Boxen

[Achilles]

Hinzu kommt, dass der qualitative Unterhaltungswert der Kämpfe an sich stark abgenommen hat. Die letzten Klitschko-Kämpfe waren doch im Großen und Ganzen peinliche One-Man-Shows; wann hat es den letzten wirklich guten, spektakulären Schwergewichtskampf gegeben?! Da denke ich ehrfürchtig an vergangene Zeiten und Namen wie Tyson, Holyfield oder Lennox Lewis zurück.

[Tordal]

Das hier über den Kampf zwischen Povetkin und Huck noch nichts geschrieben wurde, überrascht mich doch ein wenig.
War es doch endlich mal wieder ein spannender und teilweise sogar dramatischer Schwergewichts Kampf.

Auch wenn Huck mich sehr überrascht hat, sehe ich einen knappen Punktsieg für den Russen, als gerechtfertigt an.
Es sah zwar nicht überzeugend aus und die Konditionsschwächen Povetkins waren offensichtlich, aber der wie immer wilde und zu ungenaue Kampfstil Hucks, hat einen Punktsieg verhindert.
Mit etwas gutem Willen, hätte man auch Unentschieden werten können. Das wäre meiner Meinung nach noch vertretbar gewesen.

Ein Schwachpunkt war ganz sicher der Ringrichter. Gerade von einem so erfahrenen Mann wie Luis Pabon, hätte ich mehr erwartet.

Den Deutschen zu ermahnen, weil er Povetkin runterdrückt, ist durchaus in Ordnung. Aber nicht ein einziges Mal eine Ermahnung an Povetkin auszusprechen, obwohl dieser sich nach Treffern ständig mit dem Oberkörper nach vorne beugte, um den folgenden Schlägen Hucks auszuweichen, war schon sehr schwach.

Durch diese klare Fehlleistung, wurde der Kampf eindeutig zu Ungusten Marco Hucks beeinflusst.
Allerdings hätte dieser auch viel mehr durch die Mitte arbeiten müssen. Das wurde von Wegner auch in beinahe jeder Rundenpause angemahnt.
Nach guten Treffern mit Geraden, ist sein Schützling immer in das altbekannte Muster verfallen und hat wie ein Kneipenschläger um sich gehauen, anstatt weitere Treffer durch die Mitte zu setzen.

Trotzdem hat mich wie schon erwähnt, seine Leistung sehr überrascht. Denn ansonsten hat er einen wirklich guten und konzentrierten Kampf mit unglaublich viel Herz geliefert.

Vielleicht wird es ja mal einen Rückkampf geben. Ich wäre jedenfalls nicht abgeneigt.

[Achilles]

Mit dem Huck kann ich offen gestanden nicht viel anfangen. Klar, er hat ein großes Kämpferherz, aber sein „Stil“ erinnert einfach an Rummelboxen, das fällt mir immer wieder auf, auch wenn ich den besagten Kampf nur teilweise gesehen habe.

Die Entscheidung war natürlich umstritten, aber zweifelhafte Wertungen sind ja im Boxen nichts wirklich Neues.

Ob Huck im Schwergewicht Fuß fassen kann, bleibt abzuwarten. Den ersehnten Kampf gegen die Klitschkos kann er jedenfalls vorerst abhaken.

[Achilles]

Zwei interessante Meldungen von heute, die belegen, dass der Box-Sport (leider) mehr und mehr zum Kasperle-Theater mutiert...

Boxen - "Schlimmstes Verhalten aller Zeiten" - Chisora gesperrt - Sport - Hamburger Abendblatt

Boxer-Ohrfeige: Klitschko-Manager mit Gerichtserfolg gegen Huck - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Sport

[Tordal]

Das mit dem Kasperle-Theater, würde ich so nicht unterschreiben. Zumindest nicht in Bezug darauf, das es neu sei.
So etwas gab es schon reichlich zu Zeiten von Ali und Co und den Ohrenbeißer Tyson wird wohl auch niemand vergessen haben.

Wobei Chisora schon ein spezieller Fall ist. Denn der Mann hat offenbar leichte Probleme, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten und das Gehirn zu benutzen, bevor er etwas sagt oder handelt.
Da hat er mit Haye wirklich einen Bruder im Geiste gefunden. Sie dürften das einzige, sich selber verprügelnde dynamische Duo sein.^^

Außerdem war so etwas war schon immer gut für die Quote. Das Fernsehen stürzt sich doch mit Kusshand auf solche Kämpfe/ Boxer.

Huck hat eventuell auch nur weiter gegen die Klitschkos zu sticheln versucht, um einen WM Kampf zu bekommen.
Das gehört alles zum Geschäft, ob man es mag oder nicht.

[philippjay]

Na ja, eigentlich kann man froh sein, dass der Klitschko/Chisora-Kampf scheinbar - ich hab ihn nicht gesehen - wenigstens einen gewissen Unterhaltungswert hatte.
Sonst wärs darauf hinausgelaufen, dass das aufregendste am ganzen Kampf das Vorgeplänkel war.

