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    Goldene Regel und Logos

    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Nein, Jesus kann sich nicht auf einen Vers in der Bibel bezogen haben, eher der Vers auf ihn.
    Oder so

    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Versuch doch mal wirklich nur mit deinen eigenen Worten über die Fragen, Anregungen, An- und Einsichten hier zu diesem Thema zu diskutieren.
    Wenn man ewig die Bibel zitiert, zeigt man am Ende eh nichts von sich selbst im Kontext zu der Glaubenfrage, sondern eher das man gut die Bibel aiuswendig gelernt hat.
    Wenn sich aber Fragen und kritische Anworten auf biblische Inhalte beziehen, scheint es mir durchaus sinnvoll zu sein, möglichst unvoreingenommen die Bibel selbst sprechen zu lassen. Das hängt natürlich vom Fall ab.

    Zitat von Ezri Chaz Beitrag anzeigen
    Was Du nicht willst, daß man Dir tu, das füg auch keinem andren zu
    Das ist eine gute Regel. Aber streng genommen bedeutet es nur, anderen nichts Böses zuzufügen. In diesem Leitsatz vermisse ich die Motivation zum postiven Handeln, wie sie Jesu Goldene Regel enthält: 12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten. (Matthäus 7:12)
    Diese Formulierung motiviert nicht nur dazu, das schlechte Handeln gegenüber anderen zu unterlassen, sondern spornt auch aktiv dazu an, anderen Gutes zu tun.

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Die Sünden sind deshalb getilgt, weil Jesus sich bereits genau dafür geopfert hat, daß die Sünden vergeben sind sobald man sie bereut.
    Wenn das funktioniert muß man auch aus eigenen Stücken glauben können, und nicht weil Jesus z.B. sagt "Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt,.....das wird ihn richten am letzten Tag". Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, sonst bräuchte auch kein Mensch, der nicht haarklein nach Jesuss Wort gelebt hat, in die Kirche zur Beichte zu gehen.
    Jesus war ja nicht kleinlich. Eine haarkleine Befolgung seiner Worte setzte er gar nicht voraus, dass wollte er damit auch nicht sagen. Ganz im Gegenteil, er kritisierte die Pharisäer dafür, dass sie haarklein auf das Einhalten der Mischna bestanden und dabei den größeren Sinn des Gesetzes ignorierten.
    Er sprach hier ja zu den religiösen Führern, die ihn grundsätzlich ablehnten. Sie missachteten Moses, obwohl sie sich auf ihn beriefen.
    Jesus ging es nicht um kleinliche Regeln, sondern um Grundsätze. Dazu gehören Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Wer im diesem Sinne nicht auf Jesu Worte hört, ist umbarmherzig und wird auch keine Barmherzigkeit erlangen, denn mit dem Maß, mit dem man misst, wird man gemessen werden. Deshalb sollte man nicht allzu streng mit anderen sein. Im Grunde richtet sich jeder selbst, der die Vergebung ablehnt.

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Logos mit "Wort" zu übersetzen heißt, daß es nicht mehr Logos ist, sondern Memra.
    Ist Memra nicht einfach die aramäische Übersetzung des griechischen von Logos?

    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Memra ist das fleischgewordene "Wort Gottes", weil man in dem Fall davon ausgeht, daß das Wort in Gestalt von Jesus (am Anfang) BEI Gott war.
    Aber ohne diese Vorstellung ist Logos nur ein Gedanke ohne Vorstellung und Vernunft.
    Es ist ein Denken ohne Richtung, weil es Gedanken ohne Worte/Rede sind und keinen Vektor haben.
    Mit einer festen Richtung wäre Gott nicht mehr Gott, sondern einfach ein vorhersehbares Ereignis, das "am Anfang" stattgefunden hat.
    Dann wäre unsere Welt aus einem einzigen "Schlüssel" entstanden und Gott wäre "entschlüsselbar".
    Hm - der einleitende Satz in Wikipedia lautet aber so:
    Zitat aus Logos :
    Der griechische Ausdruck lógos (gr. λόγος; lat. verbum, hebr. davar) verfügt über einen außerordentlich weiten Bedeutungsspielraum. Er wird unspezifisch im Sinne von Wort und Rede sowie deren Gehalt („Sinn“) gebraucht, bezeichnet aber auch das geistige Vermögen und was dieses hervorbringt (z. B. „Vernunft“) wie auch ferner ein allgemeineres Prinzip einer Weltvernunft oder eines Gesamtsinns der Wirklichkeit.
    Wort und Rede sind doch frei gestaltbar. Ein geschriebenes Wort mag enschlüsselbar sein, dass Universum könnte entschlüsselbar sein, aber das bedeutet nicht, dass künftige Worte determiniert wären.
    Alle "ausgesandten" Worte sind natürlich unveränderlich definiert, aber die künftigen Worte des Logos' sind doch frei, weil sie allenfalls in seinen Gedanken existieren und somit noch gar nicht festgelegt sind.

    Kommentar


      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
      Das ist eine gute Regel. Aber streng genommen bedeutet es nur, anderen nichts Böses zuzufügen.
      Nicht mal das. Streng genommen geht es nur darum, seine Bedürfnisse auf alle anderen zu projizieren.


      Diese Formulierung motiviert nicht nur dazu, das schlechte Handeln gegenüber anderen zu unterlassen, sondern spornt auch aktiv dazu an, anderen Gutes zu tun.
      Nö. Es ist nicht die Rede davon, anderen Gutes zutun.
      Man kann alles Böse tun, solange man die Folgen auch für sich selbst akzeptiert.
      Viele Bibelfanatiker in den USA haben zum Beispiel eine sehr feindliche Haltung gegenüber den Sozialstaat. Wer sich nicht selbst helfen kann, sollte eben verhungern.

      Kommentar


        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Nicht mal das. Streng genommen geht es nur darum, seine Bedürfnisse auf alle anderen zu projizieren.
        Seh ich gar nicht so, wenn ich das Bedürfnis habe etwas essen zu wollen, projeziere ich das doch nicht auf andere mit diesem Satz.

        "Was Du nicht willst, daß man Dir tu, das füg auch keinen andren zu" beinhaltet vor allem, so wie ich selber behanldet werden möchte, behandel ich auch andere.
        Natürlich könnte man jetzt extrem denken und an einen masochistisch veranlagten Menschen dabei denken, aber sich über Schmerz freut. Aber die Crux am Masochismus ist, daß man selber gern Schmerz empfängt aber nicht gern austeilt. Ebenso beim Sadisten, da er selber lieber nur austeilt, aber nicht gern empfängt, paßt der Satz auch bei ihm.

