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Dann stehen sich ja bilblische Quellen ausnahmsweise gegenüber. So sieht man, dass man die Bibel auch durchaus falsch interpretieren kann, denn in manch anderen Textstellen kann man das ganz anders auffassen. Jetzt schreibe ich etwas, dass ich nie gedacht habe zu schreiben: Wie wäres mit einem Zitat?
An die User, die sich negativ über Kaiser Konstantin äußerten:
Könntet ihr dafür bitte Gründe angeben?
Klar, kein Ding. Hat sich durch Intrigenspiele und Bürgerkrieg gegen seine Landsleute an die Spitze geputscht, hat Gefangene hingerichtet, die er zu verschonen versprochen hat. Hat seine Frau und einen seiner Söhne hingerichtet. Wollte einen religiös motivierten Kreuzzug beginnen, ist aber glücklicherweise vorher verstorben. Hat es dabei aber versäumt, seine Angelegenheiten ordentlich zu regeln, so dass es nach seinem Tod wenigstens wieder zu BLutvergießen und Bürgerkrieg kommen konnte. Hat außerdem das aggressiv auftretende Christentum über Gebühr begünstigt und die Plünderung von "heidnischen" Tempeln organisiert bzw. zugelassen, außerdem wurden auch christliche und sonstige "Häretiker" verfolgt (Religionsfreiheit, dass ich nicht lache).
Insgesamt ein feiner Mensch und Staatsmann, hat alle Attribute, die den typischen machthungrigen und menschenverachtenden Staatsmann auszeichnen, den die Christen offenbar so lieben. Was natürlich tief blicken lässt.
Dann stehen sich ja bilblische Quellen ausnahmsweise gegenüber. So sieht man, dass man die Bibel auch durchaus falsch interpretieren kann, denn in manch anderen Textstellen kann man das ganz anders auffassen. Jetzt schreibe ich etwas, dass ich nie gedacht habe zu schreiben: Wie wäres mit einem Zitat?
Okay
Die Einleitung brauchst du im Grunde nur zu überfliegen. Die fett makierten Namen (historisch bestätigte Personen) zeigen an, welche Führungspersonen in Jesu Verfahren verwickelt waren. Kaiphas war ja der Hohepriester und wenn Johannes in späteren Versen von den Juden schreibt, meint er damit vorwiegend die religiösen Führer.
Sein Evangelium wurde höchstwahrschienlich außerhalb Palästinas geschrieben und richtete sich an Nichtjuden und daher wurden diese jüdischen Feinheiten dort nicht näher erleutert. (Im Folgenden werde ich den Begriff Juden im Sinne von Johannes verwenden.)
Zitat aus Johannes 18:
28 Sie führen nun Jesus von Kaiphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, damit sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passahmahl essen könnten.
29 Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?
30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben.
Pilatus wollte jedoch mit der Angelegenheit nichts zu tun haben. Sollten die Juden sich doch selbst um ihre inneren Angelegenheiten kümmern.
Zitat aus Johannes 18:
31 Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten; 32 damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte.
Die Oberpriester brauchten Pilatus also, um ein Todesurteil vollstrecken zu lassen. Daher wollte Pilatus wissen, ob dies eine politische Angelegenheit war.
Zitat aus Johannes 18:
33 Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden?
34 Jesus antwortete: Sagst du dies von dir selbst aus, oder haben dir andere von mir gesagt?
35 Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert. Was hast du getan?
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
37 Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.
38 Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm.
Den Pilatus hatte erkannt, dass Jesu Jünger friedlich waren (sieht man davon ab, dass Petrus ein Hitzkopf war). Jesu Botschaft war nicht weltlicher/politischer Natur, sondern bezog sich auf eine religiöse Wahrheit, mit der Pilatus offenbar nichts anfangen konnte. Daher wollte er ihn freigeben und sagte zu den Juden:
Zitat aus Johannes 18:
39 Es ist aber ein Brauch bei euch, dass ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe?
40 Da schrien wieder alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.
Das war grotesk: Die Juden wollten einen Unschuldigen kreuzigen und dafür lieber einen Räuber freigeben.
