Formel1-Stammtisch 2008

[Dr.Bock]

Abwarten. Der Einheitsmotor ist schon ausgeschrieben - bin mal gespannt wie die Umsetzung da erfolgen wird - und wer darüber die Formel 1 verläßt.

Der Einheitsmotor wird nie kommen. Das wäre der Tod für die Formel 1. Da kann ich auch gleich irgendeine noch langweiligere Hersteller-Formelserie gucken. Mit Königsklasse hat das dann nichts mehr zu tun. Außerdem hätten die ganzen Motorenhersteller wie BMW, Mercedes und Co. keinen Grund mehr ein Team an den Start zu schicken. Die Idee vom Einheitsmotor ist Schwachsinn hoch drei und wird sich mit Sicherheit nicht druchsetzen, egal was Bernie und Co. momentan erzählen.

[Obsidian Lord]

Bin mir nicht sicher. Es gibt unzählige erfolgreiche Rennserien, die auf Einheitsautos basieren - könnte in der F1 auch klappen, allerdings müßte dann auch ein wenig das drumherum geändert werden.

[UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN]

Ja, der doofe Hamilton hats nun selber in der Hand und ich glaube diesmal schafft er es auch, hab irgendwie so im Gefühl! Vlt ist Massa im letzten Rennen sogar nervöser als Hamilton selbst und vergibt schon vor Rennende die Chance auf den Titel! Dann ists eh klar! Aber ich drücke trotzdem Massa die Daumen, dass er den Titel holen wird und Hamilton eben nicht !

[Darthbot]

Mir ist egal wer Weltmeister wird, solange es fair zugeht.
Was die sache mit dem Einheitsmotor angeht, wie bitte soll das funktionieren. Die Motorenhersteller kleben jawohl nicht einfach ihr Emblem auf einen fremden Motor. Einheitschassis würden da eher gehen als Einheitsmotoren.

[Karl Ranseier]

Mir ist egal wer Weltmeister wird, solange es fair zugeht.
Was die sache mit dem Einheitsmotor angeht, wie bitte soll das funktionieren. Die Motorenhersteller kleben jawohl nicht einfach ihr Emblem auf einen fremden Motor. Einheitschassis würden da eher gehen als Einheitsmotoren.

Toyota hat den Ausstieg angekündigt, falls Bernie und Co. den durchdrücken. Für Herstellerteams wie Toyota, Ferrari und Renault ist der Einheitsmotor natürlich eine Katastrophe - man stelle sich den stolzen, roten Ferrari-Boliden mit einem Leichtmetal-Yamaha-Motor im Heck vor, weil die bei der Ausschreibung gewonnen haben

Die Hersteller-Teams würden verschwinden, und aus "McLaren-Mercedes" wird halt wieder nur "McLaren" oder "Hauptsponsor-McLaren", wer auch immer dann Hauptsponsor ist. Für die Industrie wird die Formel 1 dann auf jeden Fall weniger interessant. Für den Zuschauer hingegen muß das nicht der Fall sein.

Zusammen mit dem Einheitschassis und nur einem Reifenhersteller kommen wir dann ja bei richtigem Sport an - wo nur noch der Faktor Mensch entscheidet

[Darthbot]

Toyota hat den Ausstieg angekündigt, falls Bernie und Co. den durchdrücken. Für Herstellerteams wie Toyota, Ferrari und Renault ist der Einheitsmotor natürlich eine Katastrophe - man stelle sich den stolzen, roten Ferrari-Boliden mit einem Leichtmetal-Yamaha-Motor im Heck vor, weil die bei der Ausschreibung gewonnen haben

Genau sowas meinte ich ja. Einheitschassis wären sinnvoller als dieser Müll. Aber die Teams werden auf jedenfall an die Decke gehen, egal was jetzt kommen wird.
Einheitsreifen sind ja schon, und mit den Slicks wird es wieder interessannter werden als mit den Rillenreifen.
Wieso kamen die doch gleich nochmal?

[Karl Ranseier]

Genau sowas meinte ich ja. Einheitschassis wären sinnvoller als dieser Müll. Aber die Teams werden auf jedenfall an die Decke gehen, egal was jetzt kommen wird.
Einheitsreifen sind ja schon, und mit den Slicks wird es wieder interessannter werden als mit den Rillenreifen.
Wieso kamen die doch gleich nochmal?

