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    Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
    @Halman
    Was sagst du zu meiner "Jesus-war-ein-Revoluzzer"-Theorie? Ich glaube, du hast einen gesamten Eintrag von mir übersehen.


    Das war übrigens ich.
    Ich weiß, aber Tannae wollte wissen ob ich ein Ferengi bin. Bei dir hätte ich bei der Frage ne böse Intention vermutet

    Kommentar


      Wie sind Widersprüche zu bewerten?

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Wenn Vernunft und Glauben einander widersprechen; sollte man der Vernunft folgen. Das sagte ein Philosoph des frühen Mittelalters. Johannes Scotus. Dieser Mann war dennoch gläubiger Christ, und so denke ich auch andere gläubige Christen können seinem Beispiel folgen.
      Wie ich arthur schon erklärte, sprach sich auch Paulus dafür aus, mit Verstand zu glauben.

      Dies bedeutet für mich aber nicht, dass ich alles, was Theologen offiziell lehren, kritiklos akzeptieren müsse. Auch vertrete ich gar keine Kirche und somit auch keine kirchliche Theologie.
      Ferner muss ich kein Exeget sein, um einen Glauben zu vertreten; auch beuge ich mich nicht unreflektiert jeder fachlichen Auslegungen, wenn ich selber zu einem anderem Schluss komme. Soviel Eigenständigkeit nehme ich mir einfach heraus. Wenn ich mir diese "Frechheit" aber "anmaße", dann kann ich dies IMHO auch begründen.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Im Fall , der verschiedenen Darstellungen der Kreuzigungsszenen bei Matthäus, Markus und Lukas ist es nun aber nach Ockhams Messer wesentlich vernünftiger, weil wahrscheinlicher, davon auszugehen, dass Lukas die Berichte des Markus in seinem Sinne überarbeitet hat, als sich eine Erklärung deiner Art zusammenzuschustern.
      Diese Formulierung erscheint mir unnötig abwertend. Zumal ein Widerspruch bezüglich der Räuber mitnichten nachgewiesen wurde. In drei Stunden kann viel passieren.
      Der Widerspruch kommt doch nur daduch zustande, dass die jeweiligen Parallelberichte der Synoptiker als vollständige Berichte [über diese Zeitspranne] missdeutet werden. Zwar vermag ich einen Sinneswandel eines der Räuber nicht nachzuweisen, aber ausschließen kann man dies auch nicht, dafür sind die Umschreibungen von Matthäus und Markus viel zu vage.

      Natürlich leuchtet mir die einfache Logik ein, gemäß der hier ein Widerspruch vorliegt, aber zwingend ist dieser Schluss - wenn man mal darüber nachdenkt, ob es wirklich zwingend unvereinbar ist - keineswegs.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Die Bibel enthält viele widersprüchliche Meinungen und Darstellungen und wenn du anfangen willst alle diese Ungereimtheiten ( bei kompetenten Exegeten) wegerklären zu wollen, machst du dich schnell lächerlich, weil du ein Unterfangen betreibst, das ebenso unmöglich ist wie die Quadratur des Kreises.
      Nun, es ging mir an dieser Stelle nur explizit um diesen einen Widerspruch. Denn genaugenommen müsste man jeden von ihn einzeln unter die Lupe nehmen.
      Wenn mir dann die Heilungen von zwei Blinden, einmal in Bethsaida, ein zweites mal in Jerusalem, als Widerspruch einer angeblichen Recherche vorgestellt wird, dann erscheint es mir lächerlich.

      Aber ich will gar nicht abstreiten, dass sich die Bibel selbst in Wort fällt. Hierzu hatte ich Erich Zenger zitiert. Zwar sprach der Exeget darin über den Tanach, aber sinngemäß kann man dies IMHO auch auf die Evangelien anwenden.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Es ist offensichtlich, dass die Autoren der Evangelien ihre persönliche Sichtweise von Verkündigung und Leben und Sterben Jesu, widergaben und keine Tatsachenberichte verfassten! Zu diesem Zwecke haben sowohl Matthäus als auch Lukas und Johannes Textstellen, die sie bei Markus vorgefunden haben, verändert und neue Textstellen eingefügt (Sondergut), die nur schwerlich auf tatsächliche Begebenheiten im Leben Jesu zurückzuführen sind.

      Zwei Beispiele:

      Matthäus verdoppelt an eingen Stellen die Anzahl der Wunder, die von Markus überliefert worden sind.
      Hast Du ein Beispiel?

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Lukas schreibt die Todesszene Jesu so um, dass alle Anhänger von Jesu ihm ( aus sicherer Entfernung) beim Sterben am Kreuz zu sehen, während Markus nur von Frauen berichte.
      Nun, in Markus 15:40 heißt es doch: Es waren aber auch Frauen da, die von weitem zuschauten, ... Dies schließt eine Anwesenheit von Anhängern keineswegs aus.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Und manche Zeugen erfinden auch Vorkommnisse hinzu! Das ist eine typisch menschliche Eigenschaft, die bei den ersten Christen sicher auch vorhanden war. Es ist vernünftiger sich das einzugestehen, als unwahrscheinliche oder sogar absurde Erklärungen für Widersprüche in den biblischen Texten zu konstruieren.
      Im Zweifel ist bei der Deutung der Evangelien immer der Version von Markus den Vorrang zu geben, da dieses Evangelium nur wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod entstanden ist und die Autoren der anderen Evangelien sich auf seinen Text gestützt haben, aber ziemlich frei Veränderungen und Einfügungen daran vorgenommen haben; wan immer es ihnen im Sinne ihrer Botschaft richtig erschien. Das lässt sich mit absoluter Sicherheit anhand der Textschichten beweisen!
      Abgesehen von dem höchst umstrittenden Papyrus 7Q5, welches möglicher aus der Zeit vor 68 n. Chr. stammt, gibt es AFAIK keinen Handschriftenbefund zum NT aus dem Ersten Jahrhundert. Ob die sog. Logienquelle Q je existierte, werden wir vermutlich nie erfahren. Wie will man dann etwas mit absoluter Sicherheit beweisen? Wäre es nicht besser, von fundierten Belegen zu sprechen, die Raum für Zweifel zulassen?

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Darum geht es aber nicht. Der Prolog des Johannes ist das Problem, da er im Gegensatz zu den anderen Evangelien, eine Präexistenz Jesu behauptet und damit die Grundlage für die Trinitätslehre legte. Der Prolog des Johannesevangeliums ( so schön er literarisch auch sein mag) ist von hellenistisch platonischen Gedanken geprägt, die den jüdischen Urchristen völlig fremd gewesen sein dürften.
      Johannes könnte auch einfach Genesis 1.1 i.V.m. Sprüche 8:22-36 im Sinn gehabt haben.
      1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde; ... (Genesis 1:1)
      22 »Der HERR hat mich geschaffen als den Erstling seiner Schöpfertätigkeit, als das früheste seiner Werke in der Urzeit. ... (Sprüche 8:22)
      Die personifizierte Weisheit in Sprüche als göttlichen Logos zu deuten, erscheint mir passend, da Logos (Wort) auch Rede oder Vernunft bedeutet und die Wurzel für den Begriff Logik ist.

      1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott (= göttlichen Wesens) war das Wort. 2 Dieses war im Anfang bei Gott.
      (Johannes 1:1-2, Menge-Bibel)
      Bemerkenswert finde ich, dass es heißt: göttlichens Wesens. Letztes Jahr schrieb ich hierzu in Posting #2389:
      Der Titel theós bezieht sich vom Sinnzusammenhang eindeutig auf den Logos. Die Wendung pros ton theón (bei dem Gott) dagegen auf den Gott, bei dem der Logos war. Einmal bezieht sich das Wort Gott (... theón) also auf den Vater, und am Ende des Verses bezieht sich theós auf den Logos.
      Gemäß der Trinität sind der Vater und der Sohn ein Gott. Negiert man dies, wie ich das tue, ähnlich wie es die Vertreter des Arianismus taten, so muss man zu dem Schluss kommen, dass Johannes von zwei Göttern schrieb.

      Dafür spricht mMn auch Joh. 1:2, wo es heißt, dass der Logos bei Gott war. Hier ist AFAIK eindeutig von zwei unterschiedlichen Personen die Rede.

