Gläubig? - Ansichten zu Religionen - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gläubig? - Ansichten zu Religionen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Sie hat hier schon viele richtige und kluge Beiträge verfasst.
    Heißt jetzt in Bezug auf Spockys einen Satz was?

    Ob er sich das vorstellen kann ist irrelevant. Er hat recht und dass er seine Überlegungen aus neutraler Sicht formuliert spricht nicht gegen die Qualität seiner Aussage.
    Nur würde es eben auch nicht überzeugen, auch wenn er tausendmal im Recht wäre.
    Nach dem hier gültigen Rechtsverständnis soll eben nicht das Opfer oder Freunde und Verwandte des Opfers die Strafe festlegen. Das ist auch gut so.
    Wir sind hier aber nicht im Jura-Forum.
    Ehrenmord und Rache haben die gleichen Mechanismen und sind gleichermaßen unmoralisch.
    Das wirst du hierzulande niemandem beibringen können.
    Bei letztlicher Rache geht es um einen realen Verlust: ein Mensch wurde unwiederbringlich ermordet.
    Bei ersterem geht es um krankhafte Wahnvorstellungen, um Fanatismus. Meistens geht es nur um einen "Regelverstoß".
    Und was bekommen die von der Jsutiz, einen Ehrenmörder-Bonus:
    "Der Angeklagte habe sich in einer kulturellen Zwangslage befunden".

    Seltsam. Bei einem Deutschen hieße das lediglich "Selbstjustiz" und der müßte das volle Programm absitzen. Ein Deutscher war ja nicht in einer "Zwangslage", nichmal in einer subjektiv emotionalen, die man irgendwie beim Urteil berücksichtigen könnte.

    Aber wenn ein Türke seiner rechtlich gechiedenen Frau das Hirn aus dem Schädel schießt - mehrere male - dann war der arme Kerl in einer "kulturellen Zwangsabgabe seines Großhirns", wird aber immer noch nicht so behandelt wie ein "geistig gestörter", den man am besten nie mehr auf freien Fuß setzt.

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Danke!
    Oh Bitte. Keine Ursache.

    Kommentar


      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Nein und wenn du meine Beiträge aufmerksam verfolgst, dann wirst du auch feststellen, dass dem nicht so ist, denn immerhin gehst du ja auch auf die anderen Argumente ein
      Mir ist auch in der Diskussion über kriminelle Gläubige aufgefallen, dass Du bei Gegenargumenten schnell in neue Schauplätze springst, anstatt einfach mal einen Punkt konsequent durchzudiskutieren.

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Ja, es gibt auch Hass bei Atheisten, aber wie Stalin wurde, wie er ist, hast du schon auch gelesen, oder?
      Stalins Werdegang ist komplex, aber Größenwahn und persönliche Rachsucht spielten bei ihm eine sehr große Rolle.

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      So war das nicht gemeint und Kommunist sagt auch erstmal nicht, dass es keine Atheisten waren. Es ging nur rein um den Begriff des Kommunismus, der heutzutage leider falsch verwendet wird. Das ist aber nicht deine Schuld, du hattest nur gerade den Begriff verwendet.
      Siehst Du, und genauso gibt es unterschiedliche Verwendungen des Begriffs der Gläubigkeit oder Religiosität.

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Religiös, denn die "Rasse" ist bei beiden dieselbe.
      Das sagst Du jetzt. Nach meinem Eindruck haben rassistische Elemente in diesem Konflikt inzwischen die Oberhand gewonnen.

      Würden die Araber die Israelis und den Staat Israel denn anerkennen und friedlich mit ihnen leben, falls die Israelis eines Tages entscheiden sollten, geschlossen zum Islam zu konvertieren? Nach meiner Vermutung eher nicht.

      Man bekämpft die Menschen. Die Religion dient nur der leichteren Identifizierung der Ziele.

      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
      Aus Prinzip widersprechen, so kams mir auch vor
      Bei plakativen Thesen kommt solch ein Reflex schon mal durch. Immerhin erlebe ich das komplett anders. Ich kenne einen entspannteren Umgang mit der christlichen Religion. Wer dabei in Hass verfällt, der hat einige grundlegende Dinge falsch verstanden.
      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 29.07.2014, 13:24.
      "En trollmand! Den har en trollmand!"

