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    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Welche Daten sollen Leben auf Exoplaneten "zwingend nahelegen"?
    Wir sehen nur aktuelle Daten, genauer gesagt die Vergangenheit der Planeten entsprechend der Lichtlaufzeit. Ob lange genug stabile Bedingungen herrschen, die überhaupt Leben oder gar intelligentes Leben ermöglichen, könnten wir höchstens aufgrund von Radiosignalen feststellen. Selbst ein Planet mit z.B. 0,8 bis 1,2 fachen Durchmesser und Masse, mitten in einer habitablen Zone, mit Wasser, Sauerstoff in der Atmosphäre etc wäre noch lange kein sicherer Träger von Leben.
    Aber wenn man so einen Planeten entdeckt, würde das schon annthropozentrische Ideologien schwächen.
    Diesem Ziel ist kepler jetzt nähergekommen:
    kepler-20 hat 5 Planeten, davon einer mit etwas weniger als der Venusmasse und einer mit etwas mehr als der Erdmasse, allerdings sind diese Planeten zu nahe an ihrem Stern und haben Oberflächentemperaturen >400°C. Näheres im Exoplaneten-Thread, link in #151.
    Slawa Ukrajini!

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      Zitat von avatarius+solarius Beitrag anzeigen
      Da sich das Judentum sehr wahrscheinlich erst im Spätmitteralter ausgebildet hat könnte man aber auch schlußfolgern dass der christliche Ethos sich in dem Sinne auf die Juden abgefärbt hat , daß Diese dermaßen mit Minderwertigkeitskomplexen beschäftigt wurden daß die Juden sich eine 4000 Jahre alte Geschicht ausgedacht haben um eine Art von Ehrenhaftigkeit zu erzeugen (große Propheten , Pharao-Sohn Moses usw.)
      Für Minderwertigkeitskomple haben die Juden nicht den geringsten Grund, denn sie können ihre Geschichte tatsächlich sehr weit ins Altertum zurückverfolgen.
      So belegen die Silberrollen, welche den Aaronitischen Priestersensegen enthalten (Numeri 6:24–26), dass die Juden bereits im 7. Jahrhundert vor Chr. den glauben an Jahwe pflegten.

      Folgende Bibelstelle stammt also nachweislich aus vorexilischer Zeit:
      24 Jahwe segne dich / und behüte dich! 25 Möge sein Angesicht über dir leuchten / und er dir gnädig sein! 26 Jahwe blicke dich freundlich an / und gebe dir Frieden! (NeÜ)
      (Der hebräische Wortlaut stimmt nahezu exakt mit dem Bibelhandschriften aus Qumran übein.)

      Bereits in vorexilischer Zeit gab es ein Königreich Israel. So berichtet der assyrische König Sanherib (der Sohn von Sargon II) von seinem Feldzug gegen Juda und erwähnt König Hiskia (701 v. Chr.).

      In 1. Könige 16 berichtet die Bibel: 23 Im 31. Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Omri König über Israel und regierte zwölf Jahre; in Tirza war er sechs Jahre König. ... 28 Und Omri legte sich zu seinen Vätern und wurde in Samaria begraben. Und sein Sohn Ahab wurde an seiner Stelle König.

      Die Mescha-Stele aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. berichtet: Omri war König von Israel, und er bedrängte Moab lange Zeit, denn Kamosch zürnte seinem Lande. Und es folgte ihm sein Sohn.

      In der 9. Zeile der Tel-Dan-Inschrift aus dem 9. Jahrhundert erscheint der aramäischer Ausdruck 'ביתדוד' - „Haus David“. (Auch auf der Mescha-Stele wurde der Begriff „Haus David“ identifiziert.)

      Tel-Dan-Inschrift in aramäischer Sprache:
      1.[ א]מר.ע[ ]וגזר[ ]
      2.[]אבי.יסק[.עלוה.בה]תלחמה.בא--- ]
      3.וישכב.אבי.יהך.אל[.אבהו]ה.ויעל.מלכי[ש]
      4.ראל.קדם.בארק.אבי[.ו]יהלך.הדד[.]א[יתי]
      5.אנה.ויהך.הדד.קדמי[.ו]אפק.מן.שבע[ת---]
      6.י.מלכי.ואקתל.מל[כן.שב]ען.אסרי.א[לפי.ר]
      7.כב.ואלפי.פרש.[קתלת.אית.יהו]רם.בר[אחאב.]
      8.מלך.ישראל.וקתל[ת.אית.אחז]יהו.בר[יהורם.מל]
      9.ך.ביתדוד.ואשם.[אית.קרית.הם.חרבת.ואהפך.א]
      10.ית.ארק.הם.ל[ישמן ]
      11.אחרן.ולה[... ויהוא.מ]
      12.לך.על.יש[ראל... ואשם.]
      13.מצר.ע[ל.
      (Das „Haus David“ ist rot hervorgehoben.)

      Also gab es bereits im 9. Jahrhundert vor Chr. das Königreich Israel und sie praktizierten ihren Glauben, was daraus hervorgeht, dass damals der göttliche Name JHWH gebräuchlich war. Dies geht u.a. aus dem Lachisch-Ostraka hervor, dessen Sprache dem biblischen Hebräisch entspricht.


      Der Geser-Kalender ist der älteste Beleg für die althebräische Schrift und bezeugt, dass diese Sprache bereits vor rund 3000 Jahren gebraucht wurde.
      Zuletzt geändert von Halman; 23.12.2011, 13:14.

      Kommentar


        Ich habe hier ein kleines Problem bei meinem - mal wieder freiwilligen - Referat in Religion über den Atheismus.