      Diese Deutung harmoniert auch mit Johannes 14:28, gem. dem Jesus sagte: »Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: ›Ich gehe hin und komme wieder zu euch.‹ Hättet ihr mich lieb, so hättet ihr euch gefreut, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.«

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Lies mal bitte in Ruhe alle vier Berichte der Kreuzigung Jesu.Dann merkst du vielleicht: die vielen Unterschiede kannst du nur schwer mit deiner Theorie erklären.
      Nun, diese Polyphonie gehört zum Wesen der Bibel. Dies kann man doch so deuten, dass sich die Evangelisten gegenseitig ins Wort fallen, miteinander streiten und sich so relativieren. Es geht doch vorrangig um die Kernbotschaft und weniger um Details.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Den Autoren der Evangelien ging es darum glaubensstärkende Schriften für die Urchristen zu verfassen, nicht um eine historisch korrekte Darstellung der Ereignisse. Die Unterschiede beweisen nur, dass die Autoren nach Markus eigene Ideen hinzugeschrieben haben. Es ist für die meisten Exegeten sehr sicher, dass Matthäus, Lukas und Johannes das Markusevangelium als Vorlage benutzt haben; dass steht so sogar in den Vorwörtern der einzelnen Evangelien in der offizielen Bibelausgabe. Zitat wiki: Die Zweiquellentheorie der synoptischen Evangelien, die im 19. Jahrhundert unter anderem von Christian Hermann Weisse (1838) und Heinrich Julius Holtzmann (1863) entwickelt wurde, ist die heute am weitesten verbreitete literarkritische Hypothese des Neuen Testaments. Sie besagt, dass die Evangelisten Matthäus und Lukas zwei gleiche Quellen verwendet hätten, nämlich das Markusevangelium und eine nicht erhaltene, sondern erschlossene Quelle, die sogenannte Logienquelle, abgekürzt Q. Neben den beiden Hauptquellen hätten ihnen jeweils eigene mündliche und schriftliche Quellen zur Verfügung gestanden (so genanntes Sondergut). Zweiquellentheorie ? Wikipedia
      So mag es gewesen sein. Mündliche Überlieferungen erscheinen mir sehr wahrscheinlich als eine der Quellen, die Lukas für seine gewissenhafte Recherche genutz habe mag. Vielleicht wurden auch Worte und Berichte über Jesus auf Pinax festgehalten.
      Manche Forscher vermuten, dass auch die Jünger Jesu solche Schreibtafeln benutzt haben, um Worte Jesu mitzuschreiben.
      QUELLE

      BTW, literarkritische Hypothese klingt doch schon mal ganz anders, als: "Das lässt sich mit absoluter Sicherheit anhand der Textschichten beweisen!" (Sternenjagd)

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Ist sie nicht. Wenn man alle neutestamentlichen Texte gegeneinander abwägt, spricht nur sehr sehr wenig für diese Konstruktion.
      sehe ich auch so.

      Zitat von Sternenjagd Beitrag anzeigen
      Das Johannesevangelium ist ein Sonderfall. Hier hat der gute Johannes, die Überlieferungen der synoptischen Evangelien ( Markus, Matthäus, Lukas ) als Vorlage benutzt, um eine ganz eigene, persönliche Sichtweise, auf Leben, Botschaft und Tod Jesu zu konstruieren, die weit entfernt von dem ist, was die Urchristen über Jesu berichteten.
      Dass über neun Zehntel hier neu sind, sehe ich als Bereicherung. Wäre doch möglich, dass Johannes sich fragte, was denn über Jesus noch nicht berichtet wurde, welches unbedingt noch niedergeschrieben werden musste.
      _________________________________________________________________

      @Uriel Ventris
      Den SPIEGEL-Artikel habe ich mal überflogen. Der ist ja wirklich sehr umfangreich (eine ganze Menge Text ), aber ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass es sich um eine neutrale Bewertung des historischen Jesus von Nazareth handelt.
      Die Bibelbezüge und deren Kontext kenne ich ziemlich gut und ich deute die Stellen ganz anders. Darauf zu antworten, wäre eine riesige Arbeit. Daher überlege ich mir noch, wie ich darauf antworten werde. Ob ich es noch über das WE schaffe, den Artikel genauer durchzulesen, weiß ich nicht, da ich zurzeit Urlaub habe, bei meiner Familie zu besucht bin und die Sonne genieße (das RL hat bei mir Vorrang).

      Die Meinung von Sternenjagd würde mich in diesem Zusammenhang interessieren. Er ist kritisch, sachlich und verfügt nach meiner Einschätzung über fundierterer Kenntnisse als ich.
      Zuletzt geändert von Halman; 29.07.2012, 22:09. Grund: Ergänzung hinzugefügt

      Kommentar


        Wie ich sehe geht die Diskussion ET vs Schöpfung munter weiter!

        Obwohl fast alle zugeben dass es nicht das gleiche ist.

        Es ist so als ob man über ein Auto redet und die Fahreigenschaften dieses zwar sehr gut kennt jedoch nicht wissen tut wie es überhaupt gebaut worden ist.
        Von den ersten Autos bis heute sind ~130 Jahre vergangen. Hätten wir nicht daran "gebastelt" säßen wir immer noch in Automobile die mit Dampf getrieben werden und eine Geschwindigkeit von 10 Km/h haben.
        Aber wir haben dieses Fahrmöglichkeiten weiterentwickelt und sie in Kategorien unterteilt. PKW´s, LKW´s, Busse, Bagger, Züge, Schiffe, Rennwagen, Motorräder...
        Alle sind dafür da etwas Bestimmtes zu vollbringen dabei ist der Aufbau und der Antrieb der selbe. Wir machen es der Evolution nach. In all dem was wir entwickelt haben erkennen wir Muster die sich ähneln. Alles ist Kleidung und aus fast den selben Elementen jedoch nicht alles ist dafür in der Kälte zu überleben...oder Unterwasser oder in Brandgefahr...

        So geht die Natur auch vor...
        Sie schafft eine Basis und entwickelt dann weiter...
        Dazu benutzt sie Elemente die oft vorkommen und kompatibel sind.
        Aber wie der Volksmund auch sagt: Aller Anfang ist schwer...
        So bemühen wir uns auch diesen Anfang zu finden.
        Der Weg ist uns gewiss und wird demnächst auch voll und ganz bekannt sein....da bin ich mir sicher.

        Wieso sollte sich die Natur anders verhalten bzw. wir anders als die Natur es uns vorgegeben hat?
        Wen wir uns gegen die Natur "bewegen" kommen meist nicht so gute Ergebnisse dabei raus.
        Atome spalten, Biowaffen, Genmanipuliertes bzw. giftiges Essen sind alles Sachen die in unsere Umwelt nicht vorkommen oder wenn dann eher sehr selten.
        So wie die Natur auch "Fehler" macht...so auch wir.

        Die Erkenntnis der Natur diesbezüglich nennen wir Evolution...für unsere Fehler benutzen wir viele Ausdrücke...Wissensgier, Entdecker Verhalten, Neugier, Machbarkeit, im Bereich des möglichen....u.s.w.

        Um damit abzuschließen...

        Die Evolution ist schon auf einen guten Weg...die Schöpfung muss weiterhin untersucht werden.
        Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

        Kommentar


          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          a) Die Existenz dieser (endogenen?) Retroviren
          b) Bakterien, die über Generationen hin eine Resistenz gegen Antibiotika aufweisen
          c) die Jungtiere diverser Spezies, vom Adler über die Katze bis zum Delphin, nehmen in den ersten paar Wochen ihrer Entwicklung im Mutterlaub dieselbe Wandlung vor (die Ähnlichkeiten sind teilweise erschreckend!)
          d) die Fossilien, die in datumsbasierter Reihenfolge die Wege der Theorie schlüsslich nachzeichnen
          e) die Gentechniken überhaupt
          f) du selbst: Wenn es die Evolution nicht geben würde, sähst du wie eines deiner Elternteile aus, und du würdest keine eigenen Merkmale haben
          Danke! Also bis d) kann ich die Nachweise/Beweise nachvollziehen und muss Dir da recht geben - es spricht für die ET. Aber wieso Gentechnik und warum ist die ET eine Voraussetzung für die variable Vererbung?


          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
          Das musst du auch nicht "nur glauben". Aber Verständnis hängt nunmal vom Vorwissen in dem jeweiligen Bereich ab. Also musst du dir Vorwissen aneingnen, oder du bleibst auf alltägliche Dinge beschränkt.
          So viel Wissen kann ich mir gar nicht aneignen, um ganz sicher gehen zu können.


          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
          Was sagst du zu meiner "Jesus-war-ein-Revoluzzer"-Theorie? Ich glaube, du hast einen gesamten Eintrag von mir übersehen.
          Ich habe es mir durchgelesen und wenn Jesus ein Revoluzzer war, dann wenigstens gewaltfrei.