        Ich möchte höflich behandelt werden, ich möchte keine Schläge, ich möchte freundlich aufgenommen werden, wenn Du das als Bedürfnis ansiehst, dann ists für mich auch völlig in Ordnung, denn so wie ich möchte, daß man mit mir umgeht, geh ich auch mit andren um.

        Mir ist absolut nicht bekannt, daß es Menschen gibt, die per se doof behandelt werden möchten und ihrerseits andere auch doof behandeln.
        Wenn sowas passiert ists in erster Linie ein Mangel an Empathie, die Unfähigkeit sich in die Empfindungen eines anderen Menschen hineinzuversetzen.




        Nö. Es ist nicht die Rede davon, anderen Gutes zutun.
        Man kann alles Böse tun, solange man die Folgen auch für sich selbst akzeptiert.
        Viele Bibelfanatiker in den USA haben zum Beispiel eine sehr feindliche Haltung gegenüber den Sozialstaat. Wer sich nicht selbst helfen kann, sollte eben verhungern.[/QUOTE]

        Kommentar


          Zitat von Ezri Chaz Beitrag anzeigen
          Seh ich gar nicht so, wenn ich das Bedürfnis habe etwas essen zu wollen, projeziere ich das doch nicht auf andere mit diesem Satz.

          "Was Du nicht willst, daß man Dir tu, das füg auch keinen andren zu" beinhaltet vor allem, so wie ich selber behanldet werden möchte, behandel ich auch andere.
          Nein, die Rede ist davon, wie du nicht behandelt werden möchtest. Es ist ein Unterlassungsgebot.


          Natürlich könnte man jetzt extrem denken und an einen masochistisch veranlagten Menschen dabei denken, aber sich über Schmerz freut. Aber die Crux am Masochismus ist, daß man selber gern Schmerz empfängt aber nicht gern austeilt. Ebenso beim Sadisten, da er selber lieber nur austeilt, aber nicht gern empfängt, paßt der Satz auch bei ihm.
          Das ist sehr simpel gedacht.

          Ich möchte höflich behandelt werden, ich möchte keine Schläge, ich möchte freundlich aufgenommen werden, wenn Du das als Bedürfnis ansiehst, dann ists für mich auch völlig in Ordnung, denn so wie ich möchte, daß man mit mir umgeht, geh ich auch mit andren um.
          Vielleicht möchtest du Erfolg aus eigener Kraft erreichen und verzichtest auf milde Gaben. Dann kannst du auch den Bettler verhungern lassen.
          Solange du nur lieber selbst verhungerst, statt zu betteln.

          Kommentar


            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
            Wenn sich aber Fragen und kritische Anworten auf biblische Inhalte beziehen, scheint es mir durchaus sinnvoll zu sein, möglichst unvoreingenommen die Bibel selbst sprechen zu lassen. Das hängt natürlich vom Fall ab.
            Sinnvoll wäre es, wenn man möglichst unvoreingenommen auch die zitierte Bibelstelle, auf Glaubwürdigkeit prüft. Um beim Beispiel Pilatus zu bleiben, werde ich sehr Skeptisch, wenn er Jahrzehnte später in den Evangelien wörtlich zitiert wird. Hat damals jemand mitgeschrieben, wurde das weitererzählt (wenn ja von wem, und warum durfte dieser dabei mithören?), oder sind diese Pilatuszitate eher Dichtung?
            Wenn man sich auf die Bibel bezieht, dann muss man um der lieben Wahrheit willen, auch den Faktor Legendenbildung berücksichtigen. Gerade wenn man dabei über historische Ereignisse diskutiert, ansonsten gerät man zwangsläufig ins Land der Märchen.
            Zuletzt geändert von Enas Yorl; 20.05.2011, 16:36.
            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
            Dr. Sheldon Lee Cooper

            Kommentar


              Zitat von Halman Beitrag anzeigen
              Also, dann erzähle ich sie Dir: Eine Frau wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. Also stellten die Schriftgelehrten und Pharisäer sie in ihrer Mitte und konfrontierten Jesus mit der Frage: "Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du??" (Johannes 8:4-5)
              Sie hofften, Jesus würde nun einen Fehler machen, damit sie Grund hätte, ihn zu verklagen.
              Darauf antwortete Jesus ihnen: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." [/I] (Johannes 8:7)
              Nun, niemand war ohne Sünde - außer Jesus - daher gingen sie einer nach den anderen - bis sie allein waren.
              Da fragte Jesus sie: "Frau, wo sind sie? Hat niemand dich verurteilt?"
              Sie antwortete: "Niemand, Herr."
              Jesus aber sprach zu ihr: "Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!" [/I] (Johannes 8:10-11)
              Das hast du jetzt mit Absicht gemacht. Ich wollte sie nicht lesen und du schreibst es trotzdem raus.
              Hmm...die Geschichte ist totlangweilig. Mehr kann ich dazu nicht sagen und ich mag die abgeänderte Version davon lieber. Irgendwas mit einer Mutter, aber ich finde sie leider nicht mehr.

              Die Priester wussten, dass sie falsch handelten, die Römer waren aber unwissend. Sie glaubten doch an ihren Gottkaiser, an Jupiter und Mars.
              Und trotzdem haben sie gemordet...

              Logik ist nur der Anfang aller Weisheit, nicht das Ende, black_hole.
              Bei Logik scheitern die Gläubigen aber oftmals.


              Weil er sagte: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie."?
              Oder weil er ihnen sagte:
              Jesus bezog sich auf diesen Vers:
              Dies ist die Einleitung zu den Versen 15-22, in denen prophezeit wird, dass ein Prophet gleich Moses erscheinen würde. Und selbst große Propheten wie Jesaja und Daniel waren nicht gleich Moses, dies traf erst auf Jesus Christus zu. Doch sie glaubten Moses' Schriften nicht, also glaubten sie auch Jesu Worten nicht.
              Das beantwortet nicht meine "Frage". Auch Jesus kann nicht ohne Sünden gewesen sein. Das kann ich so einfach nicht glauben, denn er war auch ein Mensch und jeder Mensch hat Sünden...so auch er.
              Außerdem war er doch trotzdem bestimmt ziemlich nervig gewesen...