Pilatus verstand das nicht. Um die Juden zufrieden zu stellen, ließ er Jesus daher von den Römern bestrafen.
Zitat aus Johannes 19:
1 Dann nahm nun Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. 2 Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurgewand um; 3 und sie kamen zu ihm und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie gaben ihm Schläge ins Gesicht.
4 Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr wisst, dass ich keinerlei Schuld an ihm finde.
5 Jesus nun ging hinaus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!
Pilatus sagte: "Siehe, der Mensch!" und führte den geschundenen Jesus vor, wohl in der Hoffnung, dass die Juden nun endlich Mitleid mit ihm hätten.
Zitat aus Johannes 19:
6 Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm.
Pilatus wusste natürlich, dass dies den Juden nicht erlaub war. Damit wäre die Angelegenheit für ihn erledigt und die Juden müssten Jesus ziehen lassen.
Zitat aus Johannes 19:
7 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat.
8 Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr;
9 und er ging wieder hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort.
Pilatus fürchtete sich, weil Jesus anscheinend mehr als ein gewöhnlicher Mensch war. Es hieß, er war Gottes Sohn!
Das mag damit zusammenhängen, dass die Frau von Pilatus einen Traum hatte:
Zitat aus Matthäus 27:
19 Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Denn im Traum habe ich heute um seinetwillen viel gelitten.
Die Römer waren damals durchaus bereit, an Übernatürliches zu glauben.
Zitat aus Johannes 19:
10 Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?
11 Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.[/SIZE]
Pilatus Sünde konnte vergeben werden, doch die Sünde der Oberpriester war größer. Auch ließ Gott das Geschehen zu, damit das Sühnopfer, über dass wir hier kritisch diskutiert haben, zugunsten der Menschheit (auch für Pilatus) vollbracht werde.
Pilatus wollte sich aber nicht an einen Unschuldigen versündigen. Außerdem war da noch der Traum seiner Frau.
Zitat aus Johannes 19:
12 Daraufhin suchte Pilatus ihn loszugeben. Die Juden aber schrien und sagten: Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht; jeder, der sich selbst zum König macht, widersetzt sich dem Kaiser.
13 Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf Hebräisch aber Gabbata. 14 Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König!
15 Sie aber schrien: Weg, weg! Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
16 Dann nun lieferte er ihn an sie aus, dass er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort.
Als die religiösen Führer den Prozess zu einer politischen Angelegenheit wandelten, stand plötzlich Pilatus' Ruf als Freund des Kaisers in Frage. Als Römer entschied er sich für den Kaiser und gegen den "König der Juden", mochte er auch unschuldig sein und seine Frau geträumt haben.
Im Mattäusevengelium wird sogar von einem Tumult berichtet:
Zitat aus Matthäus 27:
24 Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu!
Eine berühmte Szene: Pilatus wusch seine Hände in Unschuld, womöglich aus Furcht vor dem Traum.
Da Pilatus sich offenbar darüber ärgerte, konfrontierte er die Juden damit, wen sie verurteilten.
Zitat aus Johannes 19:
19 Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazoräer, der König der Juden.
20 Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war geschrieben auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch. 21 Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin König der Juden.
22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : Halman schrieb nach 5 Minuten und 1 Sekunde:
Insgesamt ein feiner Mensch und Staatsmann, hat alle Attribute, die den typischen machthungrigen und menschenverachtenden Staatsmann auszeichnen, den die Christen offenbar so lieben. Was natürlich tief blicken lässt.
Bereits nach den Tod der Apostel begannen sich die christlichen Gemeinden zu verändern, bis sie zurzeit Konstantins soweit waren, mit einem römischen Kaiser für einen weltlichen und poltitischen Kampf Stellung zu beziehen. Damit hatten sie sich in der Tat von Jesus weit weit entfernt.