Einbremsen der Kurvengeschwindigkeiten -> mehr Überholmanöver
Abgeschafft werden diese, weil Slicks mehr Grip bieten -> mehr Überholmanöver

Klappt ja alles nicht so, wie geplant. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Ansätze: Mosley will eine Serie, die als recht offen für Einsteiger dasteht - auch finanziell. Die Hersteller wollen ihr können gegenüber der Konkurrenz darstellen und gehen dafür liebend gern finanziell in die Vollen. Resultat einer Formel 1 nach diesen Vorgaben war der "Minardi-Effekt": Ein Team, das für Formel 1 Verhältnisse lange dabei ist, hat keine Chance, sich nach vorne zu arbeiten, weil die Hersteller-Teams bzw die Topteams, die von den "prestigegeilen" Motorenherstellern beliefert wurden, Unterstützung und Leistung in einer Form zur Verfügung hatten, die Minardi nicht erreichen konnte. Das gipfelte dann in Comedies wie "Alonso und Marques - wo wir sind, ist hinten" - ja, Fernando Alonso - und Minardi hat das Team schlußendlich aufgegeben. Im Moment tummeln sie sich als Force India als Privatspielzeug eines indischen Multis da im Feld - und mit dem mehr Geld kam auch für Force India plötzlich mehr Möglichkeiten - denke nicht, daß irgendeine Regeländerung soviel positiven Effekt für die gehabt hätte wie das Einsteigen des Inders in die F1.

Also versucht der Verbandschef weiter, mit Dauerregeländerungen die F1 attraktiver für neue Teilnehmer zu machen. Der Einheitsmotor wäre da natürlich eine Möglichkeit - schreckt aber die Teams, die vom Geld-Plus und Erfahrungsplus im Moment besonders in der Motorenenentwicklung leben, ab und bewegt diese eher zum Rückzug. Und es bleibt auch die Frage, wie der Zuschauer das aufnimmt: Wäre Bobfahren noch Bobfahren, wenn alle Fahrer im gleichen Bob unterwegs sind? Wohl ja, aber in der DTM: Nächste Saison alle Audi, danach alle Mercedes, Saison danach ist offen ausgeschrieben, Einheitswagen? Interessieren den Zuschauer nur die Fahrer oder sind die Boliden die wirklichen Stars? Ich denke, hier wird der menschliche Faktor überschätzt.

[Darthbot]

Ich würde die DTM sowieso nicht ansehen, egal was für ein Regelement die haben. Wenn ich mich für DTM oder WTCC entscheiden müsste, würde ich wohl NASCAR wählen. Stand zwar nicht zur Wahl, aber das rumfahren im Kreis ist dann wesentlich interessanter als dieses Technisch ausgereizte DTM zeugs.

Minardi war aber eine tolle Truppe. Der Inder hat da schon eine menge gemacht, und das zusätzliche Geld scheint ja auch was gebracht zu haben. Adrian Sutil hatte zwar viel pech, aber das Auto ist nicht so hoffnungslos verloren, wie es bei Honda aus sieht. Die dackeln ja immer irgendwie hinterher. Würde gerne mal wissen was da passiert ist. Die waren doch so gut, und plötzlich war alles weg.

[Dr.Bock]

Sehr schöne Zusammenfassung, Karl

Der Knackpunkt ist aber doch einfach, dass wir nicht über irgendeine der fünf trilliarden Rennserien sprechen, sondern über die Formel 1. Die Königsklasse unter den Rennserien. Es gehört nunmal dazu, dass hier die Wagen auch während der Saison weiterentwickelt werden und jedes Team versucht, selbst das beste aus dem Wagen rauszuholen. Hier sollten die besten Wagen starten und kein Einheitsmüll. Wer den sehen will, soll sich halt die Formel BMW oder ähnliches ansehen.
Und für den Zuschauer sind keineswegs nur die Fahrer die Stars, sondern auch die Boliden bzw. das Team. Den Italienern ist es quasi egal, wer im Siegerauto sitzt, hauptsache es ist ein Ferrari.

Sicherlich hat die Formel 1 das Problem, dass es so gut wie unmöglich ist, als neues Team einzusteigen, aber es gibt sicherlich bessere Lösungen als Einheitsautos.

[Darthbot]

Nun, zumindest sollte man Neu Einsteigern erlauben Autos von anderen Teams zu kaufen, damit mal etwas mehr als nur 20 autos am Start sind. Anfang der Neunziger waren ja auch mehr Fahrzeuge dabei als jetzt, und langweiliger war es nicht.
Ok, Einheitsautos mag vielleicht der falsche Weg sein, aber wieso denkt Ecclestone dann über sowas nach?

[Karl Ranseier]

Nun, zumindest sollte man Neu Einsteigern erlauben Autos von anderen Teams zu kaufen, damit mal etwas mehr als nur 20 autos am Start sind. Anfang der Neunziger waren ja auch mehr Fahrzeuge dabei als jetzt, und langweiliger war es nicht.
Ok, Einheitsautos mag vielleicht der falsche Weg sein, aber wieso denkt Ecclestone dann über sowas nach?

Mangelnde Kreativität. Auch zu finden in der Musikbranche, der Filmindustrie, der Computerspielbranche, Programmkonzepte von Fernsehsendern ....