              Das sollte man aber.
              Nö, dann kann man sich ja nicht mehr um andere wichtige Dinge kümmern.


              Aber dann könnte ich nicht mehr mit "Fachausdrücken" angeben.
              Und ein schwarzes Loch zur Weisglut bringen...jaja...schon klar.

              Doch, natürlich sind sie gläubig, aber der Buddhismus ist eine ganz andere Religion. Enas Yorl kennt sich da besser aus.
              Siehst du. Also sind die Buddhisten auch Gläubige. Und alle Gläubigen halten sich an Dingen und Ritualen fest, die eigentlich total unlogisch sind und keinen Sinn beinhalten.
              Nur wer vergessen wird, ist tot.
              Du wirst leben.

              ---- RIP - mein Engel ----

              Kommentar


                Jesus ging es nicht um kleinliche Regeln, sondern um Grundsätze. Dazu gehören Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Wer im diesem Sinne nicht auf Jesu Worte hört, ist umbarmherzig und wird auch keine Barmherzigkeit erlangen, denn mit dem Maß, mit dem man misst, wird man gemessen werden. Deshalb sollte man nicht allzu streng mit anderen sein. Im Grunde richtet sich jeder selbst, der die Vergebung ablehnt.
                Jemand der Vergebung sucht und seine Sünden bereut, dem ist sicher auch bewußt daß er diese Grundsätze missachtet hat. Trotzdem werden demjenigen seine Sünden vergeben, wenn es dieser bloß bereut.
                Es geht also nicht nur um eine "Geste", sondern um die damit ins Bewußtsein gerufene Allmacht (Gottes oder Jesus), die immer im Stande ist zu vergeben, wo es ein Mensch an seiner statt nicht (mehr) kann. Es geht um eine Form der Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe die größer ist als das Wort und erst durch die Erfahrung, daß einem vergeben wird, verstanden werden kann. Auch aus diesem Grund kann Logos m.E. nicht nur mit Wort/Rede übersetzt werden.

                Ist Memra nicht einfach die aramäische Übersetzung des griechischen von Logos?
                Das würde ich so nicht sagen. Es gibt sechs theologische Wahrheiten über Memra. Die erste beginnt mit dem Satz "Manchmal ist das Memra dasselbe wie Gott, aber manchmal ist das Memra getrennt von Gott.". Wenn Memra nun die Übersetzung von Logos ist und Logos einfach mit "Wort" überserzt wird, dann ist das Wort einmal das selbe wie Gott und einmal ist es getrennt von Gott.
                Wenn es z.B. heißt "das Wort war bei Gott", dann ist Memra getrennt von Gott. Wenn es heißt "das Wort war Gott" dann ist Memra und Gott das selbe.

                Wort und Rede sind doch frei gestaltbar. Ein geschriebenes Wort mag enschlüsselbar sein, dass Universum könnte entschlüsselbar sein, aber das bedeutet nicht, dass künftige Worte determiniert wären.
                Alle "ausgesandten" Worte sind natürlich unveränderlich definiert, aber die künftigen Worte des Logos' sind doch frei, weil sie allenfalls in seinen Gedanken existieren und somit noch gar nicht festgelegt sind.
                Du versteifst dich m.E. immer zu sehr darauf, daß Logos mit Wort/Rede übersetzt werden könnte, worauf man dann natürlich nur auf "das ausgesandte Wort" schließen kann. Dabei heißt Logos aber auch z.B. Vernunft oder "Gesamtsinn der Wirklichkeit" (Weltanschauung). Diese Dinge kann man nicht einfach in Worte fassen. Jeder würde Vernunft anders devinieren, obwohl sich im großen und ganzen wohl alle einig sind. Es sind sich wohl auch alle im großen und ganzen über die von dir genannten "Eckpfeiler" des christlichen Glaubens einig: Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Trotzdem würde das wieder jeder z.B. mit unterschiedlichen Bibeltexten belegen wollen.

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                  Zitat von Halman
                  Wenn sich aber Fragen und kritische Anworten auf biblische Inhalte beziehen, scheint es mir durchaus sinnvoll zu sein, möglichst unvoreingenommen die Bibel selbst sprechen zu lassen. Das hängt natürlich vom Fall ab.
                  Unvoreingenommen bedeutet ebend auch, das niedergeschriebene Wort kritisch zu betrachten. Das einfache Zitieren oder Belegen mit den Versen wirkt mir nicht unvoreingenommen. Wie schon von anderen hier erwähnt, muss halt auch der Hintegrund des niedergeschriebenen Verses betrachtet werden. Also wie und warum? Inwiefern spielt Legendenbildung da eine Rolle? Wie wörtlich sind Dinge gemeint?

                  Sogesehen ist es mal ganz gut, dass die Bibel nicht von allen Gläubigen wörtlich genommen wird, da es sonst massive Probleme mit unserer heutigen Rechtssprechung und moralisch ethischen Grundhaltung geben würde.
                  "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                  DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                  ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                    Mythen sind keine Märchen

                    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                    Nö. Es ist nicht die Rede davon, anderen Gutes zutun.
                    Man kann alles Böse tun, solange man die Folgen auch für sich selbst akzeptiert.
                    Nun, die Goldene Regel ist natürlich im Kontex der christlichen Lehre zu deuten, Jesus prägte sie in der Bergpredig und alleine diese gibt einen eindeutigen Rahmen vor, der AFAIK eine negative Auslegung, also eine, die anderen Schaden zufügt, ausschließt.