Zuletzt geändert von Halman; 18.05.2011, 01:22.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
@Halman: Ein Papst (Stefan II?) brachte Pippin den Jüngeren (Vater von Karl dem Großen) dazu, einen von ihm eigentlich nicht gewollten Krieg gegen die Langobarden zu führen. Die eroberten Gebiete in Italien schenkte der Monarch der Kirche, die damit eine feste Machtbasis bekam. Begründet hatte der Papst seine Bitte um "Hilfe" bei den Franken mit der o.a. "Konstantinischen Schenkung" (angeblich eine Urkunde von Kaiser Konstantin, die der Kirche große Teile Italiens zu eigen gab) - und das war halt wie Thomas W. Riker richtig sagt eine dreiste Fälschung.
Aber ich habe ja auch mal gelesen dass eh eine hohe zweistellige Prozentzahl aller Kirchenurkunden vor dem 11. Jahrhundert gefälscht sind - sollte mich nicht wundern wenn dem so ist...
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : Wolfmoon schrieb nach 12 Minuten und 4 Sekunden:
Die Einleitung brauchst du im Grunde nur zu überfliegen. Die fett makierten Namen (historisch bestätigte Personen) zeigen an, welche Führungspersonen in Jesu Verfahren verwickelt waren. Kaiphas war ja der Hohepriester und wenn Johannes in späteren Versen von den Juden schreibt, meint er damit vorwiegend die religiösen Führer.
Sein Evangelium wurde höchstwahrschienlich außerhalb Palästinas geschrieben und richtete sich an Nichtjuden und daher wurden diese jüdischen Feinheiten dort nicht näher erleutert. (Im Folgenden werde ich den Begriff Juden im Sinne von Johannes verwenden.)
Pilatus wollte jedoch mit der Angelegenheit nichts zu tun haben. Sollten die Juden sich doch selbst um ihre inneren Angelegenheiten kümmern.
Die Oberpriester brauchten Pilatus also, um ein Todesurteil vollstrecken zu lassen. Daher wollte Pilatus wissen, ob dies eine politische Angelegenheit war.
Den Pilatus hatte erkannt, dass Jesu Jünger friedlich waren (sieht man davon ab, dass Petrus ein Hitzkopf war). Jesu Botschaft war nicht weltlicher/politischer Natur, sondern bezog sich auf eine religiöse Wahrheit, mit der Pilatus offenbar nichts anfangen konnte. Daher wollte er ihn freigeben und sagte zu den Juden:
Das war grotesk: Die Juden wollten einen Unschuldigen kreuzigen und dafür lieber einen Räuber freigeben.
Pilatus verstand das nicht. Um die Juden zufrieden zu stellen, ließ er Jesus daher von den Römern bestrafen.
Pilatus sagte: "Siehe, der Mensch!" und führte den geschundenen Jesus vor, wohl in der Hoffnung, dass die Juden nun endlich Mitleid mit ihm hätten.
Pilatus wusste natürlich, dass dies den Juden nicht erlaub war. Damit wäre die Angelegenheit für ihn erledigt und die Juden müssten Jesus ziehen lassen.
Pilatus fürchtete sich, weil Jesus anscheinend mehr als ein gewöhnlicher Mensch war. Es hieß, er war Gottes Sohn!
Das mag damit zusammenhängen, dass die Frau von Pilatus einen Traum hatte:
Die Römer waren damals durchaus bereit, an Übernatürliches zu glauben.
Pilatus Sünde konnte vergeben werden, doch die Sünde der Oberpriester war größer. Auch ließ Gott das Geschehen zu, damit das Sühnopfer, über dass wir hier kritisch diskutiert haben, zugunsten der Menschheit (auch für Pilatus) vollbracht werde.
Pilatus wollte sich aber nicht an einen Unschuldigen versündigen. Außerdem war da noch der Traum seiner Frau.