        1. Kann ein Atheist trotzdem an die Seele glauben?
        2. Kann ein Atheist trotzdem an ein Leben nach dem Tod glauben?

        Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf den schwachen Atheismus. Die Seele hat ja nicht zwingend etwas mit Gott zu tun und das Leben nach dem Tod muss nicht von Gott gesteuert werden. Es kann doch genauso sein, dass man danach einfach in den Weltraum gepustet wird und dort einsam sein Dasein frönt. Ganz ohne Gott. Klar wird das Übernatürliche im Atheismus verneint, aber so wie ich das verstanden habe, ist beim schwachen Atheismus lediglich kein Glaube daran vorhanden. Beim starken Atheismus wird es komplett verneint.

        Ist der Agnostizismus auch noch ein Teil vom Atheismus? In Wikipedia steht nämlich, dass zum Atheismus noch weitere Abgrenzungen gezählt werden, wie eben der Agnostizismus.
        Nur wer vergessen wird, ist tot.
        Du wirst leben.

        ---- RIP - mein Engel ----

        Kommentar


          Atheismus und Agnostizismus

          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
          Ich habe hier ein kleines Problem bei meinem - mal wieder freiwilligen - Referat in Religion über den Atheismus.

          1. Kann ein Atheist trotzdem an die Seele glauben?
          2. Kann ein Atheist trotzdem an ein Leben nach dem Tod glauben?
          Typerischerweise verneinen Atheisten wohl alles Übernatürliche, aber streng genommen bedeutet Atheismus lediglich, nicht an Gott zu glauben (negativer Atheismus) oder ihn gar stark zu negieren (positiver Atheismus).
          Grundsätzlich ließe sich der Glaube an eine unsterbliche Seele oder an Übernatürliches allgemein mit dem Atheismus vereinbaren - so gibt es laut Space Girl auch atheistische Buddhisten. Atheisten könnten also durchaus spirituell sein.

          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
          Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf den schwachen Atheismus. Die Seele hat ja nicht zwingend etwas mit Gott zu tun und das Leben nach dem Tod muss nicht von Gott gesteuert werden. Es kann doch genauso sein, dass man danach einfach in den Weltraum gepustet wird und dort einsam sein Dasein frönt. Ganz ohne Gott. Klar wird das Übernatürliche im Atheismus verneint, aber so wie ich das verstanden habe, ist beim schwachen Atheismus lediglich kein Glaube daran vorhanden. Beim starken Atheismus wird es komplett verneint.
          Nun, die Wiki-Seiten enthalten ja die Hinweise, dass die dort angeführten Informationen nicht hinreichend mit Quellen belegt sind. Vielleicht solltest Du dir mal die Diskussionssteite ansehen (sollte ich vielleicht auch mal tun). Daher scheint mir Wikipedia diesbezüglich nicht die beste Quelle zu sein. Der folgende Link sei hier deshalb empfohlen Einführung in den Atheismus (ein Fest für Dannyboy )

          Grundsätzlich könnte ein Atheist an ein Leben nach dem Tod glauben aber Gott negieren oder schlicht nicht an ihn glauben. Dies wäre zwar ungewöhnlich, aber keinesfalls ausgeschlossen.

          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
          Ist der Agnostizismus auch noch ein Teil vom Atheismus? In Wikipedia steht nämlich, dass zum Atheismus noch weitere Abgrenzungen gezählt werden, wie eben der Agnostizismus.
          Die betreffene Wikipedia-Seite ist leider mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht hinreichend belegt ist.
          Der Agnostizismus stellt IMHO eine ganz andere philosophische Richtung dar. Agnostiker vertreten die Auffassung, dass die Erkenntnisfähigikeit des Menschen zu begrenzt sei, um eine Aussage für Gott/Götter machen zu können. Gewissermaßen enthält sich ein Agnostiker der Aussage darüber, weil er unwissend mit den Schultern zuckt.
          Zwar gibt es die Ströhmung der Agnostiker mit atheistischer Tendenz, aber im Grunde geht es um ganz unterschiedliche Denkansätze. Der Atheist verneint Gott/Götter und der Agnostiker verneint die Erkenntnis darüber.
          Allerdings sind negative Atheisten (auch schwache Atheisten genannt) kaum von Agnostikern mit atheistischer Tendenz zu unterscheiden - die Übergänge mögen fließend sein.

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            Halman

            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Typerischerweise verneinen Atheisten wohl alles Übernatürliche, aber streng genommen bedeutet Atheismus lediglich, nicht an Gott zu glauben (negativer Atheismus) oder ihn gar stark zu negieren (positiver Atheismus).
            Grundsätzlich ließe sich der Glaube an eine unsterbliche Seele oder an Übernatürliches allgemein mit dem Atheismus vereinbaren - so gibt es laut Space Girl auch atheistische Buddhisten. Atheisten könnten also durchaus spirituell sein.
            Also könnte ein Atheist theoretisch auch daran glauben, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt, aber kein Gott daran beteiligt ist? Ich selbst war dort nämlich etwas verwirrt, weil es wirklich schwer zu unterscheiden ist. Nach meiner Ansicht gibt es weder ein Leben nach dem Tod, noch eine Seele, wie sich das manche vorstellen, aber ich kann in einem Referat nicht nur meine eigene Ansicht einbauen, außer am Schluss.