          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Doch gem. der Bibel war Isaak der einzige Sohn, den er von Sarah hatte und nur durch ihn sollte die Gottes Verheißung erfüllt werden. Hier wird die Einzigartigkeit Isaaks herausgestellt und darauf spielt auch der Hebräerbrief an, indem er den "Roten Faden" der abrahamischen Verheißung wieder aufgreift.
          Nur, was macht ihn einzigartig? Hatte er besseres Erbmaterial?
          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

          Kommentar


            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
            Danke! Also bis d) kann ich die Nachweise/Beweise nachvollziehen und muss Dir da recht geben - es spricht für die ET. Aber wieso Gentechnik und warum ist die ET eine Voraussetzung für die variable Vererbung?
            Weil genau das Evolution ist, Kinder sehen immer ein klein wenig anderst aus als ihre Eltern, Mach das ne million Jahre und du hast ne neue Rasse Bei Z.B. Hunden hat man das durch züchtung schneller hinbekommen, soetwas ist nichts anderes als eine gesteuerte Evolution.

            Gentechnik würde ich nicht unbedingt beweiss nennen, aber die Gene zeigen deutlich, dass wir mit jedem anderen Lebewesen auf diesem Planeten verwandt sind, schlieslich haben wir immernoch zum großen Teil die selben Gene wie alle anderen Wesen hier auch.

            "Die Evolutionstheorie" gibt es überhauptnicht, es gibt 4 verschiedene Evolutionstheorien (Synthetische, Symethrie, Frankfurter und Darwinistische). Evolution an sich ist Fakt, die frage ist eher wie die genau funktioniert

            D ist eigentlich kein Beweiss für die Evolution, es spricht für das Modell, was man aus den Erkenntnissen der Vergangenheit und über die Mechnismen der Evolution entwickelt hat. Selbst wenn das Modell falsch wäre (was ja immer mal wieder in kleinen Rahmen vorkommt, mit neuen Fossilien gewinnt man eben neue Erkentnisse), wäre das kein Agument gegen die Evolution. Selbst wenn es keine Fossilien gäbe oder die Fossilien Bunt durcheinander gemischt wären würde Evolution stattfinden...

            Kommentar


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Im zweiten Schöpfungsbericht steht der Mensch im Fokus. Die Erzählweise entspricht natürlich nicht unseren modernen Lesegewohnheiten. Aber dass die Tiere gebildet und dann zu Adam (dem Menschen) gebracht werden, damit er sie benennt, soll nicht etwa sagen, dass dann erst die Tiere erschaffen wurden.
              Das hebräische Wort, welches in Genesis 2:19 i.d.R. mit "bildete" übersetz ist, steht dort im [hebräischen] Imperfekt und zeigt eine fortlaufende Handlung an: Die Schöpfung war noch nicht vollendet. (Dies kann man Hinweis dafür werten, dass der Mensch noch am Ende des 6. "Tages" die Tiere benannte.)
              Dies kann aber missverständlich und doch trotzdem ein Übersetzungsfehler sein.


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Das mit den Widersprüchen ist so eine Sache. Zum einen lassen sich viele von ihnen aufklären, wenn man einfach mal genauer hinschaut.
              Das mag sein, dass sich einige oder viele aufklären lassen. Hätte Gott seine Anhänger nicht besser "inspirieren" können?


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Nun, diese Polyphonie gehört zum Wesen der Bibel. Dies kann man doch so deuten, dass sich die Evangelisten gegenseitig ins Wort fallen, miteinander streiten und sich so relativieren. Es geht doch vorrangig um die Kernbotschaft und weniger um Details.
              Nun, ich denke auch, dass die Unterschiede in den Details nicht so gravierend sind. Aber eine von Gott inspirierte Bibel sollte nicht so "polyphonisch" sein.


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              @Uriel Ventris
              Den SPIEGEL-Artikel habe ich mal überflogen. Der ist ja wirklich sehr umfangreich (eine ganze Menge Text ), aber ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass es sich um eine neutrale Bewertung des historischen Jesus von Nazareth handelt.
              Naja, immerhin eine Bewertung, die so ganz falsch auch nicht sein mag.


              .
              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

              Taanae schrieb nach 2 Stunden, 59 Minuten und 18 Sekunden:

              Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
              Weil genau das Evolution ist, Kinder sehen immer ein klein wenig anderst aus als ihre Eltern, Mach das ne million Jahre und du hast ne neue Rasse Bei Z.B. Hunden hat man das durch züchtung schneller hinbekommen, soetwas ist nichts anderes als eine gesteuerte Evolution.
              Du meinst wegen der dominant/rezessiven Vererbung? Dies sind doch aber noch keine Mutationen.


              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Wie willst du daraus schließen was ich heute akzeptiere und was nicht?
              Stimmt, das kann ich natürlich nicht.


              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Müssen es verschiedene gewesen sein.........?
              Es waren verschiedene Blinde. Halman hat nachgeguckt.


              Woher weißt du das?
              Du meinst sicherlich, wenn man in einer entsprechend gefährlichen Situation ist, handelt man anders, als man glaubt. Mag sein, dann hätte ich aber anschließend Probleme, damit fertig zu werden.

              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Warum redest du von Dingen, die du voraussichtlich niemals erleben wirst - weil du eh nichts tun könntest?
              Weil ich eine Zeit lang überlegt habe, wie ich zu einer Veränderung beitragen kann. Da weiß ich aber nichts anderes als Boykott - entweder muss man bekannt sein wie ein bunter Hund oder viel Geld besitzen, um etwas zu bewirken.


              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Und was ist mit dir? Warum hast du keine Kraft und kein Selbstvertrauen?
              Früher hatte ich null Selbstvertrauen und Kraft und jetzt habe ich Selbstvertrauen und keine Kraft.


              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Was ist mit den Widersprüchen passiert?
              In Bezug auf die Bibel sehe ich immer noch Widersprüche, das tangiert mich aber nicht weiter, da ich einen Glauben nicht von der Bibel abhängig mache.
              Zuletzt geändert von Taanae; 28.07.2012, 14:46. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
              "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                Du meinst wegen der dominant/rezessiven Vererbung? Dies sind doch aber noch keine Mutationen.
                Imprinzip ist das schon eine, aber Mutatione kommen ja noch hindurch, jeder Mensch hat ~100 Mutationen, wenn die gut sind und einen Vorteil bieten, setzen die sich durch wenn nicht gehen sie unter.

                Bei Menschen steht die Evolution mehr oder weniger still da der Gen-Pool viel zu groß ist und man auch schlechte Gene weiterbringt... Würde man aber jetzt die Menschheit auf 5000 Reduzieren würde das ganze wieder losgehen...

                Kommentar


                  Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                  Es waren verschiedene Blinde. Halman hat nachgeguckt.
                  Ich habe auch nachgeschaut.
                  Es würde mich nicht wundern, wenn der selbe Blinde für verschiedene Zwecke missbraucht wurde. Einmal für das Wunder selbst und einmal, um "die Ehre Jesu" als Grund für die Debatte zu postulieren, die sich die Pharisäer demnach "im Anschluß an das Wunder" lieferten.
                  Auffallend ist auch, daß das "Zeichen" nur am Tage "gewirkt" werden könne, nicht aber in der Nacht, wo niemand Zeichen wirken könne.

                  Mag sein, dann hätte ich aber anschließend Probleme, damit fertig zu werden.
                  Tja, c’est la vie.

                  Weil ich eine Zeit lang überlegt habe, wie ich zu einer Veränderung beitragen kann. Da weiß ich aber nichts anderes als Boykott - entweder muss man bekannt sein wie ein bunter Hund oder viel Geld besitzen, um etwas zu bewirken.
                  Man brauch Geld und Bekanntheit für einen Boykott?

                  Früher hatte ich null Selbstvertrauen und Kraft und jetzt habe ich Selbstvertrauen und keine Kraft.
                  Wie geht das?

                  In Bezug auf die Bibel sehe ich immer noch Widersprüche, das tangiert mich aber nicht weiter, da ich einen Glauben nicht von der Bibel abhängig mache.
                  Sprich du glaubst zwar an Gott und Jesus aber nicht an die Bibel?

                  Kommentar


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Ich habe auch nachgeschaut.
                    Es würde mich nicht wundern, wenn der selbe Blinde für verschiedene Zwecke missbraucht wurde.
                    Wieso? Es waren doch verschiedene Orte. Warum sollte Jesus nicht etliche Blinde geheilt haben, die nur nicht erwähnt wurden?