Als die religiösen Führer den Prozess zu einer politischen Angelegenheit wandelten, stand plötzlich Pilatus' Ruf als Freund des Kaisers in Frage. Als Römer entschied er sich für den Kaiser und gegen den "König der Juden", mochte er auch unschuldig sein und seine Frau geträumt haben.
Im Mattäusevengelium wird sogar von einem Tumult berichtet:
Eine berühmte Szene: Pilatus wusch seine Hände in Unschuld, womöglich aus Furcht vor dem Traum.
Da Pilatus sich offenbar darüber ärgerte, konfrontierte er die Juden damit, wen sie verurteilten.
Nana, ist doch klar, dass die Autoren der Evangelien nichts schreiben konnten, was in irgendeiner Form gegen das (damals noch mächtige) römische Reich gerichtet war.
Und nach allem was man heutzutage über Pilatus weiß, war der eher nicht so nett, sondern ein Schlächter.
Und warum sollte denn die Handhabe nicht ausreichen jemanden der behauptete Gottes Sohn zu sein (Blasphemie!) schlicht und einfach zu steinigen? Dazu wäre ein Einschalten der Römer nicht nötig gewesen...
Dass die Juden einen politischen Anführer erwarteten ist klar - es sollte ja ein König der Juden kommen, nicht ein Hohepriester.
Zuletzt geändert von Wolfmoon; 18.05.2011, 15:02.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
Do not base your joy upon the deeds of others, for what is given can be taken away.
Die Einleitung brauchst du im Grunde nur zu überfliegen. Die fett makierten Namen (historisch bestätigte Personen) zeigen an, welche Führungspersonen in Jesu Verfahren verwickelt waren. Kaiphas war ja der Hohepriester und wenn Johannes in späteren Versen von den Juden schreibt, meint er damit vorwiegend die religiösen Führer.
Sein Evangelium wurde höchstwahrschienlich außerhalb Palästinas geschrieben und richtete sich an Nichtjuden und daher wurden diese jüdischen Feinheiten dort nicht näher erleutert. (Im Folgenden werde ich den Begriff Juden im Sinne von Johannes verwenden.)
Nein! In meinem Post stand "einem Zitat"!!! Das sind aber eindeutig mehrere Zitate.
Pilatus wollte jedoch mit der Angelegenheit nichts zu tun haben. Sollten die Juden sich doch selbst um ihre inneren Angelegenheiten kümmern.
Wie ich schon öfters geschrieben habe, fürchteten die Römer ihre Macht zu verlieren. Dies ist doch ein wahrhaftiger Grund, weshalb diese ihn auch tot sehen wollten. "Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten;" Das finde ich schon extrem provokant, denn die Juden haben ja schließlich nie getötet. Soweit ich weiß, sind damals doch genug Menschen wegen Kleinigkeiten umgebracht worden. Auch von Juden!!!
Die Oberpriester brauchten Pilatus also, um ein Todesurteil vollstrecken zu lassen. Daher wollte Pilatus wissen, ob dies eine politische Angelegenheit war.
Nochmal die Frage: Weshalb brauchten sie ihn zum Vollstrecken des Todesurteils? Sie hätten ihn genauso selbst richten können.
Das war grotesk: Die Juden wollten einen Unschuldigen kreuzigen und dafür lieber einen Räuber freigeben.
Pilatus verstand das nicht. Um die Juden zufrieden zu stellen, ließ er Jesus daher von den Römern bestrafen.
Hier sieht man doch, dass die Juden abermals mit Schuld trugen, denn sie hätten die Freilassung von Jesus verlangen können und nicht stattdessen einem Verbrecher die freiheit geschenkt.
[...]
Mir wird Pilatus hier ein bisschen zu "gutmütig" beschrieben, denn damals starben Menschen, wie gesagt, schon wegen jeder Kleinigkeit und diesen Menschen soll er versucht zu retten haben wollen? Das glaube ich nicht so recht. Hier teile ich die Meinung von Wolfmoon.