                    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                    Viele Bibelfanatiker in den USA haben zum Beispiel eine sehr feindliche Haltung gegenüber den Sozialstaat. Wer sich nicht selbst helfen kann, sollte eben verhungern.
                    Und dies widerspricht eindeutig die christliche Botschaft, welche die Bibel vermittel. Jesus lehrte ganz klar und deutlich, dass man den Armen helfen sollte, ohne etwas zurück zu erwarten. Auf wunsch könnte ich diese "seltsamen Christen" in den USA anhand der Bibel, auf die sie sich angeblich berufen, widerlegen.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Sinnvoll wäre es, wenn man möglichst unvoreingenommen auch die zitierte Bibelstelle, auf Glaubwürdigkeit prüft. Um beim Beispiel Pilatus zu bleiben, werde ich sehr Skeptisch, wenn er Jahrzehnte später in den Evangelien wörtlich zitiert wird. Hat damals jemand mitgeschrieben, wurde das weitererzählt (wenn ja von wem, und warum durfte dieser dabei mithören?), oder sind diese Pilatuszitate eher Dichtung?
                    Die Bibel enthält nicht unbedingt wörtlich Zitate der Personen, sondern eher sinngemäße. Dies machen die Evangelien gut kenntlich. Das schöne dabei ist ja, dass wir hier vier Berichte über Jesus haben und nicht nur einen. Vergleich man die wörtliche Rede in der selben Begebenheit, stellt man Unterschiede fest, doch der Sinn bleibt erhalten. (Auf Wunsch könnte ich dies biblisch belegen.)
                    In religiösen Texten geht es vorangig um die Botschaft, um die Lehre, weniger um exakte Fakten. Auch hatte jeder Evangelist eine andere Intention.
                    Eine historische Prüfung bringt mich allerdings an die Grenzen meiner Möglichkeiten und sogar darüber hinaus. newman hatte dies bereits erleutert.
                    Aber für eine Christen ist die Bibel nun mal die Quelle religiöser Lehren.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Wenn man sich auf die Bibel bezieht, dann muss man um der lieben Wahrheit willen, auch den Faktor Legendenbildung berücksichtigen. Gerade wenn man dabei über historische Ereignisse diskutiert, ansonsten gerät man zwangsläufig ins Land der Märchen.
                    Da bin ich anderer Meinung. Möglicherweise gelangt man ins Land der Mythen, aber keineswegs in Märchenland.
                    An dieser Stelle verlinke ich mal zwei Beiträge von Logan5 aus dem Nachbarthread:



                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Und trotzdem haben sie gemordet...
                    Vielleicht haben sie auch lediglich getötet.

                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Bei Logik scheitern die Gläubigen aber oftmals.
                    Stimmt.

                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Das beantwortet nicht meine "Frage". Auch Jesus kann nicht ohne Sünden gewesen sein. Das kann ich so einfach nicht glauben, denn er war auch ein Mensch und jeder Mensch hat Sünden...so auch er.
                    Als Atheistin muss Du es natürlich so sehen. Aber dann war er immer noch ein so wirksamer Wanderprediger, dass wir heute noch über ihn reden.

                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Außerdem war er doch trotzdem bestimmt ziemlich nervig gewesen...
                    Gemäß den Evengelien hatte er einen sehr angenehmen Charakter. Die Menschen strömten zu ihm und sogar die Kinder fühlten sich von ihn angezogen. Er war nicht nervig, er stellte die Fehler der religiösen Führer bloß und dass passte ihnen natürlich nicht.

                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Und ein schwarzes Loch zur Weisglut bringen...jaja...schon klar.
                    Ein Schwarzes Loch in Weißglut wäre sicher ein interessantes "physikalisches Phänomen".

                    Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                    Siehst du. Also sind die Buddhisten auch Gläubige. Und alle Gläubigen halten sich an Dingen und Ritualen fest, die eigentlich total unlogisch sind und keinen Sinn beinhalten.
                    Die Buddhisten erzählen auch merkwürde Dinge über die Bahnen der Lebensenergie, doch irgendwas muss ja drann sein, wenn sie solche Relsultate vorweisen können: YouTube - ‪Shaolin bei RTL‬‏

                    Kommentar


                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Die Bibel enthält nicht unbedingt wörtlich Zitate der Personen, sondern eher sinngemäße. Dies machen die Evangelien gut kenntlich. Das schöne dabei ist ja, dass wir hier vier Berichte über Jesus haben und nicht nur einen. Vergleich man die wörtliche Rede in der selben Begebenheit, stellt man Unterschiede fest, doch der Sinn bleibt erhalten. (Auf Wunsch könnte ich dies biblisch belegen.)
                      Das Problem dabei ist nur, das ein Vergleich der vier Berichte wenig aussagekräftig ist, da keiner der Verfasser einen neutralen Standpunkt einnimmt. Und sich alle Evangelisten, aus den gleichen Sammelsurium, an Erzählungen aus zweiter Hand und vermutlich noch viel schlechteren Quellen bedienen mussten.
                      Um bei Pilatus zu bleiben, es ist nicht allzu verwunderlich, wenn sich bei den frühen Christen, ein ähnlichen Bild über seine Rolle beim Fall Jesu verbreitet hat. Schließlich waren die Hohepriester die erklärten Buhmänner für die Christen in diesen Konflikt. Nur löst das noch lange nicht die Frage, woher die Christen überhaupt Details, zu Pilatus Rolle dabei gekannt haben? Hier muss man sich kritisch fragen, wie viel davon Wahrheit oder Dichtung ist, die ihre Grundlage in der Opposition mit der Priesterschaft hatte.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      In religiösen Texten geht es vorangig um die Botschaft, um die Lehre, weniger um exakte Fakten. Auch hatte jeder Evangelist eine andere Intention.
                      Weshalb ich als Atheist hier immer mit den Augen rolle. Wenn der Wahrheitsgehalt der Fakten nicht so wichtig ist, muss man sich doch Fragen, wie viel der Botschaft, in den Evangelien tatsächlich von Jesus stammt.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Eine historische Prüfung bringt mich allerdings an die Grenzen meiner Möglichkeiten und sogar darüber hinaus. newman hatte dies bereits erleutert.
                      Aber für eine Christen ist die Bibel nun mal die Quelle religiöser Lehren.
                      Und deshalb spielt der Unterschied von Wahrheit und Dichtung keine Rolle? rolleyes Das Problem ist, das sich die Mehrheit der Christen um eine Diskussion der Frage: "wie viel vom Inhalt der Bibel ist Dichtung", drückt. Man sollte doch meinen, das gerade diese Frage einen ernsthaften Christen auf der Seele liegt. Aber tatsächlich bekommt man immer so ausweichende Antworten, das es vorrangig um die Botschaft geht, und nicht um exakte Fakten.
                      Das ist für einen Atheisten reichlich frustrierend, da studieren Christen die Bibel, interpretieren ihre Botschaft, werfen mit Zitaten um sich. Aber die Frage ob Teile davon Dichtung sind, ist ihnen egal.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Da bin ich anderer Meinung. Möglicherweise gelangt man ins Land der Mythen, aber keineswegs in Märchenland.
                      Mythen oder Märchen, wie? Egal wie du hier mit den Begriffen jonglierst, beides stellt ihre Richtigkeit in Frage.