      Kommentar


        Ein Zitat daraus:
        Das klingt paradox: Die Politik sorgt für Vertrauensverlust, die Menschen suchen ihre Identität in der Religion, doch die Religion wird wiederum für Konflikte politisch aufgeladen.
        Ja. Politische Machtkämpfe werden so scheinbar zu Konfessionskriegen.
        Religion wird oft als Mittel zum Zweck missbraucht, da die Unterschiede sich einfach anbieten, um Zwietracht zu säen.
        "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

        Kommentar


          Dir Ursachen für Gewalt und Konflikte als entweder religiös motiviert oder nicht-relgiiös motiviert darzustellen, wird der Komplexität menschlichen Verhaltens nicht gerecht. Hier liegt doch keine Dichotomie vor.
          Hier scheint es großteils darum zu gehen, durch verzerrende Darstellungen die eine oder andere Seite zu rechfertigen, anstatt sich sachlich und unvoreingenommen kritisch mit dem Thema ausauneinderzusetzten. Daher habe ich an dieser Diskussion auch Interesse.

          Die Situtation im nahen Osten ist eine Besondere, weil hier die "Wiege" der drei abrahamischen Religionen liegt. Hier wird der Konflikt zunehmend religiös motiviert und dies mischt sich immer mehr untrennbar mit der Politik.
          War die PLO noch säkular, so ist die Hamas, welche der PLO den Rang als Vertreterin der Palästinenser-Interessen abgerungen hat, schiitisch-islamistisch.

          In der Ukraine geht es hingegen um machtpolitische und strategische Interessen. Ich denke, der Aufbau der Schwarzmeerflotte und der Zugang zum Schwarzen Meer sind hier wichtige Motive.

          Politische Ideologien, wie Nationalsozalismus und entstellter Kommunismus haben Millionen Tote verursacht. Hier jetzt aufzulisten, was schlimmer ist, politische Ideologie, oder Religion, wird der Ernsthaftigkeit dieser Thematik mMn nicht gerecht.

          Es ist der Extremismus, der Fantismus, worin der Fehler liegt; wenn der Mensch die Balance, die Ausgewogenheit verliert.

          Kommentar


            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Es ist der Extremismus, der Fantismus, worin der Fehler liegt; wenn der Mensch die Balance, die Ausgewogenheit verliert.
            Der Mensch verliert die Balance aber nicht erst dann, wenn er dem Extremismus oder dem Fanatismus begegnet.

            Kommentar


              Ich würde noch weiter gehen:
              Krieg und Gewalt auf Fanatismus zu beschränken ist bereits eine sehr starke Vereinfachung.

              Vielen Menschen ist "die Menschheit" als Ganzes schlicht egal. "Die Menschheit" hat nichts mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun.
              Aus individualrationalen Gesichtspunkten und ohne absolute Moral kann Gewalt durchaus der logische Schritt sein.

              So gibt es durchaus spieltheoretische Konstellationen, in denen das Nash-Gleichgewicht Krieg impliziert.

              Innerhalb einer Nation hat der Staat Spielregeln geschaffen, die Freiheit und Rechte garantieren und Gewalt ausschalten sollen. Gewaltenteilung, Gesetze, Polizei, Gefängnis, Gewaltmonopol des Staats und anderes...

              Zwischen Nationen existieren derartige Institutionen jedoch nicht. Und solche, die es gibt, sind nicht sonderlich anerkannt. Weil kulturelle und wirtschaftliche Ungleichheit eine Einigung auf gemeinsame und mit der nötigen Macht ausgestatette Institutionen kaum möglich macht.
              Hier fällt man also rasch wieder in Verhaltensweisen zurück nach dem Motto "Überleben des Stärkeren", "Der mit der größeren Kanone hat Recht"
              Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Nationen in sich politisch so gefestigt sind wie europäische Staaten. Destoweniger die Institutionen jedoch anerkannt werden oder sich durchsetzen können, umso mehr werden auch innerhalb der Nation machtpolitische Interessenskonflikte auf gewaltätige Art und Weise "gelöst".