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : black_hole schrieb nach 28 Minuten und 12 Sekunden:
Im Grunde ist jede ernst gemeinte Theorie, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse ablehnt, eine Religion/ein Glauben
Sogar wenn sie ganz toll fantasievoll ist.
Also ist auch alles, das du fantasierst, und nicht naturwissenschaftlich ist, in gewisser Weise deine Privat-Religion, mit dir als oberstem Priester und einzigem Gläubigen in Personalunion.
Dann wären aber viele Atheisten gläubig. Wenn all meine Fantasien zu einem persönlichen Glauben werden, hätte ich ganz schön viele, ziemlich schräge- Glaubensansichten. Wenn es meine Privatreligion ist und ich dann der Gott bin, bin ich widerrum Satanistin....
Zuletzt geändert von Vanth_; 18.05.2011, 16:18.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
Mit dem, was Du hier "wörtlich" nennst, scheint Du eher auf eine Sinnverdrehung des Wortes anzuspielen. Wobei die biblischen Worte durchaus leicht falsch verstanden werden können.
Sie müssen teilweise falsch verstanden werden, weil sie einfach nicht mehr zeitgemäß sind und weil einiges was in der Bibel steht eh schon falsch/irreführend übersetzt wurde.
Es ist eher eine Wahrnung, wieder besseren Wissens gegen das Wort zu sündigen. Vielleicht wird dies durch folgende Bibelstelle verständlicher:
Wer "sieht", also das Richtige erkennt, und dennoch seinen bösen Weg fortsetzt, richtet sich gewissermaßen selbst.
Die Bibel enthält nicht nur Segnungen, sondern auch Strafe für reuelose und uneinsichtige Sünder, wie z.B. die "Wölfe in Schafspelzen", welche die Gemeinde nicht schonen, sondern in die Irre führen. (siehe unten)
Das ist ja keine Drohung, sondern eine Tatsache.
Wenn es aber heißt "Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt,.....das wird ihn richten am letzten Tag", dann hat das nichts mehr damit zu tun ob jemand ein Wolf oder ein Schaf ist. Denn anscheinend wird einen das Wort auch dann richten, wenn man sieht, die Sünden bereut, aber immer noch nicht annimmt, daß Jesus Wort oder gar Jesus selbst die Erlösung ist.
Sprich, wenn man nicht an Jesus glaubt - daß er einem die Kraft gegeben hat die Sünde zu bereuen - dann wäre das eine Sünde, weil man ihn immer noch verwirft und später deswegen gerichtet wird.
Wenn man aber nicht aus eigener Kraft die Sünden bereuen kann - sprich wenn man nicht von selbst darauf kommen darf -, dann kann man auch nicht aus eigener Kraft glauben.
Es gibt sogar noch weitere Bezeichnungen für ihn: eine bezieht sich auf seine vormenschliche Existens und lautet das Wort. Und über diesen schrieb Johannes dass er [ein] Gott war.
Obwohl er als das Wort in Gestalt Gottes existierte, erniedrigte er sich selbst, indem er ein Mensch wurde und auf grausame weise starb. Darum erfhob ihn Gott über jeden anderen, denn der, der sich selbst erniedrig, wird erhöht werden.
Das "Wort" wurde eigentlich falsch übersetzt.
Im Original steht dort nicht "Wort" sondern Logos. Das heißt übersetzt Sprache, Spruch Lehre, Gedanke, Vernunft. Wenn es heißt "und das Wort ist Fleisch geworden", dann wird damit die Inkarnation der göttlichen Ordnung (oder gar von Gott selbst) vorgestellt.
"Das Wort (Lehre, Gedanke, Vernunft.......) war bei Gott", könnte auch heißen "der Wille war bei Gott".
Goethe setzte sich mit dem Satz "Am Anfang war das Wort" wie folgt auseinander: Geschrieben steht: "Im Anfang war das Wort!"
Hier stock' ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
Daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh' ich Rat
Und schreib' getrost: Im Anfang war die Tat!