            Nun, die Wiki-Seiten enthalten ja die Hinweise, dass die dort angeführten Informationen nicht hinreichend mit Quellen belegt sind. Vielleicht solltest Du dir mal die Diskussionssteite ansehen (sollte ich vielleicht auch mal tun). Daher scheint mir Wikipedia diesbezüglich nicht die beste Quelle zu sein. Der folgende Link sei hier deshalb empfohlen Einführung in den Atheismus (ein Fest für Dannyboy )
            Die Seite habe ich mir gestern schon angeschaut, aber ehrlich gesagt ist mir darin zu viel sinnloses Zeug enthalten.Ich möchte eigentlich nur das Wichtigste zusammenfassen.
            Eigentlich wollte ich sowieso noch in die Bücherei gehen, aber da es heute geregnet und gestürmt hat, habe ich das lieber verschoben.

            Grundsätzlich könnte ein Atheist an ein Leben nach dem Tod glauben aber Gott negieren oder schlicht nicht an ihn glauben. Dies wäre zwar ungewöhnlich, aber keinesfalls ausgeschlossen.
            Das habe ich auch schon gegoogelt, aber dort gab es so viele unterschiedliche Ansichten, so dass es mir zu heikel ist, ein solches Thema mit ins Referat einzubauen. Am Ende weiß der Lehrer mehr als ich.

            Der Agnostizismus stellt IMHO eine ganz andere philosophische Richtung dar. Agnostiker vertreten die Auffassung, dass die Erkenntnisfähigikeit des Menschen zu begrenzt sei, um eine Aussage für Gott/Götter machen zu können. Gewissermaßen enthält sich ein Agnostiker der Aussage darüber, weil er unwissend mit den Schultern zuckt.
            Zwar gibt es die Ströhmung der Agnostiker mit atheistischer Tendenz, aber im Grunde geht es um ganz unterschiedliche Denkansätze. Der Atheist verneint Gott/Götter und der Agnostiker verneint die Erkenntnis darüber.
            Allerdings sind negative Atheisten (auch schwache Atheisten genannt) kaum von Agnostikern mit atheistischer Tendenz zu unterscheiden - die Übergänge mögen fließend sein.
            Ich habe einfach in der Definition mit eingebaut, dass der schwache Atheismus oftmals fliesende Übergänge zum Agnostizismus hat, aber diese beiden Ansichten dennoch zu unterscheiden sind. Somit ist das - denke ich - gut gelöst...und Feuerbach baue ich noch ein.

            Wärst du dazu bereit, das Referat am Ende durchzulesen? Ich glaube, ich ziehe die Christen etwas zu sehr in den Dreck und da wir einen neuen Lehrer (Pfarrer, aber cool ) haben, möchte ich doch auf Nummer sicher gehen.
            Nur wer vergessen wird, ist tot.
            Du wirst leben.

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              Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
              Also könnte ein Atheist theoretisch auch daran glauben, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt, aber kein Gott daran beteiligt ist? Ich selbst war dort nämlich etwas verwirrt, weil es wirklich schwer zu unterscheiden ist. Nach meiner Ansicht gibt es weder ein Leben nach dem Tod, noch eine Seele, wie sich das manche vorstellen, aber ich kann in einem Referat nicht nur meine eigene Ansicht einbauen, außer am Schluss.
              Nun, der Begriff Atheismus leitet sich vom vom griechischen Wort Theos ab, welches übersetz Gott bedeutet. Der Theismus ist also der Glaube an Gott bzw. Götter. Durch die Vorsilbe A wird dieser Glaube verneint. Über die unsterbliche Seele wird begrifflich diesbezüglich keine Aussage gemacht. Theoretisch könnte also ein Atheist an eine unsterbliche Seele glauben.

              Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
              Die Seite habe ich mir gestern schon angeschaut, aber ehrlich gesagt ist mir darin zu viel sinnloses Zeug enthalten.Ich möchte eigentlich nur das Wichtigste zusammenfassen.
              Die erste Seite zu meinen Link ist doch recht gelungen.

              Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
              Das habe ich auch schon gegoogelt, aber dort gab es so viele unterschiedliche Ansichten, so dass es mir zu heikel ist, ein solches Thema mit ins Referat einzubauen. Am Ende weiß der Lehrer mehr als ich.
              Ja, die Informationsflut kann schon schwierig sein, zumal es im Internet auch eine Menge Desinformationen gibts.

              Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
              Ich habe einfach in der Definition mit eingebaut, dass der schwache Atheismus oftmals fliesende Übergänge zum Agnostizismus hat, aber diese beiden Ansichten dennoch zu unterscheiden sind. Somit ist das - denke ich - gut gelöst...und Feuerbach baue ich noch ein.
              Dann sollte noch ein Satz rein, worin die beiden Sichtweisen zu unterscheiden sind. Als Lehrer würde ich jedenfalls danach fragen.

              Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
              Wärst du dazu bereit, das Referat am Ende durchzulesen? Ich glaube, ich ziehe die Christen etwas zu sehr in den Dreck und da wir einen neuen Lehrer (Pfarrer, aber cool ) haben, möchte ich doch auf Nummer sicher gehen.
              Ja, natürlich - ich fühle mich geschmeichelt.

              Ehrlich gesagt halte ich newman oder Dannyboy für viel qualifizierter.

              Vielleicht ein Gedanke: Ein negativer Atheist verneint im Zweifel Gott, ein Agnostiker sieht sich außer Stande, hierzu eine Aussage zu machen.

              Hier noch ein Link zum Unterthema http://www.kirchenaustritt.de/atheismus/
              Zuletzt geändert von Halman; 06.01.2012, 00:37.