              Kommentar


                Zitat von Yodas_Kräutertee Beitrag anzeigen
                Mich auch. In den Kindergottedienst.
                Grauenvoll. Aber in den Kopf konnte mir keiner schauen. Dort war ich stärker als diese ganzen Pfeifen.^^
                Bei uns gabs ja noch nichtmal einen Kindergottesdienst . Irgendwann sind mein Bruder und ich einfach nur spazieren gegangen. Das hat aber nur funktioniert, wenn man früh genug aus dem Haus ist und aus dem Dorf raus war, bevor andere in die Kirche gingen, denn sobald einem jemand über den Weg lief, wurde man von denen schon wider gezwungen, mitzugehen.

                Wissen ist aber noch lange nicht Überzeugung. Es füllt nichts aus - außer einer Bildungslücke vielleicht.
                Daher kann Wissen nicht als Grund herhalten, nicht (mehr) bzw. "an nichts" zu glauben.
                Beides erfordert nunmal das selbe Maß an Selbstüberzeugung. Und überzeugen muß sich Mensch jedesmal aufs neue.
                Ich finde Wissen überaus ausfüllend und befriedigend, vor allem dann, wenn man es sich selbst erarbeitet hat. Ungefähr so, als habe man ein schwieriges Rätsel selbst gelöst.

                Diese Antwort hätte auch von Taanae stammen können.
                Nur überzeugt das wohl niemandem, der grade vor dem Grab eines geliebten, ermordeten Verwandten steht und die Erde auf den Sarg fallen sieht.
                Kannst du dir sowas übrhaupt vorstellen?
                Ich habe schon viele Verwandte (zum Teil auch Recht jung) und auch schon Freunde verloren (meist durch Motorradunfälle, eine Klassenkameradin auch an Krebs). Ein Mord war aber bisher nicht dabei.

                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Kommt auf Land und Fahne an.
                Egal welche Fahne, in Deutschland ist es nicht verboten.

                Demnach gäbe es unter den Homo Sapiens keinen Rassismus.
                Genaugenommen nicht, da hast du Recht, aber bei Rassismus geht es um reine Äußerlichkeiten und das ist hier nicht der Fall.


                Nach muslimischen Verständnis kommt Mohammed aus der Dschāhilīya. Klar hat er bei Juden und Christen anleihen genommen. Aber das macht ihn nicht zum Juden. Jesus war aber nach christlichem und jüdischen Überlieferungen ein jüdischer Rabbi. Er hat auch nie mit dem Gott der Juden gebrochen. Auch wenn man inhaltlich inzwischen weiter vom orthodoxen Judentum entfernt ist als der Islam, bleibt die Entscheidung bei die Christen nicht als Juden zu sehen völlig willkürlich. Mohammed hat sich selbst ja auch nie als Juden bezeichnet auch seine Anhänger nicht.
                Über sein Leben ist so gut wie nichts bekannt und schon gar nicht aus einer unparteiischen Quelle.

                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Mir ist auch in der Diskussion über kriminelle Gläubige aufgefallen, dass Du bei Gegenargumenten schnell in neue Schauplätze springst, anstatt einfach mal einen Punkt konsequent durchzudiskutieren.
                Weißt du auch noch, was ich dir damals schon daraufhin entgegnet habe? Anscheinend hast du das nämlich schon wieder vergessen


                Stalins Werdegang ist komplex, aber Größenwahn und persönliche Rachsucht spielten bei ihm eine sehr große Rolle.
                Also war er ein Tyrann, der zufällig auch Atheist war


                Siehst Du, und genauso gibt es unterschiedliche Verwendungen des Begriffs der Gläubigkeit oder Religiosität.
                Die da sind?


                Das sagst Du jetzt. Nach meinem Eindruck haben rassistische Elemente in diesem Konflikt inzwischen die Oberhand gewonnen.
                nämlich?