Sinn wäre auch eine Parallele zum Taoismus. Sinn = Tao. Tao = der Sinn der sich nicht aussprechen läßt.
Das Verdrehen von Bibelworten hat eine lange Tradition.
Nur das hier nicht die Bibelworte verdreht wurden, sondern daß die Bibel hier ganz klar von einem Fall berichtet, wo die Worte eines Mannes solange verdreht und umgedeutet wurden, bis man ihn "nach dem Gesetz" zum Tode verurteilen konnte.
Sprich das Gesetz wurde übergangen.
Heute sind die Menschen doch nicht besser.
Wenn sich heute jemand auf den Marktplatz stellen würde und wie Frau Merkel oder der Papst reden und sich bewegen würde, dann würden die meisten von einem Kabarettisten oder einem Clown ausgehen.
Wenn nun jemand die Todesstrafe (bzw. die Höchststrafe) verlangen würde, weil sich da jemand für einen anderen ausgibt (und sei er/sie noch so heilig), dann würde man denjenigen für verrückt erklären. Es würde aber bestimmt keine Massenhysterie irgendwelcher Gläubiger entstehen und anfangen mit Steinen zu werfen.
Insofern sind wir heute dann wohl doch ein bischen weiter als vor 2000 Jahren.
"Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten;" Das finde ich schon extrem provokant, denn die Juden haben ja schließlich nie getötet. Soweit ich weiß, sind damals doch genug Menschen wegen Kleinigkeiten umgebracht worden. Auch von Juden!!!
Das ist nicht provokant gemeint, sondern die Realität, in der das jüdische Volk damals gelebt hat. Judäa war römische Provinz und allein Rom (bzw deren eingesetzte Statthalter) hatte die Blutgerichtsbarkeit in seinen Provinzen. Daher war es den Juden tatsächlich verboten, Jesus hinzurichten.
*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
Indianische Weisheiten
Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
Das ist nicht provokant gemeint, sondern die Realität, in der das jüdische Volk damals gelebt hat. Judäa war römische Provinz und allein Rom (bzw deren eingesetzte Statthalter) hatte die Blutgerichtsbarkeit in seinen Provinzen. Daher war es den Juden tatsächlich verboten, Jesus hinzurichten.
Und was war mit der Steinigung? Hab ich das was falsch verstanden? Wahrscheinlich schon.
@Halman:
Ihn, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben wurde, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und getötet.
Apg 5,30: Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt.
Apg 3,15: Den Fürsten des Lebens habt ihr getötet.
Und was war mit der Steinigung? Hab ich das was falsch verstanden? Wahrscheinlich schon.
Steinigung war keine offizielle Hinrichtungsart, sondern Lynchjustiz.
Im Neuen Testament wird die Steinigung öfter erwähnt, jedoch nicht als offizielle Todesstrafe, sondern als Gefährdung durch Lynchjustiz aus dem Volk (Mt 21,35; 23,37; Lk 20,6).
*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
Indianische Weisheiten
Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
Steinigung war keine offizielle Hinrichtungsart, sondern Lynchjustiz.
Wo ist der Unterschied? (<-- rhetorische Frage). Sie hätten Jesus dann halt auch so umbringen lassen können, denn damals spielte es ja nicht sonderlich eine große Rolle, ob man ihn nun so oder anders umgebracht hätte.
Wo ist der Unterschied? (<-- rhetorische Frage). Sie hätten Jesus dann halt auch so umbringen lassen können, denn damals spielte es ja nicht sonderlich eine große Rolle, ob man ihn nun so oder anders umgebracht hätte.
Steinigung ging ja blöderweise nicht, denn die Tora schreibt ja vor, wie und wo jemand zu steinigen ist. Das Ganze wäre also kein Hau-ruck-Verfahren gewesen, wie im Wilden Westen, sondern etwas Längerfristiges und Auffälligeres. Pilatus hätte das auf alle Fälle mitbekommen und die für die Steinigung Verantwortlichen hätten (wenn's denn geklappt hätte) am Kreuz geendet. Ich glaube nicht, dass Kaiphas diese Erfahrung gerne gemacht hätte.