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Auffallend ist auch, daß das "Zeichen" nur am Tage "gewirkt" werden könne, nicht aber in der Nacht, wo niemand Zeichen wirken könne.
                    Warum das? Steht das ewa in der Bibel?


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Man brauch Geld und Bekanntheit für einen Boykott?
                    Nein, man kann vieles boykottieren, sicherlich. Aber will man mehr tun, sind Geld und Bekanntheit nun mal von Vorteil.


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Wie geht das?
                    Dies ist gesundheitsbedingt, kann momentan nicht so, wie ich will.


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Sprich du glaubst zwar an Gott und Jesus aber nicht an die Bibel?
                    Also Gott akzeptiere ich als Erklärung für die Entstehung aller Dinge und somit auch als intelligentes Wesen, dass jederzeit auf alles Einfluss nehmen kann. Jesus gefällt mir als Person und ich hoffe, dass er auch tatsächlich existiert hat. Die Bibel ist dagegen für mich manchmal noch unverständlich, wird aber nicht gänzlich abgelehnt.

                    Ich versuche mir nichts eigenes zu kreieren, sondern der Realität nahe zu kommen und beziehe alles Wissen mit ein, dass mir einigermaßen verständlich erscheint, bin natürlich etwas kritisch und finde es sehr hilfreich, hier zu lesen.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Taanae schrieb nach 3 Stunden, 11 Minuten und 17 Sekunden:

                    Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                    Imprinzip ist das schon eine, aber Mutatione kommen ja noch hindurch, jeder Mensch hat ~100 Mutationen, wenn die gut sind und einen Vorteil bieten, setzen die sich durch wenn nicht gehen sie unter.
                    Meinst Du epigenetische Veränderungen?

                    Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                    Bei Menschen steht die Evolution mehr oder weniger still da der Gen-Pool viel zu groß ist und man auch schlechte Gene weiterbringt... Würde man aber jetzt die Menschheit auf 5000 Reduzieren würde das ganze wieder losgehen...
                    Wenn es schon so viele "schlechte Gene" gibt, werden sie doch bei so einer geringen Bevölkerung noch öfter rezessiv vererbt, oder nicht?
                    Zuletzt geändert von Taanae; 28.07.2012, 23:02. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                    "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                      Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                      Meinst Du epigenetische Veränderungen?

                      Auch, aber inprinzip nur, das sich die Genetische eigenschafften von einer Generation zur nächsten unterscheiden. So hat man eben schritt für Schritt evolution.

                      Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                      Wenn es schon so viele "schlechte Gene" gibt, werden sie doch bei so einer geringen Bevölkerung noch öfter rezessiv vererbt, oder nicht?
                      Bei einer geringen menschlichen Bevölkerung hast du sichrlich recht. Das ist eben der nachteil an der Sozialen Struktur, die die Menschen geschaffen haben.

                      In der Natur stirbt eben ein Wesen, dss aufgrund eines Gendefekts ein Bein Fehlt oder ähnliches; wir halten einen Menschen am Leben und helfen durch Prothesen; und dann vererbt er möglicher weie den Gendefekt. In der Natur wwerden im Gegensatz zu uns ganz von selbst schlechte Gene abgeschafft

                      Kommentar


                        Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                        Imprinzip ist das schon eine, aber Mutatione kommen ja noch hindurch, jeder Mensch hat ~100 Mutationen, wenn die gut sind und einen Vorteil bieten, setzen die sich durch wenn nicht gehen sie unter.
                        Wobei man sich immer ein "wahrscheinlich" oder "sehr wahrscheinlich" dazu denken muss.

                        Bei Menschen steht die Evolution mehr oder weniger still da der Gen-Pool viel zu groß ist und man auch schlechte Gene weiterbringt... Würde man aber jetzt die Menschheit auf 5000 Reduzieren würde das ganze wieder losgehen...
                        Das ist so nicht richtig. Die Evolution steht nicht still. Zum einen, weil der Gen-Pool nicht nur riesig ist, sondern sich auch gewaltig ausgeweitet hat.
                        Und damit bleiben auch sehr viel mehr Optionen für Selektion.
                        Und was jetzt als "schlechtes Gen" durchgeschleppt wird, kann in veränderter Umwelt auch plötzlich ein gutes Gen sein.
                        Zum anderen auch, weil eben nicht alle Menschen die gleiche "Fitness" haben, also nicht alle Menschen genau gleich viele erwachsene Kinder haben.

                        Tatsächlich bekommen ja sogar sehr viele Menschen in manchen Gesellschaften sehr wenig Kinder. Das ist ein ungeheurer Selektionsdruck.

                        Die Evolution betrifft aber wohl eher unser Verdauungs- und Immunsystem und sicher nicht die Entwicklung zu Superkräften, Superintelligenz, Energiewesen blabla.
                        Und solange die Menschheit ihre Mobilität aufrecht erhalten kann, wird der Genpool auch verbreitert, aber eben nicht gespalten, sprich es entstehen keine neuen Menschenarten.


                        .
                        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                        Dannyboy schrieb nach 31 Minuten und 36 Sekunden:

                        Zitat von Taanae Beitrag anzeigen

                        Also Gott akzeptiere ich als Erklärung für die Entstehung aller Dinge und somit auch als intelligentes Wesen, dass jederzeit auf alles Einfluss nehmen kann.
                        Wie weit gehst du damit? Wenn es Sonntags regnet und du dann deinen Familienausflug absagst, ist das dann Gottes Eingriff, weil du gesündigt hast?
                        Wenn ein altes Kabel in der Wand durchschmorrt und deine Hütte brennt, war das dann Gott?
                        Wenn jemand an Krebs erkrankt, ist das dann Gottes Zorn?

                        Gibt es Dinge, die schlicht geschehen?


                        Meinst Du epigenetische Veränderungen?
                        Epigenetische Veränderungen sind Veränderungen über der "Genebene". Gene enthalten Infos zur Herstellung von Proteine. Proteine sind Werkezeuge und Baustoff des Körpers.
                        Epigenetik befasst sich nun mit der Frage, was die Gene dazu bringt, zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten bestimmte Mengen dieser Proteine herzustellen.
                        Dieses "etwas" ist die Umwelt. Aber diese Umwelt wird eben zum Teil wieder dadurch bestimmt, was die Gene machen. Denn Zellen schaffen eben eine kontrollierte Umwelt.

                        Wenn es schon so viele "schlechte Gene" gibt, werden sie doch bei so einer geringen Bevölkerung noch öfter rezessiv vererbt, oder nicht?
                        Die Begriffe "dominant/rezessiv" in der Vererbungslehre sind ein wenig mißverständlich. Dabei geht es um folgenden Sachverhalt. Unser Genom enthält zur Sicherheit alle Infos doppelt. Wenn also ein Gen an einem Genort beschädigt ist, kann unter Umständen immer noch eine gesunde Kopie existieren, die die Aufgabe erfüllt. Was dann dabei herauskommt, ist ein dominantes Merkmal. Nur wenn beide Kopien beschädigt sind, setzt sich das Merkmal durch, das bei Abwesenheit des entsprechenden Genprodukts zu beobachten ist. Das ist dann das rezessive Merkmal.

                        Die Sache mit den "guten Genen" und den "schlechten Genen" ist auch nicht so eindeutig. Was ein Gen macht, kann manchmal nützlich, machmal schädlich sein.
                        Wir haben viele Gene, die nützlich sind, solange wir jung sind, weil sie vor Krebs schützen, aber schädlich, wenn wir alt sind, weil sie die Regenerationsfähigkeit begrenzen.

                        Was deine Frage betrifft, hast du gewissermaßen Recht. Durch den Flaschenhalseffekt können auch zufällig rezessive Merkmale "fixiert" werden, sprich die dominanten Formen können zufällig verschwinden.