                Würden die Araber die Israelis und den Staat Israel denn anerkennen und friedlich mit ihnen leben, falls die Israelis eines Tages entscheiden sollten, geschlossen zum Islam zu konvertieren? Nach meiner Vermutung eher nicht.
                Es würde sehr helfen, doch.

                Man bekämpft die Menschen. Die Religion dient nur der leichteren Identifizierung der Ziele.
                und zur Aufstachelung.


                Bei plakativen Thesen kommt solch ein Reflex schon mal durch. Immerhin erlebe ich das komplett anders. Ich kenne einen entspannteren Umgang mit der christlichen Religion. Wer dabei in Hass verfällt, der hat einige grundlegende Dinge falsch verstanden.
                Hass ist es bei mir nicht, eher eine Abneigung. Ich hasse Christen nicht, ich hab sogar christliche Freunde, sogar Extremgläubige.
                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                Klickt für Bananen!
                Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

                Kommentar


                  Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                  Das hat aber nur funktioniert, wenn man früh genug aus dem Haus ist und aus dem Dorf raus war, bevor andere in die Kirche gingen, denn sobald einem jemand über den Weg lief, wurde man von denen schon wider gezwungen, mitzugehen.
                  Mit nem Baseballschläger?

                  Ich finde Wissen überaus ausfüllend und befriedigend, vor allem dann, wenn man es sich selbst erarbeitet hat. Ungefähr so, als habe man ein schwieriges Rätsel selbst gelöst.
                  Das mag sein. Ebenso wird es wohl auch den "Bibelfreunden" und den Theologen gehen.
                  Irgendwann legt aber jeder mal sein Buch zur Seite und ist mit den eigenen Gedanken alleine.

                  Dann schaust du vielleicht in den Garten oder hockst irgendwo einem Café und dir fällt plötzlich auf, daß es dir nicht (mehr) gelingt an "nichs bestimmtes" zu denken.
                  Denn egal was du denkst, alles scheint bereits verknüpft mit dem "was du (darüber) weißt" bzw. "zu wissen glaubst". Das einzige was du dabei spürst ist die "Befriedigung", daß du das alles sofort weißt, nur wenn du irgendwas denkst oder mitbekommst, wie z.B. das Malen der Kaffebohnen.
                  Früher hättest du gefragt: "wo kommen die her, wer baut sie an, wie sieht das Land dort aus, wie lange dauert es vom Pflücken bis die zum Mahlen in der Kaffemühle, wie sieht der Transportweg aus, etc.." Alles das weißt du jetzt. Die Welt ist kleiner geworden. So klein wie das Café in dem du sitzt und so leer wie der Garten, über den du ebenfalls alles weißt.
                  Hm.........

                  Kommentar


                    Zitat von Yodas_Kräutertee Beitrag anzeigen
                    Der Mensch verliert die Balance aber nicht erst dann, wenn er dem Extremismus oder dem Fanatismus begegnet.
                    Stimmt, da hatte ich mich unglücklich ausgedrückt.

                    Der Gedanke, worum es mir ging ist der, dass im religiösen -, ähnlich wie im politisch-ideologischen Bereich, der Extremismus bzw. Fanatismus zu schwerwiegenden Problemen führt. Menschen, welche die ausgewogene "Balance" verlieren und so in eine extreme Sichtweise abdriften, neigen dazu radikale, einfache "Lösungen" auf fanatische Weise durchsetzen zu wollen.
                    Natürlich fängt dies nicht erst an, wenn ein Mensch schon radikal geworden ist. Ich verwehre mich nur dagegen, mit dem Verweis auf relgiösen Fanatismus eine allgmein antireligiöse Einstellung zu rechtfertigen.
                    Jemand kann doch politisch "rechts" oder "links" sein, ohne gleich radikal zu sein. Ebenso kann ich doch auch Christ sein, ohne fanatisch zu sein.

                    @newman
                    Du hast in der Tat recht, natürlich ist nicht nur Fanatismus eine Triebfeder für Gewalt; da denke ich an die Gewaltverbrecher: Dahinter steht kein religiöser - oder ideologischer Extremismus, sondern einfach eine mangelnde Ethik. Der von Dir angeführte Punkt ist m. E. sogar der Hauptgrund, warum es überhaupt Gewalt gibt.