Wenn es dann doch zur Vollstreckung kam, war vorgeschrieben, dass die Hinrichtungsstätte außerhalb des Lagers bzw. der Stadt liegen musste, in einer solchen Entfernung, dass bis zur Hinausführung des Verurteilten Gelegenheit gegeben war, dass Dritte oder der Verurteilte selbst eine Wiederaufnahme des Verfahrens begehren und zudem verlangen konnten, nochmals vor das Richterkollegium geführt zu werden, um neue Anträge zur Abänderung des Todesurteils vorbringen zu können (Sanh. 6,1). Die Richter selbst mussten am Tage der Hinrichtung fasten (bSanh. 63 a).
Edit:
Oh! Ganz vergessen! Als Jesus in Jerusalem war, war da gerade die Hölle los (Passah-Fest) und ein Mordanschlag auf Jesus hätte mit Sicherheit zu Unruhen (die Anhänger Jesus wären sicher nicht erfreut gewesen!) geführt, was die Römer auf den Plan gerufen und zu einem Blutbad geführt hätte. Das wollten die Hohenpriester auch nicht.
*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
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Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
Steinigung ging ja blöderweise nicht, denn die Tora schreibt ja vor, wie und wo jemand zu steinigen ist. Das Ganze wäre also kein Hau-ruck-Verfahren gewesen, wie im Wilden Westen, sondern etwas Längerfristiges und Auffälligeres. Pilatus hätte das auf alle Fälle mitbekommen und die für die Steinigung Verantwortlichen hätten (wenn's denn geklappt hätte) am Kreuz geendet. Ich glaube nicht, dass Kaiphas diese Erfahrung gerne gemacht hätte.
Dann waren die Juden trotzdem Mörder, denn sie haben Menschen umgebracht, wegen wirklich geringen Verstößen. Und lehrt die Bibel nicht, dass man nicht töten soll? Na klar ist die Bibel die Schrift der Christen und die Tora die Schrift der Juden, aber trotzdem waren die Juden Mörder, da sie getötet haben. Die Tora ist also keine gute Glaubensschrift, da man in ihr ja scheinbar töten darf. Und da der Gott der Juden der Gleiche ist, wie der der Christen....
Edit:
Oh! Ganz vergessen! Als Jesus in Jerusalem war, war da gerade die Hölle los (Passah-Fest) udn ein Mordanschlag auf Jesus hätte mit Sicherheit zu Unruhen (die Anhänger Jesus wären sicher nicht erfreut gewesen!) geführt, was die Römer auf den Plan gerufen und zu einem Blutbad geführt hätte. Das wollten die Hohenpriester auch nicht.
Die Anhänger Jesu waren aber nicht sonderlich viele und wen hätte es schon interessiert, wenn ein "Hochstabler" umgebracht worden wäre.
Zuletzt geändert von Vanth_; 18.05.2011, 20:05.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
Die Anhänger Jesu waren aber nicht sonderlich viele und wen hätte es schon interessiert, wenn ein "Hochstabler" umgebracht worden wäre.
Diejenigen, die diese Unruhen für sich hätten ausnützen können. Ein kleiner Funke hätte ausreichen können, um das Pulverfass "Jerusalem" zum explodieren zu bringen. Das war sowohl den Priestern, als auch den (von den Juden gehassten) Römern klar.
Im Grunde war es ein wenig wie bei den Jugendunruhen in Paris vor nicht allzu langer Zeit: Die Stimmung ist eh schon aufgeheizt, dann sterben zwei Jugendliche, die sich in einem Trafohäuschen vor der Polizei versteckt haben (normalerweise würde das auch keinen interessieren), es fliegen Steine und Mollies, die Polizei reagiert und dann läuft alles extrem aus dem Ruder...
*Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
*Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
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Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)
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