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                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                Nun, der Begriff Atheismus leitet sich vom vom griechischen Wort Theos ab, welches übersetz Gott bedeutet. Der Theismus ist also der Glaube an Gott bzw. Götter. Durch die Vorsilbe A wird dieser Glaube verneint. Über die unsterbliche Seele wird begrifflich diesbezüglich keine Aussage gemacht. Theoretisch könnte also ein Atheist an eine unsterbliche Seele glauben.
                Das habe ich schon fast genauso reingebracht. Und da es unterschiedliche Aussagen zu dem Thema gibt, ist wohl die Entscheidung des Einzelnen von Bedeutung. Worauf sollte man sich auch stützen? Christen haben die Bibel, der Islam den Koran und die Juden die Torarolle.


                Die erste Seite zu meinen Link ist doch recht gelungen.
                Ich finde dennoch viel Geschwafel dabei, was in mein Referat eher nicht hineinpasst. Der andere von dir gepostete Link scheint jedoch vielversprechend zu sein. Werde ich mir zugleich anschauen.

                Dann sollte noch ein Satz rein, worin die beiden Sichtweisen zu unterscheiden sind. Als Lehrer würde ich jedenfalls danach fragen.
                Habe ich doch schon längst getan. Der Agnostizismus ist ja eigentlich sehr leicht und kurz zu umschreiben.

                Ja, natürlich - ich fühle mich geschmeichelt.

                Ehrlich gesagt halte ich newman oder Dannyboy für viel qualifizierter.

                Vielleicht ein Gedanke: Ein negativer Atheist verneint im Zweifel Gott, ein Agnostiker sieht sich außer Stande, hierzu eine Aussage zu machen.
                Die können es ja auch lesen, da ich es als Anhang hier hineinstelle, da man ja keinen Dateien über PNs verschicken kann. Mir ist es egal, ob es newman oder du durchliest, solange es ein Gläubiger tut. Aber dich mag ich eben am Meisten von den Dreien. Der Abschnitt mit Feuerbach ist absichtlich rot gekennzeichnet, weil dieser noch überhaupt nicht stimmt. Im Grunde habe ich keine Ahnung, was der in meinem Referat zu suchen hat, aber ich kann mich wage daran erinnern, dass ich diesen Typen reinbringen sollte.
                Nur wer vergessen wird, ist tot.
                Du wirst leben.

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                  Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                  1. Kann ein Atheist trotzdem an die Seele glauben?
                  2. Kann ein Atheist trotzdem an ein Leben nach dem Tod glauben?
                  Solange diese Vorstellung, nicht auf eine Gottheit angewiesen ist, schließt der Atheismus dies nicht prinzipiell aus. Nicht jeder Atheist ist naturwissenschaftlich gebildet, es gibt auch Atheisten die ein Gottesbild aus philosophischen Gründen ablehnen. Insofern kann auch ein Atheist ein Weltbild haben, welches eine Seele oder ein Leben nach dem Tod für möglich hält.
                  Oder aus der Sicht eines Transhumanisten, kann ein Weiterleben nach dem biologischen Tod möglich sein. Sofern es zu seinen Lebzeiten gelingt, das menschliche Bewusstsein auf einen Computer zu übertragen. Die Überwindung des Todes ist kein rein religiöses Motiv, sondern durchaus auch Gegenstand von wissenschaftlicher Forschung (z.B. Mind uploading).
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

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                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Solange diese Vorstellung, nicht auf eine Gottheit angewiesen ist, schließt der Atheismus dies nicht prinzipiell aus. Nicht jeder Atheist ist naturwissenschaftlich gebildet, es gibt auch Atheisten die ein Gottesbild aus philosophischen Gründen ablehnen. Insofern kann auch ein Atheist ein Weltbild haben, welches eine Seele oder ein Leben nach dem Tod für möglich hält.
                    Oder aus der Sicht eines Transhumanisten, kann ein Weiterleben nach dem biologischen Tod möglich sein. Sofern es zu seinen Lebzeiten gelingt, das menschliche Bewusstsein auf einen Computer zu übertragen. Die Überwindung des Todes ist kein rein religiöses Motiv, sondern durchaus auch Gegenstand von wissenschaftlicher Forschung (z.B. Mind uploading).
                    Gut. Dann wäre die Sache mit der Seele nach dem Tod geklärt. Ich fand es schon immer lächerlich, dass diese meist an ein Religionsbild gefesselt ist.
                    Irgendwann wird es sowieso geschafft, dass der Mensch unsterblich ist. Dann spielt Gott keine Rolle mehr bzw. die Religionen werden verfallen, weil keiner mehr drauf angewiesen ist.
                    Bezüglich dem Buddhismus: Hat der nicht auch einen Hauch vom Atheismus? Sie berufen sich ja nicht zwingen auf einen Gott, sondern der Hauptaugenmerk liegt ja auf der Wiedergeburt.
                    Nur wer vergessen wird, ist tot.
                    Du wirst leben.

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                      Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                      Irgendwann wird es sowieso geschafft, dass der Mensch unsterblich ist. Dann spielt Gott keine Rolle mehr bzw. die Religionen werden verfallen, weil keiner mehr drauf angewiesen ist.
                      Ich würde die Anziehungskraft von Religionen nicht allein, auf die Chance auf ein Leben nach dem Tod festmachen. Gerade die festen moralischen und sozialen Leitregeln von Religionen, scheint das Bedürfnis vieler Menschen nach festen Regeln in ihrer Lebensführung anzusprechen.
                      Im Falle des "Mind uploading", könnte sich der Mensch hier quasi sein eigenes virtuelles Jenseits schaffen. Das lädt zu ganz interessanten (und vielleicht etwas beängstigenden) Gedankenspielen ein, eine Religion könnte hier für die hochgeladenen Menschen zu einer virtuellen Realität werden, die ihren Anhängern Paradies und Hölle bis in die virtuelle Ewigkeit bietet.