                    In meinem letzten Posting legte ich den Fokus auf Radikalismus, weil sich die Diskussion mMn in eine ungute Richtung entwickelt hat, in der ein vermeindlciher Zusammenhang zwischen Religiön und Gewalt "belegt" werden soll. Wenn dies der Fall ist, so liegt m. E. eine Radkalisierung der Religion vor - daher mein Fokus.

                    Kommentar


                      Gläubig, Religiös, Fanatisch, Radikal.

                      Gläubig nennt man den Menschen der sein Leben so lebt, Bzw. so leben will, wie es ihm von seinen Gott/Götter vorgeschlagen wird.

                      Religiös ist der Mensch der zwar an Gott/Götter glaubt jedoch auf die Interpretationen der anderen verlässt ohne selbst Erfahrungen mit dem Glauben zu haben/machen zu wollen/zu können.

                      Fanatisch, im Zusammenhang mit Glauben, ist der Mensch der mangels Wissen alles wortwörtlich nimmt/alles sich erklären lässt, ohne sich Gedanken darüber zu machen über den Sinn des Glaubens.

                      Radikal ist der Mensch der keinen anderen Ausweg mehr kennt außer seinen Glauben.

                      Je mehr ein Mensch über seinen Glauben weiß kann er entweder sich selbst danach richten oder andere beeinflussen.
                      Wenn ich z.B. mich am Fenster des Büros vom Papst hinstelle und über Gott rede dann werden mich zwar die Menschen anhören (weil ich aus dem Fenster rede) aber mehr als hinhören wird keiner. Tut es der Papst geht man davon aus dass er mehr weiß als ich!
                      Das ist der Fehler den viele Menschen begehen. Sie überlassen ihren Glauben an Dritte!
                      Egal ob es der Papst ist oder ein Rabi oder ein Imam ist. Menschen neigen, alles was sie nicht verstehen, oder nicht genau wissen andere zu überlassen.

                      Das geht gut solange derjenige, der als Wissender angesehen wird, sich mit Angelegenheiten der Kirche befasst. Wird derjenige aber politisch oder "Weltlich" dann kann es zu Überschneidungen kommen.
                      Solange Glauben sich mit spirituellen Angelegenheiten befasst bleibt die Kirche im Dorf.
                      Versucht nun ein "Kenner" sich politisch/diplomatisch mit Staatsangelegenheiten oder Ideologischen Dingen zu behaupten...wird es gefährlich.
                      Denn er ist, wen man es genau nimmt, auch kein "Wissender" was Glauben angeht sondern auch nur ein Mensch. Er wird nur gehoben weil andere, nicht Wissende, ihn etwas überlassen was uns allen gehört...der Glaube!
                      Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                      Kommentar


                        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                        In meinem letzten Posting legte ich den Fokus auf Radikalismus, weil sich die Diskussion mMn in eine ungute Richtung entwickelt hat, in der ein vermeindlciher Zusammenhang zwischen Religiön und Gewalt "belegt" werden soll. Wenn dies der Fall ist, so liegt m. E. eine Radkalisierung der Religion vor - daher mein Fokus.
                        Religion kann dazu gebraucht werden ein vereinfachtes Gut/Böse - Bild zu verfestigen.
                        Wir sind die Guten und kämpfen gegen die Bösen. Mit dem Bösen und seinen Jüngern muss man kein Mitleid empfinden. So wird der Feind entmenschlicht, da ja zum Bösen gehörend. Durch die Entmenschlichung des Feinds werden natürliche Hemmschwellen abgebaut. Untersuchungen haben ergeben, dass im Vietnamkrieg (oder einem anderen, weiß ich nicht mehr ?) ein Großteil der abgegebenen Schüsse bewusst ins Leere abgefeuert wurden, weil die amerikanischen Soldaten eine natürliche Hemmschwelle hatten Menschen zu töten. Indem der Feind zum Sinnbild des Bösen wird, können diese Hemmschwellen gesenkt werden.