                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      Die Buddhisten erzählen auch merkwürde Dinge über die Bahnen der Lebensenergie, doch irgendwas muss ja drann sein, wenn sie solche Relsultate vorweisen können: YouTube - ‪Shaolin bei RTL‬‏
                      Nur weil es hier den Anschein hat, das die Mönche hier etwas außergewöhnliches vollbringen. Beweist das noch lange nicht, das ihre Erklärungstheorie stimmt. Es beweist lediglich, das funktionieren ihrer Trainingsmethoden.
                      Zuletzt geändert von Enas Yorl; 20.05.2011, 18:51.
                      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                      Dr. Sheldon Lee Cooper

                      Kommentar


                        Bibelinterpretation

                        Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                        Jemand der Vergebung sucht und seine Sünden bereut, dem ist sicher auch bewußt daß er diese Grundsätze missachtet hat. Trotzdem werden demjenigen seine Sünden vergeben, wenn es dieser bloß bereut.


                        Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                        Es geht also nicht nur um eine "Geste", sondern um die damit ins Bewußtsein gerufene Allmacht (Gottes oder Jesus), die immer im Stande ist zu vergeben, wo es ein Mensch an seiner statt nicht (mehr) kann. Es geht um eine Form der Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe die größer ist als das Wort und erst durch die Erfahrung, daß einem vergeben wird, verstanden werden kann. Auch aus diesem Grund kann Logos m.E. nicht nur mit Wort/Rede übersetzt werden.
                        Die Bedeutung von Logos geht wohl über das gesprochende Wort hinaus. Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass es dieses auch beinhaltet.
                        An dieser Stelle möchte ich abermals ein Zitat aus Babylon 5 frei aus dem Gedächnis zitieren, welches mir hier passend erscheint: "Alles begann mit einem Wort. Aber wir können nicht sprechen ohne zu Denken. Andererseits können wir das Denken nicht formulieren ohne Sprache. Daraus ergibt sich die Frage: Wer hat was erschaffen und damit das Universum erschaffen?" (Lorien)
                        Darüber könnte man seitenweise philosophieren. Ob Michael Straczynski bei diesem Dialog an dem Beginn des Johannesevengeliums dachte, oder an die Genesis, vermag ich nicht zu beurteilen, auch wenn für mich dieser Eindruck entsteht.
                        Aber der Gedankengang, dass Sprache und Gedanken zusammengehören, scheint mit zum Logos zu passen: Das Wort ist die Botschaft, formuliert aus den Gedanken, ja der Vernunft, heraus.

                        Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                        Das würde ich so nicht sagen. Es gibt sechs theologische Wahrheiten über Memra. Die erste beginnt mit dem Satz "Manchmal ist das Memra dasselbe wie Gott, aber manchmal ist das Memra getrennt von Gott.". Wenn Memra nun die Übersetzung von Logos ist und Logos einfach mit "Wort" überserzt wird, dann ist das Wort einmal das selbe wie Gott und einmal ist es getrennt von Gott.
                        Wenn es z.B. heißt "das Wort war bei Gott", dann ist Memra getrennt von Gott. Wenn es heißt "das Wort war Gott" dann ist Memra und Gott das selbe.
                        Die Übersetzung von Johannes 1:1 ist problematisch, weil dort nur bestimmte Artikel verwendet werden. Im griechischen Urtext steht: "ΕΝ ΑΡΧΗ ἦν ὁ Λόγος καί ὁ Λόγος ἦν πρός τόν Θεόν καί Θεός ἦν ὁ Λόγος"
                        • ὁ Λόγος (ho lógos = der Logos)
                        • Θεός (theós = Gott)
                        • ρός τόν Θεόν (pros ton theón = bei dem Gott)

                        Als Johannes als schrieb: "... καί Θεός ἦν ὁ Λόγος" (... und Gott war der Logos), erscheint die Aussage zweideutig. Warum versah er Θεός (theós = Gott) nicht mit dem bestimmten Artikel ὁ (ho)? Hätte er ὁ Θεός (ho theós = der Gott) geschrieben, wäre es eindeutig. Offenbar wollte Johannes nicht aussagen, dass der Logos der bestimmte Gott ist, sondern lediglich, dass ein unbestimmter Gott der Logos ist, also der Logos ein Gott ist. Dadurch, dass Johannes den bestimmten Artikel weglässt, kennzeichnet er das Wort Θεός (Gott) als Eigenschaft des Logos'. Dies deckt sich auch mit dem, was Johannes im Weiteren in seinem Evangelium niederschrieb.
                        Daher ist in diesem Fall durchaus die Übersetzung aus der Guten Nachricht sinngemäß korrekt: 1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. (Johannes 1:1)

                        Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                        Du versteifst dich m.E. immer zu sehr darauf, daß Logos mit Wort/Rede übersetzt werden könnte, worauf man dann natürlich nur auf "das ausgesandte Wort" schließen kann. Dabei heißt Logos aber auch z.B. Vernunft oder "Gesamtsinn der Wirklichkeit" (Weltanschauung). Diese Dinge kann man nicht einfach in Worte fassen. Jeder würde Vernunft anders devinieren, obwohl sich im großen und ganzen wohl alle einig sind. Es sind sich wohl auch alle im großen und ganzen über die von dir genannten "Eckpfeiler" des christlichen Glaubens einig: Vergebung, Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Trotzdem würde das wieder jeder z.B. mit unterschiedlichen Bibeltexten belegen wollen.
                        Das ist richtig. Die Bedeutung von Logos ist sehr umfassend. Logos bedeutet auch Rede, Grund, Gedanke und Denkvermögen. Ich denke, die Definition schließt unsere beiden Standpunkte ein. Ich stimme dir diesbezüglich also zu.

                        Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                        Unvoreingenommen bedeutet ebend auch, das niedergeschriebene Wort kritisch zu betrachten. Das einfache Zitieren oder Belegen mit den Versen wirkt mir nicht unvoreingenommen.
                        Wenn ich die Bibel zitiere und erläutere, geht es mir um die religiöse Botschaft. Die Basis des christlichen Glaubens ist nun mal die Bibel. Wenn Du mich bspw. fragen würdest, ist Jesus Gott, dann scheint es mir vernünftig zu sein, zu zeigen, was die Bibel dazu sagt. Dann kennst Du die usrpüngliche religiöse Lehre des Christentums, befreit von späteren theologischen Zusätzen. Dies sind dann erstmal Aussagen mit religiöser Qualtität.