                        Aber man muss vorsichtig sein, mit Beriffen wie "gutes Gen" und "schlechtes Gen". Unser großes Gehirn verdanken wir auch einer Mutation eines Genregulators, der eigentlich das Wachstum rechtzeitig stoppen soll. Denn ein zu großes Gehirn verbraucht ja zuviel Energie und schafft Probleme beim Geburtsvorgang. Aber wenn dieses "schlechte Gen" nicht durchgekommen wäre, wäre unser Hirn nicht größer als das eines Schimpansen.
                        Zuletzt geändert von Dannyboy; 29.07.2012, 11:30. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                        Kommentar


                          Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                          Wieso? Es waren doch verschiedene Orte. Warum sollte Jesus nicht etliche Blinde geheilt haben, die nur nicht erwähnt wurden?
                          Warum sollte ein und das selbe "Zeichen" (Wunder) zweimal geschehen? Nur um Zwietracht unter den Pharisäern auszulösen?
                          Manchmal "heiligt" der wohl auch in der Bibel der Zweck die Mittel.
                          Ebenso, wie es angeblich die Juden waren, die Jesus am Kreuz sehen wollten, weil angeblich Pontius Pilatus "seine Hände in Unschuld wusch".
                          "Sich die Hände nicht schmutzig machen" und andere "die Drecksarbeit" erledigen zu lassen, sind auch die Methoden "moderner" Regierungen.
                          Es nennt sich auch das "Pontius Pilatus-Syndrom" (Vigilantismus)

                          Warum das? Steht das ewa in der Bibel?
                          - Johannes 9 (Luther 1912)
                          4 Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es- kommt die Nacht, da niemand wirken kann. (nein, das soll nicht zur Gewohnheit werden)

                          Also Gott akzeptiere ich als Erklärung für die Entstehung aller Dinge und somit auch als intelligentes Wesen, dass jederzeit auf alles Einfluss nehmen kann. Jesus gefällt mir als Person und ich hoffe, dass er auch tatsächlich existiert hat. Die Bibel ist dagegen für mich manchmal noch unverständlich, wird aber nicht gänzlich abgelehnt.
                          Welchen Unterschied würde es machen, ob er tatsächlich existiert hat? Wäre die "Botschaft" dann eindeutiger?
                          Wir leben doch in einer Ära der Aufklärung. Wir haben viel mehr Fantasie als die Leute vor 2.000 Jahren, um uns vorstellen zu können, wie Regierungen und andere (böse) Mächte zur Legendenbildung beitragen, nur um das dumme Volk von irgendwas zu überzeugen.
                          Also: ergibt das in der heutigen Zeit noch einen Sinn, daß man sich unbedingt "an die Wahrheit" (welche niemals gesicher ist) einer Legende klammern muß, um sich selber von etwas zu überzeugen?

                          Ich versuche mir nichts eigenes zu kreieren, sondern der Realität nahe zu kommen und beziehe alles Wissen mit ein, dass mir einigermaßen verständlich erscheint, bin natürlich etwas kritisch und finde es sehr hilfreich, hier zu lesen.
                          Was meinst du mit "nichts eigenes kreieren"? Was soll daran schlecht sein?

                          Zitat von Soran_Panoko Beitrag anzeigen
                          In der Natur wwerden im Gegensatz zu uns ganz von selbst schlechte Gene abgeschafft
                          Autsch. Das war ja mal ein gewaltiger Tritt in den Allerwertesten der Zivilisation und des Fortschritts.
                          Also zurück in die Steinzeit.....?
                          Nehmen wir an jemand ist blind. Und die nächste Generation erbt dann besseres Hören, besseres Riechen, besseres Tasten und "nur" normal gute Augen. War das dann schlecht?
                          Außerdem können Erbanlagen auch mal eine Generation überspringen.

                          Kommentar


                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Nur, was macht ihn einzigartig? Hatte er besseres Erbmaterial?
                            So könnte man es natürlich deuten. Als "Beleg" könnte man hierfür Isaaks höheres Lebensalter anführen.
                            Dies ist ein gutes Beispiel für den Interpretationsspielraum. So könnte man den Umstand, dass Isaak Abrahams einziger Sohn war auf verschiedene Weise deuten. Aber der Spielraum ist eben begrenzt und nicht so beliebig, dass man behaupten könne, es gäbe keinen Ismael. Dies lässt der Kontext nicht zu.

                            Aber ich denke nicht, dass es darum ging Ismael abzuwerten, immerhin ist er der Erzvater der Araber und beerdigte zusammen mit Isaak Abraham. Damit wird auch deutlich, dass Abraham der gemeinsame Stammvater beider Völker ist, deren Erzväter Isaak und Ismael sind.

                            Die Bibelstellen in der Genesis und im Hebräerbrief, welchen Isaak als den einzigen Sohn Abrahams bezeichnen, beziehen sich auf die "Opferung" Isaaks. Zu der Zeit war Isaak tatsächlich Abrahams einziger Sohn, der ihm verblieben war, nachdem Ismael mit Hagar viele Jahre zuvor fortgeschickt wurden.
                            Gemäß der Genesis versprach Gott ja, durch Isaak, der von der unfruchtbaren Sarah geboren werden sollten, ja eine große Nachkommenschaft, aus der auch der "Same" hervorgehen sollte, durch den alle Völker gesegnet werden sollten.
                            Hier steckt mMn eine tiefe theologische Botschaft drinn. Abraham versuchte auf rationalen Weg die Verheißung wahr zu machen. Aber nicht durch menschliche Weisheit, sondern alleine durch Gottes Wirken kann der Mensch die göttlich Segnung erfahren. Abraham vermochte diese nur durch ausgeübten Glauben zu erlangen.

                            Hier ist IMHO auch ein grundlegender Unterschied zwischen den Christen und Gnostikern erkennbar. Gemäß der Gnosis erlangt der Mensch durch Erkenntnis, durch "geheimes spirituelles Wissen", den Segen. Davon wurden auch die New Age-Bewegung und die Esoteriker beeinflusst.
                            Aber bereits die Abraham-Geschichte vermittelt hier einen grundlegend anderen Gedanken, welcher in der urchristlichen Theologie der Bibel deutlich hervorsticht: Nicht durch menschliche Erkenntis wird uns der Segen zuteil, sondern einzig und allein durch Gottes Wirken und Zugang erhält man dazu nicht durch "geheime spirituelle Gnosis", sondern durch Glauben, der durch Werke lebendig wird.
                            Es ging ja in der Abraham-Geschichte gerade darum, dass Gott etwas menschlich Unmögliches vollbringt, um auf diesem Wege seine Verheißung wahr zu machen. Darum konnte sie nicht über Ismael erfolgen, da Gott ja über die unfruchtbare Sarah ein großes Volk hervorbringen wollte. (Dies hielt ihn freilich nicht davon ab, Ismael zu segnen und so zum Erzvater der Araber werden zu lassen.)
                            Isaak ist hier das Vorbild für Jesus, der ebenfalls durch ein Wunder zur Welt kam. Diese Wunder stehen für die Hinwendung Gottes zum Menschen, welche wir aus eigener Kraft und Erkenntis nicht erwirken können.

                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Dies kann aber missverständlich und doch trotzdem ein Übersetzungsfehler sein.
                            Die Überlieferung der Genesis verliert sich IMHO im Dunkel der Geschichte. Die Neue evangelische Übersetzung (NEÜ) gibt Genesis 2:19 so wieder: 19 Jahwe, Gott, hatte nämlich alle Landtiere und Vögel aus dem Erdboden gebildet und zu dem Menschen gebracht, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten all die Lebewesen dann heißen.
                            Dieser Vers will uns im Grunde nur sagen, dass die Landtiere und Vögel auf die gleiche Art gebildet wurde, wie der Mensch und dieser den Tieren Namen gab.

                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Das mag sein, dass sich einige oder viele aufklären lassen. Hätte Gott seine Anhänger nicht besser "inspirieren" können?
                            Wäre doch möglich, dass es genau so beabsichtigt ist. Zenger spricht davon, dass die »Polyphonie des Ersten Testaments ... von seinen "Arrangeuren" gewollt« ist. Ihmzufolge ist die »komplexe und kontrastive Gestalt des Tanach / Ersten Testaments ist zum größten Teil ausdrücklich gewollt.« Der Exeget urteilt, dass dies »kein Makel und keine Unvollkommenheit dieses Opus« ist, »...sondern seine intendierte Klanggestalt, die man hören und von der man sich geradezu berauschen lassen muß, wenn man sie als Kunstwerk, aber auch als Gotteszeugnis erleben will.«

                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Nun, ich denke auch, dass die Unterschiede in den Details nicht so gravierend sind. Aber eine von Gott inspirierte Bibel sollte nicht so "polyphonisch" sein.
                            Daraus ergibt sich aber erst der "biblische Dialog", den man auch als Bereicherung erleben kann. Lässt man die Schöpfungeberichte miteinander im "Dialog" treten, so wird deutlich, dass eine allzu oberflächlich-wörtliche Lesart keinen Sinn ergibt.
                            Genesis 2:19 soll uns nichts über die chronologische Abfolge der Schöpfung vermitteln. Dieser Vers erscheint aus der menschlichen Perspektive, indem der Mensch die Tiere, die er auf der Erde vorfindet und benennt, als Schöpfungen Gottes begreift, welche auf gleiche Weise wie er ins Dasein kamen.