                      Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                      Bezüglich dem Buddhismus: Hat der nicht auch einen Hauch vom Atheismus? Sie berufen sich ja nicht zwingen auf einen Gott, sondern der Hauptaugenmerk liegt ja auf der Wiedergeburt.
                      Das Thema hatten wir hier erst vor Kurzen: http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2650072
                      Der Buddhismus hat hier keine einheitliche Haltung gegenüber der Existenz von Göttern. Laut Aussage von Space Girl, scheint jedoch eine atheistische Haltung bei europäischen ZEN-Buddhisten weit verbreitet zu sein. Für die verschiedenen lokalen ZEN-Orden in Asien, würde ich das so pauschal nicht voraussetzen.
                      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
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                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Ich würde die Anziehungskraft von Religionen nicht allein, auf die Chance auf ein Leben nach dem Tod festmachen. Gerade die festen moralischen und sozialen Leitregeln von Religionen, scheint das Bedürfnis vieler Menschen nach festen Regeln in ihrer Lebensführung anzusprechen.
                        Im Falle des "Mind uploading", könnte sich der Mensch hier quasi sein eigenes virtuelles Jenseits schaffen. Das lädt zu ganz interessanten (und vielleicht etwas beängstigenden) Gedankenspielen ein, eine Religion könnte hier für die hochgeladenen Menschen zu einer virtuellen Realität werden, die ihren Anhängern Paradies und Hölle bis in die virtuelle Ewigkeit bietet.
                        Diese moralischen und sozialen Leitregeln kann man auch ohne Religionen bewerkstelligen. Würde es keinen endgültigen Tod mehr geben, müsste keiner mehr Angst um seine Seele haben. Man könnte nur noch sich selbst als Richter sehen, aber Gott spielt keine Rolle mehr. Als Richter wurde er vom Menschen abgelöst.
                        Sein eigenes virtuelles Jenseits zu erschaffen, klingt doch ganz nett.

                        Das Thema hatten wir hier erst vor Kurzen: http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2650072
                        Der Buddhismus hat hier keine einheitliche Haltung gegenüber der Existenz von Göttern. Laut Aussage von Space Girl, scheint jedoch eine atheistische Haltung bei europäischen ZEN-Buddhisten weit verbreitet zu sein. Für die verschiedenen lokalen ZEN-Orden in Asien, würde ich das so pauschal nicht voraussetzen.
                        Ich kann nicht Alles lesen. Ich wollte nur noch einmal nachfragen, wie das im Buddhismus gesehen wird, weil ich hin und wieder darüber gestolpert bin, dass der Buddhismus auch eine atheistische Richtung hat.

                        ----

                        Ich habe im Grund keine Ahnung, was Feuerbach eigentlich wollte. Er spricht in Rätseln. Vor allem die Sache mit dem Selbsterkenntnis des Menschen und der damit verbundenen Auflösung der Religionen. Im Anhang habe ich das erst einmal zusammengefasst. Ausarbeitung folgt, sobald ich weiß, ob ich das überhaupt halbwegs verstanden habe Für mich ergeben seine Schriften einfach keinen Sinn.
                        Oder gehört das mehr in den Philosophiethread?
                        Nur wer vergessen wird, ist tot.
                        Du wirst leben.

                        ---- RIP - mein Engel ----

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                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Das habe ich schon fast genauso reingebracht. Und da es unterschiedliche Aussagen zu dem Thema gibt, ist wohl die Entscheidung des Einzelnen von Bedeutung. Worauf sollte man sich auch stützen? Christen haben die Bibel, der Islam den Koran und die Juden die Torarolle.
                          Nun, der Glaube an eine unsterbliche Seele setzt IMHO die Akzeptanz von Metaphysik oder Spiritualität voraus. Atheisten, die Gott ablehnen, weil sie nur die Naturwissenschaft akzeptieren, dürften kaum imstande sein, an eine übernatürlich Seele zu glauben (und wie sollte man sowas natürlich erklären?).

                          Daher nehme ich an, dass Atheisten, welche an eine unsterbliche Seele glauben, die Ausnahme sind. Allerdings hat Enas Yorl in Posting #3868 zurecht angeführt, dass Atheisten, die den Theismus aus philosophischen Gründen ablehnen, durchaus Raum für die Akzeptanz einer unsterblichen Seele haben könnten.

                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Ich finde dennoch viel Geschwafel dabei, was in mein Referat eher nicht hineinpasst. Der andere von dir gepostete Link scheint jedoch vielversprechend zu sein. Werde ich mir zugleich anschauen.
                          Freut mich

                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Habe ich doch schon längst getan. Der Agnostizismus ist ja eigentlich sehr leicht und kurz zu umschreiben.
                          Es reicht ja auch, in nur kurz zu umschreiben, da es ja in Deinem Referat schwerpunktmäßig um den Atheismus geht.

                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Die können es ja auch lesen, da ich es als Anhang hier hineinstelle, da man ja keinen Dateien über PNs verschicken kann. Mir ist es egal, ob es newman oder du durchliest, solange es ein Gläubiger tut. Aber dich mag ich eben am Meisten von den Dreien.
                          Danke, Vanth_, ich fühle mich sehr geschmeichelt.