                        BTW habe ich die Bibel niemals auswendig gelernt - das kann ich gar nicht. Aber ich hörte mal davon, dass ein Jesuit dies mal geschafft hatte. Aber es gehört weit mehr dazu, als nur Bibelstellen finden zu können. Sie zu verstehen ist eine ganz andere Sache. Dabei gibt es durchaus umstrittende Verse, wie Johannes 1:1.

                        Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                        Wie schon von anderen hier erwähnt, muss halt auch der Hintegrund des niedergeschriebenen Verses betrachtet werden. Also wie und warum? Inwiefern spielt Legendenbildung da eine Rolle? Wie wörtlich sind Dinge gemeint?
                        Dazu müsste ich deutlich mehr über Archeologie und Historie wissen. Was ich machen kann, ist nachzuforschen, wann die Bibelbücher verfasst wurden. Mir sind auch einige außerbiblische archeologische Belege bekannt, welche Angaben in der Bibel historisch stützen (habe ich auch schon vor längerer Zeit hier gepostet). Ein Beipsiel dafür ist die Mescha-Stele. Aber viel mehr kann ich auch nicht machen, dafür bitte ich um Nachsicht.
                        Deine letzte Frage finde ich sehr interessant: Wie wörtlich sind die Dinge gemeint. Natürlich hängt die Deutung von historischen Kontext ab. Wenn z.B. von der Welt die Rede ist, muss damit nicht der ganze Globus gemeint sein, es könnte sich einfach auf die damals bekannte Welt beziehen.
                        Auch werden in der Bibel viel Symbolik (prophetische Bücher) und religiöse Poesie (Buch Hiob) verwendet. So wurde die Genesis in Strophenform verfasst, die Psalmen sind Lieder.

                        Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                        Sogesehen ist es mal ganz gut, dass die Bibel nicht von allen Gläubigen wörtlich genommen wird, da es sonst massive Probleme mit unserer heutigen Rechtssprechung und moralisch ethischen Grundhaltung geben würde.
                        Die Bibel sollte man mit gesunden Sinn und Unterscheidungsvermögen lesen.

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Das Problem dabei ist nur, das ein Vergleich der vier Berichte wenig aussagekräftig ist, da keiner der Verfasser einen neutralen Standpunkt einnimmt. Und sich alle Evangelisten, aus den gleichen Sammelsurium, an Erzählungen aus zweiter Hand und vermutlich noch viel schlechteren Quellen bedienen mussten.
                        Zumindest standen ihnen bessere Quellen zur Verfügung als uns heute. Möglicherweise die Logienquelle Q (niedergeschriebene Jesusworte bis 65 n. Chr.). Die zeitliche Nähe der Verfassung, etwa 30 Jahre nach Jesus Tod, würde den Evangelisten durchaus erlauben, auch Informationen aus erster Hand zu erhalten.

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Weshalb ich als Atheist hier immer mit den Augen rolle. Wenn der Wahrheitsgehalt der Fakten nicht so wichtig ist, muss man sich doch Fragen, wie viel der Botschaft, in den Evangelien tatsächlich von Jesus stammt.
                        Wir kennen vor allen den theologischen Jesus Christus, nicht den historischen Jesus von Nazareth. Zwar erwähnten ihn der jüdische Historiker Flavius Josephus und er römische Historiker und Senator Publius Cornelius Tacitus erwähnten ihn zwar, aber die Informationen sind doch recht spärlich.
                        Siche ist, dass es einen Wanderprediger namens Jeschua (griechisch Jesus) tatsächlich gab, der gekreuzigt wurde und auf den sich die Chisten stützen. Gleich Moses begründete er also eine Religion und war damit tatsächlich ein vergleichbarer Prophet. Die Urchristen, welche sich auf Jesu bezogen, verbanden damit ganz bestimmte Grundwerte, welche in der Bergpredigt kraftvoll zum Ausdruck kommen.
                        Sogar dre Hindu Mohandas Karamchand Gandhi fühlte sich davon angesprochen:
                        Zitat von Mahatma Gandhi:
                        Wenn da nur die Bergpredigt und meine eigene Interpretation dazu wären, würde ich nicht zögern zu sagen: "O ja, ich bin ein Christ [...]. Leider ist aber viel, was unter dem Namen Christentum läuft, eine Negation der Bergpredigt."
                        Das Gandhi-Zitat ist diesem Ling entnommen: Zitate von Mahatma Gandhi - Zitate, Aphorismen, Lebensweisheiten

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Und deshalb spielt der Unterschied von Wahrheit und Dichtung keine Rolle? rolleyes Das Problem ist, das sich die Mehrheit der Christen um eine Diskussion der Frage: "wie viel vom Inhalt der Bibel ist Dichtung", drückt. Man sollte doch meinen, das gerade diese Frage einen ernsthaften Christen auf der Seele liegt. Aber tatsächlich bekommt man immer so ausweichende Antworten, das es vorrangig um die Botschaft geht, und nicht um exakte Fakten.
                        Das ist für einen Atheisten reichlich frustrierend, da studieren Christen die Bibel, interpretieren ihre Botschaft, werfen mit Zitaten um sich. Aber die Frage ob Teile davon Dichtung sind, ist ihnen egal.
                        Oh, egal ist mir das nicht, ansonsten hätte ich keine Zweifel. Allerdings geht es in Religionen nun mal um die Botschaft, um ihre Bedeutung.
                        Dass diesbezüglich die exakten Fakten nachrangig sein können, soll eine farblich markierte Gegenüberstellung von zwei Jesu-Zitaten zeigen, als er seine Jünger aufforderte, ein Gastzimmer für das letzte Passah zu besorgen.
                        Matthäus handelt die Sache mit einem Satz ab, entsprechend kurz und unpräzise fällt auch die wörtliche Rede Jesu aus. Lukas ist da viel ausführlicher:
                        • 18 Er aber sprach: Geht in die Stadt zu dem und dem und sprecht zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. (Matthäus 26,18)
                        • 10 Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht! 11 Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passahmahl essen kann? 12 Und jener wird euch einen großen, mit Polstern ausgelegten Obersaal zeigen. Dort bereitet! (Lukas 22:10)

                        Sicher sagte Jesus nicht wortwörtlich: "Geht ... zu dem und dem ..." Matthäus waren hier aber exakte Fakten nicht so wichtig. Die wörtliche Rede ist nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß. Die Umschreibung "... zu dem und dem ..." zeigt an, dass Jesus ihnen sagte, zu wem sie gehen sollten. Für Matthäus war die Begebenheit an sich aber nicht so wichtig - für ihn war entscheidener, dass Jesu Zeit nahe war.
                        Lukas hingegen war mehr an der Begebenheit und an sich interessiert und legte den Fokus in dieser Stelle mehr auf Jesu Weisheit, als an seine inneren Gefühle.
                        Das blau makierte gibt den Dialog sehr unterschiedlich wieder. Das grün makiert kann hingegen sehr wohl so gedeutet werden, dass die Dialoge hintereinander passen und die Evangelisten den für sie wichtigen Ausspruch rauspickten.