                            Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                            Naja, immerhin eine Bewertung, die so ganz falsch auch nicht sein mag.
                            Vielleicht komme ich kommende Woche auf den Artikel zurück.


                            @Dannyboy
                            @Soran_Panoko
                            @Taanae
                            @Uriel Ventris
                            Eure Subdiskussion über Evolutionsbiologie ist wirklich interessant. Aber meint ihr nicht auch, dass sie aber besser in diesem Thread passt? http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ng-lebens.html
                            Zuletzt geändert von Halman; 29.07.2012, 22:31.

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                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                              So könnte man es natürlich deuten. Als "Beleg" könnte man hierfür Isaaks höheres Lebensalter anführen.
                              Hälst du es für sinnvoll, die angegebenen Lebensalter wörtlich zu interpretieren?


                              Die Überlieferung der Genesis verliert sich IMHO im Dunkel der Geschichte. Die Neue evangelische Übersetzung (NEÜ) gibt Genesis 2:19 so wieder: 19 Jahwe, Gott, hatte nämlich alle Landtiere und Vögel aus dem Erdboden gebildet und zu dem Menschen gebracht, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten all die Lebewesen dann heißen.
                              Dieser Vers will uns im Grunde nur sagen, dass die Landtiere und Vögel auf die gleiche Art gebildet wurde, wie der Mensch und dieser den Tieren Namen gab.
                              Bisher hast du dich im übrigen noch nicht zu den Parallelen zwischen biblischen Schöpfungsbericht und den älteren sumerischen Quellen geäußert.

                              Wäre doch möglich, dass es genau so beabsichtigt ist. Zenger spricht davon, dass die »Polyphonie des Ersten Testaments ... von seinen "Arrangeuren" gewollt« ist. Ihmzufolge ist die »komplexe und kontrastive Gestalt des Tanach / Ersten Testaments ist zum größten Teil ausdrücklich gewollt.« Der Exeget urteilt, dass dies »kein Makel und keine Unvollkommenheit dieses Opus« ist, »...sondern seine intendierte Klanggestalt, die man hören und von der man sich geradezu berauschen lassen muß, wenn man sie als Kunstwerk, aber auch als Gotteszeugnis erleben will.«
                              Das ist natürlich ein recht selbstgefälliges Urteil, das der Exeget da vornimmt.

                              Daraus ergibt sich aber erst der "biblische Dialog", den man auch als Bereicherung erleben kann. Lässt man die Schöpfungeberichte miteinander im "Dialog" treten, so wird deutlich, dass eine allzu oberflächlich-wörtliche Lesart keinen Sinn ergibt.
                              Um das zu erkennen, braucht es aber wohl keinen Dialog der Schöpfungsberichte.
                              Und wenn man bedenkt, dass viele das scheinbar doch oberflächlich-wörtlich interpretieren, wurde die Botschaft wohl nicht recht kommuniziert.



                              @Dannyboy
                              @Soran_Panoko
                              @Taanae
                              Eure Subdiskussion über Evolutionsbiologie ist wirklich interessant. Aber meint ihr nicht auch, dass sie aber besser in diesem Thread passt? http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ng-lebens.html
                              Ja, auf jedenfall. Ich wollte hier nur einige Mißverständnisse aufräumen, die sich hartnäckig halten.

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                                "Ein Beitrag zur Kritik der alttestamentlichen Bibelkritik"

                                Ich mußte mir in den letzten paar Tagen "mit ansehen", wie die "Kritik der alttestamentlichen Bibelkritik" von einem Rechtshistoriker zerpflückt und dann quasie restlos vernichtet wurd. Ich möchte euch zumindest den Anfang und das Ende dieser "Vernichtung" nicht vorenthalten und habe zu diesem Zweck einige Seiten aus dem Buch kopiert und hier eingefügt.
                                Es ist eh ein Onlinebuch, welches man sich kostenlos downloaden kann.....

                                Bibelwissenschaftliche Irrungen

                                Ein Beitrag zur Kritik der alttestamentlichen
                                Bibelkritik
                                an der Hand eines gerichtlichen theologischen Gutachtens
                                Von
                                Jakob Neubauer (1895-1945)
                                "Rechtshistoriker - Talmudist - Holocaustopfer"


                                Berlin 1917
                                --------------------------------------

                                Die vorliegende Arbeit tritt in der Hauptsache einem vor
                                Gericht erstatteten theologischen Obergutachten (vgl. Rudolf
                                Kittel, „Gotteslästerung oder Judenfeindschaft") entgegen,
                                dessen Durchsicht dem Leser angelegentlichst empfohlen wird.
                                Verweisungen ohne nähere Quellenangabe beziehen sich auf
                                das erwähnte Obergutachten. In Zitaten daraus vorkommende
                                Sperrungen rühren, wo nicht anders bemerkt, von uns her. Die
                                neueren Kommentare, kritische (Kurzgefaßter Handkommentar,
                                Nowacks Handkommentar, International Critical Commentary
                                usw.) und jüdische (Kethab wehakabala, Malbim, Hirsch, Hoffmann),
                                werden durch einfache Benennung des jeweiligen Autors
                                angeführt. Die Erwähnung neuzeitlicher Exegeten unterbleibt
                                öfters, wenn - obwohl den ersteren unbekannt - altjüdischen
                                Erklärern die Priorität zukommt. Ein einziger Autor wird genannt,
                                wenn etwaige Divergenzen in der herrschenden Meinung
                                für die zu behandelnde Frage nur untergeordnete Bedeutung
                                haben.

                                Infolge Zusammentreffens verschiedener Hemmnisse verzögerte
                                sich die (bereits Sommer 1915 begonnene) Drucklegung.

                                Leipzig, im Januar 1917.

                                Der Verfasser.

                                -------------------------------------------

                                §1
                                Prolegomena.


                                Die in ihrer Form, seit Apion und Cicero, alles Dagewesene
                                überbietenden Angriffe des in Parteikreisen bekannten Herrn
                                Theod. F r i t s c h , Leipzig, auf das Judentum, seine Religion
                                und Ethik, welche zeitweise so viel Staub aufwirbelten, hatten
                                das Landgericht Leipzig zu der Einleitung eines Strafverfahrens
                                bestimmt. Es handelte sich um das Delikt der Gotteslästerung
                                und der Beleidigung einer im Deutschen Reiche zugelassenen
                                Religionsgemeinschaft. Fritsch ist seinen eigenen Angaben
                                zufolge bereits dreimal wegen gleicher Vergehen rechtskräftig
                                verurteilt worden. Im Laufe der gegen Fritsch geführten
                                Untersuchung wurden verschiedene Theologen - unter ihnen
                                zwei Rabbiner - zur Erstattung von Gutachten aufgefordert.
                                Sämtliche eingegangenen Arbeiten wurden ihrerseits wieder dem
                                Mitgutachter Geh. Kirchenrat Dr. Kittel zur Nachbegutachtung
                                überlassen, und dieser letztere erstattete darauf ein Ober-
                                Gutachten mit dem Erfolge, daß das Landgericht Leipzig
                                das Strafverfahren gegen Fritsch einstellte. In allen Kreisen
                                der Beteiligten, ohne Unterschied des Bekenntnisses, mußte
                                diese Entscheidung das allergrößte Aufsehen hervorrufen und
                                die mannigfaltigste Beurteilung erfahren. Allerdings, je nach
                                Partei und Anschauung! Ist doch das Alte Testament immer
                                noch die Basis aller derer, die den Glauben an ein einziges,
                                unfaßbares und allmächtiges Wesen propagieren. Das inkriminiert
                                gewesene Fritsch'sche Elaborat, eine (nach bisherigen
                                Begriffen) von Blasphemien strotzende Schrift, hat eine große
                                Zahl auch nichtjüdischer Deutscher in ihrem religiösen Empfinden
                                aufs Tiefste bewegt und getroffen.

