@ Halman:
Naja, ich könnte dir nichts besonderes dazu sagen was Wikipedia dir nicht besser sagen könnte.
Ich weiß nicht viel - kein falsches Lob.
Der Talmud ist eine Erläuterung der Tora und kein Teil des Tanach.
Im 1-2. Jahrhundert nach der Zeitenwende wurde die mündliche Tora, d.h. genauer gesagt der pharisäische Konsens der Auslegung der Tora in der Mischna (= Wiederholung) schriftlich niederlegt.
Auf Basis von Tora + Mischna entstanden bis zum 5. bzw. 7. Jahrhundert der (später wenig einflussreiche) Jerusalemer Talmud und der (heute als der Talmud bekannte) Babylonische Talmud.
Diese Werke fügen der Mischna die Gemara hinzu: dokumentierte Diskussionen der Rabbinen zu den einzelnen Fragen des Gesetzes - Diskussionen die ein weites Feld abdecken bis hin zu kleinen religiösen Legenden und Gleichnissen, verschiedene Meinungen anbieten und am Ende manchmal mehr als eine Position gleichberechtigt gelten lassen.
Der Talmud ist also die Tora mit 2 Kommentarebenen: Mischna und Gemara, wobei der Textanteil der Tora selbst nur noch sehr gering ist und die Gemara sehr ausführlich ist.
Der Talmud ist durch Ordnungen und Traktate nach Themen gegliedert, sodass man zügig themengebunden Auslegungen und Lehrmeinungen nachschlagen kann.
Natürlich sind auch diese Texte wie die Bibel Produkte ihrer Zeit.
Orthodoxe und Ultraorthodoxe Juden sehen die Positionen des Talmud und von ihnen abgeleitete Werke wie den Schulchan Aruch (eine Art spätermittelalterlichen jüdischen Katechismus) auch heute noch als 100% verbindliche Definition der Halacha (des jüdischen Religionsgesetzes) an, während progressive Juden auch dem Talmud historisch-kritisch begegnen und große Teile der Halacha und der Erfüllung von Mitzwot (Geboten) im Alltag als veränderlich begreifen.
Das ist eben das selbe Spannungsfeld wie im Christentum zwischen Piusbruderschaft und EKD, nur noch ein bisschen extremer.
Das Judentum ist an beiden äußeren Flügeln ((Ultra-)Orthodoxie und Reform) sehr stark und prosperierend aufgestellt, während die konservative Mitte (Masorti) "dünner" ist als im Christentum.
Kannst Du mir im Groben etwas über den Talmud sagen? Ist die Mischna ein Teil davon (so wie die Torah ein Teil der Bibel ist)? In welchem Zeitraum wurde er geschrieben und wie verhält er sich zum Tanach?
Ich weiß nicht viel - kein falsches Lob.
Der Talmud ist eine Erläuterung der Tora und kein Teil des Tanach.
Im 1-2. Jahrhundert nach der Zeitenwende wurde die mündliche Tora, d.h. genauer gesagt der pharisäische Konsens der Auslegung der Tora in der Mischna (= Wiederholung) schriftlich niederlegt.
Auf Basis von Tora + Mischna entstanden bis zum 5. bzw. 7. Jahrhundert der (später wenig einflussreiche) Jerusalemer Talmud und der (heute als der Talmud bekannte) Babylonische Talmud.
Diese Werke fügen der Mischna die Gemara hinzu: dokumentierte Diskussionen der Rabbinen zu den einzelnen Fragen des Gesetzes - Diskussionen die ein weites Feld abdecken bis hin zu kleinen religiösen Legenden und Gleichnissen, verschiedene Meinungen anbieten und am Ende manchmal mehr als eine Position gleichberechtigt gelten lassen.
Der Talmud ist also die Tora mit 2 Kommentarebenen: Mischna und Gemara, wobei der Textanteil der Tora selbst nur noch sehr gering ist und die Gemara sehr ausführlich ist.
Der Talmud ist durch Ordnungen und Traktate nach Themen gegliedert, sodass man zügig themengebunden Auslegungen und Lehrmeinungen nachschlagen kann.
Natürlich sind auch diese Texte wie die Bibel Produkte ihrer Zeit.
Orthodoxe und Ultraorthodoxe Juden sehen die Positionen des Talmud und von ihnen abgeleitete Werke wie den Schulchan Aruch (eine Art spätermittelalterlichen jüdischen Katechismus) auch heute noch als 100% verbindliche Definition der Halacha (des jüdischen Religionsgesetzes) an, während progressive Juden auch dem Talmud historisch-kritisch begegnen und große Teile der Halacha und der Erfüllung von Mitzwot (Geboten) im Alltag als veränderlich begreifen.
Das ist eben das selbe Spannungsfeld wie im Christentum zwischen Piusbruderschaft und EKD, nur noch ein bisschen extremer.
Das Judentum ist an beiden äußeren Flügeln ((Ultra-)Orthodoxie und Reform) sehr stark und prosperierend aufgestellt, während die konservative Mitte (Masorti) "dünner" ist als im Christentum.
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