                        Die eigentlichen Beweggründe, auch jetzt im Gazastreifen oder im Irak, sind jedoch nach wie vor politischer Natur. Die Entmenschlichung des Feinds ist auch keine Spezialdisziplin von Religionen. (Der Schuss kann auch schnell nach hinten gehen, da Religion durch den Glauben an eine nicht greifbare transzendente Macht unberechenbar ist)
                        Man denke nur an den 1. WK und das Bild, das in Deutschland vom Erzfeind Frankreich verbreitet wurde. Bis hin zu Propaganda ala die Franzosen essen deutsche Kinder.

                        Kommentar


                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Die eigentlichen Beweggründe, auch jetzt im Gazastreifen oder im Irak, sind jedoch nach wie vor politischer Natur
                          Nein. Dass dort sich Juden angesiedelt haben, hat religiöse Gründe. Da in Europa die Christen überall die Mehrheit hatten, wurden die Juden natürlich jahrhundertelang schikaniert.

                          (Auch in der Religion gilt: Die Mehrheit schikaniert die Minderheit)

                          Und so dachten sie sich. Lasst uns nach Palästina auswandern, auf dass wir wieder zur Mehrheit werden. Das sahen die Moslems nicht so gern.

                          Kein Problem wäre es natürlich gewesen, wenn es sich bei den Zuwanderern um moslemische Glaubensflüchtlinge gehandelt hätte, Die hätte man vielleicht sogar mit offenen Armen empfangen

                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Die Entmenschlichung des Feinds ist auch keine Spezialdisziplin von Religionen.
                          Richtig, aber es ist ein zusätzlicher Grund. Es gibt auch ohne Religion schon genug Gründe, andere zu entmenschlichen.

                          Zitat von newman Beitrag anzeigen
                          Man denke nur an den 1. WK und das Bild, das in Deutschland vom Erzfeind Frankreich verbreitet wurde.
                          Und, hat die Kirche etwa protestiert, als das Massenmorden begann? Nein, man hat sogar noch Waffen gesegnet.

                          Neulich hab ich übrigens einen Spaziergang zur Mögeldorfer (Stadtteil von Nürnberg, damals eigenständige Gemeinde) Kirche gemacht.

                          An der Kirche ist eine Gedenktafel angebracht (Krieg1870/1871 gegen Frankreich).

                          In einem glorreichen Feldzug fielen…
                          Glorifizierung von Mord! Schaut euch mal um, vielleicht findet ihr auch in eurer Umgebung solche Kirchen.

                          Kommentar


                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Ich verwehre mich nur dagegen, mit dem Verweis auf relgiösen Fanatismus eine allgmein antireligiöse Einstellung zu rechtfertigen.
                            Die meisten lassen ja irgendwann durchsickern, daß das Ungleichgewicht schon immer da war.

                            Jemand kann doch politisch "rechts" oder "links" sein, ohne gleich radikal zu sein. Ebenso kann ich doch auch Christ sein, ohne fanatisch zu sein
                            Die meisten interpretieren bestimmte Verhaltensweisen und/oder das häufige Zitieren von Bibelstellen als fanatisch, weil das wohl in direktem Zusammenhang mit dem eigenen Martyrium steht.

                            Zitat von newman Beitrag anzeigen
                            Man denke nur an den 1. WK und das Bild, das in Deutschland vom Erzfeind Frankreich verbreitet wurde. Bis hin zu Propaganda ala die Franzosen essen deutsche Kinder.
                            Ja......und dann dieses Bild im krassen Gegensatz, welches eindeutig zeigt, daß Menschen auch über all dem drüber stehen können:
                            Erster Weltkrieg : Als Briten und Deutsche Weihnachtsfrieden schlossen - Nachrichten Kultur - Geschichte - DIE WELT
                            Jedes Lügengebäude klappt irgendwann zusammen.

                            Zitat von julian apostata Beitrag anzeigen
                            Und, hat die Kirche etwa protestiert, als das Massenmorden begann? Nein, man hat sogar noch Waffen gesegnet.
                            Die Kirche ist eben auch politisch. Verbindet jemand die Kirche mit Religion, wird die Religion in dem Moment zu einem Politikum.