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Mythen oder Märchen, wie? Egal wie du hier mit den Begriffen jonglierst, beides stellt ihre Richtigkeit in Frage.
                        Die Botschaft bleibt davon unangetastet. (Hast Du die verlinkten Postings von Logan5 gelesen? Ich weiß, das ist viel Lesestoff.)

                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Nur weil es hier den Anschein hat, das die Mönche hier etwas außergewöhnliches vollbringen. Beweist das noch lange nicht, das ihre Erklärungstheorie stimmt. Es beweist lediglich, das funktionieren ihrer Trainingsmethoden.
                        Das stimmt. Ich wollte damit black_hole lediglich zeigen, dass nicht alles Humbuck ist was religiöse Menschen so treiben und Buddhisten durchaus handfeste Ergebnisse vorweisen können.

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                          @Halman: *Jetzt mal Butter bei die Fische* wie wir Norddeutschen sagen...

                          Stimmt das was in der Bibel steht, ja oder nein? Wenn die Bibel in einigen Teilen nicht stimmt, warum dann in denen, die einen Gott erwähnen?

                          Wenn die Botschaft so viel wichtiger ist als der Wahrheitsgehalt, was in diesem Buch (außer der Botschaft) stimmt dann überhaupt? Kann ein Buch mit so wenig Wahrheitsgehalt dann überhaupt ernst genommen werden???

                          Ich denke nein.

                          Und mal ganz im Ernst: Auf die Message "Seid nett zueiander" wäre ich auch ohne fürsorglichen Außerirdischen gekommen...
                          Do not base your joy upon the deeds of others, for what is given can be taken away.

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                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            Vielleicht haben sie auch lediglich getötet.
                            Wie ein Tier? Wenn du das so siehst, ist das deine Meinung, aber meiner Meinung nach haben sie auf grauenvolle Weise gemordet, denn egal, ob es in ihren Gesetzen nicht verboten war: Mord ist Mord.

                            Als Atheistin muss Du es natürlich so sehen. Aber dann war er immer noch ein so wirksamer Wanderprediger, dass wir heute noch über ihn reden.
                            Es wird nur noch über ihn geredet, weil es solche Hirnis gab, die dachten, dass sie eine Bibel schreiben mussten. Deshalb ich Jesus auch heute noch so bekannt. Ich wette mit dir, dass er sogut wie kein Ansehen in der heutigen Gesellschaft hätte, wenn es diese Bibel nicht geben würde. Dann wäre er wieder nur ein normaler Mensch, den man nach einiger Zeit hätte vergessen gehabt.


                            Gemäß den Evengelien hatte er einen sehr angenehmen Charakter. Die Menschen strömten zu ihm und sogar die Kinder fühlten sich von ihn angezogen. Er war nicht nervig, er stellte die Fehler der religiösen Führer bloß und dass passte ihnen natürlich nicht.
                            Gemäß den Evangelien.... Die würden Jesus ja auch nie ins negative Licht rücken.


                            Ein Schwarzes Loch in Weißglut wäre sicher ein interessantes "physikalisches Phänomen".
                            Ist mir garnicht aufgefallen. Aber jetzt fang nicht an, dass das dann ein Wunder wäre.


                            Die Buddhisten erzählen auch merkwürde Dinge über die Bahnen der Lebensenergie, doch irgendwas muss ja drann sein, wenn sie solche Relsultate vorweisen können: YouTube - ‪Shaolin bei RTL‬‏
                            Das hat aber nichts mit Religion zu tun, sondern mit Körperbeherrschung. Ich bin mir absolut sicher, dass das auch Atheisten zu Stande bringen, wenn man denn lange genug dafür übt.
                            Nur wer vergessen wird, ist tot.
                            Du wirst leben.

                            ---- RIP - mein Engel ----

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                              Ich find es faszinierend, daß über eine Person geredet wird, die möglicherweise rein fiktiv war und vor allem, daß man der Meinung ist, genau zu wissen, wie diese person gewesen war.
                              Das fand ich auch schon in der Schule so faszinierend, wenn der Lehrer fragte: "Was wollte uns der Autor damit sagen?" Ganz ehrlich? Woher soll ich das wissen, ich kenn den Autor doch gar nicht bzw. er ist tot, wie soll man ihn da fragen?
                              Interpretationen sind eine individuelle Lesersache, es sei denn der Autor lebt noch und sagt: "Ja, wie die Ezri das interpretiert hat, genau so habe ich das gemeint." Doch meistens hat man nicht die Möglichkeit zu fragen, daher finde ich es total müßig drüber nachzudenken, was mir eine aus meiner Sicht fiktive Persönlichkeit wohl sagen wollte und erst recht weiß ich nicht, salopp gesagt, ob er sich den Hintern mit der rechten oder der linken Hand abgewischt hat.

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                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Die Bedeutung von Logos geht wohl über das gesprochende Wort hinaus. Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass es dieses auch beinhaltet.
                                An dieser Stelle möchte ich abermals ein Zitat aus Babylon 5 frei aus dem Gedächnis zitieren, welches mir hier passend erscheint: "Alles begann mit einem Wort. Aber wir können nicht sprechen ohne zu Denken. Andererseits können wir das Denken nicht formulieren ohne Sprache. Daraus ergibt sich die Frage: Wer hat was erschaffen und damit das Universum erschaffen?" (Lorien)
                                Wir können aber Gedanken ohne Worte haben. Z.B. wäre der "Fluchtgedanke" nicht einfach der Gedanke an "Flucht" bzw. "heb deine Füße, beweg deine Beine". Es ist ein "Verstand" der einsetzt, noch bevor die eigene Reaktion gedanklich erfasst werden kann: plötzlich sieht man sich rennen, ohne mitbekommen zu haben, daß man losgerannt ist, weil man das Losrennen nicht denkend (so daß man es hätte mit Worten formulieren können) erfasst hat.