                                Lange tappte man im Dunkeln. Gericht wie Gutachter,
                                jenes aus formalen, dieser aus persönlichen Gründen, sträubten
                                sich gegen jede Einsichtnahme in das ausschlaggebende
                                Obergutachten. Über ein Jahr nach dessen Einreichung,
                                viele Monate seit dem denkwürdigen Gerichtsbeschluß, ließ
                                Kittel das Ober-Gutachten in Form einer Broschüre unter dem
                                etwas auffälligen Titel ,,Judenfeindschaft oder Gotteslästerung?"
                                (Leipzig 1914) im Druck erscheinen. Es zeigte sich da die befremdende
                                Tatsache, daß auf Grund eines Gutachtens aus den
                                Kreisen der modernen protestantischen Theologie, zu deren
                                wissenschaftlichen Unparteilichkeit man doch allenthalben das
                                größte Vertrauen haben sollte, jene außergewöhnliche
                                Schmähung des Alten Testaments, Israels und seines Gottes von
                                Rechtswegen gutgeheißen werden konnte.
                                Wenn man dem gelehrten Verfasser glauben darf, so ist
                                dieses, den Gegenstand unserer Untersuchungen bildende Obergutachten,
                                das kristallisierte Ergebnis einer streng objektiven
                                wissenschaftlichen Erörterung über die Gottesbezeichnung, den
                                Gottesbegriff, sowie die religiösen und sittlichen Anschauungen
                                des alten und neuen Israels. Kittel konstruiert zwar eine besondere
                                Gattung von Juden, denen ein Testimonium paupertatis
                                schlimmster Sorte ausgestellt wird; andererseits verleiht er seinem
                                Buche freundlichere Wendungen, die einem gewissen Teil
                                des Judentums Gerechtigkeit widerfahren lassen wollen.
                                Genauer betrachtet bietet aber das Kittel'sche Gutachten
                                eine Unmenge von Beweisführungen, Folgerungen und Endschlüssen,
                                die, abgesehen von anderen Beweggründen,
                                schon im Interesse der theologischen Disziplin selbst, jeden
                                Ernstdenkenden zu heftigem Widerspruch herausfordern, dies
                                aber umsomehr, als auch das beschließende Gericht sich auf den
                                souveränen Standpunkt des General-Gutachters stellt und dessen
                                - bestenfalls doch nur subjektive - Auffassung, unter bedauerlicher
                                Nichtachtung anderer entgegenstehenden Gutachten,
                                zu der s e i n i g e n macht. (Sache des Juristen dürfte es sein,
                                gegen diese, vielleicht unbeabsichtigte, Beeinflussung allgemein
                                gültiger Rechtsanschauungen und -Normen gebührend Front zu
                                machen).
                                Zur verständnisvolleren Erfassung des Gedankeninhalts der
                                vorliegenden Schrift erwies es sich als unumgänglich notwendig,
                                hie und da einen bruchweisen Abriß der älteren, hauptsächlich
                                aber der jüngeren Bibelkritik zu zeichnen. Damit soll
                                dem Fernerstehenden die Möglichkeit gegeben werden, Einblick
                                in dieses ziemlich verworrene Gebiet und dessen nicht minder
                                verwickelte Arbeitsmethoden zu gewinnen. Obwohl auf das
                                Allernotwendigste beschränkt, ist dieserhalb ein tieferes Eingehen
                                auf manche nur mittelbar zum Hauptthema gehörenden
                                Punkte nicht zu vermeiden gewesen; hieraus erklärt sich die
                                große Verschiedenheit im Stoffumfang und in der Anlage einzelner
                                Abschnitte.
                                Um die Stichhaltigkeit der Behauptungen Kittels zu prüfen,
                                mußten die Voraussetzungen, von denen er ausgeht, fortgesetzt
                                einer restlosen analytischen Behandlung unterzogen werden.
                                Allein auf diesem Wege konnte festgestellt werden, welch' wissenschaftliches
                                Gut von bleibendem Wert in dem kleinen Werke
                                stecken mag. Gab auch das Kittel'sche Gutachten den äußeren
                                Anlaß zu dieser Schrift, ihr eigentliches Ziel bleibt aber stets
                                die kritische Betrachtung des Standes einer heute stark verbreiteten
                                Bibeliorschung; der Obergutachter selbst erscheint in
                                der Hauptsache nur als Paradigma der herrschenden Richtung
                                und ihrer Schule.

                                §2
                                Zwei Thesen des Obergutachtens.


                                Dem unparteiischen Leser dürfte es ungemein schwer fallen,
                                den absoluten Wert auch nur annähernd zu bestimmen, den ein
                                so hervorragender Vertreter der kritischen Bibelwissenschaft
                                wie Kittel dem A. T. und seiner Gottesanschauung in der Schrift
                                "Judenfeindschaft oder Gotteslästerung?" zubilligt. Der Sinn
                                fast jedes bemerkenswerten Satzes wird in nicht zu verkennender
                                Vorsicht von dem nachfolgenden so weit eingeschränkt, daß
                                er praktisch auf eine Negation des ersteren hinausläuft ³).
                                In der Hauptsache lassen sich die gutachtlichen Ergebnisse
                                Kittels in zwei Leitsätze zusammenfassen:
                                I. Der von Fritsch gelästerte JH . . ist nicht der Gott der
                                heutigen Judenheit Deutschlands (S. 67, 69 u. 70) und dessen
                                Beschimpfung demnach nicht laut § 166 StGB, zu ahnden, da
                                dieser nur den Gott der jüdischen Religionsgemeinschaft von
                                heute schützt.
                                II. Der Gott des A.T. ist allerdings beschimpft worden
                                (S. 65), die Beschimpfung besteht aber größtenteils in einer
                                Übertreibung; ein wahrer Kern ist meistens vorhanden, dessen
                                Ermittelung angestrebt wird. (S. 49 f., 52, 61 ff., 71.)


                                § 22.
                                Schlußergebnis.
                                Obergutachten und Anderes.


                                Das Wichtigste zur Sache wäre in den vorhergehenden Abschnitten
                                gesagt, bliebe nur noch unsere Abrechnung mit dem
                                Obergutachter*, dem dieses Kapitel zum Schlüsse vornehmlich
                                gewidmet sei.
                                Dem Leser wird die Tatsache schon bekannt sein, daß
                                Kittel - wie bereits mehrfach rügend erwähnt - zu wiederholten
                                Malen sich selbst einzuschränken und zu widerlegen
                                sucht. Welche Ursachen dem zu Grunde liegen, läßt sich nur
                                hypothetisch ermitteln. Wenn man nicht ganz irregeht, zeugt
                                dies von großem diplomatischen Geschick, das manchem Staatsmann
                                zu gönnen wäre. Es liegt auch hier Methode in der Sache.
                                Gerade die tendenziöse Ausweidung alttestamentlicher Erzählungsformen
                                ist für die Beurteilung des im Obergutachten angewandten
                                Systems äußerst charakteristisch. Die einseitige Behandlung
                                Davids (dessen Götzendienst und seichte Gottesvorstellung
                                gefolgert wird aus: ,,Gehe, diene fremden Göttern!",
                                bzw. ,,Man lasse JH . . eine Mincha riechen!", wozu noch Kittel
                                gelassen bemerkt: „JH.. fragt nur nach Opferduft
                                und Gaben!"), jene Darstellung von Ger, Rea, Volksreligion
                                und die Auffassung über angeblich niedrige Gottesbegriffe im
                                A.T. usw. sind prächtige Lehrbeispiele Kittelscher Logik (sie
                                sind sämtlich unter denselben Stichworten oben ausgiebig besprochen
                                worden).

                                ......ich überspringe eine Seite......

                                Die Schlüsse aus den sachlichen Ergebnissen der vorangegangenen
                                Paragraphen (sie bedeuten eine immanente Kritik des
                                Kitteischen Gutachtens) seien hier zu einem kurzen Ueberblick
                                zusammengedrängt:

                                Trotz all jener Verklausulierungen
                                ist versucht worden, die Meinung Kittels, wie sie sich aus jenen
                                unter § 2 angeführten zwei Thesen ergibt, festzuhalten.
                                Danach ist es erheblich - im juristischen Stile gesprochen -
                                ,,wer der von den Juden geglaubte Gott sei".
                                Nun ist für das jüdisch-konfessionelle Bekenntnis aber ausschließlich
                                diejenige Religion relevant, welche in den religiösen
                                Urkunden (das sind vor allem die Schriften des A.T.) niedergelegt
                                ist. Wie jene Religion entstand, interessiert den
                                Theologen, nicht den Juristen. Es wäre daher eine völlige Verkennung
                                des vom Gerichte angestrebten Zweckes und nebenbei
                                eine Ueberschreitung seiner Kompetenz, über Grundfragen der
                                religiösen Entwicklung ein Verdikt zu fällen, welches mit Hülfe
                                der materiellen Rechtskraft etwa den Offenbarungscharakter
                                des Glaubens Israels bejahen oder verneinen sollte. Von hier
                                aus gesehen, ist also die geschichtliche Darstellung Kittels, das
                                ist der systematische Teil seines Obergutachtens (S. 27-46),
                                ganz und gar entbehrlich. Trägt er ja nicht "zur Orientierung"
                                (wie ihn Kittel überschreibt), sondern ungleich mehr zur Verwirrung
                                des Tatbestandes bei.

