Ich bin erstaunt das hier alle so erschüttert sind, dass JU gedopt war. Mich hat es überhaupt nicht gewundert. Gewundert hat mich nur, dass es aufgeflogen ist. Das der sauber ist, daran habe ich nie geglaubt. Er ist schließlich Radprofi. Und da gehört auch das Lügen (in Sachen Doping) zum Job. Traurig, ist aber so.
Wer bisher an den sauberen Radsport seit 1998 geglaubt hat, der ist einfach nur naiv oder hatte die rosarote Brille auf. Dopen tun sie alle (auch die Wasserträger), bis auf wenige Ausnahmen vielleicht! Ansonsten hätten sie keine Chance. Ein mörderisches Rennen wie die Tour absolviert man nicht mit Wasser und Cornflakes...
Ullrich hat auf jeden Fall mit seinem Blut rumgepanscht. Das steht für mich außer Frage. Zieht euch mal den Formsprung im letzten Jahr zwischen der Tour der Romandie und dem Giro rein. Bei dem einen Rennen hatte er fast die Rote Laterne, und zwei Wochen später gewinnt er ein Zeitfahren bei der zweitgrößten Rundfahrt der Welt...
T-Mobile wird Ullrich auch nicht ohne eindeutige Beweise suspendiert haben, da wären sie ja doof, nachdem sie ihm Monat für Monat fürstliche Gehälter bezahlt haben. Es gab zwar keinen positiven Test, aber Blutdoping ist nunmal kaum nachzuweisen. Die Österreichischen Langläufer bei den Winterspielen in Turin konnten auch nicht überführt werden, obwohl alle Doping-Utensielien in ihren Zimmern gefunden wurden.
So viel nur zum Thema "Ullrich ist unschuldig, weil die Schuld nicht bewiesen ist". NEIN, das glaube ich nicht. Das wollte ich auch nicht so darstellen.
Die ganze Radrenn-Branche basiert auf Betrug, Heuchelei und Verschleierung. Beim Start der ersten Tour-Etappe im letzten Jahr hat der jüngste Fahrer eine Anti-Doping-Ehrenerklärung für das Peloton abgeben - welch eine Farce!
Und sie haben alle so entsetzt getan damals.
Die Teamleiter, Teamärzte und Betreuer wissen natürlich von nix und machen immer einen auf verwundert. Dass der Teamarzt eine plötzliche Steigerung der Blutmenge und damit der roten Blutkörperchen bei seinen Fahrern nicht mitbekommt, kann man mir nicht weismachen...
Wie ich bereits sagete: Schuld sind nicht einmal unbedingt die Fahrer selbst, sondern das System. Die Teamchefs und Fahrer stehen unter enormen Erfolgsdruck, weil sie bei ausbliebendem Erfolg bald aufhören können. Wenn der Erfolg ausbleibt, sinkt die Hemmschwelle. Es wird Kontakt zu skrupellosen Ärzten aufgenommen, die die Profis "versorgen". Die Ärzte verdienen sich dumm und dämlich, weil das Dopen an sich billig ist, sie sich aber jede Menge Geld dafür einstecken können. Ohne Doping kein Erfolg. Die Ärzte bereichern sich auf Kosten der Gesundheit der Fahrer. Die meisten Radprofis haben keine vernünftige Ausbildung und damit auch keine Wahl. Wer nicht mitmacht und nicht gut genug ist, bekommt keinen Vertrag mehr und steht auf der Straße.
Das Unrechtbewußtsein, das hier jemand vermisste, wird im Leistungssport meist an der Rezeption vor Vertragsabschluß abgegeben. Das Hirn auch, könnte man überspitzt sagen. So ist das leider meistens, wenn es um Geld geht, ist ja in der Wirtschaft auch so.
Warum behaupte ich jetzt, dass sie fast alle gedopt sind? Dieser Fuentes ist nur ein Arzt von vielen auf der Welt, und die ganze Sache ist nur durch das dilletantische Verhalten einiger Personen aufgeflogen. Warum werden die Blutkonserven nicht mit Codes, statt offensichtlichen Spitznamen beschriftet? Warum spricht Pevenage am eigenen Telefon über Doping? Warum rennt ein Teamleiter mit einem Koffer Geld ins Labor und einem Koffer Blutkonserven wieder raus und lässt sich dabei erwischen?