                          Vielleicht magst Du ja auch ein Zitat von Immanuel Kant reinbringen:
                          http://www.wastl.biz/Weltanschauliches/Kant.htm

                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Diese moralischen und sozialen Leitregeln kann man auch ohne Religionen bewerkstelligen. Würde es keinen endgültigen Tod mehr geben, müsste keiner mehr Angst um seine Seele haben. Man könnte nur noch sich selbst als Richter sehen, aber Gott spielt keine Rolle mehr. Als Richter wurde er vom Menschen abgelöst.
                          Sein eigenes virtuelles Jenseits zu erschaffen, klingt doch ganz nett.
                          Dieses virtuelle Jenseits wäre aber nicht gegen alle Gefahren gefeit. Selbst Menschen nun virtuell weiterleben könnten, oder das Genom so manipuliert würde, dass biologisch gesehen ewiges Leben möglich wäre, träfe doch weiterhin zu, was der weise König Salomo in Prediger 9:11 erkannte: ... jeden treffen Zufall und Zeit.
                          Zufälliges Unglück wird der Mensch nie völlig ausschließen können und so wird er auch den Tod nie völlig besiegen können. Damit kann der Mensch niemals an Stelle eines allherrschenden Gottes treten. (Dies wird insbesondere deutlich, wenn man die religiös begründete Auferstehungshoffung für bereits Verstorbene berücksichtigt.)

                          Zitat von Vanth_ Beitrag anzeigen
                          Ich habe im Grund keine Ahnung, was Feuerbach eigentlich wollte. Er spricht in Rätseln. Vor allem die Sache mit dem Selbsterkenntnis des Menschen und der damit verbundenen Auflösung der Religionen. Im Anhang habe ich das erst einmal zusammengefasst. Ausarbeitung folgt, sobald ich weiß, ob ich das überhaupt halbwegs verstanden habe Für mich ergeben seine Schriften einfach keinen Sinn.
                          Oder gehört das mehr in den Philosophiethread?
                          Nun, Deine PDF-Datei über Feuerbach ist doch gut verständlich und in einer klaren Sprache verfasst.
                          Einer der wichtigsten Sätze daraus scheint mir zu sein: Die Menschen sollten nicht mehr ihre Energie darauf verschwenden an ein schönes Leben im Himmel zu glauben, sondern Alles dafür tun, dass es auch auf Erden eintrifft. (Ludwig Feuerbach)

                          Nun zu Deinem Referat:
                          Gute Arbeit, Vanth_ , da fällt es mir schwer, Kritikpunkte zu finden. Aber einige Anmerkungen möchte ich doch herausgreifen. Beginnen wir mit den ersten beiden Sätzen:
                          Der Theismus stellt den Glauben an einen einzigen oder mehrere Götter dar. Der Atheismus ist die durch das zusätzliche A am Anfang griechisch verneint und stellt somit die Ansicht an eine Nichtexistenz eines Gottes dar.
                          Der 2. Satz gefällt mir nicht so ganz, weil das Ende so klingt, als würde der Atheismus nur den Monotheismus negieren. Wie wäre es, wenn Du einfach aussagst?: Der Atheismus verneint diesen Glauben.

                          Nun zum letzten Satz im 1 Absatz: Beim Ersteren wird Gott vollkommen abgelehnt und negiert und beim schwachen Atheismus wird dieser lediglich stark oder schwach angezweifelt und nicht an diesen geglaubt.
                          Mir gefallen persönlich die Begriffe negativer - und positiver Atheismus recht gut, weil die deutlich machen, dass der positive Atheismus eine positive Negation enthält, wohingegen der negative Atheismus lediglich einen Unglauben repräsentiert.
                          Man könnte sagen: Schwachen Atheisten fehlt der hinreichende Grund, Gott bejahen zu können, daher glauben sie nicht an ihm. Hier greift das Argument, gemäß dem Existenz und Nichtexistenz eben keine gleichwertigen Annahmen sind (google einfach nach Russels Teekanne).
                          Starke Atheisten gehen einen Schritt weiter und verneinen positiv. Hier vermute ich eine philosophisch begründete Negation, weil die positive Negation m.E. natürwissenschaftlich streng genommen nicht zwingend herleitbar ist.

                          Einfach ausgedrückt könnte man sagen: Schwache Atheisten sind ungläubig, starke Atheisten vertreten die Überzeugung, dass Gott oder Götter nicht existieren (hier wird der Unterschied zum Agnostizismus deutlich).
                          Dann gibt es noch den Antitheismus. Dabei geht es nicht nur darum, den Theismus zu verneinen, sondern ihm aktiv entgegenzutreten.

                          Nun zum 2. Abatz: ... Er schließt dessen Existenz nicht völlig aus und behält sich vor zu entscheiden, ob er Bestand hat oder nicht. ...
                          Nun, auch beim Agnostizismus gibt es eine schwache und eine starke Ausprägung. Ähnlich wie beim Atheismus wette ich, dass die schwache weiter verbreitet ist. Diese hast Du im Grunde beschrieben.
                          Starke Agnostiker halten es sogar für generell unmöglich, dass Menschen hierüber überhaupt eine Erkenntnis erlangen können, also eine starke Negation der Erkenntnisfähigkeit. Somit behält er sich die Entscheidung nicht vor, sondern sieht sich außerstande, diesbezüglich eine Entscheidung zu fällen und lässt es daher sein.
                          Vermutlich war Buddha ein solcher Agnostiker.

                          Schwache Agnostiker halten es meines Wissens derzeit für unmöglich, dies festzustellen, aber schließen eine denkbare künftige Erkenntnis darüber nicht kathegorisch aus. Im Grunde sind sie ausgesprochen skeptisch.