                                Aber weiter, das subjektive Empfinden einzelner Personen
                                ist nicht schlechthin die Religion Israels, ebensowenig wie der
                                Glaube eines Mitgliedes der Landeskirche, die des Christentums.
                                Wären alle Verfehlungen der Israeliten mit alttestamentlichen
                                Religionslehren identisch, so gehörten auch die Molochopfer
                                Manasses, die Anbetung des goldnen Kalbes, der
                                Götzendienst Jerobeams usw. zu ihnen. Daher bleibt allein das
                                Faktum, ob das Alte Testament abfällige Handlungen - sei es
                                stillschweigend oder offen - billigt oder verdammt, empfiehlt
                                oder perhorresziert, wesentlich. Allerdings, (dieser Umstand
                                könnte Kittel zugute gehalten werden) erschwert die große
                                Objektivität der Heil. Schrift in Einzelfällen die Entscheidung,
                                da sie Schwächen und Fehltritte - stammen sie von wem
                                immer - erbarmungslos offenlegt (182). So kommt es, daß Tadel
                                oder Lob in den seltensten Fällen expressis verbis erscheinen,
                                denn jenes der pragmatischen Geschichtsschreibung im A.T. zu
                                Grunde liegende Vergeltungsprinzip verdichtet sich erst in den
                                endlichen Schicksalen zu konkretem Urteil. Mitunter dienen
                                verstreut hingeworfene Bemerkungen sowohl diesem Zweck,
                                als auch dem weiteren, jene Urauffassung des Erzählers wiederzugeben.
                                Wenn Kittel daher jene oft mißbräuchlich angewandte Unterscheidung
                                von höherer und niederer Religion (Volksreligion)
                                und gar als Beispiele hierfür die Gottesvorstellung Davids und
                                Jeftas (183) heranzieht, so war dies schon ein methodischer Fehler.
                                Die Fragestellung ist eine ganz andere, als Kittel angenommen
                                hat. Jene Beispiele entheben uns aber der Mühe, das im Obergutachten
                                dargebotene - quantitativ spärliche und qualitativ
                                wenig einwandfreie - Beweismaterial der oben skizzierten, so
                                komplizierten Prüfung zu unterziehen: beweisen sie doch nichts
                                für die Ansicht des Obergutachters, ja eher (vgl. §§ 6, 9) das
                                Gegenteil.

                                Fällt doch die Aeußerung Jeftas in einem diplomatischen
                                Gedankenaustausch, wo schon die Höflichkeit es gebietet,
                                den Gegner in der Verehrung seines Idols wenigstens nicht zu
                                verletzen (184). Und nichtsdestoweniger ist Kern und Inhalt des
                                Zwiegespräches eine Verspottung des Moabitergötzen Kemosch,
                                der letzten Endes als ohnmächtiges Phantom vor dem
                                Alleinrichter, das ist auch dort der Gott Israels, zurücktritt.
                                Ebenso hat David niemals - auch nicht in fremden Landen
                                ..draußen" - fremden Göttern gedient (185). Sein in bitteren Nöten
                                getaner Ausruf und dessen (von Kittel so getadeltes) Sühnemittel
                                findet weit sinngemässere Erklärung bei unserer Darstellung
                                als unter Zuhilfenahme des Charakterbildes Kittelscher
                                Zeichnung (im Obergutachten, nicht etwa anderswo). Entzöge
                                man sich all diesem, so bliebe doch die Tatsache bestehen, daß
                                der Berichterstatter, ja David selbst, die Sünde mit Bath Seba
                                und wohl auch jene übereilten Worte für straffällig hält.
                                So beschränkt sich die Vergottheitlichung der Lade (§ 8)
                                auf philistäische und kanaanitische Ureinwohner; ein derartiges
                                Niveau ist bei vielen Bekennern mancher ostchristlichen Kirchen,
                                die in Kreuz und Reliquie noch heutzutage mehr als ein
                                Symbol erblicken, anzutreffen und religionsgeschichtlich keinen
                                Deut anders zu bewerten. Indessen sieht der Samuelerzähler in
                                der Lade - übereinstimmend mit der Auffassung des alten,
                                aber auch des heutigen Judentums - ein instrumentum sacrum,
                                aber bloß deshalb, weil sie Behälter eines allerdings köstlichen
                                Geistesgutes, der Gesetzestafeln, ist. Genießen schon die
                                letzteren keinerlei göttliche Verehrung, um wie viel weniger
                                jener hölzerne Kasten, der sie birgt.
                                Betreffs der allenfallsigen Bedeutung des mit dem Schleier
                                eines undurchdringlichen Geheimnisses bekleideten vierbuchstabigen
                                Gottesnamen wäre u. E. zu gutachtlichen Zwecken mit
                                der Autointerpretation des Pentateuchs auszukommen gewesen.

                                Wer auch immer deren etymologische Berechtigung bestreitet,
                                gibt (von vereinzelt stehenden divergierenden Meinungen darf
                                hier abgesehen werden) zu, daß der Gottesname, wie ihn Moses
                                seinem Volk brachte, der hohen Idee jener Exodusstelle (3, 14)
                                voll entspricht. Die oben (§ 3) gebotene Zusammenstellung
                                gelehrter Ansichten zeigt so recht das Ungekünstelte der alttestamentlichen
                                Deutung, aber auch weiter, daß nur rohe
                                Vergewaltigung des Bibelwortes, wie seines Sinnes, es vermag,
                                einen Blitz- und Wettergott zu konstruieren. Dabei sei noch
                                ferner betont, daß jene Theorien die Pathach-Vokalisation nicht
                                etwa aus Gründen innerer Wahrscheinlichkeit, sondern allein
                                deshalb bevorzugen, weil sie an heidnische Gottesbezeichnungen
                                anklingt und wiederum Lehren stützt, die polytheistische
                                Beziehungen zu jenem allerheiligsten Namen durchaus erweisen
                                wollen. (Man wird jetzt verstehen, weshalb jenen Bestrebungen
                                im § 4 so gründlich entgegengetreten werden mußte.) Unsere
                                diesbezüglichen Abhandlungen haben zur Genüge die wissenschaftliche
                                Unhaltbarkeit jener tendenziösen Vokalisation gezeigt.
                                Nur gelegentlich nähert sich Kittel der Kernfrage und zwar
                                dort, wo er auf die Selbstaussagen des A.T. eingeht. Das ist an
                                und für sich löblich. Kittel hat aber da in den biblischen Urgeschichten
                                manches sehen wollen, was, und gäbe man sich
                                auch alle Mühe, dort nicht zu finden ist. Denn, die von
                                Kittel herausgegriffenen Erzählungen stehen den schriftprophetischen
                                Ergüssen inbezug auf einen absoluten sittlichen
                                Monotheismus mitnichten etwa nach (§ 7). Die Gottesvorstellung
                                eines Michahu kann durch dessen Bemerkung, daß die
                                Pseudopropheten Ahabs von einem Lügengeist beseelt und beraten
                                sind, nicht um einen Grad herabgemindert werden (§ 10),
                                andere Propheten äußern sich des öfteren änlich.

                                * Kittel

                                ------------------------------------------------------------------------------

                                Zum Schluß wollte ich mir selber mal den Begriff "roter Faden" erklären, weil scheinbar genau das der "Dreh und Angelpunkt" Kittels war, um selbigen (roten Faden) zu durchschneiden:

                                Der Bibelkanon in der Bibelauslegung: Methodenreflexionen und Beispielexegesen

                                (klick)

                                Man scheint beim "Bibellesen" wissenschaftliche Fakte bewußt auszuklammern, nicht weil man nicht an der Wahrheit interessiert wäre, sondern weil man mit der "Leseart" der Bibel etwas perönliches aus dem Text herausziehen will. Man will sich damit einen (intellektuellen) "Raum" schaffen, in dem man ungestört und unbeweinflußt (von äußeren "Kräften") zu einer Spritualität gelangt. Man beginnt dabei mit einer "sinnvermutenden Bejahung der vorfindlichen Struktur" (Leserichtung) und gelangt dann zu "tieferen Erkenntnissen" dieser "bejahenden Struktur" (das woran man glaubt?).

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