                Ich weiß nicht, was deine Krankenkasse im Komplikationsfall dazu sagen wird

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