                          Nach Deinem Unterpunkt "Ansicht und Allgemeines" und Deinem einleitenden Satz könntes Du gut Feuerbach anführen, sozusagen als Basis der hier vertretenden Ansicht.
                          Der erste Halbsatz aus dem Folgeabsatz (Der Atheismus stützt sich meist auf beweisbare Tatsachen, ...) bezieht sich auf den naturwissenschaftlichen Aspekt. Allerdings stützen sich Atheisten nicht nur auf Tatsachen (dann müssten sie IMHO Agnostiker sein), sondern auch auf philosophische Überlegungen. Man könnte sagen, die Naturwissenschaft lässt die Menschen an Gott [stark] zweifeln und die Philosophie lässt sie im Zweifel nein zu Gott (oder Göttern) sagen.
                          Beim letzten Satz in diesem Absatz (Auch auf Grund dieser Tatsache ist es oftmals sehr schwer zu entscheiden, was überhaupt noch zum Atheismus gehört und was bereits wieder Theistische Einflüsse besitzt.) würde ich damit rechnen, dass der Lehrer danch fragt, worin denn diese theistischen Einflüsse bestehen.

                          Im 1. Abstatz auf der 2 Seite habe ich einen Rechtschreibfehler gefunden: Dieses Argument ist für Atheisten sowohl sinnfrei, als auch sehr leicht von diesen zu entkräftigen, denn die Moral hat nach der Meinung von Atheisten in keins der Weise etwas mit der Religion zu tun.
                          In diesem Absatz könntes Du übrigens auch wieder Feuerbach anführen. Vielleicht wäre es gut, wenn Du ihn in passenden Stellen einfließen lässt und später genauer auf ihn eingehst. So führst Du dann gewissermaßen zu ihm hin.

                          Die beiden Absätze unter dem Unterthema "Atheisten und die Evolution" gefallen mir sehr gut, die würde ich so lassen.

                          Das nächste Unterthema behandelt die philosophischen Aspekte, weshalb man evtl. zum Verfechter des starken Atheimsus oder gar Antitheismus wird.

                          An Deinem Schlusswort erkenne ich: Du bist keine Antitheistin.
                          Zuletzt geändert von Halman; 07.01.2012, 12:59.

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                            Zumindest kann ein “Agnostizist” Besinnliches zum heutigen Feiertag beisteuern.

                            Denn wusstet ihr, das die heiligen drei Könige erst mal im falschen Stall landeten, bevor sie dem Jesukindlein huldigen konnten?

                            Das Leben des Brain Part 1/9 - YouTube

                            Kommentar


                              Zitat von Halman Beitrag anzeigen

                              Daher nehme ich an, dass Atheisten, welche an eine unsterbliche Seele glauben, die Ausnahme sind.
                              Inwiefern glaubt denn ein Christ an eine unsterbliche Seele? "Wiederauferstehung der Toten" klingt so, als würde eine Person sterben, in ihre Bestandteile zerfallen und anschließend wieder zusammengeschustert (also praktisch wie ein umgestoßener Turm aus Bauklötzchen). Eine nicht-physikalische Seele, die unabhängig von der physikalischen Welt existieren kann (also etwa so wie bei Platon beschrieben), kann aber nicht sterben und folglich nicht wiederauferstehen. Also was wäre jetzt die christliche Position: Wiederauferstehung, unsterbliche Seele oder Beides (und wenn ja, wie lässt sich das miteinander vereinbaren)?

                              Man könnte sagen: Schwachen Atheisten fehlt der hinreichende Grund, Gott bejahen zu können, daher glauben sie nicht an ihm.
                              Mir fehlt zunächst einmal eine griffige Definiton, was "Gott" eigentlich sein soll. Eine solche ist aber die Grundvoraussetzung dafür, Gründe für oder gegen die Existenz von "Gott" zu suchen und gegeneinander abzuwägen.
                              I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                                Die Seelenlehre steht im Widerspruch zur Lehre der Auferstehung

                                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                                Inwiefern glaubt denn ein Christ an eine unsterbliche Seele? "Wiederauferstehung der Toten" klingt so, als würde eine Person sterben, in ihre Bestandteile zerfallen und anschließend wieder zusammengeschustert (also praktisch wie ein umgestoßener Turm aus Bauklötzchen). Eine nicht-physikalische Seele, die unabhängig von der physikalischen Welt existieren kann (also etwa so wie bei Platon beschrieben), kann aber nicht sterben und folglich nicht wiederauferstehen. Also was wäre jetzt die christliche Position: Wiederauferstehung, unsterbliche Seele oder Beides (und wenn ja, wie lässt sich das miteinander vereinbaren)?
                                Gratuliere, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und versenkt. Wie sich dieser Widerspruch vereinbaren lassen soll, ist mir auch ein Rätsel. Vielleicht kann newman hier weiterhelfen.

                                Traditionell glauben die meisten Christen an die unsterbliche Seele, die beim Tod in den Himmel kommt. Eine Auferstehung ist dann natürlich überflüssig. Tatssächlich trifft dann zu, was die Urschlange zur Eva sagte: "Ihr werdet bestimmt nicht sterben."
                                Dabei kam AFAIK die Vorstellung von der platonischen Seele im Judentum erst mit dem Hellenismus auf. Im Tanach (Erstes Testatment) wird hingegen der Tod als ein bewusstloser Zustand beschrieben, denn König Salomo sagte über schlicht und nüchtern aus: ..., die Toten aber wissen gar nichts, ... (Prediger 9:5 auszugsweise)

                                Anstatt ihre Hoffnung auf eine unsterbliche Seele zu setzen, setzten die Juden ihre Hoffnung auf ihren Gott und glaubten an die Auferstehung der Toten. Um diese Behauptung zu untermauern, führe ich die entsprechenden Stellen aus dem Tanach an (es reicht, dass fett makierte zu lesen).

