Zitat von Spocky
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1. Auf Grund der protestantischen Rechtfertigungslehre
2. Weil Jesus der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch ist
3. Weil die Lehre vom Fegefeuer abgelehnt wird.
Zu 1. und 3.:
Nach katholischer Vorstellung sind gute Werke notwendig, um gerettet zu werden.
Die meisten Menschen sind jedoch nicht perfekt. Sie sündigen. Vergangene Sünden können in der Beichte vergeben werden. Aber i.d.R stirbt man sündig. Da nur heiliges vor Gott bestehen kann, müssen diese sündhaften Seelen nun erst reingewaschen werden...im Fegefeuer.
Aber es gibt eine kleine Schar Menschen, die so gut lebte, dass sie es schaffen bereits im Leben Vollkommenheit zu erreichen und nicht erst durchs Fegefeuer gereinigt werden müssen. Das sind dann Heilige.
Die katholische Lehre ist also eine Vervollkommenungslehre, Ziel des Lebens ist es ein Stadium der Vollkommenheit zu erreichen, in dem man heilig ist.
Die protestantische Rechtfertigungslehre sola gratia/sola fide/sola christus geht von einem anderen Sündenbegriff aus. Der Mensch ist von Natur aus sündig und kann von sich aus seine sündige Natur nicht überwinden. Der Mensch kann von sich aus kein noch so gutes Werk tun, das ihm bei Gott einen Pluspunkt einbringen könnte. Jeder sündigt. Und selbst die kleinste Sünde ist vor Gott gleich verderblich wie das was Katholiken als Totsünde bezeichnen. Selbst nur an eine Sünde zu denken macht einen unheilig. Der Mensch kann zu seiner Errettung selbst nichts (Null komma Null) beitragen.
Die ganze Rechtfertigung geht von Gott aus. In Christus vergibt er den Menschen. Wer an Christus glaubt wird von Gott begnadigt. Es braucht keine guten Werke und es braucht keine Reinwaschung im Fegefeuer. Man wird durch seinen Glauben an Christus von seinen Sünden befreit.
Heilig sind nach protestantischer Lehre damit alle Gläubigen. Keiner steht über oder unter dem anderen. Alle sind von Natur aus gleich sündig/verloren und alle Gläubigen sind durch Christus gleichermaßen von ihren Sünden befreit worden. Gemeinschaft der Heiligen im Glaubensbekenntnis heißt nach evangelischem Verständnis Gemeinschaft mit jedem anderen Gläubigen...nicht mit irgendwem besonderes
zu 2.:
Nach evangelischer Lesart braucht es keinen Priester, keine Heiligen, keine Maria. Der Mensch hat in Jesus einen Mittler ... und braucht keinen zweiten, jeder Gläubige hat den Hl. Geist empfangen, jeder Mensch kann individuell für sich mit Gott in Kontakt treten. Dafür braucht es niemand anderes. Da die Rechtfertigung alleine aus dem Glauben an Jesus geschieht, braucht es auch keine weiteren Opfer (auch keine Messopfer) und keine weitere Fürsprache. In Jesus ist alles bereits geschenkt worden. Alles andere hängt vom Willen Gottes ab und ob man das Geschenk der Gnade annimmt.
Natürlich gibt es Fürbitten, aber die werden direkt im Namen Jesu an Gott gerichtet.
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