Andere Ärzte und deren Abnehmer stellen sich nicht so bescheuert an!
Was soll man dazu noch sagen? Mir ist es längst egal.
Sollen sich die Jungs doch zuschütten, es ist ihre Gesundheit, die sie aufs Spiel setzen.
Alle, die jetzt wieder empört aufschreíen, wie kann man den Radsport lieben, nach alle dem, sage ich nur: 100 Jahre Tour de France, 100 Jahre Doping, und alle machen mit, zuerst die Teams, dann die Mediziner, dann die Fahrer, dann die Zuschauer. So war es (sogar nach '98), so wird es immer sein. Irgendwann, wenn auch nicht in den nächsten Jahren, wird auch die Operacion Puertes weit genug in den Hinterköpfen sein.
Wollt ihr Radsport auf höchstem Niveau, dann akzeptiert, dass das ohne leistungssteigernde Mittel nicht funktioniert. Funktionieren würde es theoretisch natürlich schon, praktisch tut es das aber nicht.
Und das gilt selbstverständlich auch für andere Sportarten.
Ich fahre selbst sehr viel Rad, auch Amateurrennen. Was die Profis so machen, verfolge ich am Rande, gucke mir aber selten ein Rennen an. Und wenn, dann sehe ich es eher als eine Art Show und nicht als Sport. Interessant und spannend kann es ja sein, egal ob gedopt oder nicht.
Über die Profis spricht man ab und zu beim Training, ist wohl in jeder (öffentlichkeitsrelevanten) Sportart so. Selbst einer werden wollte ich aber nie. Und ich sehe die auch nicht als Vorbilder, im Gegenteil. Nicht, dass das einer glaubt.
Für Jan Ullrich hoffe ich, dass er noch überführt wird und er danach auspackt. Das würde mich sehr freuen. Das wäre, glaube ich, besser für ihn. Für seine Karriere vielleicht nicht, für sein Leben aber schon. Er macht mir nicht den Eindruck, als könne er sein ganzes Leben lang lügen und glücklich sein. Lance Armstrong oder Ivan Basso und wie sie alle heißen können das, er aber nicht. Ich schätze ihn eher so ein, dass er daran kaputt gehen würde (bzw geht).
Ich kann JU aber verzeihen, dass er bis heute alles leugnet. Dafür dürft ihr mich auch gerne ans Kreuz nageln.
Wer bisher an den sauberen Radsport seit 1998 geglaubt hat, der ist einfach nur naiv oder hatte die rosarote Brille auf. Dopen tun sie alle (auch die Wasserträger), bis auf wenige Ausnahmen vielleicht! Ansonsten hätten sie keine Chance. Ein mörderisches Rennen wie die Tour absolviert man nicht mit Wasser und Cornflakes...
Ullrich hat auf jeden Fall mit seinem Blut rumgepanscht. Das steht für mich außer Frage. Zieht euch mal den Formsprung im letzten Jahr zwischen der Tour der Romandie und dem Giro rein. Bei dem einen Rennen hatte er fast die Rote Laterne, und zwei Wochen später gewinnt er ein Zeitfahren bei der zweitgrößten Rundfahrt der Welt...
T-Mobile wird Ullrich auch nicht ohne eindeutige Beweise suspendiert haben, da wären sie ja doof, nachdem sie ihm Monat für Monat fürstliche Gehälter bezahlt haben. Es gab zwar keinen positiven Test, aber Blutdoping ist nunmal kaum nachzuweisen. Die Österreichischen Langläufer bei den Winterspielen in Turin konnten auch nicht überführt werden, obwohl alle Doping-Utensielien in ihren Zimmern gefunden wurden.
So viel nur zum Thema "Ullrich ist unschuldig, weil die Schuld nicht bewiesen ist". NEIN, das glaube ich nicht. Das wollte ich auch nicht so darstellen.
Die ganze Radrenn-Branche basiert auf Betrug, Heuchelei und Verschleierung. Beim Start der ersten Tour-Etappe im letzten Jahr hat der jüngste Fahrer eine Anti-Doping-Ehrenerklärung für das Peloton abgeben - welch eine Farce!
Und sie haben alle so entsetzt getan damals.
Die Teamleiter, Teamärzte und Betreuer wissen natürlich von nix und machen immer einen auf verwundert. Dass der Teamarzt eine plötzliche Steigerung der Blutmenge und damit der roten Blutkörperchen bei seinen Fahrern nicht mitbekommt, kann man mir nicht weismachen...