                                Bereits Hiob glaubte an die Auferstehung, wie aus folgenden Worten ersichtlich wird:
                                Zitat aus Hiob 14:
                                13 Dass du mich doch im Scheol verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir ein Ziel setztest und dann meiner gedächtest! 14 - Wenn ein Mann stirbt, wird er etwa wieder leben? - Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung käme! 15 Du würdest rufen, und ich würde dir antworten, nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.
                                Offenbar glaubte Hiob, dass sich Gott danach sehnen würde, die Toten aus dem Todenschlaf zu erwecken. Scheint so, als würde zwischen dem Sterben und der Auferstehung eine Zeitspanne liegen, in der man Tod ist.

                                In Jesaja 26:19 wird prophezeit: Deine Toten werden lebendig, meine Leichen wieder auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten gebären.

                                In Hesekiel 37:1-14 wird in bildhafter Weise beschrieben, wie Israel wieder hergestellt wird. Unte den christlichen Konfessionen ist man sich darüber uneinig, ob sich dies lediglich metaphorisch auf die Widerherstellung Israels nach dem babylonischen Exil bezieht, oder ob hier eine buchstäbliche Auferstehung (wie in Daniel und der Offenbarung) auf Erden beschrieben wird. Auf jedenfall wird in dieser Stelle die Auferstehung längst Verstorbener am anschaulichsten beschrieben (die Passage passt zu Deiner Analogie mit den Bauklötzen):
                                Zitat aus Hesekiel 37 (NeÜ):
                                1 Die Hand Jahwes legte sich auf mich. Er entführte mich im Geist ins Freie und setzte mich mitten in einer Talebene ab, die voller Menschenknochen lag.
                                2 Er führte mich rings um sie herum. Es waren unzählige, und alle waren völlig ausgetrocknet. 3 Dann fragte er mich: "Menschensohn, werden diese Knochen wohl wieder lebendig?" - "Mein Herr, Jahwe, du weißt es", erwiderte ich. 4 Da befahl er mir: "Weissage über diese Knochen und ruf ihnen zu: 'Ihr vertrockneten Knochen, hört das Wort Jahwes! 5 So spricht Jahwe, der Herr, zu diesen Knochen: Passt auf, ich bringe Atem und Geist in euch, dass ihr lebt! 6 Ich lege Sehnen an euch, lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Dann gebe ich meinen Geist in euch, dass ihr lebt. Ihr sollt erkennen, dass ich bin, der ich bin - Jahwe!'" 7 Ich weissagte, wie es mir befohlen war. Während ich das tat, entstand ein Geräusch, ja ein richtiges Getöse. Die Knochen rückten zusammen, Gebein an Gebein. 8 Dann sah ich auf einmal, wie Sehnen und Muskeln darauf wuchsen und sich eine Haut darüber bildete. Doch es war noch kein Atem und kein Geist in ihnen. 9 Da sagte er zu mir: "Weissage dem Geist, Menschensohn, weissage und sprich zu dem Geist: 'So spricht Jahwe, der Herr: Komm von den vier Winden her, du Lebensgeist, und hauche diese Erschlagenen an, dass Leben in sie kommt!'" 10 Ich weissagte, wie es mir befohlen war. Da kam der Lebensgeist in sie, sie wurden lebendig und standen auf. Es war ein riesiges Heer. 11 Er sagte zu mir: "Menschensohn, diese Totenknochen sind das Volk Israel. Noch sagen sie: 'Unsere Knochen sind vertrocknet, unsere Hoffnung ist verloren, es ist aus mit uns!' 12 Darum weissage ihnen Folgendes: 'So spricht Jahwe, der Herr: Passt auf, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, heraus und bringe euch ins Land Israel zurück! 13 Ihr werdet erkennen, dass ich es bin - Jahwe, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, heraushole. 14 Ich gebe meinen Geist in euch, dass Leben in euch kommt, und setze euch in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, Jahwe, es gesagt und auch getan habe, spricht Jahwe.'"
                                Hier wird beschrieben, wie man sich die Auferstehung der Toten vorstellen kann: Gott setzt die Körper wieder zusammen und erfüllt sie dann wieder mit Lebenskraft (im Grunde ähnlich, wie die Erschaffung Adams; erinnert mich aber auch an eine Szene aus "Das Fünfte Element").

                                Und in Daniel 12:2 wird prophezeit: 2 Und viele von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden aufwachen; die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewigem Abscheu.

                                Zudem gibt es drei Auferweckungen durch die herausragenden Prophten Elia und Elisa. Beide Propheten erweckten verstorbene Kinder wieder auf.
                                Über Elisa wird sogar folgende bemerkenswerte Geschichte berichtet: Als Elisa selbst verstorben war, wurde ein Toter zu ihm ins Grab geworfen und als der Tote Elisas Gebeine berührte, wurde er wieder lebendig. (2. Könige 13:20-21)

                                Erscheint die Auferstehung im Tanach noch eher am Rande als ferne Hoffnung, so wird sie in den christlichen Schriften ins Zentrum des Glaubens gerückt. Gemäß Paulus steht und fällt damit sogar der christliche Glaube. Und wie Du völlig logisch erkannt hast, lässt sich diese zentrale christliche Leere kaum mit der platonischen Seele vereinbaren.

                                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                                Mir fehlt zunächst einmal eine griffige Definiton, was "Gott" eigentlich sein soll. Eine solche ist aber die Grundvoraussetzung dafür, Gründe für oder gegen die Existenz von "Gott" zu suchen und gegeneinander abzuwägen.
                                Ja, da gebe ich Dir recht. Um etwas zu verneinen, muss man eine Vorstellung davon haben, was man verneint.
                                Bist Du Agnostiker? (Hatte ich Dich dies schon mal gefragt?)

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