                            Kommentar


                              Zitat von julian apostata Beitrag anzeigen
                              Richtig, aber es ist ein zusätzlicher Grund. Es gibt auch ohne Religion schon genug Gründe, andere zu entmenschlichen.
                              So ziemlich alles was wir Menschen machen hat positive als auch negative Eigenschaften. Und die Religion bewirkt halt auch sehr viel gutes, siehe mein durch Quellen belegtes Zitat von der vorherigen Seite:

                              Zitat von V-o-l-k-e-r
                              Kurz zusammengefasst: Wer religiös ist,
                              - lebt gesünder
                              - wiegt weniger
                              - hat einen niedrigeren Cholesterinspiegel
                              - hat ein stabileres Immunsystem
                              - muss seltener ins Krankenhaus, und wenn, ist er schneller wieder draußen
                              - ist häufiger zufrieden mit seinem Leben
                              - lebt in stabileren Beziehungen
                              - hat mehr Freunde und Bekannte
                              - ist mit größerer Wahrscheinlichkeit Vereinsmitglied und sozial engagiert
                              - ist mit geringerer Wahrscheinlichkeit ein Neonazi
                              - dessen Kinder sind friedlicher und hilfsbereiter
                              - usw.
                              Und wie Halman schon sagte, kein Konflikt auf dieser Erde ist rein religiös motiviert. Also ein klein wenig differenzierter könnte diese Diskussion hier schon ablaufen.

                              Kommentar


                                Zitat von julian apostata Beitrag anzeigen
                                Nein. Dass dort sich Juden angesiedelt haben, hat religiöse Gründe. Da in Europa die Christen überall die Mehrheit hatten, wurden die Juden natürlich jahrhundertelang schikaniert.

                                (Auch in der Religion gilt: Die Mehrheit schikaniert die Minderheit)

                                Und so dachten sie sich. Lasst uns nach Palästina auswandern, auf dass wir wieder zur Mehrheit werden. Das sahen die Moslems nicht so gern.

                                Kein Problem wäre es natürlich gewesen, wenn es sich bei den Zuwanderern um moslemische Glaubensflüchtlinge gehandelt hätte, Die hätte man vielleicht sogar mit offenen Armen empfangen
                                Auch in der Region gilt ... das deutet ja schon an, dass dies kein Religionsspezifikum ist.

                                Dazu ein absolut religionsfernes Beispiel. Bei den Dreharbeiten zu Babylon 5 ist JMS, dem Erfinder der Serie, aufgefallen dass sich Schauspieler mit denselben Alien-Kostümen meistens an einen Tisch setzten. Also hat er ein Experiment versucht und die Statisten beim nächsten Mal andere Kostüme tragen lassen. Beim ersten Tag entstanden so "gemischte" Tische. Aber nach kurzer Zeit saßen wieder die Statisten beisammen, die dasselbe Kostüm trugen.

                                Der Mensch ist nicht von Natur aus vorurteilsfrei. Vielmehr muss er sich bewusst dazu entscheiden Vorurteile abzulegen. Denn der Mensch ist ein Gruppenwesen. Und Gruppen diskriminieren id.R. zwischen Mitgliedern und Aussenstehenden.

                                Christen wünschten sich gern irgendwie außerhalb des "Zeitgeist" zu stehen. Vielmehr adaptierte die Kirche aber immer den Zeitgeist. Nur eine Minderheit entzog sich dem, meist getragen aus individuellen Erfahrungen wie dem persönlichen Kontakt zu Menschen anderer Länder (Bonhoeffer war z.B. in den USA wo er Freundschaften fand, und von den Erfahrungen des 1. WK geprägt)

                                Die jüdischen Einwanderer taten ihre Auswanderung nicht erst ab 1945. Die Einwanderung ins heutige Israel begann schon im 19. Jhd. noch unter britischer Herrschaft. Erst der Zusammenbruch des Empires hat die Gründung Israels ermöglicht und den heutigen Konflikt geschaffen. Aber es war ja nicht so als wäre man in ein souveränes Palästina eingewandert, einen muslimischen Gottesstaats. Es war britisches Territorium, in das man zog.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X