Die gesamte Unterhaltungsindustrie geht in dem Punkt am Stock, und zuschauerlastiger Sport wie die Formel 1 oder Profi-Fußball sind längst mehr Teil der Unterhaltungsbranche als Sport.

Die Idee ist vermutlich folgende: Einheitsmotor vorschlagen, Teams protestieren lassen. Der Einheitsmotor vernichtet Werbewirksamkeit der Motorenlieferanten und Herstellerteams, und die F1 ist sehr werbewirksam. Der Rückzug aus der F1 vernichtet die Werbewirksamkeit auch. Man erhofft sich von Verbandsseite also vermutlich, daß die "Motorenmultis" sich zur Lösung des Problems "F1 muß für Neueinsteiger interessant werden" in ihrer Leistungsfähigkeit einer Selbstbeschränkung unterzieht, bzw, diese weitere Selbstbeschränkung selbst vorschlägt, um den Werbeeffekt zu behalten und den Einheitsmotor wieder vom Tisch zu bekommen. Nur: Die großen Hersteller haben im Moment noch die finanziellen und auch PR-Möglichkeiten, sich einfach zusammen in eine eigene, große Rennserie zu verdrücken - Formel 1 ohne Ferrari wird in Italien aber wohl kaum einen jucken. Der Verband ist inzwischen vom Image einer beteiligter Marken viel abhängiger, als der Verband realisiert hat.

Alternativ könnte man natürlich auch darauf hoffen, daß die Herstellerfirmen noch nicht vom Kreativitätsmangel angegriffen wurden und mit einem echt guten Gegenvorschlag kommen - einem, der dem Verband bisher nicht eingefallen ist.

[Dax]

Im Moment tummeln sie sich als Force India als Privatspielzeug eines indischen Multis da im Feld - und mit dem mehr Geld kam auch für Force India plötzlich mehr Möglichkeiten - denke nicht, daß irgendeine Regeländerung soviel positiven Effekt für die gehabt hätte wie das Einsteigen des Inders in die F1.

Kleine Anmerkung: Force India war Spyker war Midland war Jordan. Minardi ist jetzt das Privatspielzeug des österreichischen Multis - Toro Rosso.

Ansonstes hast du es allerdings erfasst. Dass der Vorschlag zum Einheitsmotor ein Druckmittel ist sehe ich genauso, nur glaube ich nicht dass da die Druck machen die's auch können
Worst Case:
*hustIRLhustCART*
Nicht ganz worst case: Renault, Toyota, BMW und Ferrari gehen wieder zu den Sportwagen und machen die WSC wieder auf

Das Problem bei den Kundenautos für kleine Teams sind ja nicht einmal die großen Hersteller, die sich ja dann quasi B-Teams halten könnten. Der Protest kam da ja eher aus Richtung Williams, was ich bis heute nicht verstehe. Die könnten doch eigentlich richtig Geld damit verdienen, ihr Design weiterzuverkaufen.

[Karl Ranseier]

Kleine Anmerkung: Force India war Spyker war Midland war Jordan. Minardi ist jetzt das Privatspielzeug des österreichischen Multis - Toro Rosso.

Arf - irgendwie hatte ich da was anderes im Kopf, aber das hab ich tatsächlich verwechselt - um so größer ist der Sprung nach vorne des ehemaligen "Dauerletzten" Minardi in dem Fall.

....Das Problem bei den Kundenautos für kleine Teams sind ja nicht einmal die großen Hersteller, die sich ja dann quasi B-Teams halten könnten. Der Protest kam da ja eher aus Richtung Williams, was ich bis heute nicht verstehe. Die könnten doch eigentlich richtig Geld damit verdienen, ihr Design weiterzuverkaufen.

Williams sitzt da zwischen Baum und Borke. Die Großen können sich ein echtes B-Team halten, die dann auch den Bereich "Testen" (Setups usw.) zu einem großen Teil für das Hauptteam übernehmen kann, vorrausgesetzt, die haben das komplett gleiche Auto. Williams kann ohne Motoren nur das Chassis versilbern, kein ganzes B-Team aufbauen und fürchtet Wettbewerbsverzerrung. Wohl auch nicht ganz zu Unrecht. Geld ist im Sport generell ein immens wichtiger Faktor geworden.

[Dax]

Mit anderen Worten, es fehlen auch noch echte Kundenmotoren. Die Cosworths und z.B. Judds früherer Zeiten, aber das wird wohl nie wiederkommen.

[McWire]

Wow was für ein Rennen und was für eine letzte Runde

Erst Hamilton Weltmeister, dann Masse kurz Weltmeister, nachdem Hamilton von Vettel kassiert wurde und dann wieder Hamilton Weltmeister nachdem Glock zurückgefallen ist.

Glückwunsch an Hamilton und an Massa, der es genauso verdient gehabt hätte.