"Das Kasperle-Theater" ist doch bare Münze wert für die Veranstalter dieser Kämpfe; zeugt sicher nicht von Sportsgeist, Anstand oder sowas wie Hirn.
Aber das mediale Echo ist umwerfend!

[Achilles]

Ich sag mal so: Zu Ali´s und Tyson´s Zeiten hatte das alles noch einen gewissen Unterhaltungswert; nicht umsonst spricht man z.B. heute noch ehrfurchtsvoll vom „Rumble in the Jungle“, dem mit viel Getöse untermalten WM-Kampf zwischen Ali und Foreman 1974.

Heute dagegen wirkt das alles nur noch tölpelhaft und peinlich, aber das ist – und da stimme ich ausdrücklich zu – natürlich ein gefundenes Fressen für Presse und Medien. Schließlich sind ja heute auch ganz andere Geldsummen im Spiel, also werden sich die Medien am wenigsten darüber beklagen. Einem echten Box-Fan, der die sportliche Auseinandersetzung bevorzugt, dürften sich aber in Anbetracht solcher Bilder und Ereignisse die Nackenhaare kräuseln, und das zu Recht.

[Thomas W. Riker]

Legendär ist auch noch der Kampf gegen Mildenberger im vollen Frankfurter Waldstadion. Ali und seine Gegner prägten auch eine ganze Box-Generation. Zu schade, dass er und Foreman deutlich zu spät aufgehört haben.

[Achilles]

Als ich einschaltete, war der Spaß schon fast vorbei...

WM-Kampf: Wladimir Klitschko holt sich gegen Jean-Marc Mormeck seinen 50- K.o.-Sieg - Boxen - Bild.de

[Stargamer]

Naja wenn man nem Klitschko nen eigentlich Crusiergewichtler hinstellt der auch noch über 1 Jahr nicht gekämpft hat muss das ja quasi so enden.

[Uriel Ventris]

Aber was war denn das bitte für eine Vorstellung? "Kampf" möchte ich gar nicht sagen, das war untertirdisch. Mormeck hat nichts gemacht. Nichts.

[Achilles]

So kann man sich natürlich auch für ein mögliches millionenschweres Comeback ins Gespräch bringen:

Lennox Lewis lästert: ?Die Klitschkos machen sich nur die Taschen voll“ - Boxen - FOCUS Online - Nachrichten

Was meint ihr?

[Karl Ranseier]

Lewis müßte bescheuert sein, wenn er zum Comeback antritt. Der wird dieses Jahr 47. Alternativ zum bescheuert sein käme noch in Frage, daß er sich auch noch ein bsischen die Taschen voll machen möchte

Irritierender finde ich, daß von der britischen Insel nur Lästereien kommen, aber keine ernsthaften Gegner mehr. Chisora und Haye haben dem Boxsport mit ihrem Theater sehr geschadet. Jetzt tritt Lewis nach. Hat das Boxen auf der Insel das nötig?

[Achilles]

Lewis müßte bescheuert sein, wenn er zum Comeback antritt. Der wird dieses Jahr 47.

Nun ja, wenn man überlegt, dass George Foreman 45 war, als er 1994 erneut Schwergewichtsweltmeister wurde, dann wäre ein Lewis-Comeback mit 47 gar nicht mal so unrealistisch.

Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass Lewis ordentlich Dresche von den Klitschkos beziehen würde. Aber so weit wird es nicht kommen, prophezeie ich einfach mal.

Irritierender finde ich, daß von der britischen Insel nur Lästereien kommen, aber keine ernsthaften Gegner mehr. Chisora und Haye haben dem Boxsport mit ihrem Theater sehr geschadet. Jetzt tritt Lewis nach. Hat das Boxen auf der Insel das nötig?

Offensichtlich. Es scheint das neue Motto des britischen Box-Sports zu sein, durch Pöbeleien aufzufallen, anstatt gute Boxer hervorzubringen.

[Aquila82]

Lewis müßte bescheuert sein, wenn er zum Comeback antritt. Der wird dieses Jahr 47. Alternativ zum bescheuert sein käme noch in Frage, daß er sich auch noch ein bsischen die Taschen voll machen möchte

Die Frage ist was ihm wichtiger ist, sprich sein guter Ruf oder nochmal eine sehr hohe Kampfbörse.
Das Problem sind eigentlich weniger die alternden Schwergewichte, die nochmal wieder kommen, sondern der Markt der das zulässt. Schwergewicht ist momentan einfach tot. Deswegen versuchen die Promoter anderweitig ihren Schnitt zu machen, da kein neuer Tyson in Sicht ist. Aus deren Sicht verdient man mit einem Comeback mehr, als wenn die Klitschkos sich gegen einen Kirmesboxer zu einem K.O. in der 11. Runde quälen....leider

Offensichtlich. Es scheint das neue Motto des britischen Box-Sports zu sein, durch Pöbeleien aufzufallen, anstatt gute Boxer hervorzubringen.

Da ist leider was dran. Schade, da Briten grundsätzlich eigentlich tadellose Sportler sind/waren. Leider nimmt auch das immer mehr ab.