Epo-Gerüchte um Lance
Armstrong: Hexenjagd
Das Denkmal Lance Armstrong wackelt. Einen Monat nach seinem siebten Tour-Triumph sieht sich der Amerikaner erneut schweren Dopingvorwürfen ausgesetzt. Laut Berichten der angesehenen französischen Sporttageszeitung L'Equipe war der heute 33-Jährige bei seinem ersten Erfolg in der Frankreich-Rundfahrt 1999 gedopt. Unter dem Titel "Die Lüge Armstrong" berichtet das Blatt, in den damals eingefrorenen Urinproben des Texaners sei mehrfach das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen worden.
Armstrong, der nach seinem siebten Sieg in Serie am 24. Juli zurückgetreten ist, bestritt die Anschuldigungen auf das Heftigste: "Ich habe niemals leistungssteigernde Mittel genommen. Das ist purer Skandaljournalismus und weitere Hexenjagd der L'Equipe", behauptete der Texaner auf seiner Internetseite ( www.lancearmstrong . com). Ähnliche Vorwürfe haben seine Karriere seit dem Comeback nach überstandener Krebserkrankung 1996/97 begleitet, doch erstmals scheinen die Belege handfest zu sein.
Sechs Proben positiv
Ob für Armstrong mehr als sein Ruf auf dem Spiel steht, bleibt vorerst offen. "Wir müssen abwarten, ob sich die Vorwürfe als wahr herausstellen", sagte Radsport-Weltpräsident Hein Verbruggen aus Holland. "Erst danach können wir prüfen, ob wir rechtliche Schritte einleiten können." Dies dürfte juristisch schon deshalb schwierig sein, weil keine Gegenproben mehr möglich sind. Das Labor konnte nur die B-Proben analysieren, die A-Proben wurden bereits nach der Entnahme verwandt.
Die vorliegenden Tests wurden laut L'Equipe 2004 in dem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) akkreditierten Labor in Chatenay-Malabry bei Paris ausgewertet. Dabei seien gleich sechs Proben Armstrongs positiv gewesen. Zur Zeit der Entnahme 1999 war die Nachweismethode für Epo noch nicht ausgereift. Erst bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney konnten die Dopingkontrollen auf Erythropoietin (Epo) erweitert werden, ein Jahr später auch bei der Tour.
Kaum Zweifel an anonymen Tests
Laut dem Direktor des Labors in Chatenay-Malabry, Jaqcues de Ceaurriz, besteht kein Zweifel an den positiven Resultaten der Proben von 1999. "Die Tests wurden im Rahmen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten durchgeführt. Wir haben sie wie immer anonym ausgewertet. Der rein experimentelle Charakter des Tests und die Tatsache, dass es keine Möglichkeit zu einem Gegengutachten gibt, lassen jedoch keine Möglichkeit zu, Fahrer auf Grund unserer Ergebnisse zu sanktionieren", sagte der Wissenschaftler.
Auch Wilhelm Schänzer, Leiter des vom IOC akkreditierten Dopinglabors in Köln, hat keinen Zweifel an der Seriösität der Analysen. "Urinproben halten sich bei einer Lager-Temperatur von minus 20 bis minus 40 Grad jahrelang. Die Ergebnisse sind für mich wissenschaftlich stichhaltig. Wenn Herr Ceaurriz sagt, sie sind positiv, dann kann man davon ausgehen, dass das stimmt", erklärte Schänzer dem Sport-Informations-Dienst (sid).
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ganzer Artikel: http://www.n-tv.de/570289.html
Armstrong: Hexenjagd
Das Denkmal Lance Armstrong wackelt. Einen Monat nach seinem siebten Tour-Triumph sieht sich der Amerikaner erneut schweren Dopingvorwürfen ausgesetzt. Laut Berichten der angesehenen französischen Sporttageszeitung L'Equipe war der heute 33-Jährige bei seinem ersten Erfolg in der Frankreich-Rundfahrt 1999 gedopt. Unter dem Titel "Die Lüge Armstrong" berichtet das Blatt, in den damals eingefrorenen Urinproben des Texaners sei mehrfach das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen worden.
Armstrong, der nach seinem siebten Sieg in Serie am 24. Juli zurückgetreten ist, bestritt die Anschuldigungen auf das Heftigste: "Ich habe niemals leistungssteigernde Mittel genommen. Das ist purer Skandaljournalismus und weitere Hexenjagd der L'Equipe", behauptete der Texaner auf seiner Internetseite ( www.lancearmstrong . com). Ähnliche Vorwürfe haben seine Karriere seit dem Comeback nach überstandener Krebserkrankung 1996/97 begleitet, doch erstmals scheinen die Belege handfest zu sein.
Sechs Proben positiv
Ob für Armstrong mehr als sein Ruf auf dem Spiel steht, bleibt vorerst offen. "Wir müssen abwarten, ob sich die Vorwürfe als wahr herausstellen", sagte Radsport-Weltpräsident Hein Verbruggen aus Holland. "Erst danach können wir prüfen, ob wir rechtliche Schritte einleiten können." Dies dürfte juristisch schon deshalb schwierig sein, weil keine Gegenproben mehr möglich sind. Das Labor konnte nur die B-Proben analysieren, die A-Proben wurden bereits nach der Entnahme verwandt.
Die vorliegenden Tests wurden laut L'Equipe 2004 in dem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) akkreditierten Labor in Chatenay-Malabry bei Paris ausgewertet. Dabei seien gleich sechs Proben Armstrongs positiv gewesen. Zur Zeit der Entnahme 1999 war die Nachweismethode für Epo noch nicht ausgereift. Erst bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney konnten die Dopingkontrollen auf Erythropoietin (Epo) erweitert werden, ein Jahr später auch bei der Tour.
Kaum Zweifel an anonymen Tests
Laut dem Direktor des Labors in Chatenay-Malabry, Jaqcues de Ceaurriz, besteht kein Zweifel an den positiven Resultaten der Proben von 1999. "Die Tests wurden im Rahmen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten durchgeführt. Wir haben sie wie immer anonym ausgewertet. Der rein experimentelle Charakter des Tests und die Tatsache, dass es keine Möglichkeit zu einem Gegengutachten gibt, lassen jedoch keine Möglichkeit zu, Fahrer auf Grund unserer Ergebnisse zu sanktionieren", sagte der Wissenschaftler.
Auch Wilhelm Schänzer, Leiter des vom IOC akkreditierten Dopinglabors in Köln, hat keinen Zweifel an der Seriösität der Analysen. "Urinproben halten sich bei einer Lager-Temperatur von minus 20 bis minus 40 Grad jahrelang. Die Ergebnisse sind für mich wissenschaftlich stichhaltig. Wenn Herr Ceaurriz sagt, sie sind positiv, dann kann man davon ausgehen, dass das stimmt", erklärte Schänzer dem Sport-Informations-Dienst (sid).
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ganzer Artikel: http://www.n-tv.de/570289.html
Es gab ja schon öfters derartige Gerüchte, die teils schon einer Hetzkampagne gleich kamen, und dass Armstrong in Frankreich alles andere als beliebt ist, ist auch kein Geheimnis. Aber diesmal gibt es angeblich tatsächlich Anhaltspunkte, zumindest in Bezug auf die Tour 1999, ein Jahr nach der Skandaltour 1998.
Ich habe solchen Gerüchten eigentlich nie Glauben geschenkt, denn das einzige Doping, was Lance imho betrieben hat, war das legale: hartes Training und purer Wille nach seiner Krankheit. Aber falls da wirklich etwas Wahres dran sein sollte, würde das schon einiges von diesem Mythos zerstören.
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