                                Aber der Gedankengang, dass Sprache und Gedanken zusammengehören, scheint mit zum Logos zu passen: Das Wort ist die Botschaft, formuliert aus den Gedanken, ja der Vernunft, heraus.
                                Es gibt eben noch den Aspekt, daß es Gedanken ohne Worte ohne Sprache gibt. Gedanken müssen nicht (logisches) "Denken" sein. Sie sind einfach Gedanken ohne Form und Richtung. Ein Chaos wenn man so will. Oder schlicht unbändige Natur.
                                Denkende Menschen wollen die Natur kontrolliern oder sie zumindest verstehen.
                                Zu denken wie die Natur heißt aber nicht Denken.

                                Die Übersetzung von Johannes 1:1 ist problematisch, weil dort nur bestimmte Artikel verwendet werden. Im griechischen Urtext steht: "ΕΝ ΑΡΧΗ ἦν ὁ Λόγος καί ὁ Λόγος ἦν πρός τόν Θεόν καί Θεός ἦν ὁ Λόγος"
                                • ὁ Λόγος (ho lógos = der Logos)
                                • Θεός (theós = Gott)
                                • ρός τόν Θεόν (pros ton theón = bei dem Gott)
                                Sicher wird auch das Problem sein, daß man manche Sprachen nicht 1:1 übersetzen kann. Und wenn dann dieser Text, der nicht 1:1 übersetzt werden konnte (also nur annähernd), abermals nicht 1:1 übersetzt werden konnte, bis er endlich mal in den heutigen Versionen der Bibel steht, dann ist es äußerst fraglich ob Sätze wie "Im Anfang war das Wort" 1:1 wörtlich zu nehmen sind. Somal da nicht "Wort" sondern eben "Logos" stand u.s.w..

                                Als Johannes als schrieb: "... καί Θεός ἦν ὁ Λόγος" (... und Gott war der Logos), erscheint die Aussage zweideutig. Warum versah er Θεός (theós = Gott) nicht mit dem bestimmten Artikel ὁ (ho)? Hätte er ὁ Θεός (ho theós = der Gott) geschrieben, wäre es eindeutig.
                                Wieso wäre es dann eindeutiger gewesen?
                                Zu schreiben "....und Gott war der Logos" interpretiere ich genau wie "....und der Gott war bei Logos". Oder besteht heute die Gefahr, daß jemand annehmen könnte es gäbe mehrere Götter, weil da nicht steht "der [eine] Gott"?

                                Offenbar wollte Johannes nicht aussagen, dass der Logos der bestimmte Gott ist, sondern lediglich, dass ein unbestimmter Gott der Logos ist, also der Logos ein Gott ist. Dadurch, dass Johannes den bestimmten Artikel weglässt, kennzeichnet er das Wort Θεός (Gott) als Eigenschaft des Logos'. Dies deckt sich auch mit dem, was Johannes im Weiteren in seinem Evangelium niederschrieb.
                                Welcher Gott sollte denn damit gemeint sein? Wer glaubt, glaubt nur an den einen Gott. Eine andere Gottheit gibt es nicht außer den einen Gott. Da macht auch das Glaubensbekenntnis wieder Sinn:
                                "Ich glaube an den Heiligen Geist,.....", was ich prompt mit "ich gaube an den einen Gott" übersetzen würde.

                                Daher ist in diesem Fall durchaus die Übersetzung aus der Guten Nachricht sinngemäß korrekt: 1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich. (Johannes 1:1)
                                Da es nur einen Gott gibt, fällt es mir nicht schwer hier zwei Dinge getrennt von einander zu betrachten. Das Wort und Gott. Das irreführende ist meiner Ansicht nach "und in allem war es Gott gleich", weil da wiederum das, was anfangs getrennt voneinander betrachtet wurde, zu ein und demselben zusammen geführt wird. Sozusagen zum "Wort Gottes", nach der 1. thologischen Wahrheit zu "das Wort war Gott": Memra = Gott.

                                In ein und demselben Satz steckt somit die Wahrheit, daß das Wort sowohl als auch das selbe ist wie Gott und getrennt von Gott betrachtet werden kann.
                                Vielleicht hätte man es andersrum schreiben sollen: "In allem war das Wort Gott und das Wort war bei Gott", weil man so nachvollziehen könnte, daß es am Anfang nur Gott gab aus dem das Wort hervorging. So (wie es jetzt da steht) könnte man den Eindruck bekommen, daß erst das Wort (indem es bei Gott war) Gott zu DEM [einen] Gott machte, an den nun alle glauben.
                                Sprich als sei Gott erst durch das Wort komplettiert/vervollständigt worden und wäre nicht schon vorher ein "vollkommenes Wesen".
                                Es sollte aber sicher so "gedacht" sein (also vom Autor), daß aus einem vollkommenen Wesen etwas unvollkommeneres "gemacht" wurde, damit "nicht so vollkommene Wesen" (Menschen) das vollkommene Wesen 1. erkennen und 2. verstehen können.

                                Das ist richtig. Die Bedeutung von Logos ist sehr umfassend. Logos bedeutet auch Rede, Grund, Gedanke und Denkvermögen. Ich denke, die Definition schließt unsere beiden Standpunkte ein. Ich stimme dir diesbezüglich also zu.
                                Ich bin mir da immer noch nicht so sicher. Ein grundlegender Gedanke fehlt mir bei dieser Interpretation:
                                Gott hätte die Welt auch ohne das Denken, welches in Wort und Rede Gestalt annimmt, und ohne die Vernunft u.s.w. entstehen lassen könnne. Einfach weil er Gott - ein vollkommenes Wesen - ist. Gott brauch ja nicht unsere beschränkten Möglichkeiten ein Ergeignis zu erfassen/verstehen, um ein Ergeignis geschehen zu lassen.

                                Ebenso brauch die Natur auch nicht von uns Menschen "verstanden" zu werden, um weiterhin die Natur zu sein und weiterhin z.B. Naturphänomene entstehen zu lassen. Das heißt auch, ob wir "die Natur" von etwas verstehen können, indem wir 1) "die Natur" mit etwas gleich setzen ODER 2) es getrennt betrachten,
                                es ändert nichts daran das Dinge einfach geschehen.
                                Die Welt hätte auch ohne das Wort (Logos = Gott, Logos ≠ Gott) entstehen können, aber nicht ohne Gott.

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