Wie ich bereits sagete: Schuld sind nicht einmal unbedingt die Fahrer selbst, sondern das System. Die Teamchefs und Fahrer stehen unter enormen Erfolgsdruck, weil sie bei ausbliebendem Erfolg bald aufhören können. Wenn der Erfolg ausbleibt, sinkt die Hemmschwelle. Es wird Kontakt zu skrupellosen Ärzten aufgenommen, die die Profis "versorgen". Die Ärzte verdienen sich dumm und dämlich, weil das Dopen an sich billig ist, sie sich aber jede Menge Geld dafür einstecken können. Ohne Doping kein Erfolg. Die Ärzte bereichern sich auf Kosten der Gesundheit der Fahrer. Die meisten Radprofis haben keine vernünftige Ausbildung und damit auch keine Wahl. Wer nicht mitmacht und nicht gut genug ist, bekommt keinen Vertrag mehr und steht auf der Straße.
Das Unrechtbewußtsein, das hier jemand vermisste, wird im Leistungssport meist an der Rezeption vor Vertragsabschluß abgegeben. Das Hirn auch, könnte man überspitzt sagen. So ist das leider meistens, wenn es um Geld geht, ist ja in der Wirtschaft auch so.
Warum behaupte ich jetzt, dass sie fast alle gedopt sind? Dieser Fuentes ist nur ein Arzt von vielen auf der Welt, und die ganze Sache ist nur durch das dilletantische Verhalten einiger Personen aufgeflogen. Warum werden die Blutkonserven nicht mit Codes, statt offensichtlichen Spitznamen beschriftet? Warum spricht Pevenage am eigenen Telefon über Doping? Warum rennt ein Teamleiter mit einem Koffer Geld ins Labor und einem Koffer Blutkonserven wieder raus und lässt sich dabei erwischen?
Andere Ärzte und deren Abnehmer stellen sich nicht so bescheuert an!
Was soll man dazu noch sagen? Mir ist es längst egal.
Sollen sich die Jungs doch zuschütten, es ist ihre Gesundheit, die sie aufs Spiel setzen.
Alle, die jetzt wieder empört aufschreíen, wie kann man den Radsport lieben, nach alle dem, sage ich nur: 100 Jahre Tour de France, 100 Jahre Doping, und alle machen mit, zuerst die Teams, dann die Mediziner, dann die Fahrer, dann die Zuschauer. So war es (sogar nach '98), so wird es immer sein. Irgendwann, wenn auch nicht in den nächsten Jahren, wird auch die Operacion Puertes weit genug in den Hinterköpfen sein.
Wollt ihr Radsport auf höchstem Niveau, dann akzeptiert, dass das ohne leistungssteigernde Mittel nicht funktioniert. Funktionieren würde es theoretisch natürlich schon, praktisch tut es das aber nicht.
Und das gilt selbstverständlich auch für andere Sportarten.
Ich fahre selbst sehr viel Rad, auch Amateurrennen. Was die Profis so machen, verfolge ich am Rande, gucke mir aber selten ein Rennen an. Und wenn, dann sehe ich es eher als eine Art Show und nicht als Sport. Interessant und spannend kann es ja sein, egal ob gedopt oder nicht.
Über die Profis spricht man ab und zu beim Training, ist wohl in jeder (öffentlichkeitsrelevanten) Sportart so. Selbst einer werden wollte ich aber nie. Und ich sehe die auch nicht als Vorbilder, im Gegenteil. Nicht, dass das einer glaubt.
Für Jan Ullrich hoffe ich, dass er noch überführt wird und er danach auspackt. Das würde mich sehr freuen. Das wäre, glaube ich, besser für ihn. Für seine Karriere vielleicht nicht, für sein Leben aber schon. Er macht mir nicht den Eindruck, als könne er sein ganzes Leben lang lügen und glücklich sein. Lance Armstrong oder Ivan Basso und wie sie alle heißen können das, er aber nicht. Ich schätze ihn eher so ein, dass er daran kaputt gehen würde (bzw geht).
Ich kann JU aber verzeihen, dass er bis heute alles leugnet. Dafür dürft ihr mich auch gerne ans Kreuz nageln.
Kommentar